Bandführungen Revox A77
#1
Heute kam das Netzkabel für die Revox A77, die ich von Thomas / Darwin übernommen habe. Das Gerät spielt Smile Aber natürlich bin ich jetzt neugierig, was noch alles zu machen ist (die Maschine ist unrevidiert). Als erstes fiel mir eben auf, dass die beiden Bandführungsrollen sich unterschiedlich verhalten. Die linke dreht sich, die rechte nicht. Ich habs mal abgeschraubt. An der linken Seite habe ich eine (ziemlich zugeschmodderte) gelagerte Rolle vorgefunden, an der rechten Seite einfach ein metallenes Rundstück mit Mittelloch, das natürlich beim Anschrauben fixiert wird. Meine Frage ist einfach: Soll das so oder gehört da rechts eigentlich auch so eine gelagerte Rolle hinein?

   

   

Vorwarnung: Ich werde bestimmt noch ganz viel nerven zur Revox Smile
Gruß
Helge

Uher 4400 Report Stereo – Uher 4400 Report Monitor – Uher 4200 Report Stereo IC
Akai X 201 D – Akai GX 630 D – Akai GXC-760D
Revox A77 Mk II
Marantz Model 5220


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#2
Die rechte ist im original feststehend, ist keine Rolle.
Um das gleich vorweg zu nehmen,- es ist fast eine Glaubensfrage, ob man diese feststehende
Gleitrolle gegen ein drehendes Lager austauschen soll. - Das füllt ganze Forenthreads :-)
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#3
Danke! Dann darf das so bleiben.
Gruß
Helge

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#4
...sogar die C270 hat rechts anstatt eines Lagers diesen Poller verbaut.
Studers Ingenieure werden sich wohl etwas dabei gedacht haben und das völlig glaubensfrei  Big Grin
Viele Grüße
Jörg
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#5
Genau  Smile 

Und wenn man das Einlauflager mal beim Umspulen beobachtet, kann man feststellen, dass es irgendwann stehenbleibt und das Band einfach darübergleitet…und das tut es auch problemlos an einem feststehenden rechten Bolzen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#6
schon richtig, was Ihr da sagt, aber ich kann mich in den letzten Jahren so an einige "Glaubenskriege" erinnern,
 ob denn, oder ob nicht (Lager gegen Bolzen tauschen)..  Big Grin

.
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aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

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Gruß
Ralf
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#7
@ Helge: Das Kugellager ist ein 626 ZZ (bzw. 2Z). Sollte man nach 50 Jahren erneuern, zumal man es bei Ebay für ein paar Cent bekommt (bei Pollin auch). Die Lager rappeln oft beim Umspulen....
Bei Wiedereinbau unbedingt darauf achten, dass du die Passscheiben oben und unten wieder einbaust (sonst blockiert das Band den Transport, weil das  Lager nur 6,0 mm breit ist) und das sie beim Einbau nicht verknickt oder verbogen werden. Im Zweifel klebt man sie mit einer kleinen Menge Fett am Lager-Innenring fest.

LG Holgi
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#8
(02.11.2022, 16:08)R@lly schrieb: ich kann mich in den letzten Jahren so an einige "Glaubenskriege" erinnern, ob denn, oder ob nicht (Lager gegen Bolzen tauschen)

Weiß Gott Rolleyes

Ich habe Kugellager in meinen beiden A77 eingebaut. Eine potentielle Bandabriebstelle weniger, zumal die Alubolzen schon ziemlich abgenutzt waren, trotz Verdrehens. Hab sie aber aufbewahrt, falls bei einem evtl. Verkauf jemand Wert darauf legt.
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#9
Ja, die Lager sind ja echt günstig und das Lager bei meiner Maschine war ziemlich fest zugeschmoddert. Ich hab den Oberflächenschmutz abgekratzt (der saß so fest, dass Isopropanol und Wattestäbchen nicht gereicht haben). Werde dann einfach mal Ersatzlager bestellen und auch gleich nach passenden Scheiben suchen, um rechts auch eines einbauen zu können. Schaden wird es ja wohl nicht. Und ich muss eh einiges an der Revox machen. Die Bremsen laufen auch nicht ganz ordnungsgemäß Smile
Gruß
Helge

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#10
(03.11.2022, 10:44)bobhund schrieb: Schaden wird es ja wohl nicht....

Genau das ist der bereits angedeutete Glaubensstreit (Bandzug)...

Beste Grüße

Arno
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#11
Der "Bolzen" soll beim Start die Bandschwingungen etwas unterdrücken, da dieser billiger war, als ein Bandfängerhebel, wie ihn erst die PR99 bekam. Das hatte übrigens damals schon Heinz Bluthhardt bei einem Test kritisiert, der auch lieber einen Bandfängerhebel gewünscht hatte. Soviel zu "was die Ingenieure so gedacht haben".... ;-)
Vom Gleichlauf her ist die Lösung mit zwei Kugellagern besser, welche ich auch bevorzuge und eingebaut habe. Ältere Bänder sollte man wenig wie möglich reiben, daher ist jede Reibfläche weniger immer besser.

Noch was, wenn die Höhe der Spule zum Bolzen nicht exakt ist, kommt das Band in einen schiefen Zug und der Bolzen schleift sich schief ein, was wiederrum die Bandlage an den Köpfen aber auch an der Andruckrolle ungünstig beeinflusst. Aber die 77er standen eben unter Sparzwang, da man hier den Heimandwenderbereich bedienen wollte, da war die Maschine eh schon recht hochpreisig.
Gruß André
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#12
Hallöchen,
ich habe keinerlei positive Effekte durch den Tausch des "rechten" Röllchens gegen kugelgelagert festgestellt.
Von daher: laß das drinnen Smile 

LG
Mike
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#13
Es geht schon wieder los!
Ich hole mir mal Popcorn...  Big Grin
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#14
tja Holgi

Damit " Hobby " eine Daseinsberechtigung hat ist halt meistens immer viel Voodoo mit dabei.
Da wird gemessen, geölt, eingestellt und gepudert etc.
Soviel Zuwendung haben die meisten Geräte in ihrem ganzen Leben nicht erfahren.
Einiges davon macht Sinn, einiges auch nicht, sondern ist dazu da das der Hobbyist seinem Hobby nachgehen kann und nicht vor Langweile stirbt.

Wenn das alles so nötig wäre müssten der Großteil der Bandgeräte die wir Zuhause stehen haben schon längst auf den Müll gelandet sein.

So ist das leider auch mit vielen Themen, nach dem Motto:
Es ist bereits alles gesagt, nur halt noch nicht von jedem.

Nunja, das ist halt Hobby und ohne den ganzen Verrückten, wozu ich mich auch zähle, bräuchte es diese schöne Forum nicht.

Äh, Holgi, bring mir was Popcorn mit ............

schmunzelnde, nicht ganz ernst zu nehmenden Gruß

Holger
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#15
Ich hatte bisher einen Fall, wo das Lager rechts einen Vorteil gebracht hat: Ein BASF-Band aus der 50ern. Schmierte nicht, klebte aber ganz leicht. Auf der A77 mit feststehendem Bolzen bildeten sich immer wieder Schlaufen rechts von der Andruckrolle. Auf der A77 mit Lager lief es dann einwandfrei...

Aber bin ich der einzige, der mit den neuen Lagern schlechte Erfahrungen gemacht hat? Ich hatte es jetzt schon bei zwei Geräten, dass das neue Lager nach ein paar Jahren anfing, Krach zu machen beim Spulen. Ich hab's dann jeweils nochmal erneuert und es war wieder Ruhe. Aber ein bisschen länger sollten die doch schon halten...

Gruß
Robert
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#16
Ich hab jetzt mal SKF-Lager bestellt, Stückpreis um die 3 Euro. Mal gucken, wie lange die halten. Aber wenn ich die einmal pro Jahr ersetzten muss, dann stürzt mich das auch nicht in den Ruin.
Gruß
Helge

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#17
Wenn die Dinger wirklich von Kugelfischer sind, werden die noch die Erben Deiner Erben daran Freude haben :-)
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" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


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Gruß
Ralf
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#18
(04.11.2022, 13:52)q-tip schrieb: //

Aber bin ich der einzige, der mit den neuen Lagern schlechte Erfahrungen gemacht hat? Ich hatte es jetzt schon bei zwei Geräten, dass das neue Lager nach ein paar Jahren anfing, Krach zu machen beim Spulen. Ich hab's dann jeweils nochmal erneuert und es war wieder Ruhe. Aber ein bisschen länger sollten die doch schon halten...

Gruß
Robert

Nein, bist Du nicht…ich hatte sogar mal bei, zugegeben, günstiger Chinaware den Fall, dass Lagerfett ausgetreten ist. Superdoof. Aber das betroffene Band läuft noch…

Man muss einfach die beste Qualität nehmen, die man bekommen kann.

Seit einiger Zeit experimentiere ich mit halboffenen Vollkeramiklagern, aber das ist auch nicht trivial. Trocken laufen sie zwar superleicht, aber laut. Brauchen also auch eine Schmierung, wenn auch geringste Mengen. Heute bin ich auf die Idee gekommen, es mal mit einer Mini-Menge Grafitpulver als Schmiermittel zu versuchen. Läuft gerade auf der PR99. Mal sehen, ob das was wird, bin da mal optimistisch.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#19
Keramiklager haben spezielle Eigenschaften, leider liegen die nicht alle im Bereich der Bandführungsanwendungen.
Sie sind für sehr hohe und sehr niedrige Temperaturen geeignet.
Bei hohen Drehzahlen machen sie hohe Gräuschpegel, da sie trockenlaufend sind.
Sie sind korrossionsbeständig und lebensmitteltauglich.

Die einzig gute Eigenschaft für unsere Anwendung wäre: sie sind antimagnetisch.
Bei Wiedergabebetrieb verhalten sie sich wunschgemäß, aber im Spulbetrieb können sie Geräusche bis zum schrillen Pfeifton erzeugen, da sie zum Schwingen neigen.
Mit etwas Schmierstoff kann man sie sehr beruhigen, aber dann hat man wieder das uns allen bekannte Problem:
Normalerweise sind Wälzlager sehr leistungsfähig, wenn  ich mir vorstelle das diese Lagergröße auch Anker in Winkelschleifern aufnehmen und diese mit 30000 U/min.
jahrelang funktionieren.
Das Problem in Bandführungen hängt sicherlich mit den über die Jahre entstehenden Verschmutzungen durch Abrieb und Staub zusammen, denn so viele Umdrehungen machen die Lager in einem Magnetbandgerät verglichen mit anderen Anwendungen doch nicht?
Der feine Staub dringt durch die Schlitze der Dichtscheiben ins Innere des Lagers ein und vermischt sich mit dem vorhandenen Schmierstoff zu einer immer trockener werdenden Masse, welche den ruhigen und leichten Lauf der Kugeln allmählich erschwert und zu den bekannten Laufgeräuschen und Lagerausfällen führt.

Bernd
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#20
@capstan: Du beschreibst mit Deinem Fehlerbild "Lagerverschleiß" wohl eher die Zeitachse der ersten 2 Millionen Jahre des Gerätebetriebs... Confused

Alle meine Bandmaschinen haben auf den ursprünglichen Bolzen längst Lager spendiert bekommen, sowohl die Revox, als auch die Braun und die Philips-Geräte. Die schon damals eingebaute geplante Obsoleszens muß man m.E. nicht fortführen. Bandverschleiß seither keiner mehr, alle eingesetzten Lager laufen seit wirklich vielen Jahren problemlos und leise, man muß halt auch staubdichte Lager verbauen, keine C2 oder C3, die für andere Einsatzbereiche konzipiert sind. Und wer Keramiklager in Schnürsenkelmaschinen verbaut, der hat bei sich zu Hause wohl auch goldene Wasserhähne im Einsatz - der geringeren Reibung und der Rostfreiheit wegen - man darf die Kirche gerne im Dorf lassen...

Tschüß
der Michael
Tschüß
der Michael


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.......wie man's macht, iss nix......
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#21
Bald sind wir wieder beim Dauerthema...(ich habe die Lager wieder rausgenommen) Angel Exclamation 

Grüße
Arno

P.S.: Keramiklager habe ich nur in meinen Rennrädern
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