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Hallo,
bei meiner Akai GX210D schwankt der Wiedergabepegel des linken Kanals, also der oben am Rand des Bandes liegenden Spur, grundsätzlich mehr, als der Wiedergabepegel des rechten Kanals.
Das lässt sich mit der Ausrichtung des Wiedergabekopfes zwar optimieren aber nicht abstellen.
Meine Vermutung:
- liegt es an der Führung des Bandes?
- dann (weil starre Umlenkrolle davor und starrer Capstan danach) vermutlich im Bereich der Trägerplatte?
- ist vielleicht die Trägerplatte und damit deren Führungsstifte leicht nach hinten geneigt (dann würde das Band an den Führungsstiften oben, also dort wo die linke Spur liegt, weniger fest am Führungsstift anliegen als unten)
Aber vielleicht ist es ja auch etwas anderes, vielleicht die Andruckrolle?
Gibt es Erfahrungen dazu, wenn der Wiedergabepegel des linken Kanals grundsätzlich mehr schwankt, als der des rechten Kanals? Und wie konnte das verbessert oder behoben werden?
Dank und Grüße,
Finn
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14.11.2022, 11:26
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2022, 11:26 von bitbrain2101.)
Hallo Finn,
tritt das Problem bei verschiedenen Bändern auf oder nur bei einem bestimmten Band ?
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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14.11.2022, 11:28
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2022, 11:31 von hannoholgi.)
Bei Viertelspur ist die Spur 1 grundsätzlich kritischer als die Spuren 2 und 3, weil sie direkt bündig am Rand des Tonbands verläuft. Einwandfreie Ergebnisse erzielt man da nur, wenn das Band neu oder neuwertig und ausreichend schmiegsam ist. Sowie durch häufige Benutzung (Dehnung) oder nicht korrekt eingestellte Führungselemente eine gewisse Welligkeit am Rand auftritt, hat man da ständig mit Pegelschwankungen, Dropouts und ähnlichen Erscheinungen zu kämpfen. Bedenke, dass die Spurhöhe nur 1,0 mm beträgt!
Die penible Justage der Köpfe, insbesondere deren Höhe und Parallelität zum Band ist bei Viertelspur sehr wichtig. Auch beim Reinigen der Tonköpfe wird der obere Rand oft vernachlässigt, teilweise durch schlechte Erreichbarkeit (Revox).
Wenn die Andruckrolle nicht genau parallel zur Tonwelle steht und dabei nicht leicht ballig geformt ist, kann es passieren, dass das Band zu einer Seite auswandern möchte. Das sieht man aber und kann es ggf. korrigieren.
Es hat schon was für sich, wenn man für hohe Ansprüche auf Halbspur schwört...
LG
Holgi
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Das sind genau die Effekte, die Holgi beschieben hat. Es tritt tendenziell bei jedem Band auf. Aber tatsächlich bei zwei alten Bändern mehr. Und bei einem bisher kaum genutzten Band auffallend weniger.
Danke für die Erklärungen. Dann weiß ich schon mal, dass das halt so ist und ich irgendwie damit klarkommen muss.
Ja, eine 15ips Halbspur Stereo ... das wär' auch gar nicht soo schlecht. Vielleicht wenn die Ebbe mal vorbei ist.
Grüße, Finn
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14.11.2022, 15:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2022, 15:47 von sensor.)
vielleicht ist die Bandzug zu gering, die linke Wickelbremse zu schwach
wenn die rechte Spule fast voll ist und die linke fast leer würde ich vermuten das der Effekt nicht so stark auftritt
oder einfach mal die Linke Spule während der Wiedergabe leicht abbremsen
Gruß Ulf
TF-Berlin
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(14.11.2022, 15:45)sensor schrieb: ...oder einfach mal die linke Spule während der Wiedergabe leicht abbremsen
Das nützt nur wenig, wenn das Band während der Aufnahme auch schon schwankte.
Eine korrekt justierte Maschine und gutes Bandmaterial sind nun mal Voraussetzung für bestmöglichen Bandlauf.
Bernd
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(14.11.2022, 11:01)SevenTeaLights schrieb: Hallo,
bei meiner Akai GX210D schwankt der Wiedergabepegel des linken Kanals, also der oben am Rand des Bandes liegenden Spur, grundsätzlich mehr, als der Wiedergabepegel des rechten Kanals.
Das lässt sich mit der Ausrichtung des Wiedergabekopfes zwar optimieren aber nicht abstellen.
Meine Vermutung:
- liegt es an der Führung des Bandes?
- dann (weil starre Umlenkrolle davor und starrer Capstan danach) vermutlich im Bereich der Trägerplatte?
- ist vielleicht die Trägerplatte und damit deren Führungsstifte leicht nach hinten geneigt (dann würde das Band an den Führungsstiften oben, also dort wo die linke Spur liegt, weniger fest am Führungsstift anliegen als unten)
Aber vielleicht ist es ja auch etwas anderes, vielleicht die Andruckrolle?
Gibt es Erfahrungen dazu, wenn der Wiedergabepegel des linken Kanals grundsätzlich mehr schwankt, als der des rechten Kanals? Und wie konnte das verbessert oder behoben werden?
Dank und Grüße,
Finn
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???
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Hallo Finn hast du ein vernünftiges Meßband ? um erstmal zu sehen oder zu bewerten ob es ein Problem wirklich ist ! Also Pegel mal mit Oszi vergleichen !
Gruß SCB
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(14.11.2022, 17:25)Scb09 schrieb: Hallo Finn hast du ein vernünftiges Meßband ? um erstmal zu sehen oder zu bewerten ob es ein Problem wirklich ist ! Also Pegel mal mit Oszi vergleichen !
Gruß SCB
ich vermute mal eher nicht
Gruß Ulf
TF-Berlin
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16.11.2022, 11:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2022, 11:49 von SevenTeaLights.)
Hallo,
sorry wegen der späten Rückmeldung. Habe tatsächlich kein Messband. Der Verkäufer der Maschine sagte auch, dass die für Akais schwer zu bekommen sein sollen, weil bei denen irgendwas anders sein soll.
Ich versuche mir anders zu behelfen. Also erstmal optische Prüfung, dass die Höhe des Wiedergabekopfes korrekt ist. Alles andere dann mit (digitalem) VU Meter: bestmöglicher Pegel und wenigst mögliche Schwankung in der Wiedergabe bei Sinussignalen mit fixem Pegel. Azimuth mit Phasenkorrelationsmessung bei verschiedenen Frequenzen bzw. mittlerweile mit einem 30 Sekunden gesweeptem Sinussignal von 20 Hz bis 20 kHz (eigentlich bis ca. 3,5kHz, weil danach die Wellenlängen so klein werden, dass die Mechanik der Einstellschraube das einfach nicht mehr hergibt: Gewinde zu grob, kleinste Änderung wirkt sich bereits zu sehr auf die Phasenlage aus). Klappt auch ganz gut. Die Aufnahmen müssen ja nur auf meiner Maschine laufen und Bänder, die auf anderen Maschinen bespielt wurden, muss ich auch nicht wiedergeben können.
Grüße, Finn
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16.11.2022, 12:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.11.2022, 13:00 von hannoholgi.)
(16.11.2022, 11:43)SevenTeaLights schrieb: Hallo,
sorry wegen der späten Rückmeldung. Habe tatsächlich kein Messband. Der Verkäufer der Maschine sagte auch, dass die für Akais schwer zu bekommen sein sollen, weil bei denen irgendwas anders sein soll.
Tatsächlich? Es ist schon bewundernswert, was manche Vorbesitzer für technische Kenntnisse haben. (Sarkasmus aus)
Natürlich ist da gar nichts "anders". Es ist nur zu beachten, dass der magn. Fluss für 0 VU nur 185 nWb/m betragen soll. Das ist bei allen jap. Viertelspurmaschinen so, weil damit das langwellige Gegenspur-Übersprechen gering gehalten werden kann. Andererseits ist es damit auch nicht kritisch, wenn man mit dem Pegel mal etwas über 0 kommt.
Ein solches Messtape kann dir sicher Peter Ruhrberg in höchster Qualität anfertigen. Du solltest dir da aber auch noch 250 oder 256 und 320 nWb/m draufspielen lassen, falls du eventuell mal eine andere Maschine damit einmessen willst...
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17.11.2022, 22:01
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.11.2022, 22:01 von SevenTeaLights.)
Ich schätze mal, dass der Verkäufer genau das mit den 185 statt 320 nWb/m meinte.
Ich möchte mich nochmal bedanken, dass ich eine Zeit lang in Eurem Fluss mitschwimmen durfte und dabei diverse sozusagen Eingebungen erhalten habe. Jetzt muss ich in die Musik zurück. Die 50 Tage seit Kauf der Maschine haben den Zeitplan schon völlig über den Haufen geworfen. Waren aber keineswegs vergeudet.
Grüße ,
Finn
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