Akai GX 280 d kapstanmotor schwächelt.
#1
Hallo meine lieben, 
wieder einmal meine Akai das Sorgenkind. Alles andere was schon nicht lief läuft wieder wunderbar. Dafür hat die Kleine jetzt eine neue Macke. Der Capstanmotor hat nicht mehr genug Leistung. Im Leerlauf schafft er es noch die eingestellte Drehzahl zu erreichen. Spätestens aber wenn der Band Transport ansteht wird der Motor langsamer und man kann ihn ganz leicht, wenn man den linken bandteller festhält, zum Stehen bringen. Hat jemand von euch diesen Fehler schon mal gehabt? Worauf tippt ihr? Fehler in der Ansteuerungselektronik oder eher ein Motorkondensator, der nicht mehr die Kapazität hat, diie er eigentlich haben soll? Über Vorschläge würde ich mich sehr freuen. LG Helmut

Ich vergaß: auf 9,5 ist der Fehler schlimmer als auf 19 cms.
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#2
Du hast ja die beiden möglichen Ursachen bereits genannt. Besorge dir das Schaltbild im Netz und schaue nach den Spannungen in der Regelung des Direct Drive Capstanmotors und überprüfe den Motorkondensator.

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#3
Hallo Helmut,

genau das Problem hatte ich auch bei meiner GX 280. Aber sowas von exakt das was du schreibst!
Ich habe lange nach dem Fehler gesucht und zuerst auch unnützerweise Kondensatoren getauscht.

Es lag an einer fehlenden oder lockeren Befestigungsschraube der Platine, auf der das Netzteil und die Motorregelung untergebracht ist.
Die Schraube dient als Masseverbindung zum Chassis und ist enorm wichtig. Sie sitzt ganz hinten in der Ecke.
Kontrolliere mal alle Schrauben, mit denen die Platine am Chassis befestigt ist. Auch die Verbindungen des Trägerchassis der Platine zum Hauptchassis.
(Siehe dazu auch das angefügte Bild)
Es darf keine Schraube fehlen oder locker sitzen! Man kommt zum Teil nur sehr schwer daran, leider. Daher werden sie auch gerne vergessen oder nicht richtig angezogen.

Die elektronische Regelung erfolgt über einen sogenannten Ratiodetektor-Diskriminator.
Wenn die Masseverbindung gestört ist, dann schleichen sich Störsignale des Diskriminator-Schwingkreises in die Leitung vom Motor-Sensor (Pick-Up Coil) zur Regelelektronik ein.

Die Motorregelung bei der Maschine ist ja im Prinzip eine Bremse, realisiert durch eine Zusatzwicklung (Servo Coil) im Motor, die mit Gleichspannung versorgt wird.
(Hohe Spannung = hohe Bremswirkung) Ohne diese magnetische Bremse würde der Motor viel zu schnell laufen.
In meinem Fall (und vermutlich auch bei dir) wurde in bestimmten Situationen bis zum Stillstand abgebremst, weil die Störsignale dem Diskriminator vorgaukeln, daß der Motor sich noch drehen würde.
Ich habe das bei meiner Maschine alles per Oszilloskop verifizieren können. Als die Masseverbindung wieder da war, waren die Störsignale verschwunden und der Spuk vorbei.

Schaden kann es ggf. auch nicht, mal den Puffer-Kondensator C207 zu überprüfen und ggf. mal zu erneuern. (siehe 2. Bild)
Gerne auch gegen einen etwas größeren Wert.
Damit hatte ich zuerst angefangen und einen 470µF eingelötet. (An die Platine kommt man sowas von beschissen ran!)
Das Problem war danach nicht mehr so ausgeprägt, aber immer noch vorhanden. (Ursache nur leicht kaschiert)
Ganz weg war es erst nach der Kontrolle und Befestigung aller beteiligten Chassis-Schrauben.

Gruß, Jan


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#4
Hallo und guten Morgen, erst einmal vielen Dank für die sehr guten Informationen bezüglich dieses Fehlers. Im Moment habe ich die Masseverbindungen durch aber der Fehler ist nicht weg. Den besagten Kondensator hatte ich schon mal vor vielen Jahren gewechselt, weil das Gerät immer so ein bisschen am Wimmern war, also in etwa so als hättest du normales Gerät mit Riemenantrieb, wo der Riemen eine Delle hat. Allerdings lag es damals an diesem Kopf der am Zahnkranz vom kapstan Motor hängt. Den musste ich ein Stück weiter Richtung Motor setzen und das Wimmern hat wieder aufgehört. Vielleicht ist da drin der festmagnet ein bisschen schwächer geworden? Jetzt mal meine ultimative Frage: ich habe das Gefühl dass die Schwäche bei meiner kleinen nicht an der Servo Ansteuerung liegt, sondern dass die Schwäche anders woher kommt. Wo würdet ihr die servo-spule spannungslos machen. Die Basis vom letzten Transistor auf Masse legen? Wenn der Motor dann immer noch auf der Bandgeschwindigkeit von 2 bis 3 cm die Sekunde rumeiert dürfte dann ja wohl nur noch die andere Seite in Frage kommen sprich Kondensator etc, richtig? Auch muss ich mich hier noch mal nach dem Schaltplan umschauen, weil auf meinem zwar oszillogramme abgebildet sind ich aber die Messpunkte dafür nicht finde. Ebenso ist mir nicht ganz klar wo ich die Motorspannung abgreifen soll. LG Helmut
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#5
Bei meiner GX-285 war der VR-202 auseinandergefallen. Da ging dann auch nichts mehr. Vielleicht schaust du auch mal in dieser Richtung. Dann ist da auch noch die Spule, mit der die Bandgeschwindigkeit eingestellt wird. Vielleicht ist der Ferritkern gebrochen. Das hatte ich auch schon mal.

VG
Frank
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#6
So meine Lieben,

Obwohl ich alle Schrauben kontrolliert und auch noch mal mit dem Ohmmeter zwischengemessen habe, konnte ich bis jetzt keine fehlenden Masseverbindungen finden.
Aber irgendwie janbunke musst Du auch Recht haben, auch wenn ich dieses Masseproblem vielleicht woanders habe.

Und jetzt eine große Bitte an alle Technikbegeisterten mit großem Durchblick, gerade was dieses Gerät betrifft:

Es gibt eine weitere. merkwürdige Begebenheit:
Während der Wiedergabe des Bandes flackert sporadisch ab und zu die Aufnahmelampe dunkel auf.
Das schreit doch wieder nach Massefehler, oder?
Wer von Euch erkennt auf Anhieb einen Zusammenhang?

@Frank: der VR-202 ist nur bei der hohen Bandgeschwindigkeit (19 cm/s) ausschlaggebend.
Laut meines Schaltbildes wird er duch den Geschwindigkeitsschalter bei der Stellung 9,5 cm/s weggeschaltet.

Du hast noch etwas vom Bruch des Ferritkerns in der Spule geschrieben.
Geht der nicht nur dann kaputt, wenn spezielles "Fachpersonal" den Kern vorher mit einem Schraubendreher vergewaltigt hat?

Und müsste in dem Fall die Gewschwindigkeit von 19cm/s nicht stark vom Soll abweichen?
Bei mit quält sich das Gerät hauptsächlich auf 9,5.  LG Helmut
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#7
Ein Blick ins Schaltbild könnte hilfreich sein. 
Poste doch mal den in Frage kommenden Bereich.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#8
Noch eine Bitte: Ich kann die Serviceunterlagen für die GX 280 hier nicht finden.
Bin ich doof oder blind?
Hat die zufällig jemand von Euch, so daß ich auch mal den Oszillogrammen nachgehen kann?
Allein nur das Blatt mit den Meßpunkten wie Blätter mit sonstigen Spannungsangaben wären mir sehr wichtig.

LG Helmut

(22.10.2022, 22:40)ManiBo schrieb: Ein Blick ins Schaltbild könnte hilfreich sein. 
Poste doch mal den in Frage kommenden Bereich.

Schaltbilder hat der Jan schon weiter oben gepostet.
Ich schaue mal nach, ob ich noch ein Gesamtschaltbild oder ähnliches finde.
Leider sind meine Serviceunterlagen nicht gerade die besten.

LG Helmut
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#9
Bei HiFi-Engine gibt es das  SM in guter Qualität für lau zum Runterladen.
Dort sind sogar alle Spannungen der 8 Transistoren auf dem Netzteil -/Regelboard bei allen Laufwerksfunktionen in einer Tabelle zu finden.

Gruß, Frank
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#10
(23.10.2022, 09:14)moxx schrieb: Bei HiFi-Engine gibt es das  SM in guter Qualität für lau zum Runterladen.
Dort sind sogar alle Spannungen der 8 Transistoren auf dem Netzteil -/Regelboard bei allen Laufwerksfunktionen in einer Tabelle zu finden.

Gruß, Frank

Schau mal was bei mir angezeigt wird: Zitat:
  • Sorry, but due to abuse registration is not possible from the telefonica.de mobile network. Please use a landline connection to continue.
    Das ist ärgerlich, weil ich nur einen Internetzugang über diese telefonica-geschichte habe, sprich, wahrscheinlich kommt die gleiche Meldung, wenn ich meinen Computer nutze, der bei mir ebenfalls übers Telefon läuft. LG Helmut
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#11
@ Frank: bist du dort registriert? Wenn ja, hättest du Lust, mir das Teil runterzuladen und per E-Mail zu schicken? Info@tigerfreund.de wäre meine Mailadresse. LG Helmut
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#12
Link ist 7 Tage gültig https://www.transfernow.net/dl/20221023MpelQZeN

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
Hallo Helmut,
sorry, grad erst gesehen. Ich habe das SM soeben noch an die angegebene email-Adresse geschickt.

Gruß, Frank
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#14
Vielen Dank für eure Hilfe bzg Unterlagen. Ein Problem habe ich aber immer noch. Es gibt zwar ein wunderschönes Bildchen von den oberen Bauteilen darunter auch drei dicken Kondensatoren inklusive Nummern dazu aber ich werde nicht schlau daraus. Weiß jemand von euch welcher dieser Kondensatoren für den capstanmotor zuständig ist? LG Helmut


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#15
Ich hab zwar keine Ahnung, aber sehe 2x die 8 und einmal die 6.
Also vermute ich die 6 (mittlerer Elko) ist für den Capstan.
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#16
Auf dem Betriebskondensator für den Tonmotor muß 3µF + 0,5µF (oder anders herum) draufstehen.

Auf den Kondensatoren für die Wickelmotoren steht 3µF + 1µF.

Benötigt werden jeweils nur die 3µF, die Zusatzkapazitäten werden nur bei 60Hz Netzen gebraucht...

Gruß Jan
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#17
So, liebe Freunde des Magnetismus... Big Grin 

Als allererstes bitte ich darum, meinen Eintrag vom 21.10.2022, 03:45 zu ignorieren. Ich habe dort viel Stuss geschrieben, der keinen weiterbringt. Könnt Ihr auch gerne löschen.

Ich habe mein kleines Schwergewicht mal wieder auf dem Tisch stehen.

Folgendes habe ich durchgeführt:

1.) den Widerstand der Wicklungen des Capstanmotors durchgemessen.
Der Widerstand auf allen  Wicklungen ist gleich.

2.) die Spannungen des Motors der Wicklungen gemessen. Alle 3 Spannungen sind gleich.

3.) den Kondensator durchgemessen, der Laut Meßgerät die richtrige Kapazität hat.
4.) probeweise einen anderen Kondensator gleicher Kapazität angeschlossen -- keine Veränderung.

Demnach scheint alles zu stimmen, was im Niederspannungsbereich des Motors stattfindet.

Jetzt habe ich mich der Motorplatine zugewandt, mit dem Verdacht, daß an der Bremswicklung durch einen Fehler in der Diskriminatorschaltung eventuell ein kleiner Dauerstrom anliegt, der dort nicht hingehört und vielleicht den Motor schwächt.

Dazu habe ich 2 Meßgeräte an die Platine angeschlossen:

Meßgerät 1 an Masse und den Kollektor von Tr.209, um festzustellen, ob es an dieser Stelle, unabhängig vom Diskriminator, einen unerwünschten Spannungsabfall gibt, der einen unerwünschten Strom auf der Spule zur Folge hätte.

Meßgerät 2 habe ich an die Basis des Tr.209 angeschlossen, um zu schauen, ob dort die 0,572V anliegen, wenn eine Bremswirkung eintreten soll.

Auch dort scheint alles ordnungsgemäss zu funktionieren.

Wenn ich den Geschwindigkeitsschalter von 9,5 auf 19cm/s umschalte, die Drehrichtung wechsel oder die "Pick Up Coil " kurzschieße, fällt die Basisspannung sofort auf ca. 0,2V.
In diesem Moment ist auch auf der Bremsspule kein Strom mehr (Eingangsspannung gleich Ausgangsspannung).

Das gleiche geschieht, wenn die Kraft des Motors am Bandende nicht mehr ausreicht, die Mindestdrehzahl zu halten.
Der Diskriminatorschaltkreis liefert keine Spannung mehr und der Transistor schaltet die Spule ab.
Also auch dieses System scheint einwandfrei zu arbeiten.

Und das schöne daran ist, daß ich jetzt so schlau bin wie vorher. Angry

Jetzt wieder meine nervigen Anmerkungen und Fragen an unsere Technikingeneure:

Ich habe das Gerät auf 240 Volt gestellt.
Soweit ich mich erinnere war der Fehler auch auf 220V. Huh

Es gibt bei meinem Gerät eine kleine Abweichung in dem 24Volt Netzteil, welches auch die Spannung für die Motorsteuerung bereitstellt.
Ich messe da nur 22,2 Volt, wobei das Drehpoti VR251 bereits am Anschlag steht.
Gab es da vielleicht auch mal eine technische Abänderung, so wie damals bei der Ablaufsteuerung?

Frage an die Techniker: Schlimm? Oder kann ich diese 2 Volt vernachlässigen?

Weitere Auffälligkeiten:
Die Motorschwäche ist vor allem im Vorwärtsbetrieb und der Geschwindigkeit bei 9,5cm/s ausgeprägt. Vielleicht liegt es daran, daß der Motor das Band in dieser Richtung durch die ganzen Bandführungen ziehen muß? Huh

Insbesondere bei 19cm/s fängt der Motor ein wenig an zu eiern, so als hätte er eine Unwucht. Ist aber nicht der Fall. Die Drehzahl ist eine andere.
Das Wuppern sieht man auch am Meßgerät (Kol. Tr.209) bei 9,5 ca. eine Zeigerbreite (kaum hörbar) bei 19 etwas mehr (deutlich hörbar).
Ob es daran liegen könnte, daß die Diskriminatorschaltung zu wenig zu tun hat? Ich meine dieses Phänomen nimmt auch am Bandende zu, wenn der Motor gerade eben noch die Kraft aufbringt, die Drehzahl zu halten.

Auch merkwürdig: Das Phänomen mit der Motorschwäche tritt mal mehr mal weniger auf bei konstanten 230 Volt.

Und jetzt bin ich auf die Antworten gespannt. 
LG Helmut
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#18
Hallo
Guck mal bitte nach den Dioden D251, 252.
Nicht dass eine Halbwelle fehlt und die Spannung zu weich ist. Würde ja zu deinen max. 22V passen.

Gruß Mani
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#19
Hallo Mani, leider liegt es auch nicht an den Dioden im Brückengleichrichter. Die hatte ich auch schon in Verdacht. Das Messen der DiodenStrecken brachte ebenfalls kein Ergebnis.
Es wäre auch verwunderlich, da die Spannung vor der Stabilisierung 32,5 Volt beträgt.

LG Helmut
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#20
Hier gibt es das komplette Service Manual: https://www.audioservicemanuals.com/a/ak...ice-manual Was passiert, wenn du die Bremsspule stromlos machst? Einfach die Stromversorgung zur Servoplatine unterbrechen. Dann müsste der Motor zügig drehen, tut er das nicht, liegt ein Fehler in der Stromversorgung des Motors vor. Prüfe die Relais. Prüfe die Elemente zur Funkenunterdrückung. Hast du dir im Service Manual schon die Schaltungsbeschreibung mit den Spannungen angeschaut?
Der Motor hat im Normalbetrieb bei 9,5 cm/s 85 V und bei 19 cm/s 110 V. Im Moment des Startens und der Drehrichtungsänderung wird diese kurzzeitig angehoben. Die Motorspulen haben 210 Ohm, die Bremsspule 32 Ohm.
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#21
So, meine Lieben, ich muß zugeben, daß ich mal wieder der Dumme bin - aber das ist ja nichts neues.

Die Motorschwäche des Capstanmotors kam von ganz woanders her.

Ich hatte das Gerät von 220 Volt auf 250 Volt umgeschaltet, weil die Netzspannung auf 230 Volt hochgepuscht wurde und dachte, dem Gerät damit etwas gutes zu tun. Leider hat mein Gerät keine niedrigere Einstellung über den 220 Volt.

Auf der Stellung 220 Volt schwächelt der Motor nicht mehr.
Das gleiche mit den Wickelmotoren. Bei 250 Volt haben sie richtig Mühe ein Band bis zu Ende umzuspulen.
Also ist dieser Fehler sozusagen gegessen.

Aber nein, wenn ich an solch ein Teil rangehe, muß ich natürlich auch noch etwas kaputt machen.
Und das habe ich natürlich am Netzteil auf der Motorsteuerplatine phantastisch hinbekommen, so daß ich gleich 3 Transistoren und eine Zenerdiode hinter den Jordan geschickt habe.

Somit habe ich ein neues Problem, nämlich das der Capstanmotor eiert, sprich sich einschwingt, weil die Versorgungsspannung nicht mehr stabil ist, was sich so anhört, als wäre die Capstanwelle von einem dicken Hammer geknutscht worden.
Ich poste noch mal einen Ausschnitt des Schaltplans von weiter oben.

Ich hatte Tr. 251, 252, 253, und die Z-Diode 253 gekillt.

Transistor 251 und 252 habe ich durch Transistoren gleichen Typs ausgetauscht.
Als Z-Diode habe ich eine mit 9 Volt eingesetzt.

Statt Transistor 253 (2SC968) habe ich einen BC 337 reingesetzt, weil ich den anderen nicht ranbekommen habe.

Aus dem Emitter von Tr.252 soll die Betriebsspannung von 24 Volt rauskommen. Leider sind es aber nur 18 volt.
Und das ganze scheint instabil zu laufen. Wenn ich mein Voltmeter (Analog) dort anschliesse, kann ich den Zeiger im Rhythmus des Motors wuppern sehen (ca eien Zeigerbreite).

Und jetzt die übliche Frage: was läuft hier falsch? Oder ganz blöd: Warum geht das nicht? Angry

LG Helmut


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#22
Wie verhält sich die Spannung am Kollektor TR252 ?
Freundliche Grüße
Jens
                                                                                                                                                                
Hier spielen und spulen:
Telefunken M85, M203TS, Grundig TK1400, Loewe Optacord 412, 414, 416, 
UHER RdL, SG520, SG521, SG561, Report 4000S, 4000L, 4200, 4400, Report IC 4000, 4200, 4400, Report Monitor 4200, 4400, Report 1000 Pilot, diverse Revox A77 MKIII, MKIV (HS), B77 MKI HS, B77 MKII Viertelspur, A700 (9,5/19NAB+38IEC), G36, ASC 6002 S 
Nakamichi CR3E, Sony DTC57ES, Grundig DAT9000
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#23
Am Kollektor liegt die Betriebsspannung an, die anliegen soll. Es ist also keine Unterspannung vom Gleichrichter her. Der Transistor wird schlichtweg falsch angesteuert. So ist auch auf der Basis zu wenig Saft. LG Helmut
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#24
Kannst Du die 24V mittels des Trimmers einstellen ? Wenn nein - wie groß ist der Regelbereich ?
Freundliche Grüße
Jens
                                                                                                                                                                
Hier spielen und spulen:
Telefunken M85, M203TS, Grundig TK1400, Loewe Optacord 412, 414, 416, 
UHER RdL, SG520, SG521, SG561, Report 4000S, 4000L, 4200, 4400, Report IC 4000, 4200, 4400, Report Monitor 4200, 4400, Report 1000 Pilot, diverse Revox A77 MKIII, MKIV (HS), B77 MKI HS, B77 MKII Viertelspur, A700 (9,5/19NAB+38IEC), G36, ASC 6002 S 
Nakamichi CR3E, Sony DTC57ES, Grundig DAT9000
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#25
Der Regelbereich des Trimmers ist minimal bis nicht vorhanden. Einstellbar zwischen ca 18,9 und 19,2 Volt, gemessen am Emitter Transistor 252
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#26
Kann doch eigentlich nur der TR253 sein...BC337 pinrichtig eingelötet ?

Zenerspannung liegt bei 9V ?
Freundliche Grüße
Jens
                                                                                                                                                                
Hier spielen und spulen:
Telefunken M85, M203TS, Grundig TK1400, Loewe Optacord 412, 414, 416, 
UHER RdL, SG520, SG521, SG561, Report 4000S, 4000L, 4200, 4400, Report IC 4000, 4200, 4400, Report Monitor 4200, 4400, Report 1000 Pilot, diverse Revox A77 MKIII, MKIV (HS), B77 MKI HS, B77 MKII Viertelspur, A700 (9,5/19NAB+38IEC), G36, ASC 6002 S 
Nakamichi CR3E, Sony DTC57ES, Grundig DAT9000
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#27
Ich habe dreimal kontrolliert ob ich das Teil richtig eingelötet habe, zumal der ja ein anderes Gehäuse und dementsprechend auch die Füßchen anders hat. Die zenerspannung liegt so in etwa bei 9 Volt aber auch gerade so eben.
Die Widerstände habe ich auch durchgemessen, hätte ja sein können dass einer der Spannungsteiler nicht mehr will. Also bleibt ja eigentlich nur der Transistor, zumal der nicht original ist. Ob der eventuell eine völlig andere Verstärkung hat?
Von den Spannungen her war er jedenfalls dem Original sehr ähnlich. Diodenstrecken sind auch messbar. War aber ein gebrauchter. Vielleicht hat der doch einen an der Waffel?
Vielleicht sollte ich mal drei Drähte an die Platine löten und ein paar Transistoren zum Vergleich ausprobieren...?
LG Helmut
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#28
Hallo Helmut,

messe doch mal ALLE Spannungen an ALLEN Transistoranschlüssen und schreibe sie in die Schaltung. Dann sollte man sehen, was nicht stimmen kann.

LG Frank
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
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#29
Dein TR253 wird zu weit aufgesteuert.
Versuch mal einen mit xxxA für weniger Stromverstärkung.
Die anderen 2 Transistoren sind ja nur Emitterfolger.
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#30
Laut
https://alltransistors.com/transistor.ph...stor=17371

hat der 2SC968 eine hfe von 80.
Daher würde ich den Tip mit dem BC337A ausprobieren
Freundliche Grüße
Jens
                                                                                                                                                                
Hier spielen und spulen:
Telefunken M85, M203TS, Grundig TK1400, Loewe Optacord 412, 414, 416, 
UHER RdL, SG520, SG521, SG561, Report 4000S, 4000L, 4200, 4400, Report IC 4000, 4200, 4400, Report Monitor 4200, 4400, Report 1000 Pilot, diverse Revox A77 MKIII, MKIV (HS), B77 MKI HS, B77 MKII Viertelspur, A700 (9,5/19NAB+38IEC), G36, ASC 6002 S 
Nakamichi CR3E, Sony DTC57ES, Grundig DAT9000
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#31
Wunderschönen guten Abend, meine lieben, wieder einmal asche auf mein Haupt: ich habe den letzten Transistor in der Motorsteuerung bzw in dem Netzteil verkehrt herum reingelötet. Das fiel gar nicht weiter auf, weil die Basis in der Mitte war. Liebenswürdigerweise half mir ein tonbandfreund, der auch hier in der Gruppe ist, indirekt den Fehler zu finden. Er schickte mir nämlich Transistoren mit einem anderen Verstärkungsfaktor zu. Bevor ich einen dieser neuen Transistoren eingelötet habe, habe ich noch mal genau aufs platin-layout geguckt, wohin der Kollektor des Transistors schauen muss. Dabei merkte ich, dass ich ihn spiegelverkehrt eingelötet hatte, übrigens eine ganz spezielle Spezialität von mir die ich einfach nicht lassen kann. Aber natürlich hat mein Schätzchen jetzt wieder andere Schmerzen und zwar diesmal bei der Aufnahme. Dafür werde ich ein neues Kapitel eröffnen. Bis dann.
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