Grundig TK 20: Aufnahme blechern, ohne Bass
#1
Ich habe ein marodes TK 20 wieder hergerichtet. Die Wiedergabe ist recht gut, sehr laut. Leider macht die Aufnahme Probleme. Diese ist zwar kräftig, aber die Höhen sind stark überbetont und die Bässe fehlen völlig. Es hört sich beinahe so an, als hätte man die Aufnahme mit einer Telefonkapsel der 70er Jahre gemacht. Bei "s" in den Songs hört man einen scharfen Zischlaut. Auch die Mikrofonaufnahme ist recht dünn.

Alle Kondensatoren sind getauscht, auch der Oszillatorbaustein ist ersetzt. Ich bin die Schaltung mit den Bauteilen Schritt für Schritt durchgegangen, konnte aber keinen Fehler finden.
Der oft vorkommende defekte Elko in der Endstufe ist es nicht, alle Elkos sind neu. Die Röhren sind auch ersetzt.

Hat jemand eine Idee?
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#2
Frage:  Was könnte die Endstufe mit den fehlenden Bässen bei Aufnahme zu tun haben, wenn diese bei Wiedergabe bestimmungsgemäß lärmt?

Hast Du ein zeitgemäßes Band verwendet und wieder alles nach Reparatureinleitung eingestellt, vor allem der "Oszillatorbaustein" (ist damit die Induktivität, Oszillatorspule gemeint?) , was auch immer dieser sein soll?

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#3
OK, da habe ich mich nicht eindeutig ausgedrückt, sorry. Die Wiedergabe ist bezüglich der Bässe auch nicht perfekt, aber nicht so extrem wie bei der Aufnahme. 
Oszillator: Die Spule lässt sich nicht verstellen, kein Kern. Die Induktivitäten sind auch OK (nachgemessen), die Röhre ebenso (EL 95).
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#4
Das Serviceheft mit den Justierwerten (Ströme und HF-Frequenz) hast Du aber oder?


.pdf   grundig_tk-20-22-25_tape_recorder_1964_sm.pdf (Größe: 986.55 KB / Downloads: 14)

Thomas
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#5
Zwei Möglichkeiten:
Entweder Fehler in der Entzerrung des Verstärkers (diese wird ja bei Aufn. und Wdg. umgeschaltet - z.B. ein Kondensator versehentlich mit einem falschen Wert ersetzt) ODER Vormagnetisierung viel zu gering. Check mal beides - die Soll-Oszillatorspannung findest du im Serviceheft, den Soll-Frequenzgang des Verstärkers ebenfalls. Viel Erfolg!

VG Stefan
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#6
Vielen Dank für die Tipps und Infos, insbes. für das Serviceheft.
Die HF beträgt ca. 77 kHz, ist also in Ordnung, die Löschspannung habe ich auf 7,8 V eingeregelt. Das Löschen funktioniert (geprüft ohne Signal, die vorherige Aufnahme ist nicht mehr zu hören).
Den Entzerrer muss ich mir noch einmal anschauen. Bei den Kondensatorwerten achte ich sehr penibel darauf, dass diese stimmen, auch die Spannungsfestigkeit. 
Ich habe zur Sicherheit auch die Anschlüsse der Tonköpfe geprüft, weil der Vorbesitzer offensichtlich daran etwas gemacht hat, die Anschlüsse sind aber OK.

Ich nehme mir also als nächstes einmal den Entzerrer vor.

Das ist übrigens mein 3. TK 20. Die beiden Vorgänger konnte ich wieder perfekt hinbekommen, trotz aller Widrigkeiten (frei tragender Aufbau der Bauteile, alles ist sehr eng, die Bauteile liegen z. T. sehr versteckt usw.). Mich wurmt der vorliegende Fehler, wahrscheinlich ist die Ursache lapidar und trivial.
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