Schaurig schön: Telefunken KL 65/KX und auch M 75
#1
Hallo und da haben wir wieder einen alten Kasten.

Hier wurde berichtet: https://tonbandforum.de/showthread.php?t...phon+65+KL

leider mit wenig Bebilderung.
Dem helfe ich jetzt ab, da ich nämlich beim Wühlen und Umschichten im Fundus einen Koffer gefunden habe, von dem ich nicht mehr wusste, dass ich ihn überhaupt habe. 

   

Sieht ehrlich gesagt bescheiden aus, krudes Design

   

   

Macht auf den ersten Blick aber vom Zustand her noch einen guten Eindruck, keine groben Macken, nur etwas Staub auf der Stirnfläche

Auf!

   

Aha, ein Telefunken! In männerklogelb, umzingelt von einem irgendwie unorganisch drumherumgepappten, hässlichen Koffer.
An den Seiten Fächer, wohl für zusätzliche Spulen. Unten oder vorn rechts und links zwei Türchen, ei, was mag da wohl drin sein?

Links:

   

Kabelfach, na gut.

Jetzt das rechte Türchen:

   

Da ist was drin!

   

Ein Rasierapparat! Sieht noch gut aus, hat wohl eine Besitzerin gehabt, das Köfferlein.
Immer herrlich, wenn man solch Zubehör findet.

Wie ist es denn von innen?

   

Da ist ja gar nichts mit! Sieht super aus, wieder so eine Zeitkapsel. Kaum ein Stäubchen, sogar die Antriebsriemen sind
noch ok, irre!
Dann man Stecker rein und los:

   
Summ! Läuft leise an, als ob nichts gewesen wäre. Das Teil muss ewig gestanden haben, und dann einfach so...

   
   
   

Da bin ich sehr überrascht, läuft leise, Vorlauf, Rücklauf, alles bestens.

Band drauf und Ton ab...hier zeigen sich Schwächen, obwohl das Ding im Prinzip läuft.
Bässe flach und verzerrt, heiserer Gesamteindruck. Das ist unbefriedigend.

   

Auch von unten, prima Zustand.
Zur Reparatur muss das Abschirmblech weg, aber wie?
Das Siegel erbrechen? Weiß nicht.

   
   

Die Wurzel des Übels

   
Regelrechte Tropydur-Party, leckere WIMA-Malzbonbons. 
Die Armen sind nach fast 65 Jahren jetzt reif für den Ruhestand.

Ich werde weiter berichten...

Jetzt hab ich es eine halbe Stunde lang warmlaufen lassen und es klingt immer besser, über externen Verstärker kommen jetzt auch klare Bässe, reine Höhen. Der kleine Lautspecher des Koffers bringt wohl nicht viel, ich gucke aber zuerst nach der Endstufe, vielleicht ist damit nur eine Kleinigkeit.
Gefällt mir immer besser, das KL 65, zwar keine Schönheit, aber leiser Lauf und guter Klang....im Originalzustand von 1958!
Zitieren
#2
Witzige Vorstellung der ehrwürdigen Tonband-Lady. Big Grin
Da bleibe ich dran und bin gespannt auf mehr Input von Dir. Smile
Zitieren
#3
Hi,

ein schöner Bericht über dieses Köfferchen. Ich habe auch noch eins bei meinem Opa stehen(Er hat sich das in den 50gern gekauft von einem Teil des Geldes das es zur hochzeit gab), also es ist noch in erster Hand.
Leider geht das Magische Auge nicht an wenn man es ansteckt, müsste man mal nach schauen.

Ich kann zu dem Mikro sagen das es ganz brauchbar ist für die Zeit und für dieses gerät, ich habe auch noch alte Bänder von meinem Opa, die mit diesem Gerät aufgenommen worden sind und sie klingen auf der A77 garnicht so schlecht.

Viele Grüße
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
Zitieren
#4
Was mich immer wieder wundert ist, wie langlebig manche Materialien sind. Dieses Ding hier ist ein gutes Beispiel dafür.
Schade, dass man den Sound hier nicht vorführen kann. Dass alte, damit aufgenommene Bänder heute noch gut klingen, glaube ich sofort. Habe ich auch noch, ca. 40 Jahre alt, vom größeren Bruder M 85, das aber wohl ziemlich ähnliche Technik verwendet.
Zitieren
#5
Moin,

toller Bericht von einem super erhaltenen Gerät! Besonders erstaunt mich der Zustand der Riemen, der Koffer wurde wohl optimal gelagert. 

Mein Vater hatte ein genauso aussehendes KL 75, damit habe ich Ende der 1970er Jahre meine ersten tonbandtechnischen Gehversuche gemacht nachdem er es ausgemustert hatte. Zwischenzeitlich durch ein Grundig TK 40 ersetzt, kam es dann Anfang der 1980er nochmal wieder für zwei bis drei Jahre bei mir zum Einsatz. Dann waren die Riemen ausgeleiert, der Motor saß des öfteren fest und der Anzugmagnet summte laut bei der Wiedergabe. Aus heutiger Sicht wäre alles kein Problem, aber damals waren meine Reparaturmöglichkeiten und mein (Taschen-)Geld begrenzt, und so wurde es nach einigen erfolglosen Basteleien schließlich zerlegt. Die Knöpfe und die Schwungmasse habe ich tatsächlich noch...

Grüße,

Bernd
Zitieren
#6
ja, das KL 65 hatte auch einen Kumpel, Magnetophon 75, hier als AEG. Das scheint ein klein wenig jünger zu sein, ansonsten sieht alles recht gleich aus. Hier ist der Koffer kleiner und förmiger.

Auch hier diese Farbgebung, Vanillepudding-Urin/ Auswurf. 

   

Doch auch dieses hier ist noch ganz gut erhalten, müsste nur geputzt werden.

   

Leider ist hier der kleinere Riemen hinüber, zum Ausprobieren hatte ich mir ein Provisorium geschnitzt, das ist aber Mist

   

   

   

Aber es spielt, trotz originaler Kondensatoren. Neue wären trotzdem auf Dauer besser.

   
Zitieren
#7
Ich habe das AEG KL 85.
Da ist bis auf ein paar Kondis und etwas ölen nichts dran gemacht. Das läuft bei mir seit 5 Jahren problemlos.
Kein Riemen schwächelt auch nur annährend. Toll gelöst finde ich die Flachriemen Übersetzung auf den rechten Wickelteller, der bei Play gleichzeitig als Rutschkupplung dient. Das dieser so gut wie kein Verschleiß aufweist finde ich schon erstaunlich.
Ebenso muss sich der Klang des KL 85 nicht verstecken.

Glückwunsch zu dem tollen Gerät.

Ach ja, ich habe auch noch ein AEG KL 65, allerdings ohne eingebauten Lautsprecher und Verstärker. Diese konnte man nur ( zu der Zeit wohl an einem Röhrenradio ) betreiben.

sich mit freuende Grüße
Holger
Zitieren
#8
Dann will ich mal noch ein M76 beisteuern, die Viertelspur-Version des Geräts:

       

Das Exemplar ist optisch ziemlich gut erhalten (bis auf den Schaumstoff im Deckel über den Spulen, der hat sich zersetzt), und hat vor mehr als 10 Jahren beim Ausprobieren auch funktioniert, so weit ich mich erinnere. Schön finde ich auch den Schlüssel zum Umschalten der Geschwindigkeiten.

Aktuell wollte ich das Gerät aber nicht einfach so wieder an den Strom anschließen - dafür sind doch zu viele fragliche alte Kondensatoren drin, und ich möchte keine Röhre durch voreiliges Ausprobieren mit einem durchgeschlagenen Kondensator beschädigen. Eine Übersicht von innen:



Im Gegensatz zur Halbspur-Mono-M75 hat die M76 als erste Stufe nach dem Tonkopf einen Transistor-Vorverstärker (im kleinen silbernen Kästchen). Interessante Übergangszeit.

           

Auch wenn es schon einige Platinen gibt und nicht alles and die Röhrensockel gelötet ist, habe ich doch ziemlichen Respekt vor diesem Drahtverhau als 3D-Puzzle. Deswegen habe ich eine Instandsetzung bisher aufgeschoben, aber immernoch vor.

Viele Grüße
Andreas


Nachtrag: Prospekte und mehr gibt es wie immer bei https://www.hifi-archiv.info/telefunken.html. Demnach ist das KL65 älter als das M75, beide Mitte / Ende der 50er-Jahre.
Zitieren
#9
Hallo Mitbesitzer,

schön, dass es mehrere Leute gibt, die dieses Gerät würdigen. Ich gehörte bis neulich n i c h t dazu, obwohl ich vor  ca. 40 Jahren die ersten davon vom Flohmarkt mitbrachte. Für mich waren das immer Gurken, die ich kurz ausprobiert hatte und dann ab auf den Speicher. Zu Unrecht! Das letztgezeigte M75 hatte ich letztes Jahr beim Surfen im Speicher entdeckt und mir vom Außenlager in die "gute" Stube mitgebracht. Irgendwie knuffig und interessant, dachte ich mir. Besonders die Version mit der EM 71 kam mir interessant vor.
Wie doof kann man sein! Mir ist jetzt erst aufgefallen, dass die Version M75 mit der EM 71 nur max. 13cm Spulen fasst,
die nachfolgenden Versionen mit der EM 84 aber 15er Spulen vertragen (damit drauf geht dann aber der Deckel nicht mehr zu). Ist mir vorher weder bekannt gewesen, noch aufgefallen. Manchmal sieht man den Wald vor Bäumen nicht.
Mittlerweile mag ich die Kleinen immer mehr, wenn sie revidiert sind, klingen sie gar nicht schlecht, sind klein und kompakt. Die Form- und Farbgebung, naja, muss man halt mögen. Von den anderen Modellen (z.B. 76) habe ich auch noch welche, aber wie deren Zustand ist, weiß ich nicht. Das 77er Stereo habe ich allerdings nicht, suche auch nicht danach. Vorhin habe ich mir für teuer Geld einen Riemensatz fürs 75 bestellt, dann werde ich dem Teil wieder Beine machen und bin gespannt, wie es dann klingt.

Gruß
Peter S.
Zitieren
#10
Hallo in die Runde,

bis zum M75 und dann wieder beim M85 folgte AEG/Telefunken seiner eigenen Tradition, die umgedrehte Jahresendzahl nach der 19 als Heim-Gerätetyp zu nehmen. Beginnend 1951 mit dem KL15. Der Bruch kam mit dem KL76.

Es ist schon erstaunlich, wie weit der Konstrukteur Her Goetze in dieser kleinen Schachtel sein Wissen und  Können aus der AEG-Studuiotechnik eingebracht hat. Er hat an einigen Stellen sogar seine eigenen Konstruktionen aus dem Studio-Bereich überholt.- Herr Goetze wurde von der Eduard Schüller´schen Wirkungsstätte AEG/Telefunken in Wedel durch die Konzernleitung für das Gerätewerk in Berlin abgeworben, und dort hat er dann die sehr erfolgreichen Heimgerätetypen entwickelt.
Das legendäre M85 war die Spitze der Baureihe und ein untadeliges Gerät und auch als Schulgerät zugelassen.

Ich zähle hier nur einige Beispiele als Konstruktionsleckerbissen der Baureihe auf:

Bandzugregelung, wie bei der Studiomaschine M5. So etwas durfte die spätere M10 noch nicht haben. Bei Heimgeräten war das damals ein Alleinstellungsmerkmal.

Keine Andruckfilze oder ähnlichen Schnickschnack.

Trotz des gedrungenen Kofträgers und der niedrigen Bandgeschwindigkeiten eine Beruhigungsrolle. Das war wiederum einzigartig und vermutlich durch Patent oder Gebrauchsmuster gschützt.

Eine stark überdimensionierte Schwungscheibenlagerung unterhalb des Kopfträgers, wie bei den großen Boliden.

Eine selbstzentrierende Gummiandruckrolle.

Mit dem geschliffenen Flachriemen, hatte man endlich die geradezu unselige, kriminelle Schwungscheibengummiwulstvulkanisierung der Modelle KL 15, KL 25, KL35 (1000 DM-Klasse) zum Glück hinter sich gelassen.
Leider tauchte diese Idee in anderer Form dann bei der M10 wieder auf. Hier kann ich mir natürlich nicht den geradezu weisen Spruch meines vorzüglichen Lehrlingsausbilders bei Philips verkneifen: "Wer so etwas baut, sagt auch nachts alten Frauen den falschen Weg."

Viele Grüße
Manfred
Zitieren
#11
Hallo, das stimmt, die Bandzugregelung ist klasse. Das ganz alte KL 65 hatte sogar noch einen Papst-Außenläufer, später dann leider den heutzutage gerne laut gewordenen AEG-Motor. Wie groß ist die Chance, dass die Gummuwulstgeräte noch laufen? Bei mir ist nämlich noch ein Dornröschen-KL 35 auf Halde, in den frühen 80ern vom Flohmarkt angeschleppt, da ging es noch. Seitdem war es nicht mehr in Betrieb. Eine Schönheit war und ist es allerdings nicht, aber es existiert immehin noch.
Zitieren
#12
Ich bin bei den Geräten aus den 50ern, mit denen ich groß geworden bin, nicht sehr zartfühlend. Einfach ans Netz, wenn es nicht gerade 240 Volt sind. Es gibt auch Tageszeiten, da sind es bei mir nur 225 V.

So eine KL35 Gurke habe ich auch, Motor dreht, Schwungscheibe steht. Gummi ist weggebröselt, zum Glück keine Schmiere.
Eine KL25 dreht noch die Schwungscheibe, aber mit sehr viel Rumpelpumpel, das war aber auch schon normal, als die Geräte noch Garantie hatten. Das gehörte einfach dazu. Bei jedem Stillstand gab es eine neue Delle in der Gummiwulstschicht, bis der Gesamtumfang aus einer Aneinanderreihung von Dellen bestand, und dann rutschte die Welle eben einen Millimeter weiter zur nächsten Delle beim Abstellen. Man kann es heute kaum noch glauben, aber die Dinger (KL15, KL25) gingen zu Wahnsinnspreisen weg, wie warme Semmeln. Die Verstärker und die Köpfe waren allerdings gut.Das war es dann auch.
Ich nehme an, das man in der Not damals dem KL35 eine neue superweiche Gummimischung mit allerlei Wunderzusätzen verpaßte, damit das Rumpelpumpel nicht so laut wurde. Man wollte ja ein Spitzengerät produzieren mit Hinterbandkontrolle und Mischpult 300 DM teurer als das konzerneigene KL 85. Ein Treppenwitz der Tonbandgeschichte.
Aber immerhin hat man das KL15/25-Chassis in ein wuchtiges Gehäuse verpackt damit es nach was aussieht, eine große Blechabdeckung gedengelt, auf der dann sogar 18 cm-Spulen klein wirkten.
Zitieren
#13
(03.11.2022, 13:02)Magnettonmanni schrieb: Hallo in die Runde,
...
Ich zähle hier nur einige Beispiele als Konstruktionsleckerbissen der Baureihe auf:
Bandzugregelung, wie bei der Studiomaschine M5. So etwas durfte die spätere M10 noch nicht haben. Bei Heimgeräten war das damals ein Alleinstellungsmerkmal.
Keine Andruckfilze oder ähnlichen Schnickschnack.
Trotz des gedrungenen Kopfträgers und der niedrigen Bandgeschwindigkeiten eine Beruhigungsrolle. Das war wiederum einzigartig und vermutlich durch Patent oder Gebrauchsmuster gschützt.
Eine stark überdimensionierte Schwungscheibenlagerung unterhalb des Kopfträgers, wie bei den großen Boliden.
Eine selbstzentrierende Gummiandruckrolle.
...
Viele Grüße
Manfred

Ist das M77 Stereo das einzige Stereo-Gerät mit diesen Laufwerks-Features?
VG Jürgen
Zitieren
#14
(03.11.2022, 13:02)Magnettonmanni schrieb: Hallo in die Runde,

bis zum M75 und dann wieder beim M85 folgte AEG/Telefunken seiner eigenen Tradition, die umgedrehte Jahresendzahl nach der 19 als Heim-Gerätetyp zu nehmen. Beginnend 1951 mit dem KL15. Der Bruch kam mit dem KL76.
......
Das legendäre M85 war die Spitze der Baureihe und ein untadeliges Gerät und auch als Schulgerät zugelassen.
......

Viele Grüße
Manfred

Hallo an die "Telefunkener",

ich besitze so ein schwergewichtiges Telefunken M85KL, im wahrsten Sinn ein "Schultonbandgerät", denn beim Entrümpeln einer Hauptschule in Oberbayern bekam ich es über einen Mittelsmann vor rund 12 oder 15 Jahren geschenkt. (Die Schule sollte andernfalls Geld fürs Entsorgen bezahlen!!!) Es ist unrevidiert bei mir archiviert, spielte beim letzten interessehalber durchgeführten Check vor ca. 1 Jahr noch einwandfrei und hat mit der stärkeren Endstufe und dem "gewaltigen" Lautsprecher im Deckel, den man separat aufstellen kann, richtig "Wumms". Riemen und Räder sind alle noch original, ich hatte nur vor Jahren das Innere gesäubert.

Viele Grüße
Wolfgang
   
Revox A-77 MkIII Dolby (2-Spur) / Revox A-77 MkII (4-Spur) / Revox A-77 MkIII (4-Spur) / Uher Variocord 263 / Telefunken M85KL / Grundig TK28 / Grundig TK14 d.L. / Uher Universalgerät 5000 / SABA TG454 / Webster Chicago 288 Wire Recorder (Drahtbandgerät)
Zitieren
#15
Die Version mit dem fetten Deckel kenne ich noch nicht, ist bestimmt klangfreudig, sehr schön. Mein erstes M85
(hellgrau, ih!) habe ich auch aus meiner Schule, 1982 dem Geschichtspauker abgekungelt. Der war froh, dass er mehr Platz für Bücher hatte. "Tonband hört keiner mehr", hieß es.

Dieses Exemplar hatte ich mir ja im Frühjahr gegönnt, ist glaube ich die zweite Ausführung, dunkelgrau mit Knopfbeschlägen aus echtem Gold, EM 71 und noch dem alten Koffergriff:

   

Die EM 71 ist meine Lieblingsanzeigeröhre, auch, weil ich damals so viel beim Mitschneiden
aus dem Radio davorgehockt habe.

   

Bisschen saubermachen könnte ich das noch. Bandberuhigungsrolle sehe ich hier keine.

   

Ausführung "KL", also dickere Endstufe. Klingt gut, der Kasten!

   
Zitieren
#16
Moin,

was habt ihr alle Glück mit euren Feinfühlhebel-Magnetophonen! Hier steht noch ein M 105, das ist sozusagen ein M 75 in modernerer Verpackung. Von außen etwas mitgenommen, von innen aber noch sehr schön - bis auf die Riemen. Die sind so hart, dass sie wie eine Ausstechform für Plätzchen aussehen. Aber der Bericht macht Mut, vielleicht doch noch nach neuen Riemen zu sehen um auszuprobieren was die Kiste noch kann.

Grüße,

Bernd
Zitieren
#17
Haha, Ausstechform für Plätzchen!  
Das 105 hat glaube ich einen butterweichen Kombikopf, wenn der noch gut ist, könnte man durchaus eine Wiederbelebung wagen.
Zum Testen kann man ja Fahrradfschlauchselbstausschneider-Riemen nehmen.

>JUM: Ich weiß es nicht genau, aber das war damals genau so teuer wie das M85
Zitieren
#18
N' Abend,

Beweisfoto:

   

Die Köpfe sehen noch gut aus, haben wohl noch nicht viel Band gesehen. Kann man irgendwo erkennen, ob das schon die schlechteren Köpfe sind?

   

Grüße,

Bernd
Zitieren
#19
Soweit ich mich erinnern kann, hat der weiche Kopf einen zinkfarbenen Spiegel. Der bei Dir sieht auf den ersten Blick gut aus.
Zitieren
#20
Welch schöner Bericht, ganz große Klasse!

Beim Betrachten der Bilder vom KL65 sind mir zwei Sachen aufgefallen:

Ich hatte früher ein M97, und in der Tat sind viele der Mechanik-Elemente dort sehr ähnlich gewesen. Da kommen doch ein paar Erinnerungen hoch. Offenbar haben viele der Konstruktionen sich wirklich über viele Modellreihen bewährt.

Hat das KL65 ein Löschköpfchen? Ich sehe keins - übersehe ich es bloß oder ist da wirklich keines?

Konrad
Zitieren
#21
Hallo, ja, es hat eines, ganz klein am linken Bandführungsbolzen mit bei.

   
Zitieren
#22
Hach, ein KL65!  Heart

Das war mein zweites Röhrentonbandgerät, nach dem M 85. Vor über 30 Jahren für ein paar Mark gekauft und seither regelmäßig genutzt, auch für Aufnahmen vom Radio. Die klingen überraschend gut. Naja, meine Ohren sind auch nicht mehr die jüngsten.

Aber schön, daß dieses Modell jetzt auch hier im Forum gewürdigt wird.

Es wurde ja schon erwähnt: der Antrieb des KL65 war ein großer Wurf nach der weniger geglückten Mechanik der KL15/25/35.
Man findet diesen Antrieb in allen Modellen der 70er-Reihe wieder (M 70, 72, 74, 75, 76, 77) und auch in denen der 100er-Reihe.

Peters Gerät aus #1 ist offenbar ein späteres Exemplar, bei dem die EL 95 den Platz der ECC 81 der frühen Geräte eingenommen hat und auch deren Funktion als Hf-Generator übernimmt.

Bei mir ist ein KL65KSO gelandet, mit englischer Beschriftung.

   

   

   

   

Auf das Chassis dieses Geräts hat man noch ein « trop » aufgestempelt. Soll das tropenfest heißen?
Mir sind darin keine besonderen Bauteile aufgefallen, die es im gewöhnlichen KS nicht gibt. Auch die berüchtigten WIMA-Malzbonbons sind da drin.

   

Unter dem Abschirmblech oben links im Eck, neben der ECC 83, steckt bei diesem etwas älteren Exemplar noch die Endröhre EL 95, wo bei späteren Geräten nur noch ein Loch im Chassis ist.


Gruß
TSF

Nachtrag:
Problematisch bei diesen Geräten ist der Motorriemen, weil er durch den Riemenspanner im Lauf der Jahre gedehnt wird, bis der Riemenspanner am Anschlag ist und der Riemen dann durchrutscht.
Für Modelle mit zwei Bandgeschwindigkeiten wird ein Flachriemen mit folgenden Abmessungen benötigt: 82 x 7 x 1,5 mm.
Als ich vor Jahren bei Herrn Hewicker Ersatz bestellte, sagte er mir, Riemen in dieser Dicke seien nicht beschaffbar. Ein Riemen mit einer Dicke von 0,8 mm erwies sich als zu dünn. Der Riemenspanner drückte ihn bis zum Anschlag durch, ohne dabei für ausreichend Zugkraft zu sorgen. Auf Herrn Hewickers Empfehlung hin habe ich zwei Riemen von 0,8 mm übereinander gelegt. Damit läuft der Antrieb nun zuverlässig.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste