AKG Soundrocket (AKG D202) ?
#1
Heute ist mir auf der Internetbühne folgendes Foto mit mit abgebildetem Mikrofon untergekommen : 

https://i0.web.de/image/418/37398418,pd=...stions.jpg

Sollte das noch eine AKG D 202 Soundrocket sein ???

https://coutant.org/akgd202/

Fände ich irgendwie erstaunlich.

Was meinen die Experten ?

Viele Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#2
Ja, da hast du richtig gesehen. Im britischen Parlament sind seit 40 Jahren diese AKG D202 im Einsatz. Warum auch nicht? Dynamische Mikros gehen normalerweise nicht kaputt (gut, bei der Sound Rocket gibt es ein paar Tantalkondensatoren in der Frequenzweiche, aber die scheinen nicht kritisch zu sein). Und wenn man dann noch eine Veranlagung zur Traditionsbewahrung hat, wie die Engländer, gibt es keinen Grund, die Dinger z.B. gegen Elektret-Schwanenhälse zu tauschen. Ich finde das sehr vernünftig! Heart

LG Holgi
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#3
Danke Dir, Holgi. Ja, dynamische Mikrofone sind weitgehend unempfindlich, auch über einen längeren Zeitraum.
Hierzulande wären die Mikrofone schon gefühlt mindestens 3 mal getauscht worden.
Wäre schön, auch bei uns noch solche Klassiker in großer Anzahl sehen zu können, mir fällt aber kein Beispiel ein.
Evtl. Einzelstücke innerhalb von Stadtverwaltungen oder Kirchen, oder bei Schaustellern, das wärs aber auch......
Ich hoffe, die guten alten Neumann U87 können sich wenigstens noch in den Rundfunkstationen halten, wobei ich nicht die
Privatsender meine.

Liebe Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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#4
(20.10.2022, 16:01)Laetitia schrieb: Ich hoffe, die guten alten Neumann U87 können sich wenigstens noch in den Rundfunkstationen halten, wobei ich nicht die
Privatsender meine.

Liebe Grüße !!!

Leider arbeiten ja schon sehr viele BCM 104 bei den Rundfunksendern. Beim NDR wohl ausnahmslos....
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#5
Sind die Membranen der dynamischen Mikrofone hart eingespannt,
so daß weiteres Aushärten durch Alterung (anders als bei Lautsprechern) keine Rolle spielt ?

MfG Kai
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#6
Nun ja, die Membranen bestehen aus einer tiefgezogenen dünnen Kunststofffolie (welches Material, kann ich dir auch nicht sagen), an der unten der Spulenträger angeklebt ist und die am Rand mit der Kapsel verklebt sind. Dass diese Materialienn aushärten, habe ich bis jetzt noch nie gehört oder aus eigener Erfahrung festgestellt. Die ältesten Tauchspulmikros, die ich habe, sind aus den 1950er Jahren und funktionieren prima. Ob sie neu mal anders getönt haben, weiß ich natürlich nicht.  Undecided
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#7
IdR verhärtet alles, was Weichmacher enthält/enthielt.
Erlebe ich gerade am Kabel eines Kopfhörers.
Anderes bekanntes Beispiel die "elaschstische" Dämpfungsmasse um Nadeln in Tonabnehmern für Schallplatten.
Wenn diese Folien keine Weichmacher enthielten...
Allerdings verhärten die Klebestellen. Da kommt es dann drauf an, ob die weich-elastisch sein sollten oder das belanglos ist.
Man müßte wissen, wo die mechanische Eigenresonanz liegen soll, um das kontrollieren zu können, ohne eine Mess-Apparatur für den Soll-Frequenzgang zu haben.

MfG Kai
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#8
Hallo Holgi, ich hab's schon fast geahnt, bezüglich der U87, aber das es schon so weit fortgeschritten ist.......

Das ganze ist wohl dem amerikanischem Broadcastsound geschuldet.

Geliefert ursprünglich dort durch Electro Voice RE20 oder RE27, einer dynamischen Hyperniere.
Sehr trocken, mittig, die Höhen gelten vergleichsweise spätestens bei absoluter Nahbesprechung als kaum noch vorhanden.
Von der Transparenz eines U87 keine Spur mehr. Die modernen Podcaster von heute haben diesen
Sound weitgehend mit übernommen, befeuert durch die Werbung der Industrie, wobein ein Shure SM7b noch einen weiteren Spielraum besitzt, mit zb. einem Korrekturschalter für eine Höhenanhebung. Mit etwas Besprechungsabstand liefert es sogar einen transparenten Klang. Leider klingt es bei den meisten Anwendern, eher nach Mumpf, aber das gilt wohl als schick.
Ich finde diese Mikrofone gar nicht schlecht, nur nicht für Sprache. Damit meine ich alle Hypernierenmikrofone nach Bauart
der genannten Electrovoice, die es auch von Rode usw. gibt. Das Shure SM7b ist dann allerdings auch wieder ein ausgewiesenes Gesangsmikrofon. Bezüglich des D202 habe ich mal ein Foto mit John Peel im Rundfunkeinsatz gesehen. 
Der produzierte seine Sendungen später auch mit U87.

Die Kollegen in Wien hatten das AKG C414 als Sprechermikrofon überall in den Studios, ich fürchte damit ist's auch vorbei.

Liebe Grüße !!!
Klobürsten werden wieder wie neu, wenn man sie mit in die Spülmaschine gibt.
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