Farbe Dual TG 29 bzw. KA50
#1
Hallo zusammen,
wie an andere Stelle schn erwähnt, habe ich ein Dual TG 29, die KA50 und die Boxen dazu bekommen.
Wahrscheinlich war der ehemalige Besitzer Raucher, denn die Teile haben Farbschattierungen von weiß
über elfenbein bis braun. Mindestens die Boxen muss ich neu lackieren. Wer kann mir die echte Farbe dieser
Anlage sagen? Das Tonband und die KA50 sind zwar noch einigermaßen ansehbar, aber die werde ich auch
mit lackieren.
Gruß
Hörbie
Zitieren
#2
Laut Katalog von 1972 waren die Geräte außer in Nussbaum auch in "weiß, Schleiflack" erhältlich.
Zitieren
#3
Hallo!

TG28 in Nussbaum:
   

TG29 in Schleiflack weiß (auch wenn es auf dem Bild nicht so aussieht - es ist reinweiß):
   

Gruß
Wolfgang
Zitieren
#4
Super! Danke Euch! Dann war das echt ein Raucher (?) Richtig weiß ist da nix mehr!
Dann werde ich mal schleifen und "weißeln" die kommenden Tage Cool

Gruß
Hörbie
Zitieren
#5
Hallo Hörbie,

bevor du über eine komplette Neulackierung nachdenkst, könntest du an unauffälliger Stelle mal versuchen, mit weisser Auto-Politur oder mit farblosem Lackreiniger (ebenfalls aus dem Auto-Zubehör-Laden) dem "Gilb" entgegen zu treten. Ich kann mir vostellen, dass man mit dieser Massnahme dem ursprünglichen Farbton wieder nahe kommt. Die umlaufende Zierblende musst du natürlich abkleben.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#6
Hallo Peter,
danke für den Tipp. Den werde ich auf jeden Fall für das TG29 und KA50 austesten.
Aber die Lautsprecher werden sicher eine Neulackierung brauchen.

Gruß
Hörbie

           
Zitieren
#7
auch wenn sich schon wieder die Spaßbremse zu Wort meldet, aber ich kann Dir nur einen einzigen Rat geben, und der lautet "Lass es". Selbst Profilackierer schrecken vor oft vor Schleiflack zurück, und ich kenne kein einzelnes Beispiel, wo ein selbst gemachter Schleiflack wirklich gut geworden ist. Beim TG29 kommt noch erschwerend hinzu, dass die Front eine metallene Zierleiste trägt, die sich nicht demontieren lässt.

Für die Boxen würde ich mal nach Folien suchen - es gibt Firmen, die solche Folien zum Erneuern von Küchenfronten anbieten, und Folien, mit denen Autos beklebt werden, gehen auch. Folieren kann wirklich wie Lack aussehen, entscheidend ist nur, dass Du die glatte Oberfläche nicht vorher durch Lackierversuche versaut hast.

Bei den Geräten hast Du noch die Möglichkeit, nach anderen Gehäusen Ausschau zu halten. Es gab von Dual neben den KAs auch noch Anlagen nur mit Verstärker, die HS hießen, und die das selbe Gehäuse-Layout haben. Wenn Du etwas Geschick in Holzarbeiten hast, sollten auch die Tuner CT17 und CT18 als Gehäusespender funktionieren, und die gibt es wirklich in großer Zahl und preiswert. Von einem weißen TG29 habe ich noch eine Schlachtplatte im Keller, wenn Du magst, schaue ich mir mal den Zustand des Gehäuses an, das Gehäuse oder evtl. die ganze Schlachtplatte könntest Du geschenkt haben.

Ich gebe auch noch zu bedenken, dass Dual selber teilweise mit Folien gearbeitet hat. Wenn ich die Fotos richtig interpretiere, handelt es sich bei den Boxen um die CL180 oder CL181. Die CL180 waren lackiert, die CL181 meines Wissens mit weißem Kunststoff-Furnier beklebt. Wenn Du magst, kannst Du mir eine PN schicken, dann sehe ich mal nach, was ich noch alles habe.

Gruß vom Dual-Sammler Frank
Zitieren
#8
@Frank & Hörbie,

Die von Hörbie abgebildeten Boxen (die im übrigen wirklich lackiert sind und nicht foliert - wie man sehen kann), sind meines Erachtens nie hochglänzend gewesen auch wenn die Prospekte von Schleiflack (was ja i.d.R. auch hochglänzend ist) sprechen.
Wenn man ein Objekt hochglänzend lackieren will, dann muß man das wörtlich nehmen mit der "Schleiflack-Technik". Und weil das sehr arbeitsintensiv ist, schrecken die meisten Lackierer davor zurück. Um dieses Finish hinzubekommen, muss eben vor jeder Lackschicht immer wieder geschliffen werden und das mehrmals hintereinander. (Daher auch der Name...)

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#9
Hallo Peter!

Also, ich kenne "Schleiflack (weiß)"als glatte matte(!) Oberfläche
bei Möbeln. Aber auch bei der Royal de Luxe.

Könnte es sein, daß Du bei Deineer Beschreibung, Klavierlack ge-
meint hast? Da muß in deer Tat so ein Aufwand getrieben werden.

Gruß
Wolfgang
Zitieren
#10
Schleiflack war nie hochglänzend, sondern eher seidenmatt mit einer sehr glatten Oberfläche. Früher gab es wohl Methoden, das großindustriell preiswert hinzubekommen, aber heute ist das was für geduldige Künstler, die dann Preise aufrufen, die für jedes Mittelklassegerät den wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten.

Andersrum ist es auch nicht schön, die Oberflächenstruktur zu verhunzen, nur weil man es wieder schön reinweiß haben will. Und der Zierstreifen auf dem TG29 Gehäuse ist wirklich in die Oberfläche eingelassen, man bekommt ihn nicht zerstörungsfrei abgebaut, also bliebe nur noch Abkleben, und glaubt mir, das sieht dann richtig besch... aus.

Wenn die Boxen technisch noch komplett ok sind, würde ich die in reinweiß seidenmatt folieren, und für die anderen Geräte würde ich mich nach passenden Schlachtplatten mit nicht vergilbten Gehäusen umsehen. Und ganz nebenbei - wenn die Boxen wirklich die CL180/181 sind, dann sind sie eh eigentlich zu groß für die KA50. KA50, KA60 und die großen HS... ohne Radio harmonieren besser mit der kleinen Dreiwege-Regalbox CL172/173/174, mit der wurde die KA50 auch als Bundle verkauft.

Ich bin wegen dem Theater mit mehr oder weniger vergilbten weißen Geräten am Ende dazu übergegangen, doch nur noch nussbaumfarbene zu nehmen:


   


Der Plattenspieler war auch eine Raucherleiche, hier reichte aber Renuwell Möbelaufheller, um ihn farblich an den Rest anzupassen.

Gruß Frank
Zitieren
#11
(20.11.2022, 14:58)cisumgolana schrieb: Hallo Peter!

Also, ich kenne "Schleiflack (weiß)"als glatte matte(!) Oberfläche
bei Möbeln. Aber auch bei der Royal de Luxe.

Könnte es sein, daß Du bei Deineer Beschreibung, Klavierlack ge-
meint hast? Da muß in deer Tat so ein Aufwand getrieben werden.

Gruß
Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

die alte Schleiflack-Technik sah wohl mal so aus:

https://www.livarea.de/inspiration/theme...flack.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Schleiflac..._Verfahren

Darunter hat man augenscheinlich vor Jahrzehnten das selbe verstanden, wie unter Klavierlack.

Aber es ist ja im Grunde fast wurscht... ...ich meine auch, dass die Dualboxen damals nicht hochgläzend waren (...wie ich schon schrieb).
Und eine normale Oberfläche sollte ein "Lacker" wohl ohne Wehklagen hin bekommen, sodaß man in der Stube später auch keinen "Augenkrebs" bekommt,
wenn man die Boxen ansieht.

Bei den Gerätegehäusen würde ich es, wie schon erwähnt, erst einmal mit "Auffrischen" versuchen.

Gruß
Peter
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#12
Also, meine Eltern selig haben in den ausgehenden 1960ern mehrere Möbelstücke in Schleiflack weiß gekauft, und die waren seidenmatt. Ich habe auch noch nie was von hochglänzendem Schleiflack gehört....

LG
Holgi
Zitieren
#13
Hier iss'es wohl ganz treffend erklärt: https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Schleiflack

Die klassische Technik, die in der Regel am Schluß zu einem hochglänzenden Ergebnis führte (gebrauchsfertig hochglänzende Lacke hat es damals wohl noch gar nicht gegeben, deshalb die Schleiferei...) , wird demnach mit der Verkaufsbezeichnung "Schleiflack" nichts mehr zu tun haben. Letztendlich dürften industriell gefertigte Gerbrauchsgegenständer der 60er Jahre maschinell (also mit der "Pistole") lackiert worden sein.
Wie auch immer: jeder profane schwedisch vermarktete Badezimmerschrank ist weiß lackiert - so etwas wird der "Lacker" locker hin bringen. Selber "pinseln" würde ich das natürlich auch nicht.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#14
Ein Freund hat mal ein A77-Holzgehäuse mit Heimwerkermitteln schleiflack weiß lackiert. Spaßeshalber, denn das gab's ja so ab Werk nicht. Leider! Sah nämlich unglaublich attraktiv aus. Und das Lackierergebnis selbst ist wirklich recht gut geworden, allerdings hat er sich auch einen Wolf lackiert und geschliffen. Unzählige Schichten. Aber er hatte es ja nicht eilig.

Schleiflack war immer seidenmatt! Und sehr dick (viele Schichten) und robust. Wer erinnert sich nicht an die Nordmende-Fernsehgeräte der spectra-Serie? Die gab es von 1966-76 in fünf Schleilflackfarben und fünf Echtholzfurnieren. Und entsprechend teuer.
Überhaupt kosteten z.B. Farbfernseher in den 70ern in Schleiflack weiß immer um 50 bis 100 DM mehr als das gleiche Modell in Nußbaumfurnier oder -dekor.
Gilt auch für Dual: So kosttete die Konsole CK 6 (für die kleinen 1200er Spieler) in NN 60 DM und in Schleiflack weiß 70 DM.

@ PeZett: Der profane Badezimmerschrank ist entweder weiß beschichtet oder foliert. Lackierung ist bei sowas unbezahlbar.

@ Frank: Absolut großartig, deine Anlage! Ein Augenschmaus wie aus dem Prospekt!

VG Stefan
Zitieren
#15
Hallo!

In Sachen "Schleiflack" konnte ich meine gravierende Wissenslücke
dank der letzten Beiträge/links darüber, schließen - vielen Dank.

Gruß
Wolfgang
Zitieren
#16
(21.11.2022, 09:22)Vollspurlöschkopf schrieb: ...

@ PeZett: Der profane Badezimmerschrank ist entweder weiß beschichtet oder foliert. Lackierung ist bei sowas unbezahlbar.

...


Hallo,

das ist wohl ein Irrtum - mein bezahlbarer "schwedischer" Badezimmerschrank ist definitiv lackiert. Eine industriell/maschinell aufgetragene Lackierung ist m.E. mittlerweile nichts Besonderes. Natürlich spricht man oft im Fachjargon von "Beschichtung" (Coating) aber das, was da aufgebracht wird, ist nun mal häufig Lack und keine Folie. Natürlich gibt es auch Beschichtungen mit Melaminharzfilm. Ohne Werbung machen zu wollen - wer sich für so etwas interessiert... ...bitteschön:

https://www.bing.com/ck/a?!&&p=72d01cca8...lSRQ&ntb=1

Wir reden hier nun mal von Massenprodukten - da wird natürlich kein Pinsel mehr geschwungen und zwischen den einzelnen Deckschichten geschliffen. Mit dem Voranschreiten industrieller Lackiertechniken war das auch gar nicht mehr nötig. Und die nötige Härte erzielt man durch die thermische Trocknung. Klar: in den 70er Jahren gab es natürlich noch keine hochmodernen Lackierstrassen, wie die im Video aber die industrielle Automation war zumindest soweit fortgeschritten, dass "flüssige Coatings" maschinell und sehr gleichmässig aufgebracht werden konnten.

However. Wir werden sehen, wie Hörbie seine Boxen wieder hin bekommt. Wenn er sie uns zeigt...

Und: Frank's Anlage ist wirklich sehr schick, das finde ich auch.

Gruß
Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana. (...soll Groucho Marx gesagt haben, aber so ganz sicher ist das nicht...)
Zitieren
#17
(20.11.2022, 15:03)nick_riviera schrieb: Schleiflack war nie hochglänzend, sondern eher seidenmatt mit einer sehr glatten Oberfläche. Früher gab es wohl Methoden, das großindustriell preiswert hinzubekommen, aber heute ist das was für geduldige Künstler, die dann Preise aufrufen, die für jedes Mittelklassegerät den wirtschaftlichen Totalschaden bedeuten.

Andersrum ist es auch nicht schön, die Oberflächenstruktur zu verhunzen, nur weil man es wieder schön reinweiß haben will. Und der Zierstreifen auf dem TG29 Gehäuse ist wirklich in die Oberfläche eingelassen, man bekommt ihn nicht zerstörungsfrei abgebaut, also bliebe nur noch Abkleben, und glaubt mir, das sieht dann richtig besch... aus.

Wenn die Boxen technisch noch komplett ok sind, würde ich die in reinweiß seidenmatt folieren, und für die anderen Geräte würde ich mich nach passenden Schlachtplatten mit nicht vergilbten Gehäusen umsehen. Und ganz nebenbei - wenn die Boxen wirklich die CL180/181 sind, dann sind sie eh eigentlich zu groß für die KA50. KA50, KA60 und die großen HS... ohne Radio harmonieren besser mit der kleinen Dreiwege-Regalbox CL172/173/174, mit der wurde die KA50 auch als Bundle verkauft.

Ich bin wegen dem Theater mit mehr oder weniger vergilbten weißen Geräten am Ende dazu übergegangen, doch nur noch nussbaumfarbene zu nehmen:





Der Plattenspieler war auch eine Raucherleiche, hier reichte aber Renuwell Möbelaufheller, um ihn farblich an den Rest anzupassen.

Gruß Frank

Eine wunderschöne Anlage hast Du da, Frank!! Ja, die Farbe wäre wohl pflegeleichter!
Aber einem geschenkten Gaul....Der verstorbene Vater meiner Bekannten hat das, laut Aussage der Tochter, damals so gekauft,
soweit sie sich erinnern kann. Und die Boxen sind laut Aufschrift TYP CL 180. Und sie funktionieren komplett einwandfrei!
Ich will jetzt da nicht unbedingt neue Boxen oder eine neue Anlage daraus machen. Wahrscheinlich werde ich das Ganze
abschleifen und dann aus der Sprühdose lackieren. Aber das geht eh erst wieder, wenn es draußen wärmer ist!
Das TG 29 und die KA50 könnten mit vorher genannter Auto- oder Möbelpolitur evtl. wieder aufzufrischen sein.

Gruß
Hörbie
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste