Die FR-Reihe von Agfa
#1
Hallo zusammen,

inzwischen befinden sich in meiner Sammlung einige Bänder besagter Reihe von Agfa. Kurzum: Alle sind dropoutfrei und machen perfekte Höhen. Ich mag diese Sorten und benutze sie in 38 cm/s echt gerne!

Bisher in meiner Sammlung:

FR-22
Das war wohl Musikproduktions-Studioband der 60er. Meines ist absolut einwandfrei.

FR-25
Wenn ich das richtig verstanden habe war das seitens Agfa ein fehlgeschlagenes Experiment mit anderen Pigmenten und es gab diese Bandsorte wohl ausschließlich im Jahr 1961. Meine sind alle einwandfrei und brauchen sich klanglich vor nichts verstecken.

FR-6
Wenn ich nach dieser Liste gehe von 1956 - aber bis wann produziert? Klanglich auch wie die anderen einwandfrei. Hat Hinterband aber ca 3 dB weniger Pegel als Vorband. Bisschen mehr Wumms Vorband drauf und es ist einwandfrei.

Klanglich braucht sich für meine 32-jährigen Ohren keines davon vor modernen Bandsorten verstecken, selbst das Thema Rauschen ist dank Halbspur vernachlässigbar.

Weiß jemand mehr über diese Bandsorten? Die müssten ja noch Azetat sein, Polyester kam ja erst später im Studiobereich an. Muss ich mir bzgl Kalandrierung Sorgen machen oder tut das meiner Teac A3300-2T nicht weh, wenn da zwischendurch mal eine Tonbandsingle von mir drüber läuft?


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#2
Hallo Alexander,

ich könnte Dir aus eigenen Erfahrungen von damals über die Bänder berichten.

Um das Rad nicht immer wieder neu zu erfinden, könntest Du dir aber das verfügbare Wissen über die Bänder in der Magnettonbibel anlesen.
Dieses Forum hat das Glück, die letzten noch lebenden Experten der Magnetbandtechnik als Forumsmittglieder zu haben, wenn auch der Umgang mit Ihnen nicht immer adäquat ist.

Engel, Kuper, Bell, Münzner, ZEITSCHICHTEN: Magnetbandtechnik als Kulturträger – Vierte Ausgabe: 2020

Ab Seite 463 wirst Du fündig werden können.

Falls Du das Buch oder die 4. Ausgabe nicht hast, empfehle ich Dir, dessen PDF-Datei herunterzuladen. Der Preis von 19 Euro dafür ist geradezu eine Lachnummer bei dem geballten Wissen.

Mit den besten Grüßen
Manfred
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#3
(23.10.2022, 10:33)eudatux23 schrieb: ......Die müssten ja noch Azetat sein, Polyester kam ja erst später im Studiobereich an. Muss ich mir bzgl Kalandrierung Sorgen machen.....

Ja, sind Acetatbänder und ein Blick auf die Schichtseite beantwortet auch Deine Frage bezüglich Abrieb.
Viele Grüße,

Matthias
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#4
Hallo in die Runde,

die raue Schichtoberfläche war damals von der Rundfunkbetriebstechnik so gewollt, um die Längsschwingungsanregungen im Bandlauf bei Aufnahme und Wiedergabe klein zu halten.

Ich habe diese Bänder damals auf normalen Geräten (u.a. Grundig TK 32) benutzt und dann damit auch die Bandführungen weggeschliffen. Erst die Bandführungen der M 24 (Keramik bzw. Hartmetall) hielten dauerhaft. Die Studiogeräte hatten alle Widia-Bandführungen und einen Bandabheber, der bei Wiedergabe den Lösch- und Aufnahmekopf von Band freihielt..

Die Vorkriegsbänder (C-Bänder) waren noch eine Klasse grober (gefühlt 2000er Schmirgel). Der Tonschreiber c von 1941 hatte deshalb am Tonkopf eine Bandführung aus Edelsteinen.

Du wirst diese Bänder ja nicht im Dauerbetrieb nutzen. Eine kurze Singeleinlage reinigt den Bandpfad und ruiniert nicht gleich die Köpfe.

Alle Typen sind für 38 optimiert. Das FR 6 mit seiner dicken Schicht ist der Vorläufer des FR 22. Mit der optimalen Vormagnetisierung im Klirrfaktorminimum ergeben sich wegen der wesentlich höheren Aussteurungsmöglichkeit gegenüber den Runfunkbändern dann auch erheblich bessere Störabstände.

Weiterhin viel Spaß mit den Geräten

Viele Grüße
Manfred
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