Tonband aufbewahren in Folie oder BASF Rundbox
#1
Hi, 

vielleicht doofe Frage:
Ich habe für alle Bänder Plastikschuber oder Pappboxen. 

Macht das aus irgendeinem Grund Sinn, die Bänder darin zusätzlich noch in Plastiktüten oder diesen BASF Rundboxen aus Kunststoff (in denen die wohl mal verkauft wurden) aufzubewahren?

Ist das womöglich kontraproduktiv? 
zB wegen Staufeuchte (wobei meine im Zimmer trocken und normal temperiert gelagert sind)
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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#2
Hi Kuni,
in deinem Fall dürften die Archivboxen reichen. Ich mache es genau so und habe die Erfahrung gemacht, dass sich alles andere (Folie, Runddose) als unpraktisch erweist. Es sei denn, Pappschachteln wie die von Svema machen einen nicht so dichten Eindruck. Dann lasse ich die Folie drum…
Liebe Grüße
Thomas
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#3
Genau Rolleyes 

Fragt mich nicht wieso ich die Spulen tlw in noch was verpackt habe um sie dann in die Schuber zu packen.
Jedenfalls nerven mich die BASF Runddosen weil man da sie Spule nur so doof raus gepopelt bekommt und Spulen in Tüten (hatte da halt immer die in denen die Spulen original mal verpackt waren) muß man ziemlich in die Schuber quetschen, daß die da rein gehen.

Alles also nicht so sehr "handy" ... daher die Frage ob der Mehraufwand einen Nutzen hätte. Ich glaube nämlich auch nicht....
Gruß, Kuni
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#4
In einer normal geheizten Wohnung kannst Du die Bänder im Prinzip auch ganz ohne Hüllen herumliegen lassen, und es wird ihnen nichts passieren. Als Staubschutz reichen Papphüllen, die auch nicht hundertprozentig dicht zu sein brauchen.

Kritisch sind Feuchtigkeit und hohe Temperaturen. Wenn die Bänder also z.B. längere Zeit in einem feuchten Keller gelagert werden müssen, ist es besser, sie in wirklich dichte Plastikbeutel zu verpacken, oder in Runddosen, und diese am Rand mit Tesafilm zu verschließen. Oder gleich eine große Kiste anschaffen, die sich luftdicht verschließen läßt.

Viele Grüße,
Martin
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#5
Es wird generell empfohlen, ge"backene" Bänder, die man noch nicht entsorgen will, in Folie einzuschweissen, damit sie nicht erneut Feuchtigkeit aufnehmen.

MfG Kai
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#6
Hallo,

ich habe mal beim Kauf eines Kleinspulers sieben BASF-Bänder (18er) erhalten, die alle unbrauchbar waren. Beim Spulen  "regnete" es braune Flocken. Die Bänder waren in Plastikrunddosen, diese steckten in einer Folie und alles zusammen in BASF-Kunststoffschubern. Eine Rückfrage beim Verkäufer ergab, das die nur einmal bespielten Bänder zunächst im zweiten Stock seines Reihenhauses (sehr  warm im Sommer) lagerten. Als dann der Platz dort anderweitig benötigt wurde, wanderten sie in den kühlen Keller. Offensichtlich hat sich dann in den "Plastiksärgen" Schwitzwasser gebildet und die Beschichtung angegriffen. Meine Bänder kommen nur noch auf Spulen in die Schuber. Wichtig m. E. ist auch die  Lagerung bei Temperaturen ohne größere Schwankungen.

Gruß
Wolfgang
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#7
@ Kai: Stimmt, bei Problembändern, die bereits in normaler Wohnungs-Luftfeuchtigkeit klebrig werden, ist es besser, diese auch luftdicht zu verschließen.

@ Wolfgang: Diese BASF-Bänder sind dann wahrscheinlich den 38-Grad-Tod gestorben. Es kann natürlich auch sein, daß sie im warmen Zustand verpackt und dann direkt in den Keller getragen wurden. Dabei kann durchaus Feuchtigkeit kondensieren.

Viele Grüße,
Martin
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#8
Hallo

ich arbeite in einem Archiv für analoge Medien (Film, Video, Audio). Bei uns achten wir insbesondere darauf (natürlich neben den üblichen Lagerbedingungen)  dass die Kartons aus säurefreiem Material sind. Kunststoffe sollten solche sein, die in keiner Form ausgasen. Das zusätzliche Verpacken in Kunststoff oder gar vakuumieren wurde in einigen Archiven auch gemacht, kann aber mehr Probleme bringen als etwas nutzen.

Eine Ausnahme: Wenn man ein Band aus einem speziellen Lagerraum (14 Grad, etwa 40% Luftfeuchtigkeit) nimmt, ist es wichtig, das Medium während des Angleichens an die neue Umgebung dicht zu verpacken, damit sich auf keinen fall Feuchtigkeit bilden / ablagern kann
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
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#9
Danke für diese Tips! Ist das mit den säurefreien Materialien bei neuzeitlichen Bändern auf Polyester-Basis noch kritisch, oder bezieht sich das eher auf ältere Acetylzellulose-Bänder?

Viele Grüße,
Martin
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#10
Polyester ist natürlich in sich ein sehr stabiles Material, aber die Magnetschicht und alles vielleicht weniger. Ich würde es einfach möglichst säurefrei halten. Bei grösseren Beständen würde ich übrigens auch schauen, auf was für Regalen / in was für Schränken die Sachen gelagert sind. Dort wäre am besten einbrennlackiertes Metall. Geleimtes Holz (Spanplatten) ist auch wieder kritischer, wegen allfälligen Lösungsmitteln im Leim.

Heikel finde ich übrigens auch, wenn man zb. auf die Spulen Etiketten oder ähnliches leimt, da dieser Leim auch wieder Lösungsmittel enthalten kann.

Das ist natürlich vor allem bei Langzeit-Archivierung wichtig, man muss es ja nicht übertreiben. Aber auch für den "Hausgebrauch" kann man ein wenig auf diese Dinge achten.
Meine Bandmaschinen: Ganz frisch: Studer  C37 Heart , Studer A807, Studer B62, Telefunken M15a. Und Swissonor Tube Amp AM6221
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#11
stob schrieb:(…) Das zusätzliche Verpacken in Kunststoff oder gar vakuumieren wurde in einigen Archiven auch gemacht, kann aber mehr Probleme bringen als etwas nutzen.

Eine Ausnahme: Wenn man ein Band aus einem speziellen Lagerraum (14 Grad, etwa 40% Luftfeuchtigkeit) nimmt, ist es wichtig, das Medium während des Angleichens an die neue Umgebung dicht zu verpacken, damit sich auf keinen fall Feuchtigkeit bilden / ablagern kann

Eine zweite Ausnahme wäre m.E. ein Bänderversand. Da würde ich die originale innere Plastiktüte (ist die auch aus PE?) verwenden.

Schöne Grüße
Frank
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#12
Meiner Ansicht nach gibt es da 2 Probleme bei der Lagerung.
Zum einen der Leim der Pappkartons; da musste ich auch schon Bänder entsorgen, die dadurch zerstört wurden.
Zum anderen ist es der Weichmacher in den Kunststofffolien. Meist wird da Mesamoll® oder etwas vergleichbares verwendet.
Und dieser Weichmacher ist nicht fest gebunden, und bleibt nicht da, wo er ist. Er wandert dahin, wo er besser aufgenommen werden kann.
Bei folienverpackten Lebensmitteln ins Lebensmittel, bei Kunststoff-Wasserflaschen ins Wasser, bei Autoreifen in Transportfolie in den Reifen.
Das Zeugs ist auch ausgesprochen hydrophil.
Bei Bandmaterial habe ich diesbezüglich keine Erfahrungen; auswirken wird sich diese Verpackung mit Sicherheit; positiv oder negativ.
In einem anderen Beitrag ging es um neuwertige Andruckrollen in Kunststofftüten verpackt, die dann zerstört waren; der Weichmacher kann durchaus die Ursache gewesen sein.
Meiner Ansicht nach, am besten ohne Karton und ohne Folie lagern.

Gruß,
Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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