Reiner Alkohol zu aggressiv ?
#51
Servus,

ich möchte den thread mal auf den Pfad der Tugend zurückführen mit der Bemerkung, daß ich hier noch ein Fläschchen "Diskette Drive Head Cleaning Solution" einer unbekannten Firma habe, offensichtlich für 8"-Laufwerke oder größer.
Das enthält ein Gemisch aus Isopropanol und einem "Fluorocarbon", also Fluorkohlenwasserstoff. Diese Verbindungen (Markenname einer davon "Freon") waren in den 60ern und 70ern sehr populär als stark entfettendes, aber sonst kaum aggressives Reinigungsmittel. Manuals von HP-Meßgeräten aus dieser Zeit empfehlen es ausdrücklich. Die Ozonschicht hat man damals noch nicht um ihre Meinung gefragt...

Ich habe es aus dem Müll eines Rechenzentrums gezogen, aber noch nicht benützt, dazu riecht es mir doch zu komisch. Da warte ich noch auf den Dreck, der mit den anderen Sachen nicht weggeht.

Michael
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#52
Ich hab mal irgendwo gelesen, wie Tonköpfe hergestellt werden. Mir ist dabei in Erinnerung geblieben, daß der sogenannte 'Luftspalt' durch Einlegen einer Folie bestimmter Dicke hergestellt wurde.
Ich erinnere mich nicht mehr daran, aus was diese Folie bestand. Wäre es aber nicht denkbar, daß konzentrierter Alkohol diese Folie angreift und dadurch in irgendeiner Art und Weise die Qualität des 'Luftspalts' beeinflußt ???

Peter
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#53
Die gebräuchlichen Kunststoffe wie z.B. PVC, PP und PE sind 100% beständig gegen Alkohol.

Ich reinige meine Tonköpfe seit ca. 42 Jahren mit Isopropanol. Noch nie irgend ein Problem. Bei den Andruckrollen bin ich etwas vorsichtiger.
Vielleicht ist das auch so ein Thema zur Förderung der teuren Spezialmittel.
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#54
(25.11.2022, 01:26)peter_l schrieb: Ich erinnere mich nicht mehr daran, aus was diese Folie bestand...

Das war in der Regel Berylliumbronze, eine Cu- Legierung welche sich nicht durch Alkohol auflöst.

Bernd
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#55
Zitat aus "Harte Schweizer Köpfe" von Marcel Siegenthaler (Studer)

Beirn Zusammenbau der Kernhälften bedarf es wiederum ruhiger Hände für das Einlegen der hauchfeinen Spalteinlagen aus Berylliumbronze
oder Tantal, die eine Dicke von nur 2µm (Aufnahmeköpfe 8 - 10µm) aufweisen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#56
'Berylliumbronze' hört sich ziemlich resistent an - keine weiteren Bedenken :-)

Grüße

Peter
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#57
(26.11.2022, 01:40)peter_l schrieb: 'Berylliumbronze' hört sich ziemlich resistent an - keine weiteren Bedenken :-)
Doch, ist giftig!

Bernd
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#58

(26.11.2022, 08:02)capstan schrieb:
(26.11.2022, 01:40)peter_l schrieb: 'Berylliumbronze' hört sich ziemlich resistent an - keine weiteren Bedenken :-)
Doch, ist giftig!

Bernd

ich kenne das Beryllium aus aufgesägten TO-3 Leistungstransistoren. Da fehlt allerdings die Bronze. Soll aber auch giftig sein  Wink . siehe auch Hinweis in diesem Beitrag von "Richi"

©DK1TCP
(2024)  A-810 live-Reparatur;
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#59
Hallo, ein interessantes und gar amüsantes Thema. Ich selbst wollte mir immer schon mal Isopropanol holen, vergesse ich seit 
40 Jahren. Da will man dann reinigen und hat nichts parat, jeedesmal der gleiche Mist. Man möge mir meine Hemdsärmeligkeit verzeihen, aber, hopps. ein Wattestäbchen der Dame des Hauses entwendet und Reinigung enzymatisch, mittels menschlichem Speichel. Tonkopf schnell sauber, mit Wattestäbchens Gegenseite auch trocken. Andruckrollen bekommt man mit Lülle auch sauber, sieht ja keiner. Noch nie irgendwelche Folgeschäden gehabt, es sind ja schon einige Apparate verschiedener Hersteller durch meine Finger gegangen, daher kann ich das guten Gewissens sagen. Vor allen Dingen geht das fix, man will Musik hören, mist, dumpf, Wattestäbchen, feucht machen, fertig, Musik hören. Noch ungeduldiger beim Autofahren, Grundig BB 190 Walkman hängt am Radio (oder Entertainmentsystem wie das jetzt heißt). Uraltcassette rein, dumpf, fluchen, Cassette raus, Fingerkuppe ablecken, Tonkopf abrubbeln, Cassette wieder rein, spielt. Alles einhändig und blind. Touchscreentipperei für Autoheizung ist ablenkender! 

Alkohol ist ein giftiges, zerstörerisches Zeug, die Sauferei hat schon viel Elend fabriziert. Ich habe beruflich manchmal damit zu tun. Wie sagte einst Spock von der Enterprise? Unlogisch, Gift zu trinken, das die Sinne vernebelt (Scotty wollte in einer schwachen Stunde an seinen an seinen mitgebrachten Scotch bei). Interessiert die Mehrheit nicht, die Supermarktregele sind voller Schluck und viele Leute am hellichten Tag schon stramm.

https://youtu.be/jAl00QLGPz8

https://youtu.be/F_lJMRb12Is

https://youtu.be/5qTLzdF0O58

Was die Tage vielleicht mehr erlaubt werden soll, ist auch nicht ohne:

https://youtu.be/BFI8S2cp5Dg

Alle olle Kamellen, schönen Tag Euch noch
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#60
Da fällt mir ein Lied von einem Meiner Lieblings Blues Künstler ein:
https://www.youtube.com/watch?v=c3o8-bcfFvE

Viele Grüße
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#61
Also Ihr könnt mich und meinen ehemaligen Lehrmeister steinigen.

Aber ich hab sowohl für die Reinigung von Video als auch Tonköpfen beigebracht bekommen Brennspiritus zu verwenden.
Das mache ich auch heute noch und nie konnte ein Kunde oder ich auch etwas nachteiliges berichten.

Auch Andruckrollen hab ich schon viele damit geputzt.
Ob es so gut und von Vorteil ist, steht aber auf einem anderen Blatt!
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#62
Hallo Joni!
(Post 60) John Lee Hooker ist auch einer meiner Favoriten! Ich höre Blues rauf und runter (nicht nur, aber meistens), wenn ich die Zeit dazu habe. Natürlich gerne, wenn ich die CD vorher auf Band überspielt habe....
Verwickelte Grüße, Rolf
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