Gaspreise und Gas-Umlage
#1
Hallo,
nicht über Gott, aber über die Welt:

Ich kenne die Gas-Preise in zwei Gemeinden in Schleswig-Holstein
und hatte vor einiger Zeit mal den Anstieg von Mitte des Vorjahres 2021 zu Mitte 2022 ermittelt.
In beiden Gemeinden wurden die Preise zweimal erhöht, die erste Erhöhung überspringe ich.

Kiel:
Arbeitspreis bis 31.12.2021 : 6,44 Ct/kWh brutto
Ab 1.7.2022 : 11,04 Ct/kWh brutto
macht +71,4 % Erhöhung

Halstenbek bei Hamburg:
Arbeitspreis bis 31.12.2021 : 5,76 Ct/kWh brutto
Ab 1.7.2022 : 9,71 Ct/kWh brutto
macht +68,6 % Erhöhung

Vor kurzem wurde verkündet, daß mit einer "Gas-Umlage" die Groß-Einkäufer von Gas, die die Einkaufspreise derzeit nicht an die Stadt/Gemeinde-Werke durchfordern dürfen, die wiederum die Preise (noch) nicht an die Konsumenten durchgeben dürfen, vor der Insolvenz gerettet werden sollen.
Die Gas-Umlage soll der Kunde bezahlen, der durch andere Vorschriften nicht mit den höheren Einkaufspreise belastet werden darf.
Wer logisch daran Anstoß nimmt, versteht nix von Politik bzw Politiker-Denkweise.

Wie wirkt sich die Gaspreis-Umlage darauf aus, was der Konsument bezahlen muß ?
"Kommt drauf an"
wieviel Steuer der Staat dafür noch vereinnahmt.
Maximal 19 % , vielleicht "nur" 7 %.

Die beiden Varianten wirken sich so aus:
Gas-Umlage netto : 2,419 Ct/kWh.
Bei 19 % MWSt: 2,87861 Ct/kWh,
bei 7 % MWSt: 2,58833 Ct/kWh

Kiel:
11,04+2,87861=13,9181 Ct/kWh entsprechend +116,1% gegenüber 2021
11,04+2,58833=13,62833 Ct/kWh entsprechend +111,62 % gegenüber 2021

Halstenbek:
9,71+2,87861=12,58861 Ct/kWh entsprechend 118,55 % gegenüber 2021
9,71+2,58833=12,29833 Ct/kWh entsprechend 113,51% gegenüber 2021

Reales Beispiel: Reihenhaus mit einem Verbrauch von 31000 kWh
Ohne den Grundpreis von 177,36 € (Kiel) und 142,80 € (Halstenbek) pro Jahr.
Halstenbek 2021: 0,0576*31000 = 1785,6 €
2022: 3812,48 € bei 7% oder 3901,47 € bei 19%.
Der Bürger/Kunde wird also mit mindesten 2026,88 € mehr belastet.
Die Politik redet hier aber von einer deutlichen Entlastung durch die gesenkte Mehrwertsteuer, die hier mit ~ 90 € die Last mindert.

In der Landeshauptstadt Kiel beträgt unter gleichen Randbedingungen die Mehrbelastung 2228,38 € und die "Entlastung" knapp 90 €.

Hoffnung wird geweckt durch die Kunde, daß die Gas-Umlage zeitlich befristet erhoben wird.
Ich fürchte nur, daß sie ab dann entfällt, wenn der Konsument direkt mit den erhöhten Einkaufpeisen belastet werden darf.
Dann kann  man das Hoffen auch gleich weglassen.

MfG Kai
Nachtrag: Die genannten Jahresbeträge für 2022 sind natürlich falsch, weil ich zur Vereinfachung so getan habe, als würden die Preise inklusive Gas-Umlage bereits für das ganze Jahr bzw die nächste Heizperiode gelten. Aber "das ist die Zukunft".
#2
Etwas populistisch provokativ und flott niedergeschrieben:

Mein Hoffen sieht anders aus!

Wenn man nicht spart, wird es tatsächlich teuer! Dieser Effekt taucht in Deinen Berechnungen nicht auf.

Energie ist einfach zu billig. Das war schon immer so. Nur deshalb war Globalisierung möglich. Nur deshalb ist das Umweltdesaster so dramatisch. Sie hätte schon vor Jahrzehnten teurer werden müssen. Unangenehm für den Bürger, der gerne bequem und möglichst kostengünstig einkauft, damit er sich viel leisten kann. Früher hat man mal gespart, daß ist heute nicht mehr aktuell. Mir gehen die Energiepreise buchstäblich am A.... vorbei: Einfach mal ein wenig eperiementiern und neue Herausforderungen meistern und sich in Verzicht üben:
  • Heizung aus bzw. deutlich reduziert. Raumtemperatur beträgt bei mir im Winter um die 18 Grad. Wenn die Sonne scheint sind es auch schon mal 22 Grad, ohne können es durchaus 16 Grad werden. Reicht mir dicke aus. Warme Klamotten helfen. 
  • Kein Duschen, Händewaschen usw. mit warmen Wasser.
  • Generell weniger duschen und weniger waschen. Keinen Trockner benutzen, geht auch auf dem Balkon oder in entsprechenden Räumen. Klamotten länger tragen. Sie halten dann auch länger. Spülmaschine nur voll beladen einschalten etc.
  • Kühlschrank aus. Es ist doch eigenartig. Da steht in der gut beheizten Wohnung ein Kühlschrank, der die Sachen kühlt ... Mindestens das halbe Jahr haben wir Außentemperaturen, die denen meines Kühlschranks entsprechen: 9 Grad, weniger braucht es nicht!. Darum stehen meine Sachen draußen auf dem Balkon in einem kleinen Metallschrank. Klappt mehr als gut.
  • Alle Standby-Geräte aus. Besonders die Revox-Kisten!
  • Auto abschaffen. Fahrrad fahren. Täglich mindestens 40 Kilometer. Längere Strecken mit der Bahn. Mein Rad ist immer dabei. Gut für die Gesundheit. 1992 lag meine Lebenserwartung bei einem halben Jahr. Hatte 5 Herzinfarkte und 4 Schlaganfälle. Weitermachen. Nicht immer jammern! Meine Ärzte sind begeistert
  • Aufzug stehen lassen. Zufuß gehen. Gut für die Gesundheit. Wohne im 2. Stock. Meine Waschküche ist im 2. UG, mein Parkplatz im 1. UG. Auch beladen nutze ich keinen Aufzug.
  • Ökonomischer kochen. Ein Gericht so zubereiten, daß man davon vielleicht drei oder vier Tage essen kann.
Immer wieder hört man, was alles nicht geht. Es wäre doch einmal schön, wenn wir an das denken könnten, was möglich ist. Nicht nur wegen des Ukraine-Konflikts, vor allem wegen der Umweltkrisen. Nachhaltigkeit und Verzicht sind die immer bestimmenderen Größen. Krisen meistern. Eigeninitiative zeigen. Stolz aus das sein, was man machen kann. Jeder von uns kann viel machen!

Meine Nebenkosten sinken stetig seit zwei Jahren. Meine bequeme Freundin ist weg. Jetzt kann ich machen was ich will. Nebenkosten inkl. Heizung sanken aktuell bis 2021 um 40%. Strom um 50% und der kommt von Greenpeace Energy. Jetzt wird es wieder teurer. Ja und. Mir doch egal. Und: Mir machen die Herausforderungen Spaß. Mein Leben hat ein erweiterten Sinn. Nicht alles im gleichen Trott. Wie all die anderen. Sich unterscheiden und positiv denken. Krisen können gemeistert werden. Uns geht es doch gut.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#3
Hui. Thread mit Konfliktpotential... bisher gut gegangen!

Nur vorsorglich, für noch nicht geschriebene Beiträge: Bleibt sachlich und respektvoll, dann kann das eine fruchtbare Diskussion werden Smile

Viele Grüße
Andreas
#4
Oha, auf die folgende Diskussion bin ich gespannt....

Gruß Jan
#5
Oha. Da provoziert aber einer mächtig...
Ein paar Dinge sind sicher einfach umsetzbar, die Wohnung muss im Winter nicht auf 25°C geheizt werden, wie ich das gelegentlich im Bekanntenkreis erlebe.
Vorkochen- ebenfalls ok, mache wir schon länger so. 
Aufzug haben wir hier nicht und in der Firma nutze ich diesen nicht.

Auto abschaffen ? Definitiv nein. Wir haben nur eins und das wird meistens nur bei längeren Fahrten genutzt. Bei einem 3 Personen Haushalt + Katze braucht es einfach ein Transportmittel. Zumal mein ältere Vater weiter weg und auf dem Land wohnt, da ist die Bahn und das Fahrrad keine Option.

Beim kalt Duschen im Winter hört es dann aber definitiv auf. Das mute ich weder mir, noch meiner Familie zu. Egal was Habeck und die anderen, grünen Konsorten dazu sagen. Denn die trinken unter Garantie Wein, auch wenn sie Wasser predigen...

Grüße, Rainer
#6
Ich fahre jetzt nochmals, wie schon heut' morgen, mit der ollen Raleigh zum Wadi el Rhein, Schiffe gucken und schönes Treibholz sammeln.

Wenn im Winter kein Öl, Gas oder Strom mehr da sein sollten, kommt zu mir.
Auf der ollen, 120jährigen, staatlich anerkannten "Historischen Feuerstelle" kann ich zur Not auch  für ne Kompanie kochen, legger Eintopf oder Glühwein.

Kais Rechenbeispiel macht klar, dass der Normalbürger einmal mehr voll verarscht wird,
aber wer hat ernsthaft Andres erwartet?

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


#7
Was "angemessene Energie-Preise" angeht (ich weiß nicht so recht, was bei "Olllafff"s Beitrag Satire und ernst-gemeint ist),
empfehle ich mal zum Gucken & Hören einen aktuellen Vortrag von Prof. Ganteför:
https://youtu.be/98aJvIqEAys

MfG Kai
#8
Frank, das ist doch mal ne Einladung Heart 
Danköööö
LG
Mike
#9
beim glühwein bin ich dabei, weil, das bisschen was ich esse kann ich auch trinken ;o)
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
#10
Damit es nicht zu ernst wird:
Es gab vor Jahren (Jahrzehnten und Jahrhunderten) schon immer wieder mal Propagandisten für "EigenHarn-Therapie".
An die  Idee kann man eine Lösung für notorische "Kalt-Duschen"-Verweiger anknüpfen:
Es werden jeweils zwei Mannschaften gebildet, die abwechselnd Glühwein trinken und urinieren.
Der Urin wird gefiltert und zum temperierten (Warm-)Duschen verwendet.

MfG Kai
#11
(23.08.2022, 12:48)kaimex schrieb: Reales Beispiel: Reihenhaus mit einem Verbrauch von 31000 kWh

Ist das ein reales Haus ohne Scheiben in den Fenstern und ohne Türblatt?

Mein Realwert ist, Reihenhaus Bj. 1992, 3 Personen 15.000kWh inklusive Brauchwassererwärmung.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

#12
(23.08.2022, 15:15)kaimex schrieb: ... (ich weiß nicht so recht, was bei "Olllafff"s Beitrag Satire und ernst-gemeint ist) ...

Diese Frage sollte geklärt werden, bevor die Diskussion los geht. Ich beführchte jedoch, es ist zu 80% ernst gemeint.



(23.08.2022, 16:08)kaimex schrieb: Damit es nicht zu ernst wird:
Es gab vor Jahren (Jahrzehnten und Jahrhunderten) schon immer wieder mal Propagandisten für "EigenHarn-Therapie".
An die  Idee kann man eine Lösung für notorische "Kalt-Duschen"-Verweiger anknüpfen:
Es werden jeweils zwei Mannschaften gebildet, die abwechselnd Glühwein trinken und urinieren.
Der Urin wird gefiltert und zum temperierten (Warm-)Duschen verwendet.

Es finden sich bestimmt Leute, die dafür bezahlen würden. Ob das dann für die Gasrechnung reicht, kann ich nicht sagen ... Smile


Viele Grüße

Joachim
#13
Mein Realwert ist, EFH Bj. 1900, 2 Personen 12.000kWh ( langjähriges mittel ) inklusive Brauchwassererwärmung.
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
#14
Mein Realwert (EFH 1991) ist geringfügig höher, kommt aber auch hin. Deswegen sind wir gerade am Sanieren und heute Morgen habe ich den ersten Anhänger mit Holz ausgeladen, der Kaminofen wird in Zukunft wohl wieder mehr genutzt.
Auto haben wir ebenfalls nur eines. Hatte vorhin einen Arzttermin und wollte mit dem Zug fahren, den wir häufig nutzen. Der kam aber nicht, mal wieder.
Da musste das Auto wieder ran, das ist leider die Realität. Ansonsten nehmen wir das Fahrrad so oft es geht.
Unsere Anfrage nach einer Wärmepumpe wurde bis Juni 2023 vertröstet, wir können zwar planen, aber vorher gibt es keine Geräte.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
#15
(23.08.2022, 14:14)Olllafff schrieb: Etwas populistisch provokativ und flott niedergeschrieben:

...

Energie ist einfach zu billig. Das war schon immer so.

...

Stimmt!

Im Vergleich zum Rest der Welt, insbesondere Dänemark, ist Energie in Deutschland viel zu billig!

Bis denni!
Wolfgang
#16
(23.08.2022, 16:51)Gyrator schrieb:
(23.08.2022, 12:48)kaimex schrieb: Reales Beispiel: Reihenhaus mit einem Verbrauch von 31000 kWh

Ist das ein reales Haus ohne Scheiben in den Fenstern und ohne Türblatt?

Mein Realwert ist, Reihenhaus Bj. 1992, 3 Personen 15.000kWh inklusive Brauchwassererwärmung.
Es ist wohl 20 Jahre älter
und wird bewohnt von jemand, der seine letzten Jahre nicht frierend verbringen möchte,
und bislang dachte, die automatische Heizung bräuchte man im Sommer nicht auszuschalten.
Vielleicht läßt sich der Verbrauch noch etwas reduzieren.
Ich habe mir aber schon in früheren Jahren in einer nur teilweise beheizten Mietwohnung die Stirnhöhlen ruiniert.

MfG Kai

(23.08.2022, 17:26)musicus schrieb: heute Morgen habe ich den ersten Anhänger mit Holz ausgeladen, der Kaminofen wird in Zukunft wohl wieder mehr genutzt.

Informier dich mal über die Feinstaub-Konzentration in einer Wohnung mit Kamin-Ofen.

Das liegt weit über den erlaubten Grenzen auf den Straßen bzw was die Autos ausstoßen dürfen.

MfG Kai
#17
(23.08.2022, 17:32)kaimex schrieb:
(23.08.2022, 16:51)Gyrator schrieb:
(23.08.2022, 12:48)kaimex schrieb: Reales Beispiel: Reihenhaus mit einem Verbrauch von 31000 kWh

Ist das ein reales Haus ohne Scheiben in den Fenstern und ohne Türblatt?

Mein Realwert ist, Reihenhaus Bj. 1992, 3 Personen 15.000kWh inklusive Brauchwassererwärmung.
Es ist wohl 20 Jahre älter
und wird bewohnt von jemand, der seine letzten Jahre nicht frierend verbringen möchte,
und bislang dachte, die automatische Heizung bräuchte man im Sommer nicht auszuschalten.
Vielleicht läßt sich der Verbrauch noch etwas reduzieren.
Ich habe mir aber schon in früheren Jahren in einer nur teilweise beheizten Mietwohnung die Stirnhöhlen ruiniert.

MfG Kai

Die Gastherme, samt Thermostateinstellung, bleiben bei mir, über das Jahr, auch unverändert, da schalte auch ich nichts ab. Das ganze ist ja primär über den Außenfühler, witterungsgeführt, was ein manuelles Eingreifen eher nicht erfordert.
@Kai -> Steht denn als Gastherme eine Brennwerttherme (diese sind deutlich effizienter) zur Verfügung?

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

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reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

#18
In Krefeld liegt der Gaspreis inkl. Umlage nun bei 0,2 EUR pro kWh. Bei meinem Jahresverbrauch von 50.000 kWh sind das nun 10.000,- EUR pro Jahr. Gegenüber meinem bisherigen Preis fast ein Faktor 3. Aber die Wärmepumpe ist schon im Zulauf, Solarthermie (34 qm Vacuumkollektoren) und 11 kWp PV sind neu auf dem Dach. Der Stromspeicher ist ebenfalls im Zulauf. Ab Sommer 2023 stelle ich Gas ab und kündige den Anschluss. Ach ja, 6 Raummeter Holz warten aufs Zuheizen.
Gerhard
#19
... mein Beitrag war keine Satire. Nicht einmal ansatzweise. Wie eine bösartige Satire kommen mir einige der nachfolgenden Beiträge vor. Die Welt geht buchstäblich unter dank unserer Aktivitäten (Auto, Urlaub, warme Bude, blinder Konsum, billige Lebensmittel etc.). Diese Aktivitäten werden mit Freiheit verwechselt, sind aber eigentlich nur egoistische Interessen. Moral scheint sowieso egal (war da was mit russischem Gas?). Und in diesen vielfältigen Krisen politischer, ökonomischer und vor allem ökologischer Art wird hier von Heizkosten geredet. Absurd! Überall auf der Welt sterben die Leute - Krieg, Hitze, Hochwasser. Die Zukunft sieht beschissen aus und uns ist nicht warm genug.

(23.08.2022, 15:05)moxx schrieb: ...  Kais Rechenbeispiel macht klar, dass der Normalbürger einmal mehr voll verarscht wird, aber wer hat ernsthaft Andres erwartet?

... wer wird verarscht. Wo? Von wem? Mit welchem Interesse?

Ist die Verarsche nicht eher, daß man sich wie ein Hamster in den Mühlen des Systems (und damit ist nicht der Staat gemeint) befindet, an dem wir alle kräftig mitgearbeitet haben? Woher kommen ökonomische Zwänge? Man kann sie tatsächlich reduzieren. Je weniger ich kaufe, desto freier bin ich. Gebe weniger Geld aus und habe mehr Freizeit. Ich probiere gerade aus, wie weit man gehen kann. Es ist erstaunlich!

Die Welt hat sich in den letzten 50 Jahren rasant verändert. Nicht zum besten. Ich denke oft an meine Großeltern. An meine Eltern. Da gab es nicht diesen blinden irrsinnigen Konsum, der keinerlei Wert hat. Beheizt wurde die Küche. Der Rest des Hauses blieb kalt. Man war genügsam. Man war trotzdem glücklich, weil das direkte Soziale noch eine andere Bedeutung hatte.

In diesem Sinne. Laßt uns positiv in die Zukunft schauen, die wir verändern müssen. Was können wir aus dieser Welt mitnehmen, von der wir so abhängig wurden?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#20
(23.08.2022, 17:45)Gyrator schrieb: Die Gastherme, samt Thermostateinstellung, bleiben bei mir, über das Jahr, auch unverändert, da schalte auch ich nichts ab. Das ganze ist ja primär über den Außenfühler, witterungsgeführt, was ein manuelles Eingreifen eher nicht erfordert.
@Kai -> Steht denn als Gastherme eine Brennwerttherme (diese sind deutlich effizienter) zur Verfügung?

Thomas

So ist es bei mir auch.
Es ist allerdings "nur"/"noch" ein Nieder-Temperatur-Kessel nur für Heizung, vor einigen Jahren neu eingebaut. Zu der Zeit war Brennwert schon politisch gewollt, aber die im Großhandel noch vorhandenen Nieder-Temperatur-Kessel durften noch installiert werden.
Daneben steht separat ein Gerät zur Warmwasser-Bereitung, ca. vor 11 Jahren installiert, nachdem ein Installateur beim Service (vermutlich mutwillig) eine Membran beim Reinigen durchstochen hatte.
Ich sehe am Gaszähler leider nur den Summenverbrauch. Das Gerät war geraume Zeit (bis vor kurzem) zu hoch/heiß eingestellt.

Mir hatte vor Kauf der neuen Heizung ein Fachmann (Schornsteinfeger ?) erzählt, daß man bei einer Brennwertheizung einen Teil der Gas-Ersparnis verliert durch häufiger nötigen Service und öfteren Austausch von "Verschleißteilen". Zumindest habe ich es so in Erinnerung.

Zu der Zeit war Heizung per Gas noch recht preiswert.

Durch die politisch gezündete Gaspreis-Explosion und die Erhöhung der Stromkosten werden weitere Bevölkerungsteile mangels ausreichendem Verdienst in die Armut getrieben. Ich kann deshalb politisch gewollte hohe Energie-Preise nicht gut finden.
Regierung bzw Steuerbehörden sind Trittbrettfahrer dieser Preis-Explosion, weil die daran prozentual gekoppelten Steuer-Einnahmen nun kräftig  sprudeln...
Das motiviert die Kreise nicht, sich für Preisreduzierungen einzusetzen.

Mein Beispiel für den Jahresverbrauch war willkürlich.
Wer die gleichen Tarife hat, aber nur 15000 kWh verbraucht, kann ja die Zahlen halbieren.
Wer in Krefeld wohnt, kann danach aber gleich wieder mit 1,5 multiplizieren.

Es gibt Andeutungen, daß der Gaspreis noch auf das 3-4-fache des vorjährigen ansteigen kann.

Demgegenüber stehen Verlautbarungen in den Medien, daß eine 4-köpfige Familie mit Mehrkosten um 500 €/a zu rechnen hätte.

MfG Kai
#21
"Informier dich mal über die Feinstaub-Konzentration in einer Wohnung mit Kamin-Ofen.

MfG Kai"

Dieser Feinstaub riecht aber richtig gut...  Big Grin ...und ein Kaminofen ist die angenehmste Wärme, die ich kenne.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
#22
Um das ganze einzuordnen. Deutschland hat 1% Anteil an der Weltbevölkerung und 2% Anteil am Ressourcenverbrauch. Aber! Die Weltbevölkerung wächst noch immer um die Zahl der deutschen Bevölkerung jährlich, während die Zahl der Deutschen abnimmt. Selbst wenn wir alle hier früher den berühmten Löffel abgeben würden, hätte das auf den weltweiten Ressourcenverbrauch keinen signifikanten Einfluss. Also um @Olllafff direkt anzusprechen, die Welt geht natürlich nicht wegen unserer Aktivitäten unter, also der Aktivitäten der Deutschen oder der Foristen hier, sondern wegen unserer Aktivitäten als Gattung homo sapiens. Und die gesamte Menschheit zu beeinflussen hat noch niemand geschafft, kein Gott, keine Religion, kein Kriegsherr und schon gar keine Bürgerwut. Die einzige Chance die ich sehe ist eine Technologie die ressourcenschonenden Wohlstand für alle Menschen ermöglicht. Verzicht zu Predigen bringt gar nichts, weil den müsste man (d.h. dann wohl irgendein allmächtiger Führer) mit Gewalt durchsetzen. Solches hatten wir schon und der Blick nach Osten und darüber hinaus zeigt, wie das in der realen Welt aussieht. Ich denke, dass der Mensch im Grunde als verantwortungsvoller Hedonist am glücklichsten ist. Wenn ich an irgendetwas glaube, dann an den menschlichen Geist der immer dann zur Hochform aufläuft, wenn ihm bzw. seinem Träger schon das Wasser bis zum Halse steht.
#23
Ich hatte bisher auch einen hohen Verbrauch von 50000kw/h.
Ehemaliges 4Familienhaus, reduziert auf 2Wohnungen.
Seit Ende letzten Jahres lass ich auch nicht mehr fast komplett durchlaufen, sondern nur noch 2x am Tag je 5Std. Warmwasser ebenso.
Steuerung über Aussenfühler ist bei mir Mist. In der Wohnung ist es noch ca. 4Tage warm nachdem die Außentemperatur kleiner wurde.
Aber die Heizung läuft trotzdem.
Reparaturen letztes Jahr Brennkammer für 1400€,dieses Jahr Gebläse für 376€.
Moderne Vissmann Therme.
Ganz abstellen geht nicht, sonst klebt die Klappe in der Unterdruckdose fest und der Brenner startet nicht.
Tarif ist noch 7,3Ct mal sehen wie lange noch.
Krefeld ist ja schon knapp 3x so teuer.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
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#24
(23.08.2022, 14:14)Olllafff schrieb: Energie ist einfach zu billig. Das war schon immer so. Nur deshalb war Globalisierung möglich. Nur deshalb ist das Umweltdesaster so dramatisch. Sie hätte schon vor Jahrzehnten teurer werden müssen. Unangenehm für den Bürger, der gerne bequem und möglichst kostengünstig einkauft, damit er sich viel leisten kann. Früher hat man mal gespart, daß ist heute nicht mehr aktuell. Mir gehen die Energiepreise buchstäblich am A.... vorbei: Einfach mal ein wenig eperiementiern und neue Herausforderungen meistern und sich in Verzicht üben
Hallo Olaf und natürlich auch der Rest. Wink

Ich stimme dir nur in manchen Sachen zu. Mit der Energie ist es so eine Sache. Man muss auch überlegen wie es mit der Wirtschaft ist. Weil die steigenden Preise zwingen Beispiel den Betrieb von meinem Opa &Onkel doch ziemlich in die Knie. Wir sind ein Unternehmen was seit über 140 in Deutschland am selben Ort produziert, mittelständisch und wir sind auch am Umweltschutz dran. Wir machen Pappe, ausschließlich aus Altpapier (Also wir machen nur aus nachhaltigem Material unsere Produkte). Das Problem ist das es halt sehr energieaufwendig ist das Zeug trocken zu bekommen und hier sind die höheren Preise ziemlich übel. Weil als Mittlerstand in der Branche sind wir leider leider keine Millionäre die Große Autos und viel Geld haben. Es ist so das man genug hat um die Leute zu zahlen, zu investieren das man auf dem Technischen Stand bleibt und das auch ein bisschen was bei Rum kommt. Allerdings ist die Gasumlage jetzt ziemlich übel und wir müssen sie 1:1 an die Kunden weitergeben die aktuell auch teilweise Probleme haben. Also für den Privathaushalt mag es stimmen das Energie zu günstig ist, aber der Industrie tut es nicht gut, zumindest bei kleinen und mittleren Unternehmen ist es problematisch.

Aber jetzt Mal zum Privaten:
Ich fahre auch sehr gerne sehr viel Fahrrad und bin auch noch zu jung für ein Auto. Aber trotzdem werde ich mir ein Fortbewegungsmittel holen wenn ich kann. Weil wir wohnen auf dem Dorf wo die Busse selten fahren(bei meinem Opa nur 2 Mal am Tag) und es gibt keine Radwege und die Straße ist super gefährlich. Also muss man durch den Wald und das ist im Winter Sau gefährlich. Außerdem Pendel ich gelegentlich zwischen Darmstadt (Da wohne ich) und Schwäbisch Hall (da wohnt mein 96 jähriger Opa). Und wenn ich 10 Mal mit der Bahn fahre Klappt es mit Glück 2 Mal und ohne 9€ Ticket kostet es in eine Richtung 40€ also wenn ich zu meinem Opa für ein Wochenende fahre und dann hin und Rückweg dann hab ich Taschengeld für über 2 Monate los und das bei schlechtem Komfort und Stress mit der Bahn. Es kann nicht sein das ich immer 3:20 Stunden brauche und mit dem Auto man nicht Mal 1:45 Stunden braucht. Ich habe prinzipiell nix gegen Bahn und Fahrrad wenn es so ausgebaut ist das es funktioniert. Aber es geht halt einfach nicht außerhalb den großen Städten.

Viele Grüße in Hoffnung auf sachliche Diskussion.
Joni

(23.08.2022, 15:15)kaimex schrieb: Was "angemessene Energie-Preise" angeht (ich weiß nicht so recht, was bei "Olllafff"s Beitrag Satire und ernst-gemeint ist)
MfG Kai
Auch hierzu kann ich was sagen: es ist immer schwieriger Auch Energie zu erzeugen, bei uns im Familienbetrieb gibt es eine Wasserkraft die mein Ur-Ur-Opa 1909 hier in Betrieb gesetzt hat und die seit dem von uns unterhalten wird. Leider können wir diese nicht mehr aus ausbauen da man aufgrund von Fisch und Naturschutz die Wehre nicht mehr erhöhen darf. Wir verkaufen den Strom an die Stadtwerke. Allerdings gibt es seit Jahren nicht mehr Geld für den Strom. Wir bekommen seit Jahren die selben paar Cent und bekommen nicht mehr mit der kriese. Also das geht an die Konzerne und nicht an die kleinen wie wir einer sind.
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
#25
@Sonicman
... Deine Argumente hört man leider immer wieder. Und ich sage es immer wieder gerne:

"Der durchschnittliche Ausstoß einer*eines Deutschen liegt mehr als 60 % über dem Weltdurchschnitt und ist mehr als viermal so hoch wie der Wert von Indien ... Für den Treibhausgasausstoß pro Person in Deutschland ist eine Minderung in Höhe von rund 95 Prozent gegenüber dem heutigen Stand notwendig." (Umweltbundesamt)

Der CO₂ Ausstoß nahm in Deutschland zwar in den letzen 20 Jahren um 35% ab. Damit liegen wir leider immer noch auf Platz sieben der Länder mit den meisten CO₂-Emissionen. Außerdem stehen wir nur so gut da, weil wir den Dreck für uns heute woanders machen lassen: In China, Asien allgemein. Unser Soja für billiges Fleisch kommt aus Südamerika. Wir erzeugen die Nachfrage.

Der Verweis auf die "anderen", die ja immer schuld haben, ist leider typisch und hilft nicht weiter. Es ist unser Lebensstil, der der Welt den Garaus macht und der überall kopiert wird. Wir Europäer haben ihn exportiert. Wir begannen die Welt auszubeuten. Für Rohstoffe. Für den Verkauf von Waren. Ich erinnere mich noch gut an eine Doku, die ich 1983 in der ARD sah. Man sah die unendlichen Weiten dieses afrikanischen Urwalds. Hubschrauberaufnahmen, unterlegt mit Musik von Eno. Mit deutscher Entwicklungshilfe - welch Farce - wurde eine Straße in den afrikanischen Urwald geschlagen. Warum? Um an die Rohstoffe zu kommen und deutsche Waren an die Einheimischen zu verkaufen. Die führten bis dahin ein scheinbar angenehmes Leben. Unberührt von dem, was wir Zivilisation nennen. Nun sahen sie Fahrräder. Und Radios. Konsumgüter. Bedürfnisse wurden geweckt. Sie hatten kein Geld und waren qua deutscher Definition nun arm. Einige wenige wurden gebraucht für niedere Arbeiten. Schlecht bezahlt. Man hatte uns nicht gerufen.

Konsum macht nicht unbedingt glücklich. Wenn ich mitbekomme, wie viele meiner Freunde unglücklich sind, in psychatrischer Behandlung, dann läuft da doch was gewaltig schief. Ich bin viel in der Welt unterwegs gewesen. In armen Ländern. Im Irak, in Syrien (lange vor dem Krieg), viel in Cairo. Und es viel auf, wie glücklich gerade die waren, die nichts hatten. Sie hatten nämlich auch nichts zu verlieren. Das machte mich nachdenklich ... Die Deutschen sind ein Volk des Sich-Beschwerens. Es fing an mich zu nerven ... dabei geht es uns doch so fantastisch Smile

Wir brauchen die Welt, damit unser Wirschaftssystem läuft.

Aus meiner Sicht tragen wir massiv Verantwortung. Wir sollten sie annehmen und ein Beispiel sein, daß es anders gehen könnte ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#26
(23.08.2022, 18:44)Olllafff schrieb: ... mein Beitrag war keine Satire. Nicht einmal ansatzweise. Wie eine bösartige Satire kommen mir einige der nachfolgenden Beiträge vor. Die Welt geht buchstäblich unter dank unserer Aktivitäten (Auto, Urlaub, warme Bude, blinder Konsum, billige Lebensmittel etc.). 
Das mit dem Urlaub und billigen Lebensmitteln stimmt, hier kann man was machen. Wobei man schauen muss das es sich die armen trotzdem noch leisten können. 

Du sagtest was zu deinen Eltern und Großeltern. Das stimmt das damals wenig geheizt war, war vielleicht auch in einigen Ecken sinnvoll, aber seit dem hat sich viel getan, vor 100 Jahren wurde dafür in der Industrie Koks und Kohle verbrannt(Kohle hat einen Wirkungsgrad von ca. 40%) während eine Gas-Wäre-Kopplung die Strom und Wärme liefert 80% Wirkungsgrad hat. Also war früher vielleicht nicht alles so besser was das angeht.
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
#27
(23.08.2022, 19:14)kaimex schrieb:
(23.08.2022, 17:45)Gyrator schrieb: Die Gastherme, samt Thermostateinstellung, bleiben bei mir, über das Jahr, auch unverändert, da schalte auch ich nichts ab. Das ganze ist ja primär über den Außenfühler, witterungsgeführt, was ein manuelles Eingreifen eher nicht erfordert.
@Kai -> Steht denn als Gastherme eine Brennwerttherme (diese sind deutlich effizienter) zur Verfügung?

Thomas

So ist es bei mir auch.
Es ist allerdings "nur"/"noch" ein Nieder-Temperatur-Kessel nur für Heizung, vor einigen Jahren neu eingebaut. Zu der Zeit war Brennwert schon politisch gewollt, aber die im Großhandel noch vorhandenen Nieder-Temperatur-Kessel durften noch installiert werden.
Daneben steht separat ein Gerät zur Warmwasser-Bereitung, ca. vor 11 Jahren installiert, nachdem ein Installateur beim Service (vermutlich mutwillig) eine Membran beim Reinigen durchstochen hatte.
Ich sehe am Gaszähler leider nur den Summenverbrauch. Das Gerät war geraume Zeit (bis vor kurzem) zu hoch/heiß eingestellt.

Mir hatte vor Kauf der neuen Heizung ein Fachmann (Schornsteinfeger ?) erzählt, daß man bei einer Brennwertheizung einen Teil der Gas-Ersparnis verliert durch häufiger nötigen Service und öfteren Austausch von "Verschleißteilen". Zumindest habe ich es so in Erinnerung.

Hi

Also...ein Niedertemperaturkessel ist in vielen Fällen ausreichend. Ohne entsprechende Heizflächen, FB-Heizung wäre optimal, kommt das Brennwertheizgerät nur selten in den Bereich der Brennwertausnutzung. 
Zur optimalen Brennwertausnutzung braucht es tiefe Rücklauftemperaturen < 35° C. 
Bei Rücklauftemperaturen von beispielsweise 55° C und höher laufen auch Brennwertgeräte nur noch im Heizwertbereich ohne nennenswerte Kondensationsleistung.

Ein ordentlicher, sauberer Niedertemperaturkessel erreicht einen Wirkungsgrad ( gemessen im Heizraum ) von bis zu 93 %.
Ein Brennwertgerät erreicht unter Laborbedingungen einen Wirkungsgrad von 109 % rechnerisch bezogen auf den
Heizwert. 
Der einzige Vorteil des Brennwertgeräts ist der Modulationsbereich von 20-100 %. D.h. die Flamme wird kleiner oder größer je nach Betriebszustand.
Der Niedertemperaturkessel kennt dagegen nur An oder Aus, event. noch 1.te oder 2.te Stufe, das wars dann auch schon.

Natürlich sind Schornsteinfeger FACHLEUTE. Die meisten Schornis sind ausserdem noch ausgebildete Energieberater. 
Und natürlich hat der Schorni recht wenn er sagt das BW-Geräte höhere Wartungskosten verursachen. Die jährliche Wartung inkl. Service-Kit kann schon mal mit mit 150 - 180 € zu Buche schlagen.
Er sollte dann aber auch sagen dass BW-Geräte nur alle 2 Jahre vom Schorni überprüft werden müssen und das keine Kosten für die Kaminkehrung mehr anfallen.  Cool

@Kai
Ich kann mir nicht vorstellen das dein Installateur ( ich bin selbst einer ) mutwillig deine Heizanlage beschädigt.
Wenn dein nebenstehender Warmwasserbereiter indirekt von deinem Kessel beheizt wird ist alles gut.
Falls der Warmwasserbereiter jedoch über einen eigenen Brenner verfügt, schmeiss ihn besser raus, das sind die übelsten Energieschleudern.

Gruß
Tommy
Zur Zeit spielen und spulen bei mir :

Tandberg TD20A SE
Tandberg TD20A Viertelspur
Teac 80-8 mit DX 8
Teac 3440 mit RX-9
Teac A-2300 SD ( neu dabei )
Teac A-3300 SX
Teac A-6300
Akai GX-630 DB
Revox B77 MK II HS
Revox B77 MK I 1/4-Spur
Pioneer RT 909 ( es gibt noch Hoffnung )
#28
(23.08.2022, 19:41)Sonicman schrieb: Die einzige Chance die ich sehe ist eine Technologie die ressourcenschonenden Wohlstand für alle Menschen ermöglicht.

Genau so ist es. Wenn wir bei 16-18 Grad frieren und unsere Industrie vernichten, werden wir keine Nachahmer finden.


(23.08.2022, 18:44)Olllafff schrieb: ... mein Beitrag war keine Satire. Nicht einmal ansatzweise. 

Dann vermisse ich den Vorschlag, die Mobilfunknetze abzuschalten oder auf ein GSM-Netz zu reduzieren. Nur weil einige unterwegs Internetradio hören oder Bilder ihres Essens anderen zeigen wollen, ist das Land übersät mit Basisstationen, die zusammen mit dem Rest der Mobilfunk-Infrastruktur und dem Internet sehr viel Energie verbrauchen.

Mal sehen, was bei dem ersten Winter ohne Gas von der grünen Ideologie übrig ist und welche Beziehungen nur 18 Grad in der Wohnung aushalten.
Ich kenne keine Frau, die das mitmachen würde.


Viele Grüße

Joachim
#29
Dann gebe ich auch noch mal meinen Senf dazu, wenn es auch nicht wirklich genau das Thema Tonband trifft. Mit einer ordentlichen Bandmaschine und einem dicken Verstärker kann man bei ordentlicher Lautstärke auch schon heizen ?

Spass beiseite, die meisten Menschen der „zivilisierten“ Welt haben sich doch nie Gedanken über ihren ökologischen Fußabdruck gemacht, solange Energie oder der Ferienflieger billig ist, sch… drauf.

Ich denke wie immer ist der sinnige Mittelwert vernünftig, kalt duschen muss ich nicht, aber lauwarm und kurz reicht mir. Die Heizung, Brennwert, stelle ich im Frühjahr hart auf nur Warmwasser auch wenn es von der besseren Hälfte, die das bestimmt gleicht ließt, dann manchmal nach kühler Nacht einen Anschiss gibt wegen leicht kühlem Bad am Morgen.

Stromverbrauch ist im Vergleich zu meinen Nachbarn gering, es gibt bei mir kein Standby obwohl das ganze Haus voll Technik, Wäschetrockner nur im Winter, Rechner, Stereoanlagen.. alle an Schalterleisten. Da geht schon viel ohne wirklich zu verzichten, nur eben sinnvoll nutzen.

Letztendlich wie immer, die Menschheit wird erst aktiv wenn es an das eigene Portemonnaie geht, alles andere hilft eh nicht, immerhin beschäftigt man sich jetzt plötzlich mit dem Thema Verbrauch, die meisten haben doch keinen blassen Schimmer was sie verbrauchen.

Auch wenn es noch warm draussen ist, lasse ich die Anlage jetzt weiter laufen heute Abend und lasse die Wärme durch die Terrassentür raus ?

Lars
#30
(23.08.2022, 20:37)96k schrieb: Mal sehen, was bei dem ersten Winter ohne Gas von der grünen Ideologie übrig ist und welche Beziehungen nur 18 Grad in der Wohnung aushalten.
Ich kenne keine Frau, die das mitmachen würde.

Wie könnte man diesen Egoismus, der sich hier offenbart, begründen? Mit moralischer Überlegenheit? Das Recht des Stärkeren?
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#31
(23.08.2022, 21:21)Olllafff schrieb:
(23.08.2022, 20:37)96k schrieb: Mal sehen, was bei dem ersten Winter ohne Gas von der grünen Ideologie übrig ist und welche Beziehungen nur 18 Grad in der Wohnung aushalten.
Ich kenne keine Frau, die das mitmachen würde.

Wie könnte man diesen Egoismus, der sich hier offenbart, begründen? Mit moralischer Überlegenheit? Das Recht des Stärkeren?

Mit Moral hast Du doch angefangen. Smile
Wenn Du bei 18 Grad überwintern möchtest und nur noch kalt duschst, dann mach das doch. Ich dusche lieber warm, habe 21-22 Grad und fahre dafür mit Pflanzenöl CO2-Neutral (seit 2004).

BTW: Hat man aus der grünen Ecke nicht gesagt, wir sollen alle E-Autos kaufen, die Stromnetze halten das aus? Vor ein paar Wochen wurde gewarnt, wir sollen im Winter keine Heizlüfter verwenden. 2-4 KW Heizlüfter je Familie führen zum Blackout, 11 KW Autoladen nicht?
Wie wäre es, wenn wir mal über Möglichkeiten sprechen, die unseren Wohlstand erhalten und umweltfreundlich sind? Wenn wir das schaffen, folgen uns bestimmt andere Länder.
Wenn wir unser Land und unseren Wohlstand vor die Wand fahren, wird uns niemand folgen.
Wieviel CO2 von unseren 2% des weltweiten Anteils würden wir einsparen, wenn wir alle wie Du leben würden?
Wieviel CO2 würden wir einsparen, wenn wir z.B. mit synthetischen Kraftstoffen fahren würden, für deren Herstellung Solarenergie verwendet wird?

Ich höre bei dem Thema immer nur Ideologie und Verbotsvorschläge, aber keine wirkliche Debatte unter Wissenschaftlern.


Viele Grüße

Joachim
#32
Zu " Vor ein paar Wochen wurde gewarnt, wir sollen im Winter keine Heizlüfter verwenden. 2-4 KW Heizlüfter je Familie führen zum Blackout,"
Ich habe groteskerweise Vorschläge im Radio gehört, die teure Gasheizung durch elektrische Heizkörper zu ersetzen.
Das wurde im vorigen Jahrhundert noch als letzte Notlösung betrachtet, wenn nichts anderes möglich war.

@Tommy:
Der Warmwasserbereiter ist (leider) ein völlig separates Gerät. War so, als ich das Haus übernommen habe.
Vor kurzem mußte die Schutz-Anode ausgewechselt werden (Hinweis des Schornsteinfegers), was ich völliig aus dem Visier verloren hatte. Der Monteur hat sich ziemlich gequält, das per Kalk festsitzende Teil heraus zu bekommen.
Mit dem Durchstoßen der Membran wurde aus dem Heizungs-Service Auftrag von geschätzt vielleicht 1xy € ein Auftrag zur Neu--Installation von um 1700 €. Da kann man Durchstoßen allenfalls einen glücklichen willkommenen Zufall nennen.

MfG Kai
PS.: Womit fahren eigentlich Panzer und Panzerhaubitzen in der "Vorne-Verteidigung" ?
#33
Meine Vorschläge sah ich als Vorschlag, wie man trotz steigender Energiepreise Kosten reduzieren kann, indem man ganz einfach spart. Eine empfehlung, mehr nicht.

Und dann verrätst Du wieder einmal Deine politischen Ansichten, disst die Grünen für ihre dummen Vorschläge, da Du ja alles besser weißt, fährst aber mit Pfanzenöl (sic!) und wirfst dann einiges durcheinander ... den von Dir beschworenen Wohlstand stellte ich bereits zuvor mehrfach infrage, da er hohe Kosten verursacht und - natürlich - ungerecht ist, da auf Ausbeutung bassierend. Zu den 2% und Schuld-haben-die-Anderen schrieb ich bereits zuvor.

Der Klimawandel ist übrigens nur ein Anlaß, um über das eigene Verhalten nachzudenken. Du "hörst immer nur Ideologie und Verbotsvorschläge" - was soll man da sagen - weil Du nicht zuhören kannst?. Meine Äußerugen und Überlegungen basieren auf Wissenschaften, wie sie für mich seit 1972 diskutiert werden. Der menschengemachte Klimawandel ist bereits seit 1824 bekannt, also zu den Anfängen der Industrialisierung in Europa und wissenschafltich nachgeweisen. Von welcher Debatte unter Wissenschaftlern sprichst Du? ich rede von denen, die in allen Medien zu lesen sind: FAZ, Die Zeit, Süddeutsche, ÖRR. Vielleicht ließt, hörst und siehst Du ja woanders. ... Der Tenor aller wissenschaftlichen Debatten ist der gleiche: Die Faktenlage sieht bescheiden aus! Da helfen auch keine Schuldzuweisungen ...
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
#34
(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: Meine Vorschläge sah ich als Vorschlag, wie man trotz steigender Energiepreise Kosten reduzieren kann, indem man ganz einfach spart. Eine empfehlung, mehr nicht.

Neben den "wunderbaren Vorschlägen" hast Du geschrieben, daß Energie immer noch zu billig ist. Dein Vorschlag ist also, unseren Wohlstand über die Energiepreise unmöglich zu machen.
Einschränkungen und versteckte Verbote (über die Preise) sind die einizigen Möglichkeiten, die Du siehst. Damit wirst Du nur sehr wenige Menschen überzeugen.



(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: Und dann verrätst Du wieder einmal Deine politischen Ansichten, disst die Grünen für ihre dummen Vorschläge, da Du ja alles besser weißt, fährst aber mit Pfanzenöl (sic!) und wirfst dann einiges durcheinander ...

Das Du mit anderen politischen Ansichten als Deine eigenen ein Problem hast und andere Ansichten unterschwellig als schlecht und/oder rechts bewertest, anstatt auf Argumente einzugehen, hast Du in anderen Threads schon gezeigt.
BTW: Welche Möglichkeiten CO2-Neutral zu fahren hätte ich 2004 gehabt. Was habe ich damals falsch gemacht, bzw. welche Alternative habe ich damals übersehen.
Kommt da noch was von Dir?


(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: ... den von Dir beschworenen Wohlstand stellte ich bereits zuvor mehrfach infrage, da er hohe Kosten verursacht und - natürlich - ungerecht ist, da auf Ausbeutung bassierend.

Du kannst gerne wie in einem Entwicklungsland leben, wenn Du das möchtest. Ich möchte es nicht.


(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: Zu den 2% und Schuld-haben-die-Anderen schrieb ich bereits zuvor.

Aber leider meine Fragen nicht beantwortet.
Wieviel CO2 von unseren 2% des weltweiten Anteils würden wir einsparen, wenn wir alle wie Du leben würden?
Wieviel CO2 würden wir einsparen, wenn wir z.B. mit synthetischen Kraftstoffen fahren würden, für deren Herstellung Solarenergie verwendet wird?

Wäre das nicht ein viel größeres Einsparpotiential, ohne kalt duschen zu müssen?


(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: Der Klimawandel ist übrigens nur ein Anlaß, um über das eigene Verhalten nachzudenken. Du "hörst immer nur Ideologie und Verbotsvorschläge" - was soll man da sagen - weil Du nicht zuhören kannst?. Meine Äußerugen und Überlegungen basieren auf Wissenschaften, wie sie für mich seit 1972 diskutiert werden. Der menschengemachte Klimawandel ist bereits seit 1824 bekannt, also zu den Anfängen der Industrialisierung in Europa und wissenschafltich nachgeweisen. Von welcher Debatte unter Wissenschaftlern sprichst Du? ich rede von denen, die in allen Medien zu lesen sind: FAZ, Die Zeit, Süddeutsche, ÖRR. Vielleicht ließt, hörst und siehst Du ja woanders. ... Der Tenor aller wissenschaftlichen Debatten ist der gleiche: Die Faktenlage sieht bescheiden aus! Da helfen auch keine Schuldzuweisungen ...

Und Du schreibst, ich würde nicht zuhören.
Ich meinte die Diskussion über Alternativen, ohne unseren Wohlstand aufgeben zu müssen.
Aber Deine Versuche, Menschen mit anderen Meinung als rechte Verschwörungstheoretiker, z.B. mit Aussagen wie ...
(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: ich rede von denen, die in allen Medien zu lesen sind: FAZ, Die Zeit, Süddeutsche, ÖRR. Vielleicht ließt, hörst und siehst Du ja woanders..

... sind einfach nur widerlich!



(23.08.2022, 22:33)Olllafff schrieb: Es ist unser Lebensstil, der der Welt den Garaus macht und der überall kopiert wird

Dieser Fall von kultureller Aneignung muß sofort aufhören! Smile



Viele Grüße

Joachim
#35
Abkühlpause - bitte nicht gegenseitig persönlich angreifen…

So, noch ein Versuch… macht was draus Smile
#36
Ich denke schon, das wir Menschen in vielerlei zu bequem sind, und ja auch ich bin der Meinung, das Energie zu billig ist.

Allerdings ist ja auch eine Geiz ist Geil Kultur geschaffen worden und dementsprechend handelt der Mensch.

Viele hinterfragen es auch nicht, wollen es auch nicht, wirft es ja unbequeme Denkansätze auf.

Ich nehme mich bei aller Kritik auch nicht aus, mache da auch genug falsch und bin oft zu bequem.

Etwas hier zu ändern ist nicht einfach und erfordert Disziplin.

Ändern können wir selbst nur eines, Sparsam sein und das beste draus machen.

Ich erinnere mich noch gut an früher, als eine Wohnwand, Couch, TV, Videorecorder oder Hifi Anlagen sehr teuer waren, meine Eltern mussten darauf genau so sparen wie auf ein Auto, dementsprechend mussten die Sachen lange halten bzw wurden bei bedarf auch repariert, das machen manche ja heute nicht mal mehr beim Auto.

Die Resourcen Verschwendung ala Handy, was nach 3 Jahren ein Sicherheitsrisiko darstellt, weil der Hersteller keinen Support anbietet gab es damals noch nicht, und ich bin froh, wenn es da Hersteller gibt, die Ihre Handys oder auch andere solche Geräte über 6 Jahre supporten. Ich nutze meine Handys einfach weiter, mein Huawei P10 für die Arbeit ist von 2017, das Private P20 von 2018. Mein Plan sieht einen Neukauf erst 2024 vor so es nicht kaputt geht. Und in der Regel kaufe ich dann 1 Jahr alte Geräte, das aber nur am Rande.

Ich habe im Haus noch eine Ölheizung, diese ist 2008 eingebaut worden, noch beim Vorbesitzer. Diese Heizung darf laufen bis 2038, wenn sie dann noch die Grenzwerte einhält bis 2040. So lange soll sie auch betrieben werden, evtl ja noch unterstützt duch Solar Thermie oder wassergeführten Kamin.

Ich würde mir ja auch gerne direkt Solar auf das Dach bauen, dazu muss aber das komplette Dach ersetzt werden, da es noch von 1955 ist und mit von innen verstrichenen Ziegeln. Der Aufwand, hier Solar aufzubauen sagten mit 5 gefragte Dachdecker ist so Exorbitant, das es keinen Sinn macht, ausserdem könnten Ziegel kaputt gehen und ich habe ganze 5 Ersatzziegel, die Tragfähigkeit ist auch nicht garantiert.

Mein Bestreben eine Balkonsolaranlage auf die Garage zu setzen hat leider noch keine Früchte getragen, der Netzanbieter ist hier nicht so erfreut davon. Evtl ergibt sich da ja noch etwas.

Was mich nervt ist diese Sache mit alles Dämmen (Mit Sondermüll, der ca 30 Jahre später anfällt), der auch produziert werden muss, CO2 dabei emitiert und dann noch her gekarrt und verarbeitet werden muss. Manchmal bin ich nicht wirklich überzeugt, das dieser Aufwand wirklich CO2 sparend ist respektive gut für die Umwelt, er verlagert die Emmision mehr in das Herstellungsland. Aber dazu bin ich nicht genug in der Materie.



Zu der ganzen Sache mit CO2 einsparen etc ägere ich mich immer über Eines. Der Bürger soll es einsparen, Firmen und Politik nicht.

Warum muss zum Beispiel im Nachbarort eine Firma aus Irland kommen und die Straßen neu teeren ?

Warum 2 Orte weiter eine Firma aus den Niederlanden um eben diese ach so tollen Glasfaserstrippen in den Boden zu legen für die Deutsche Glasfaser?

Warum, wenn solche Dienstleistungen schon Europaweit ausgeschrieben werden müssen, gibt es hier keinen der Schaut wieviel CO2 etc bei der An und Abreise anfällt ?

Warum nicht den Handwerker nehmen, der um die Ecke seine Firma hat, sondern die Tcheschen kommen lassen ? 600 km Anfahrt inkl der Fenster ?

Warum muss man mehr als 50 km von seiner Arbeit weg wohnen und jeden Tag so weit Pendeln ? Und bekommt da noch einen Steuerbonus (Pendlerpauschale)? Wenn man das abschafft, wäre da ein Anreiz zum sparen.

Natürlich kommen jetzt wieder die Leute und sagen, da wo ich arbeite kann ich mir kein zuhause leisten. Dann ist das so und man muss selbst abwägen, Fahre ich immer und zahle, oder suche ich mir einen Job wo ich 1 € in der Stunde weniger verdiene, aber näher dran bin ? Wäre immerhin ein Denkansatz. Will aber keiner hören.

Ich habe immer auch zu meiner Frau gesagt, maximal 30 km zur arbeit, lange waren es 35, jetzt sind es bei mir 5 km bei Ihr 17. Und ja weil ich faul und egoistisch bin fahre ich die 5 km mit einem meiner Autos meistens. Aus bequemlichkeit, ich kann länger schlafen, bin schneller daheim, kann Sachen von der Arbeit mit nehmen oder hin bringen, Kind abholen danach etc. Ausreden, ja stimmt irgendwie schon, oder auch nicht weil es so ist ? Ersatzteile 5 km auf dem Fahrrad durch die gegend karren ist schon interessant, dann am besten noch regen. Aber ist wieder bequemlichkeit.

Warum muss der Politiker in Deutschland im gepanzerten Auto durch die Gegend fahren ? RAF Zeiten sind ja eigentlich lange vorbei.
Ich denke mit heutigem Wissen meinerseits, wenn man wirklich das Klima retten will, dann müssen wir Jahre zurück in die Vergangenheit.

Kein Internet

Keine Autos

Keine großen Häuser

Keine Schwerindustrie
etc.

Wer will das? Wo ist die grenze des Zumutbaren ?

Es ist ja nun schon lange bekannt, wie der Mensch seit der Industrialisierung Raubbau mit dem Planeten betreibt. In diesem Zusammenhang und der aktuellen Wetter- und Wasserlage in Europa fällt mir der Song die Wüste lebt von Peter Schilling ein.

Ich hoffe, da ich auch ein Kind habe, das es sich wieder alles bessert, ich denke aber es muss sich etwas am Gesamten ändern.

Es wird nicht einfach und wir alle müssen den Egoismus zurück schrauben, und das jammern. Uns geht es doch gut.

Wir müssen uns vor allem auf einander besinnen.

Mir fällt das alles genauso schwer wie jedem Anderen und Veränderungen tun manchmal weh und dauern. Aber wir sollten es wenigstens versuchen.

Zusammen schaffen wir einiges. Jammern ist eh zwecklos. Rege dich nicht über Sachen auf, die du nicht beeinflussen kannst.
#37
(24.08.2022, 22:19)ReinhardtFranke schrieb: ...

Viele hinterfragen es auch nicht, wollen es auch nicht, wirft es ja unbequeme Denkansätze auf.

Ich nehme mich bei aller Kritik auch nicht aus, mache da auch genug falsch und bin oft zu bequem.

...

Warum muss man mehr als 50 km von seiner Arbeit weg wohnen und jeden Tag so weit Pendeln ? Und bekommt da noch einen Steuerbonus (Pendlerpauschale)? Wenn man das abschafft, wäre da ein Anreiz zum sparen.

...

Und ja weil ich faul und egoistisch bin fahre ich die 5 km mit einem meiner Autos meistens. Aus bequemlichkeit, ich kann länger schlafen, bin schneller daheim, kann Sachen von der Arbeit mit nehmen oder hin bringen, Kind abholen danach etc. Ausreden, ja stimmt irgendwie schon, oder auch nicht weil es so ist ? Ersatzteile 5 km auf dem Fahrrad durch die gegend karren ist schon interessant, dann am besten noch regen. Aber ist wieder bequemlichkeit.

Diese paar Zitate aus dem vorherigen Post zeigen beispielhaft wie heuchlerisch die Diskussionen zum Thema "Energie sparen" sind.

Andere sollen keine 50 km weit weg von ihrem Arbeitsplatz wohnen dürfen, man selber fährt aber 5 km zu seinem Arbeitsplatz, aus Bequemlichkeit.

"Ich weiss ich mache etwas falsch, aber andere machen es noch viel falscher, also mache ich es ja gar nicht sooo falsch."

Und dann noch von "Klimarettung" faseln...

Herrschaftszeiten...

Wolfgang
#38
Es ist schon ein starker Unterschied,  ob man jeden Tag 5, 50 oder 100 km mit dem Auto zur Arbeit fährt. Die Menge macht da auch vieles. 

Wenn man das als heucheln bezeichnen möchte,  so nehme ich dies hin und zur Kenntnis,  es ist deine Meinung,  so wie mein Geschriebenes meine Meinung ist. 

Wir werden sehen was wann wie und wo passiert.
#39
Big Grin 
(24.08.2022, 22:19)ReinhardtFranke schrieb: Warum muss man mehr als 50 km von seiner Arbeit weg wohnen und jeden Tag so weit Pendeln ? Und bekommt da noch einen Steuerbonus (Pendlerpauschale)? Wenn man das abschafft, wäre da ein Anreiz zum sparen.

Weil man z.B. ein Haus/Wohnung auf dem Land hat und sich die Preise am Arbeitsort nicht leisten kann und es am Wohnort keine Arbeit gibt.
Es könnten aber einige (z.B. in der IT) per Homeoffice arbeiten und so gar nicht mehr Pendeln müssen. Erlaubt aber nicht jede Firma.
Wie wäre es mit einem recht auf Homeoffice, wo das möglich ist?

Die Pendlerpauschale abzuschaffen führt nur dazu, daß es noch weniger Menschen gibt, die noch arbeiten gehen (wollen).


Viele Grüße

Joachim
#40
Homeoffice, ja eine gute Sache, allerdings wälzt damit der Arbeitgeber auch viel auf den Arbeiter ab, es braucht sichere Infrastruktur, störungsfreien Büro daheim etc. Das macht mein Cousin seit März 2020 nur noch und freut sich drüber, er kommt überall mit Bus und Bahn hin, nutzt das alte Auto, Passat BJ 1997, nur mal zum Einkaufen oder um. Mit seiner Mutter zu Ärzten zu fahren. 
Zu dem anderen, in der Regel sucht man sich aus, wo man arbeitet und wo man wohnt. Wenn man jetzt wenig pendeln soll um wenig CO2 zu emitieren,  kann der Staat das erwirken, indem er die Energie für das Pendeln verteuert. Wenn man dann ehrlich sein will, kann man sagen, wenn man das Pendeln dann aber subventioniert über eine Pendlerpauschale, dann ist dieser Effekt verloren. Es muss sich entschieden werden, was möchte man wirklich? Etwas für das Klima tun? Oder geht es allen ausschließlich ums Geld?
#41
naja, so einfach kann man sich das mit dem homeoffice nicht machen.
was zb. sollen pflegekräfte, polizei, feuerwehr und was es sonst noch für arbeitsstellen gibt die eben nicht von zu hause aus betrieben werden können, machen.
stell dir vor, du hast einen herzkasper und der notarzt sagt, ich tu mal heute was für's klima und mache homeoffice oder deine hütte brennt und die feuerwehr
rettet ebenfalls das klima, ...

cu reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
#42
Homeoffice gegt auch nicht überall,  ginge bei mir als Industrie Mechaniker auch nicht.
#43
(25.08.2022, 13:37)reginald bull schrieb: naja, so einfach kann man sich das mit dem homeoffice nicht machen.
was zb. sollen pflegekräfte, polizei, feuerwehr und was es sonst noch für arbeitsstellen gibt die eben nicht von zu hause aus betrieben werden können, machen.

Deshalb schrieb ich ja, es könnten einige (z.B. in der IT) per Homeoffice arbeiten und so gar nicht mehr pendeln müssen. Smile 


Viele Grüße

Joachim
#44
Wart Ihr schon einmal in Asien? Ich war beruflich schon auf fast allen Kontinenten (Australien fehlt noch). Wenn man sich anschaut, wie es in einer japanischen, chinesischen oder südamerikanischen Grossstadt zugeht, und auch die Menschenmassen berücksichtigt, dann macht man sich keine allzu großen Illusionen mehr über die Effekte der Energieeinsparung bei uns in Bezug auf das Weltklima. Trotzdem habe ich persönlich in den letzten Jahren weit über 200 TEURO ins private Energiesparen gesteckt. Amortisation ca. 40 Jahre, persönliche Lebenserwartung deutlich geringer. Kleines Elektroauto gekauft (SAMRT 42 EQ) für die täglichen Fahrten, Solarthermie, PV, Wärmepumpe gerade bestellt (wird bis 3/2023 geliefert und installiert), Dach neu gedeckt, Fenster alle gegen Dreifachverglasung getauscht, UG Geschossdecke isoliert (Fussbodenheizung raus, Estrich raus, alle Leitungen raus, alles isoliert und wieder aufgebaut) etc. etc. Im nächsten Jahr sollte mein Heizenergieverbrauch unter 10.000 kWh p.a. sein. Um da noch drunter zu kommen, müsste ich ausziehen. Allerdings nutzt das Haus dann jemand anderes, was für die Klimabilanz kein Vorteil wäre. In den 70ern haben die Kabarettisten das sozialverträglichen Ableben thematisiert ("Die Renten sind sicher"). Ich bin gespannt wann das Thema des klimaverträglichen Ablebens thematisiert wird. Mehr Energie einsparen, als sich aus der Nahrungskette dauerhaft zu entfernen, kann man m. E. eigentlich nicht.
Gerhard
#45
Heute bekam ich einen Brief eines kommunalen Versorgers.
Er enthält einige Überraschungen, die die Rechnung in Beitrag #1 zu warmer Luft von gestern machen.

Ankündigungsgemäß wird zunächst die Einführung der "Gasbeschaffungsumlage" ab 01.10.2022 in Höhe von 2,419 Ct/kWh netto bzw. 2,879 Ct/kWh brutto mitgeteilt .

Überraschung 1:
Ab 01.10.2022 wird außerdem eine "Gasspeicherumlage" eingeführt in Höhe von 0,059 Ct/kWh netto bzw 0,07 Ct/kWh brutto.

Überraschung 2:
Die "Bilanzierungsumlage" (noch nie gehört) wird am 01.10.2022 erhöht von bisher 0,0 Ct/kWh auf 0,57 Ct/kWh netto bzw 0,678 Ct/kWh brutto.

Das bedeutet, daß der Gas-Arbeitspreis nicht, wie in den Medien mitgeteilt, um eine "Gasumlage" von 2,419 Ct/kWh (netto) sondern um die Summe der 3 Umlagen i.e. 3,63 Ct/kWh (brutto) ansteigt.

Der Versorger geht bei den brutto-Preisen noch von 19 % MWSt aus und und erläutert: die angekündigte Senkung der MWSt von 19 auf 7 % wird selbstverständlich ab Gültigkeitsdatum weitergegeben.

Regierungs-seitig wurden Entlastungen angekündigt.
Eingeführt werden 3 Umlagen.

MfG Kai
#46
Ich weiss nicht, wo Ihr die o.g. günstigen Gaspreise hernehmt. Krefeld liegt wie gesagt bei 20 ct pro kWh, die o.g. Orte auf Verivox alle über 30 ct für Neuverträge. Wer noch einen alten Festpreisvertrag hat, kann sich bis Laufzeitende freuen. Mein letzter Festpreisvertrag ist leider zum 30.9. abgelaufen und der neue Vertrag geht inkl. aller Umlagen von 7 ct auf 20 ct hoch. 11 ct, wie von Kai ab 7.2022 angeführt, kann ich mir nur für einen noch laufenden Vertrag mit Festpreis vorstellen. Umlagen kommen natürlich drauf.
#47
Die kommunalen Versorger bieten  hier im Norden verbrauchs-abhängige Tarife an.
Der Vertrag mit den Stadt- oder Gemeinde-Werken läuft und läuft und ...
Man kann auch mal den Tarif wechseln, wenn man einen günstigeren entdeckt.
Von einer Befristung der Verträge ist mir nichts bekannt, nur, daß die Landeshauptstadt fast immer teuerer ist.

Bis zum Erhalt dieses Briefes habe ich noch nie von einer "Gasspeicherumlage" und einer "Bilanzierungsumlage" gehört, ob wohl ich von morgens um 6 bis 14:30 aktuelle Sendungen von NDR und DLF verfolge.
Auch nicht, daß die aus den Medien bekannte "Gasumlage" jetzt spezialisiert wird zur "Gasbeschaffungsumlage".

Gehört habe ich dort aber, daß der Bau der Gas-Pipeline Nordstream 2 irgendwas zwischen 7,4 - 9,5 Milliarden € gekostet hat (nix genaues weiß man nicht).
Die Firma UNIPER, von E.ON abgespaltet und nun Teil eines finnischen Konzerns, schreibt wegen der Nicht-Inbetriebnahme von Nordstream 2 ca. 1 Milliarde € ab und bekommt, damit sie nicht insolvent wird, dafür Teile der Gasumlage.
Mit anderen Worten: Der Gaskunde bezahlt teilweise den Bau der nicht-Inbetrieb-genommenen Nordstream 2.
Ist das nicht Schilda-XXL ?

MfG Kai
#48
@Wer noch einen alten Festpreisvertrag hat, kann sich bis Laufzeitende freuen. 

Schön wärs gewesen.
Bis 4/2022 6,1Ct. Festpreisvertrag
Ab 5/2022 7,3 Ct. Festpreisvertrag gültig bis 3/2023

Am 23.8.2022 kam die Mitteilung dass ich ab 1.10.2022 11,95 Ct. Bezahlen muss. 
Man hat mir aber angeboten dass ich sofort kündigen kann. Angry Angry
Die Stadtwerke Bochum sind da sehr kulant.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
#49
Wie immer: Gier frisst Hirn, davor waren auch unsere Politiker nicht gefeit. Wir haben sie gewählt, wir zahlen die Zeche! Und dass Trump an dieser Stelle ausnahmsweise recht hatte gehört unter die Rubrik „wer einmal lügt …“ Wollen wir hoffen, dass Europa einen Weg da raus findet, sonst geht es frei nach Brecht „Erst kommt das Fressen und dann die Moral“!
#50
Meine Darstellung war (natürlich) unvollständig.
Die Verträge, die ich kenne, sind im Grunde Versorgungs-Verträge.
Der Versorger bestimmt die Tarife. Man hat bei Erhöhungen ein (?außerordentliches?) Kündigungsrecht.
Bei Erhöhungen versuchen die Versorger eigentlich immer, deren Notwendigkeit einsichtig zu machen.
Wie du siehst, nutzen sie den Nicht-Festpreis-Vertrag nicht dazu aus, Tarife wie in Krefeld zu nehmen.

Da wäre jetzt wohl zu klären, ob Krefeld nur der Zeit voraus ist und das bei den anderen noch kommt,
ob ob es andere Gründe für die höheren Preise gibt.

MfG Kai


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