Ich weiß nicht, ob es so etwas nicht längst gibt, aber ich war neugierig und habs in einer Tabellenkalkulation (noch etwas unsauber) ausprobiert. Man gibt Parameter ein (Banddicke, Kerndicke) und die Tabelle gibt einem aus, wieviel Band auf welche Spule passt und welcher "Timestamp" ungefähr bei welchem Zählerstand wäre. Ich habe das jetzt an zwei verschiedenen Bändern auf verschiedenen Spulen mal gecheckt und die Ergebnisse sind ganz ok. Besteht Interesse an so einer interaktiven Tabelle? Dann würde ich sie mal teilen. So sieht das ganze bislang aus:
Gruß
Helge
Uher 4400 Report Stereo – Uher 4400 Report Monitor – Uher 4200 Report Stereo IC Akai X 201 D – Akai GX 630 D – Akai GXC-760D Revox A77 Mk II Marantz Model 5220
16.09.2022, 17:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.09.2022, 21:45 von dettel.)
Habe mir mal etwas ähnliches geschaffen, allerdings bezieht sich dies nur auf die vorhandene Bandlänge nach Wickeldurchmesser etc. und die daraus resultierende Laufzeit.
ich vermute mal, der rechnerische Ansatz beruht auf der Näherung, das sich der Durchmesser bei jeder Umdrehung um 2xBanddicke erhöht.
Es gibt auch den genaueren Ansatz mit der Berechnung einer Spirale, dabei sind aber 2 Messungen notwenidg, 1x Zählwerksstand bei geringer Laufzeit und 1x Zählwerksstand bei hoher Laufzeit.
Ich glaube, komplizierter braucht man es nicht zu machen. Ich habe zum Beispiel bei Band der Dicke 35 Mikrometer mit der Einstellung 40 Mikrometer erst die Werte erhalten, die passen. Es ging mir eher darum, ein Band durchspulen zu können und dann an Zählerstand und Wickeldicke ermitteln zu können, was für ein Bandtyp es ist. Oder zu wissen, wieviel Zählerstand ich vorspulen muss für zehn Minuten u. Ä. Ich fürchte superexakt kriegt man das sowieso nicht. Oder? Ich bin ja neu hier und weiß nicht, was so üblich ist.
Gruß
Helge
Uher 4400 Report Stereo – Uher 4400 Report Monitor – Uher 4200 Report Stereo IC Akai X 201 D – Akai GX 630 D – Akai GXC-760D Revox A77 Mk II Marantz Model 5220
Ich habe dafür vor einiger Zeit einen kleinen Online-Rechner gebastelt. Dort muss man nur entweder die Spulengröße und Banddicke auswählen oder die Meter angeben und bekommt für alle relevanten Geschwindigkeiten die Spielzeit pro Spur: https://tapecalc.merlnet.com/
hier mal ein Exel-VBA für die Berechnung der Spielzeit in Abhängigkeit des Zählerstandes. Beruht auf einer Näherung, aber die Berechnung der archimedischen Spirale mit 2 Stützpunkten ergibt auch keine wesentlich anderen Werte (+/- 1 sec). Bei Interesse kann ich auch die Umkehrfkt. sowie die Berechnung mit Stützpunkten schicken.
Grüße
Frank
Public Function Counter2Time(Counter As Integer, vcm As Double, dum As Double, Dcm As Double, k As Double) As Variant ' Liefert die Spielzeit in Abhängigkeit vom Zählerstand nach der Näherungsformel: D(n+1) = D(n) + 2*d ' Counter = Zählerstand ' vcm = Bandgeschwindigkeit [cm/s] ' dum = Banddicke [um] ' Dcm = Spulentyp [cm] ' k = Proportionalitätsfaktor k = Zählerstand / Anzahl der Umdrehungen Const DConstPI As Double = 3.14159265358979 Const DConstTime As Double = 86400# 'Excel-Zeitformat: 1 sec = 1/(24Std*60min*60sec) Const DConst26 As Double = 0.1143 'Durchmesser Wickelkern 26,5 und 30cm Spulen Const DConst18 As Double = 0.0591 'Durchmesser Wickelkern 18 cm Spulen Const DConst15 As Double = 0.049 'Durchmesser Wickelkern 15 cm Spulen Dim a, b, vm, D0m, dm As Double Select Case Dcm Case 15# D0m = DConst15 'Durchmesser Wickelkern [m] 15-Spulen Case 18# D0m = DConst18 'Durchmesser Wickelkern [m] 18-Spulen Case 26#, 26.5, 27#, 30# D0m = DConst26 'Durchmesser Wickelkern [m] 26-Spulen End Select
vm = vcm / 100 'Bandgeschwindigkeit [m] dm = dum / 1000000# 'Banddicke [m] a = ((dm * DConstPI) / vm / k ^ 2) b = ((dm * DConstPI) / vm / k) * (1# + D0m / dm) Counter2Time = (a * Counter ^ 2 + b * Counter) / DConstTime End Function
@q-tip: dafür wird in der Berechnung der Faktor k verwendet. Er gibt das Verhältnis von Änderung des Zählerstandes zu Anzahl der Umdrehungen an (der Kommentar ist nicht ganz glücklich). Muß man experimentell ermitteln in dem man die Spule, die mit dem Zählwerk verbunden ist, solange mit der Hand dreht und die Umdrehungen mitzählt bis sich der Zählerstand um 10/20/... ändert (je nachdem wie genau man Faktor k bestimmen will).
Das Ganze ist aber nur eine grobe Näherung, weil ja beim schnellen Spulen insbesondere bei Consumer-Maschinen der Wickel lockerer ist, als beim Aufnehmen oder Wiedergeben und damit auch die Änderung des Durchmessers bei jeder Umdrehung, und neuere Studiomaschinen haben eh ein Echtzeitzählwerk....
hier habe ich das absolute Spezialteil aus der Steinzeit der Tonbandtechnik wiedergefunden.
An Schnelligkeit über Pentium (wenn in der Kitteltasche der Tontechnikerin neben der unmagnetischen Schere, sonst an einem Haken aus einer Büroklammer an der Arbeitsplatzlampe über der Maschine).
Funktioniert auch, wenn das Zählwerk nicht am Anfang auf Null gestellt worden war.
Unübetroffen beim Heraussuchen eines passenden Restbandes für einen aktuellen Beitrag von wenigen Minuten.
In dem Punkt waren die Verschwenderanstalten schon immer sparsam.
habe mir mal den "Spass" gemacht, die mir bekannten Methoden zur Berechnung der Spielzeit/Zählerstand als vba-functions zu programmieren:
1) Berechnung mit der Annahme einer Spirale und 2 Stützpunkten (Funkschau 1977/17) (Zählerstand <->Spielzeit)
2) Berechnung mit der Annahme das sich der Wickel bei jeder Umdrehung um 2*Banddicke erhöht (Zählerstand <->Spielzeit)
3) Berechnung mit Messen der Dicke des Wickels (Funkschau 1967/3) (Wickeldicke <-> Spielzeit)
4) Berechnung ebenfalls mit Messen der Dicke des Wickels (Der Tonbandamateur 1961) (Wickeldicke <-> Spielzeit)
Alle Berechnungen liefern nahezu die selben Ergebnisse, die Abweichnungen sind wirklich vernachlässigbar. Damit ist auch klar, daß die Schablonen gut funktionieren, zumindest wenn die Wickel fest genug sind.
Ggf. sind 3) und 4) auch identisch, verstehe aber die Festlegung auf 637 Umdrehungen und den Faktor 0,785 nicht wirklich.
Hallo Manfred und Peter,
kann man diese Vorlagen irgendwo massstabsgerecht ausdrucken?
Hätte ich gern, 1 x für Normalspielband und ein mal für Langssspielband.
25.09.2022, 00:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.09.2022, 21:01 von Magnettonmanni.)
Hallo Jan,
ich habe seinerzeit die BASF-Vertretung in Hamburg genervt, um so ein Teil zu bekommen. Aber LGR30 ist schon ganz lange nicht mehr aktuell und die dahinter stehenden Firmen gibt es nun auch schon lange nicht mehr.
Die Teile waren aus Kunststoff. Davor hatte ich mir so etwas aus Pappe selbst gemacht. Ging genau so gut, sah aber nicht so gut aus.
Ich könnte dir das Stichmaß vom Wickelrund bis 1000m geben, wenn ich wieder inhäusig sein werde, und dann kannst du dir die Bilder entsprechend ausdrucken.
An den Bildern von Peter und von mir ist der Unterschied zwischen Nutzung durch Profi oder Amateur gut zu erkennen, Das hat was...
Viele Grüße
Manfred
p.s.
Von BASF gab es solche praktischen Bandlängenzeiger auch für die verschiedenen Spulengrößen und die verschedenen Heimtonbänder vorgestanzt auf Zeichenkarton. Die haben nicht einmal bei mir die Zeit überdauert....
wenn das nicht möglich ist, kann ich Dir Excel Tabellen erstellen
Hallo Frank,
Danke für das Angebot, man müsste das alles etwas grafisch umsetzen.
Deswegen überlege ich, ob man die gezeigten Schablonen nicht einfach auf einen Flachbettscanner legen könnte.
Solange das diagonal auf einen A4 Scanner passt sollte das dann ausdruckbar und auf einen geeigneten Träger montierbar sein.
LGR30 wäre dann annähernd LP und AGFA PER525 als SP auf AEG Kern verwendbar?
26.09.2022, 10:47 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 19:17 von havox.)
Das müßte man doch selber machen können - auf einer Maschine mit Echtzeitzählwerk alle 20 min eine Messung machen, per Regression die gewünschten Werte ermitteln, in Corel Draw zeichnen, drucken, ausschneiden, fertig.
Ich probiere das mal, spasseshalber
(26.09.2022, 10:47)havox schrieb: Das müßte man doch selber machrn können - auf einer Maschine mit Echtzeitzählwerk alle 20 min eine Messung machen, per Regression die gewünschten Werte ermitteln, in Corel Draw zeichnen, drucken, ausschneiden, fertig.
Ich probiere das mal, spasseshalber
26.09.2022, 12:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 12:56 von havox.)
Moin,
ich habe da mal angefangen:
Erstmal auf der A807 gemessen:
Dann in das Mathegrafikprogramm gefüttert:
Die grüne Linie stellt die verbundenen Messwerte dar, die rote die darübergelegte Regressionskurve.
Deren Formel sieht so aus: (3.3458444*10^(-5))*x^3-0.0087534*x^2+1.3596434*x+2.1731948
Die Werte werden über ca. 110 min ungenau, aber das wäre dann ein Wickeldurchmesser von über 28 cm Wer 30cm Teller hat, muss ab da mit etwas zu hohen Werten rechnen. Ich mache das Teil aber eh nicht länger als für 28 cm Wickel .
Eine logarithmische Regression passt übrigens nicht.
Dann mal die Formel in einer Tabelle verarztet:
Und in CorelDraw als Kreise gezeichnet. Bis 40 min in 5min-Abständen, danach in 10min-Abständen. Ob das noch zu eng wird, muss ich schauen, wenn ich die Beschriftung anbringe.
Jetzt kommt dann als nächstes die optische Bearbeitung im Design der blauen Keile
Wenn ich viel Lust habe, mache ich auch noch eine Skala für "glatte" Längenangaben...
(26.09.2022, 12:50)havox schrieb: Jetzt kommt dann als nächstes die optische Bearbeitung im Design der blauen Keile
Wenn ich viel Lust habe, mache ich auch noch eine Skala für "glatte" Längenangaben...
Fortsetzung folgt
Hallo Hans-Volker,
ich bin schwer beeindruckt.
Falls du das uns hier zur VVg. stellst werde ich mir das auf etwas dickere Folie ausdrucken.
Die Zählwerke meiner altertümlichen Maschinen zählen meistens in Stunden:Minuten insofern wäre eine doppelte Skale (Bandlänge und Spielzeit) prima.
26.09.2022, 13:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 13:39 von havox.)
Ja, Berechnung für glatte Längenangaben ist schon fertig - und klar stelle ich das zur Verfügung. Ich brauche das ja selbst nicht - außer bei den beiden A77 habe ich überall Echtzeitzähler, und auf den A77 läuft eh nur Maxell 25 µm-Band - zum 2 h NDR-Nachtclub aufnehmen.
Mal sehen was dann als Austauschformat am besten ist, ich glaube *pdf kommt maßgerecht rüber - für die, die kein Corel haben.
26.09.2022, 16:41 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 19:18 von havox.)
Das technische Design ist fertig
Schnell mal auf dem Laser ausgedruckt zum Anprobieren:
Passt!
Genug für heute Kontrolle auf der Maschine mache ich morgen. Wenn das passt geht's dann nur noch um die farbliche Gestaltung. Vorschläge sind willkommen! Es ist auch kein Problem, verschiedene Versionen zu machen - b/w, schrilles Pink, kühles Blau, wie es gefällt
26.09.2022, 17:17 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 17:18 von havox.)
(26.09.2022, 17:01)bobhund schrieb: Ich wünsch mir jetzt noch passende Schablonen für 26cm/18cm/15cm/13cm Spulen für jeweils LP35, DP26 und Dreifachspielband mit 18µ Dicke.
Welchen Durchmesser hat so ein Bobby eigentlich?
Wünschen kann man sich viel , aber zumindest die Tabellen kann ich mal machen, wenn Du mir den Kerndurchmesser für 15 cm ausmisst. Die Bandsorten habe ich alle.
Die Corel-Zeichnerei nimmt halt schon ein paar Stunden in Anspruch...vor allem, wenn sowohl Zeit und Bandlänge drauf sein sollen.
Die Standard-Blech-Bobbies haben 100 mm Durchmesser, die Vollmetall-"Wendebobbies", z.B. von Posso, haben 86 mm. Für letztere passt dann die Schablone natürlich nicht.
Druckt Euch doch erstmal die Scans von Wolfgang aus, die decken Spulen bis 18 cm und SP-/LP-/DP-Bänder ab. Für TP muß man nur die Werte von LP verdoppeln.
Ich hab's noch nicht probiert. Wenn die Datei keine DPI-Information enthält, muß man sich etwas an den richtigen Maßstab herantasten.
26.09.2022, 18:10 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.09.2022, 18:12 von Ferrograph.)
(26.09.2022, 16:41)havox schrieb: Das technische Design ist fertig
Schnell mal auf dem Laser ausgedruckt zum Anprobieren:
Und eine *pdf zum Testen (ja., kommt maßgenau aus dem Drucker):
Hallo Hans-Volker,
Vielen Dank für deine Arbeit, das Teil ist jetzt schon äußerst praktisch und hilfreich für mich.
Gerade wenn man das Bandlängenzählwerk mal nicht rückgestellt oder es sich beim Umspulen verzählt hat ist die Schablone Gold wert.
Gerade bei PER 368 verschlucken sich die Zählwerke auf meinen T221 gerne da sich hier beim schnellen Spulen ein Luftpolster zwischen Band und Rolle bildet.
Das Zählwerk ist hier scheinbar nur beim dicken Standardband umspulgenau.
(26.09.2022, 19:21)havox schrieb: Sind DP und DPR gleich dick?
Nicht ganz: DP 26 µm, DPR 29 µm.
Übrigens hat mir Friedrich Engel die abgebildeten Schablonen als Scan zukommen lassen. Sein Kommentar dazu:
"Anbei ein Satz Spielzeitanzeiger, den ich Anfangs der 1970er Jahre bei Agfa entworfen habe. Das Original waren beidseitig bedruckte, vor-ausgestanzte Schablonen. Die Abbildungen sind im Maßstab 1:1."
Grüße
Peter
_____________________
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. (Konrad Adenauer)
(26.09.2022, 19:21)havox schrieb: Sind DP und DPR gleich dick?
Nicht ganz: DP 26 µm, DPR 29 µm.
Übrigens hat mir Friedrich Engel die abgebildeten Schablonen als Scan zukommen lassen. Sein Kommentar dazu:
"Anbei ein Satz Spielzeitanzeiger, den ich Anfangs der 1970er Jahre bei Agfa entworfen habe. Das Original waren beidseitig bedruckte, vor-ausgestanzte Schablonen. Die Abbildungen sind im Maßstab 1:1."
Das habe ich befürchtet dann gibt es als nächstes das DPR26 auf Bobby. Eins nach dem anderen.
Einfach ist aber, die PER-Schsblone auch für 38cm/s zu machen, weil sich da ja nur die Zahlen ändern.
Die Engelschen Schablonen sind ja auch pfiffig! Muss man erstmal drauf kommen
Hab die neue Version auf der Maschine nachgemessen - passt jetzt. Mit um die 1 min Fehler muss man rechnen, und natürlich das Vorspannband mit einkalkulieren bzw. die Messlatte am Bandanfang ausrichten, was bei sehr langem Vorspannband natürlich zu einem zusätzlichen Fehler führt. Zeiten gelten ab eingelegtem und gerade eben festgezurrtem Band.
Aber es soll ja auch nur als Schätzeisen dienen, oder?
27.09.2022, 11:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.09.2022, 14:06 von havox.)
Moin,
hier die aktuelle PDF - viel Spaß damit! Die Versionen für 19 und 38 kann man ja Rücken an Rücken zusammenkleben, dann hat man gleich beides zur Hand. Ich drucke das farbig auf Fotopapier, und klebe eine matte Klarsichtfolie drüber.
Da ich die Corel-Zwischenversionen vor dem Schneiden der Ringe extra gespeichert habe, ist die Anpassung an andere Banddicken dann nicht so aufwendig, da nur die Durchmesser entsprechend geändert werden müssen. Nach dem Schneiden, wo dann nur die Segmente übrig bleiben, geht das nicht mehr.
So, nächste Runde: DPR26. Ich weiß zwar nicht, ob das jemand außer mir auf bobbies fährt, aber mit dem Konstruieren komme ich jetzt ganz flott voran, also habe ich das mal gemacht. Nur für 19 cm/s, mit 38 cm/s ergibt das ja keinen Sinn...