40 Jahre CD - vom Hörgenuss bis Sondermüll
#1
40 Jahre CD - vom Hörgenuss bis Sondermüll

Interessanter Artikel


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" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#2
Finde den Bericht eher uninteressant, ziemlich dünn und warum jemand tausende CD hortet, die eh nicht benutzt werden... schon komisch.
Ansonsten gibts als einzige Aussagen zum Thema nur Unsinn.  CD sind natürlich kein Sondermüll! und  die Aussage:

Zitat:2021 wurden etwa in den USA erstmals seit 1991 wieder mehr Schallplatten als CDs verkauft.
ist natürlich auch Blödsinn!
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#3
(17.08.2022, 20:57)2245 schrieb: und  die Aussage:

Zitat:2021 wurden etwa in den USA erstmals seit 1991 wieder mehr Schallplatten als CDs verkauft.
ist natürlich auch Blödsinn!

Das war vorher schon so....
Gruß
Michael

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#4
Man muß schon genau hinsehen,
und Umsatz einerseits und Stückzahlen andererseits unterscheiden.

MfG Kai
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#5
Zitat:Das war vorher schon so...



Laut Billboard und RIAA

Stückzahlen für 2021 USA
CD 47 Millionen Stück
Vinyl 42 Millionen Stück

Stückzahlen für 2020 USA
CD 32 Millionen Stück
Vinyl 27 Millionen Stück

Stückzahlen für 2019 USA
CD 48 Millionen Stück
Vinyl 19 Millionen Stück

Stückzahlen für 2018 USA
CD 52 Millionen Stück
Vinyl 17 Millionen Stück

Stückzahlen für 2017 USA
CD 88 Millionen Stück
Vinyl 16 Millionen Stück




(17.08.2022, 22:18)kaimex schrieb: Man muß schon genau hinsehen,
und Umsatz einerseits und Stückzahlen andererseits unterscheiden.

MfG Kai


Genau das ist wohl der Fehler in den ganzen schnell hingerotzten Artikeln aus dem deutschsprachigem Raum zu diesem Thema...  

Sales ist Umsatz und revenue ist Ertrag und eben keine Stückzahl (Units).
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#6
Das war auch mein Eindruck nachdem ich den RIAA-Chart vom März 2022 gesehen hatte:
https://winfuture.de/news,128582.html

Da geht es um $ , nicht um Stückzahlen.
Auch nicht um Umsatz, wie ich erst schrieb, sondern um Ertrag,
i.e. "was hinten rauskommt".
LPs/Vinyl liegt demnach nur durch die höheren (Liebhaber-)Preise (scheinbar) vor CDs.

MfG Kai
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#7
eigentlich drücken solche Artikel nur das Unmaß an Dummheit aus, mit der mit dem Thema umgegangen wird.

Wie wahrscheinlich viele hier habe ich die siebziger und achtziger Jahre miterlebt, als die Schallplatte zuerst ihre beste Zeit erlebt hat und dann die CD aufgestiegen ist. Schon damals habe ich die Hysterie um die CD nicht wirklich nachempfinden können - sie ist kleiner, portabler, unempfindlicher und komfortabler als die Schallplatte, aber den angeblich so überragenden Klang gegenüber der Schallplatte konnte ich schon damals nicht entdecken. Es war vielmehr so, dass die CD wieder einmal meine Theorie gestützt hat, dass die Tonqualität der Aufnahme im Studio entsteht. Aufnahmen, die auf Platte besch... klangen, klangen auf CD genauso schlimm, und Aufnahmen, die auf CD toll klangen, taten das auch von der Schallplatte. Bis heute habe ich auch das Klischee nicht begriffen, dass Platten angeblich so doll knacken, rauschen und knistern, dass es als störend empfunden wird. Dieses Klischee wurde damals benutzt, um die Platte vom Markt zu schieben, genau wie man heute den "Digitalklang" der CD dafür nutzt, die CD kaputtzureden.

Was auch immer gerne von der Journaille unter den Tisch gekehrt wird, ist der Umstand, dass die Schallplatte in den achtzigern ja gar nicht von alleine verschwunden ist. Die meisten Musikfreunde haben nach den eher ernüchternden Erfahrungen mit der CD angefangen, zweigleisig zu kaufen. Immerhin war die Schallplatte nur rund halb so teuer wie eine CD, und wenn man einen guten Plattenspieler zuhause hatte, hatte sie kaum Nachteile. Die Platte wurde in den späten achtzigern mit einem europaweiten Abverkauf in zwei Stufen abgeschafft, wobei man perfiderweise zuerst die E-Musik-Sparte abschaffte, wo sich besonders viele Vinyl Fans hielten. Ich ärgere mich heute noch darüber, damals nicht viel mehr gekauft zu haben.

Heute geht der Mainstream, der damals von Platte und CD bedient wurde, ganz eindeutig zum Download bzw. zu den Streaming-Anbietern. Egal, von welchem physischen Medium jetzt weltweit ein paar Millionen mehr oder weniger verkauft werden, ändert das nichts an dem Umstand, dass a) die Zeit physischer Medien erstmal vorbei ist, und b) das ganze Thema Mediennutzung nicht mehr so eine Bedeutung hat wie zur Blütezeit von HiFi.

Was meiner Meinung nach schon fast an geistige Umnachtung grenzt, ist, wenn Leute heute den selben Fehler wiederholen, den sie in den achtzigern gemacht haben. Damals wurden Platten zugunsten von CDs ausrangiert, und heute machen die Leute, die damals für sich unheimliche Werte vernichtet haben, das gleiche wieder, indem sie ihre CDs ausmustern und sich die Vinyls zurückkaufen, die sie damals entsorgt haben. Ich bin nach einigen wirklich enttäuschenden Erfahrungen mit neu gepressten Vinyls dazu übergegangen, die Lücken in meiner Sammlung jetzt gerade mit CDs zu füllen, und hierbei darauf zu achten, Pressungen aus den Achtzigern und Neunzigern zu erwischen, und keine "Remastered" Versionen, bei denen man oft den Eindruck hat, dass da eine ähnliche Absicht hintersteckt wie damals, wo die Platten immer schlechter gemacht wurden, damit man belegen konnte, wie toll doch die CD ist. Das mit den Platten wird endgültig gaga, wenn man wie im diskutierten Artikel die CDs angeblich aus Platzmangel weggibt.

Ich suche schon länger nach Klassik auf Schellacks, und zwar Alben mit ganzen Sinfonien, Opern, o.ä. , wie sie früher verkauft wurden. Da gab es auch mal eine Zeit, wo ganze Nachlässe verschenkt bzw. entsorgt wurden, und heute ist nichts mehr zu finden.

Gruß Frank
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#8
Ich hatte mit Absicht den recht provokanten Titel meiner Verlinkung in der Headline beibehalten....

mir pers. erschließt sich der kausale Zusammenhang zwischen CD und Sondermüll auch nicht wirklich.

Mir scheint aber, das wenn es in der Journalie um CDs / Vinyl geht ist da mehr (unangebrachte) Nostalgie
als Fachkompetenz im Spiel- so wird hier in einem verlinktem Artikel auch wieder der Blödsinn behauptet
"..... Plattenpressen werden entstaubt " (so und ähnlich)- dabei ließt man eigentlich recht selten,
das Pressen inzwischen- sogar z.T. hier in DE wieder aus kompletten Neuteilen hergestellt werden seid 2016)
,- anders wären die inzwischen herstellten Stückzahlen weltweit (von LPs) auch kaum zu erklären.

Die Berichterstattung/Diskussion speziell was LP / CD oder besser noch LP vs CD angeht ist hoch emotional
aufgeladen und oft vom pers. Standpunkt des Lesers/Users abhängig- ähnlich dem "analog vs digial " Unsinn.

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(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#9
(17.08.2022, 20:57)2245 schrieb: CD sind natürlich kein Sondermüll!

Aber als ökologisch korrekter Mensch entsorgt man sie nicht im Hausmüll, sondern über entsprechende Rücknahmesysteme. So lautet auch die Empfehlung des Umweltbundesamts.

https://www.umweltbundesamt.de/umwelttip...n/cds-dvds

Bei uns in der Firma stand früher ein Sammelbehälter für CD-ROMs. Hat sich inzwischen erledigt, weil keiner mehr welche nutzt.

Zitat:und  die Aussage:

Zitat:2021 wurden etwa in den USA erstmals seit 1991 wieder mehr Schallplatten als CDs verkauft.
ist natürlich auch Blödsinn!

Die Aussage ist vielleicht etwas unpräzise, aber auch "2021 wurde etwa in den USA erstmals seit 1991 wieder mehr Umsatz mit Schallplatten als mit CDs erwirtschaftet" ändert ja nichts an daran, daß die CD derzeit gegenüber dem Vinyl stark an Bedeutung verliert. Zumal es, wenn die Entwicklung anhält, nur noch die Frage von wenigen Jahren sein wird, bis Vinyl auch stückzahlenmäßig tatsächlich an der CD vorbeizieht.
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#10
DASS Vinyl sich momentan besser verkauft, das bestreitet ja niemand, bei dem PR-Aufwand, der rund um die Schallplatte betrieben wird, während gleichzeitig alles getan wird, die CD zum billigen Schrottmedium zu degradieren, wäre es auch ein Wunder, wenn dem nicht so wäre. Das sagt doch aber nichts über die reale Situation am Musikmarkt und die Bedeutung von Vinyl aus. Die reale Situation sieht so aus, dass der Durchschnitts-User von heute weder Platten noch CDs nutzt, sondern ein Smartphone zum Streamen und irgendeine Bluetooth Kiste für den Sound.

Und genau das geht mir an solchen Artikeln so auf den Keks - statt Medien als das zu sehen, was sie sind, Unterhaltung zum Spaß, und sie nach Gusto zu nutzen, wird allem immer gleich so eine Bedeutung zugemessen. Ich kaufe im Moment aus dem selben Grund eher CDs als Platten, aus dem ich in den achtzigern eher Platten als CDs gekauft habe - weil sie viel billiger sind, ohne echte Nachteile zu haben. Und ich habe meine Medien immer gut gepflegt und einfach behalten, auch in Zeiten, wo alle um mich herum durchgedreht sind.

Gruß Frank
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#11
Das ernüchternde Fazit für mich ist:
Wie leicht die breite Masse an Leuten doch immer wieder zu beeinflussen ist.
Und : Ziel erreicht.......in den 80zigern ....Vinyl Scheiße also CD her
heute CD Scheiße, weg damit ...wieder Vinyl her......die heutzutage so mies Produziert sind das es manchmal die Hülle nicht wert ist wo es drin steckt. So kurbelt man die Wirtschaft an, oder zumindest Teile davon.
Beispiele dafür gibt es mehr wie genug..
Das Ende der Bildröhre beim Fernseher, wie viele Röhrenfernseher plötzlich am Straßenrand standen die noch nicht mal einen Kratzer hatten und 100% OK waren.
Die Abwrackprämie...wie viele gute Autos wurden da verschrottet....
Das Wort Nachhaltigkeit wage ich erst gar nicht in den Mund zu nehmen.....

Ich für mich persönlich habe alle meine Schallplatten, ebenso alle meine CD´s.
Wenn ich mir heute eine Vinyl kaufe dann sind es "alte " gebrauchte....
Man muss ja nicht jeden Hype mit machen


Gruß
Holger
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#12
(18.08.2022, 10:22)nick_riviera schrieb: Die reale Situation sieht so aus, dass der Durchschnitts-User von heute weder Platten noch CDs nutzt, sondern ein Smartphone zum Streamen und irgendeine Bluetooth Kiste für den Sound.

Was aber für mich Sinn ergibt, denn für den Durchschnitts-User ist Musik nun mal kein erhaltenswertes Kulturgut, sondern ein Wegwerfprodukt. Gestern "Atemlos durch die Nacht", heute "Die wunderschöne Laila" und morgen (... ich will's gar nicht wissen...). Warum sollte der sein Wohnzimmer mit Tonträgern verschandeln, die eh immer nur ein paar Wochen lang gehört werden?
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#13
Also Frank, dem muss ich widersprechen.

Im Vergleich zur CD ist die Platte ein beschissenes Medium. Das Mittenloch ist bei richtig zentriert, die Kanaltrennung ist Mist, Bass ist nur Mono und zur Innenrille hin nimmt der Frequenzgang ab. Da sie niemals exakt eben ist variiert der Noise Floor und die Dynamik liegt unter dem einer guten Ferro Cassette. Einiges an Effekten ist mit der Schallplatte nicht möglich und gerade dynamikreiche Musik ist auf Platte manchmal wirklich schlecht hörbar, weil man die Knacker und den Noise Floor dann eben doch hört. Die Platte hat auf jeden Fall - wie jedes analoge Medium - Artefakte, die den Klang der Musik einschränken, verändern oder verfälschen. Das kann man mögen, aber man sollte auch bei der Wahrheit bleiben, das ist kein Glaubenskrieg sondern Fakt. Die CD klingt nicht. Sie hat keinen eigenen Klang, denn auf ihr sind einfach nur Daten gespeichert, die ausgelesen und im DAC gewandelt werden. Dem DAC isses aber kackegal, ob die Daten von einer Scheibe, einem Band, einer Festplatte oder einem elektronischen Speicher kommen, da kommt auf der analogen Seite immer das Gleiche raus, solang der Datenstrom, den er analogisiert identisch ist. Außer einem maximalen Pegel der digitalen Aufnahme, muss man dort Nichts beachten, man hat keine Einschränkung in irgendwas. Bei analog ist das nunmal anders und das hört man.

Ich liebe Schallplatten und Analogtechnik, aber ich sehe das realistisch. Digital ist in allen Disziplinen überlegen. Klar, Platte und Cassette reichen aus, aber es gibt viele Platten, die beschissen klingen, auf CD aber hörbar oder sogar gut klingen. Andersrum kommt das auch vor, aber da ist der Fehler beim Tonmeister zu suchen und nicht bei der CD als Medium. Der Hype war gerechtfertigt, denn eine Platte klingt niemals so gut, auch mit Feinschliff nicht. Und wenn ich eine gute Platte auf eine gute Cassette aufnehme, sind die Verluste höher, als von Digital auf Cassette. Die CD hat damals wirklich Sinn gemacht und war ein Quantensprung im Sound.

Das mit den Fernsehern ist zwar traurig, aber ich hab ja jetzt wieder ne Röhre und bis auf das alte Material was dort auf Video besser aussieht, als am Full HD Panel, aber wenn ich da einen Digitalreceiver anschließe bluten mir einfach nur die Augen.

Soll ich jetzt zum Ende meines Lebens auf ner Röhre gucken, nur weil das nachhaltiger ist? Das geht ja nun auch nicht und für den Endverbraucher hat die CD einige Vorteile gegenüber der Platte, nicht nur die deutlich höhere Tonqualität. Ein billiger CD Player klingt nämlich nicht schlechter, als ein teuerer und wenn das früher mal so war, war es vielleicht marginal. Bei Plattenspielern und vor allem Nadeln hört man deutliche Unterschiede und nicht jeder ist und war bereit dafür so viel Geld auszugeben.

LG Tobi
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#14
(18.08.2022, 12:04)DOSORDIE schrieb: Im Vergleich zur CD ist die Platte ein beschissenes Medium. 

Tobi, ich habe stündlich damit gerechnet.....

(18.08.2022, 06:03)nick_riviera schrieb: Bis heute habe ich auch das Klischee nicht begriffen, dass Platten angeblich so doll knacken, rauschen und knistern, dass es als störend empfunden wird.

Darüber rege ich mich auch in jedem Beitrag auf, genau wie über den Bleistift, der sofort ins Rennen kommt, wenn jemand über die Kassette schreibt.
Gruß
Michael

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#15
Hallo!

Wie oft hatten wir jetzt im Forum diese müßige Diskussion
Analog versus Digital?
Ich habe nicht mitgezählt Rolleyes

Soll doch jeder Musik hören, so wie er mag - und nach
seiner Fasson selig werden...

Gruß
Wolfgang
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#16
ganz Deiner Meinung - eigentlich ist seit der Nachkriegs-Schellackplatte JEDES Medium systembedingt dazu geeignet, hochwertig Musik zu hören, und der praktisch spürbare Fortschritt liegt weniger beim Klang als vielmehr bei der praktischen Nutzbarkeit.

Was aber so absurd ist, und was ein verstörendes Schlaglicht auf den Zustand unserer Gesellschaft wirft, ist, dass eine seit knapp 40 Jahren obsolete Technologie dazu erkoren worden ist, ihren eigenen Nachfolger abzulösen. Als das vor einigen Jahren losging, habe ich zuerst an einen schlechten Scherz geglaubt, und dann daran, dass die Sache in kurzer Zeit wieder vorbei sein wird. Dass sich der Vinyl Hype so hartnäckig hält, und, dass so viele wirklich glauben, dass Schallplatten eine Verbesserung gegenüber der CD darstellen, sorry, aber das verstört mich massiv. Nostalgie ist ja schön, wenn daraus aber ein Zukunftsmodell gebastelt wird wie im hier diskutierten Artikel, dann sollte man sich mal grundsätzliche Gedanken machen.

Gruß Frank
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#17
Es liegt im Interesse der Medien-Produzenten, Hypes für bestimmte Vertriebsformen auszulösen, um dann für einen gewissen Zeitraum (bis die Ernüchterung bei den Konsumenten einsetzt) Liebhaber-Preise absahnen zu können.

MfG Kai
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#18
(18.08.2022, 14:55)kaimex schrieb: Es liegt im Interesse der Medien-Produzenten, Hypes für bestimmte Vertriebsformen auszulösen, um dann für einen gewissen Zeitraum (bis die Ernüchterung bei den Konsumenten einsetzt) Liebhaber-Preise absahnen zu können.

Daher bin ich immer antizyklisch unterwegs. Als alle CDs gekauft haben, habe ich Vinyl gekauft, jetzt kaufe ich CDs, da ich nicht bereit bin, die aktuell aufgerufenen Vinyl-Preise zu zahlen.

Die CD kann, besonders auf dem Gebrauchtmarkt, nicht mehr günstiger werden, als sie es jetzt ist.....
Gruß
Michael

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#19
Jedem das Seine - es soll sogar Leute geben, die wieder auf alte Bandmaschinen schwören... ;-))

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#20
Ich habe immer Platten und Cassetten gekauft und auch Tonbänder, weil ich finde, dass es einfach die schöneren Medien sind, aber die Platte ist in ihrer Qualität schon stark eingeschränkt. Vor Allem über Kopfhörer sind sämtliche analogen Medien gegen meine AirPods Pro und Spotify am iPhone einfach stark unterlegen. Man hört immer das Rauschen, Durchkopiereffekte oder Noise Floor und Knacksen, bei Aufnahmen vom einen aufs Andere u.U. Sogar Beides und es gibt einfach jede Menge Material seit den 80ern, das nicht komplett ohne Zischeln, Zerren oder Unzulängllchkeiten auf eine Schallplatte zu pressen ist.

Natürlich soll Jeder so wie er will, hab ich auch gar nix gegen, aber zu behaupten, die Platte sei annähernd so gut wie die CD ist einfach Unfug. Gute Datenkompression höre ich nicht und der Verlust ist bei ner guten mp3 und dem ganzen losless Zeug im Vergleich zur Kopie auf analog praktisch nicht vorhanden.

Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meinen Walkman, meine Platten, meine Bandmaschine, ich hab im Auto extra zusätzlich ein Cassettenradio und in jedem Zimmer ist zumindest eine Möglichkeit Cassetten abzuspielen. Aber so ist nunmal der Lauf der Dinge. Ich mag Spotify, Noise Cancelling und die AirPods eigentlich nicht mehr her geben und ich vermisse die CD auch nicht. In Bezug auf Nachhaltigkeit sind Systemwechsel natürlich nicht hilfreich. Aber trotzdem weiß ich nicht was ich dazu jetzt sagen soll. Natürlich hätte es gereicht, wenn wir nach wie vor PAL auf 70 cm Röhren hätten und weiterhin auf VHS aufnehmen würden. Natürlich wäre es ausreichend weiterhin auf Cassette aufzunehmen und alle paar Jahre einen neuen Walkman zu kaufen. Aber soll ich jetzt neue bessere Technologie nicht nutzen, weil sie alte obsolet macht?

Dass sowohl CDs als auch Platten schlecht gemastert sein können Haben wir sicher schon alle erlebt, auch, dass das eine schlechter klingt, als das Andere, weil es unterschiedlich gemastert ist, aber das ist ja nicht dem Medium CD oder der Digitaltechnik geschuldet.

Grad auch die analogen Masters auf CD aus den 80ern sind teilweise ganz schön schlecht oder wirklich nicht von der Platte zu unterscheiden, erstmal weil sie hörbar rauschen, zweitens weil sie auch sonst nicht besonders gut klingen, aber das hat sich ja im Laufe der Zeit geändert. Beschissene Masters gab und gibt es immer. Da kann aber die Digitaltechnik nix für, das liegt an den Leuten hinterm Mischpult.
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#21
was das Ganze so grotesk macht, ist doch nicht der Klang, ich weiß nicht, wieso die Diskussion immer wieder in diese Richtung läuft.

Was so absurd ist, ist der Umstand, dass der Vinylhype die erste ernsthafte Bewegung in der Geschichte der Tonaufzeichnung ist, wo die Vorgängertechnologie wieder aus dem Hut gezogen wird, um ihren eigenen Nachfolger vom Markt zu drängen. Die Motivation der Musikindustrie verstehe ich sogar noch, die haben es verpennt, das Geschäft mit Downloads und Streaming zu organisieren und profitabel zu gestalten, und jetzt ist die Platte das einzige Medium, wo noch eine größere Menge Menschen bereit ist, für Musik tief in die Tasche zu greifen. Was ich dagegen nicht nachvollziehen kann, ist das Verhalten so vieler Plattenkäufer, den Mist von der besseren Klangqualität blind zu schlucken, und teilweise ihre CDs zugunsten neu gekaufter Vinyls auszurangieren.

Gruß Frank
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#22
Zitat:Was so absurd ist, ist der Umstand, dass der Vinylhype die erste ernsthafte Bewegung in der Geschichte der Tonaufzeichnung ist, wo die Vorgängertechnologie wieder aus dem Hut gezogen wird, um ihren eigenen Nachfolger vom Markt zu drängen.

 Das ist ja auch gar nicht so...  Die CD wurde ja eindeutig von Streamings und Downloads verdrängt und nicht von Vinyl.
Nur weil die CD dadurch kaum noch gekauft worden ist, ist sie teilweise in den Nischenbereich gerutscht und konkurriert dort mit Vinyl, das zwar einen ordentlichen Boom erlebt,
aber von Comeback kann ja bei den Stückzahlen auch keine Rede sein.
In DE sehen die Zahlen sowieso noch ganz anders aus als in den USA:  2021 26 Millionen CD und nur 4,5 Millionen Schallplatten. 1997 wurde in DE etwa 250 Millionen CD verkauft
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#23
Ich persönlich käme auch nicht auf die Idee, CDs zugunst von Vinyl auszumustern. Aber vielleicht gilt da der Grundsatz "Image ist alles". Mir drängt sich da der unvermeidbare Autovergleich auf: Einen modernen Neuwagen (Marke "Streaming") zu fahren, ist gesellschaftlich geachtet. Ein technisch veraltetes Auto mittleren Alters (Marke "CD") brandmarkt den Halter als armen Schlucker, der sich nichts besseres leisten kann. Ein richtiger Oldtimer (Marke "Vinyl") ist dann wiederum höchst angesehen.
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#24
Das ist halt son Hipster Ding. Die CD ist obsolet, weil sie ein "Zwischenspeicher" ist. kopiert man sie verlustfrei auf die Festplatte, ist sie nicht mehr notwendig, um den Inhalt weiter abzuspielen, man braucht nur noch einen Stick, mp3 Player, Speicherkarte, Smartphone, weshalb Niemand mehr CDs haben will.

Ganz ehrlich: Ne schöne Leercassette, eine Tonbandspule oder eben auch eine Schallplatte machen was her, das sieht toll aus und man hat ne schöne Haptik und sieht dabei auch noch was. Die CD war in den 80ern cool, als es noch dicke Doppelhüllen gab und edle CD Player, bei der man was von der CD sehen konnte oder wo die Lade aus Alu war und die Anzeige irgendwie ausgefallen designed, diese billigen rundlichen Plastikdinger aus den 90ern und aufwärts sind aber nur noch ein hässlicher Gebrauchsgegenstand, der mich überhaupt nicht reizt. CDs kaufe ich nicht, weil ich sie liebe, sondern wegen ihres Inhalts, wenn sie bei Spotify und Co nicht verfügbar sind. Ne Schallplatte hat irgendwie was sammelwürdiges. Es macht viel mehr Spaß damit zu hantieren und man hat etwas, das man selbst so nicht reproduzieren kann. Bei einer CD ist das anders. Selbstgebrannte CDs find ich einfach das unsexieste auf dem Planeten und Discmans waren auch immer scheiße. Die alten, die noch toll aussehen fressen Batterie ohne Ende, haben kein Anti Shock und sind viel zu klobig um sie irgendwie zu transportieren, die späteren, die dann zumindest bei Erschütterung nutzbar sind nerven auch aufgrund ihrer Größe und sind allesamt pottenhässlich. Möchte man mehr als eine CD mitnehmen, hat man eigentlich keine Möglichkeit sie in der Tasche zu verstauen, ohne die großen Hüllen mit zu nehmen und CDs im Auto sind auch das allerletzte. Die wandern irgendwann von der Hülle aufs Armaturenbrett und dann fliegen sie überall rum, klappern vor sich hin und immer sieht es unordentlich aus und nervt, bis sie schliesslich kaputt sind, weil verkratzt oder die Gebrannten durch UV Strahlung im Eimer. Cassetten hab ich teilweise über 10 Jahre im Auto rum fliegen, manchmal über Wochen im Schacht oder ohne Hülle in der Mittelkonsole, die laufen alle noch gut.

Ich verstehe auch gar nicht, warum sich dieses Caddy System nicht durchgesetzt hat. Dann wäre die CD wenigstens ohne Hülle transportierbar gewesen. Die MiniDisc war für den portablen Gebrauch eigentlich perfekt, kam aber viel zu spät.

Und durch den Retro Hype lassen sich die Leute sowieso Alles Mögliche unnötige aufschwätzen. Die, die mit der Masse mit schwimmen kaufen sich einen Crosley Plattenspieler für 60 Euro, behaupten dann "Das ist ein ganz eigener Klang" und finden es noch "kultig", dass das so schäbig klingt, dann kaufen sie 10 oder 20 Platten, nehmen vielleicht ein paar von ihren Eltern mit und nach 2 Jahren steht das Ganze als Möbelstück in der Ecke. Wenn dann Besuch kommt denken Alle "Oh, der is aber kultiviert...".

Und dieses Ganze Gerede über schlechte Pressungen kann ich halt, seit ich den Feinschliff habe auch nicht mehr bestätigen. Die meisten Reissues klingen hervorragend und sehr viele Neuerscheinungen auch. Meistens ist es eher umgedreht: Die einfachen Nadeln sind nicht fein genug, die Pressung zischel und verzerrungsfrei abzuspielen. Es gibt genug Platten, die trotz guter Nadel zerren und zischen, aber ich habe sehr Viele, die es seit dem Feinschliff nicht mehr tun und wo ich immer dachte 90% aller Platten sind einfach minderwertig gepresst oder schon abgenudelt, wenn ich sie kaufe oder es geht eben einfach nicht besser...

Mit so nem AT95 E oder einem Concorde würde ich jetzt keine Platte mehr abspielen wollen. Wenn es nach innen geht klingen die meisten meiner Platten damit wirklich unhörbar schlecht und gerade da - und das betrifft wahrscheinlich 90% und mehr aller Haushalte, die jemals einen Plattenspieler hatten - ist die CD eine Steigerung um 100 Prozent, auch wenn man das mal auf die Aufnahme auf Cassette bezieht. Cassettendecks sind ab Mitte der 80er wirklich verdammt gut geworden, auch die ganz einfachen, aber das nützt extrem wenig, wenn die Quelle schlecht ist. UKW kann super klingen, wenn der Sender aber nicht gut rein kommt rauscht es, oder ich kann ihn nur Mono rauschfrei hören, dementsprechend waren, wenn man den richtigen Sender nicht gut bekam, auch mit guter Bandmaschine oder gutem Tapedeck nur mittelmäßige Aufnahmen, weil einfach die Quelle fehlte, die die Reserven ausnutzen konnte oder durch eine Analoge Kopie sich zwangsläufig Artefakte addierten. Direkt von CD aufgenommen kann man ein Tonband oder eine Cassette aber so ausreizen, dass ihre bestmögiche Qualität erreicht wird und da muss man dann auch nix basteln, Fummeln oder sonstwas. Ab 1987 gab es CD Player für unter 300 Mark, das haben auch die günstigsten brauchbaren Plattenspieler gekostet. Insofern macht das für mich total Sinn, dass sich das durchgesetzt hat.

Das was jetzt gerade passiert ist einfach nur, dass die Popkultur romantisiert wird. Nerd sein ist plötzlich in und kein moderner Superhelden oder Teenie Film kommt ohne Retro Elemente aus. Der Walkman TPS L 2 war vor 15 Jahren für 40 Euro im guten Zustand massenweise bei ebay zu haben. Ich hatte bestimmt 5 Stück davon und war so doof meinen letzten einzutauschen (OK, gegen einen OVP WM DD33, aber Stil hat der nicht), dann kam Guardians of the Galaxy und auf einmal ist der TPS L 2 unbezahlbar. Das passiert grad mit ganz vielen Dingen und die Meisten, die das sammeln interessieren sich gar nicht für die Technik. Als ich 16 war, haben mich die Leute dafür ausgelacht, dass ich so alte Sachen geil fand. Alles was alt war ist verpöhnt worden. Jetzt klingt die Popmusik plötzlich wieder nach 80er, Styles, CIs, Optik von Medien ist daran angepasst und Teenies rennen massenweise auf 80s und 90s Parties.

Wir leben in einer Retroschleife, die aber auch wahnsinnig oberflächlich ist. Kate Bush ist wegen Stranger Things diesen Sommer noch mal auf Platz 1 gewesen und Kids denken - wie leider auch viele Erwachsene - die 80er bestanden darin, mit einem Zauberwürfel zu spielen und wenn man dann noch Zeit hatte Cassetten mit einem Bleistift zurück zu drehen (was nie funktioniert hat, weil der Bleistift zu schmal ist) um Batterie zu sparen. Eigentlich gab es nur Bandsalat und Zauberwürfel und Nena. Und die Eltern hören dann den Oldiesender, der auf eine Schleife von 200 Hits reduziert ist, die am nächsten Tag morgens um 6 in der fast gleichen Reihenfolge wieder neu anfangen und sagen dann die ganze Zeit "Ich habs so geliebt...". Mir kommt so die Kotze hoch, wenn ich diesen Satz höre. Ey wenn ihr das Alle so geliebt habt, dann macht das doch einfach wieder genau so. Kann man mit den 90ern genau so machen. Hört einfach den ganzen Tag Eurodance, kauft euch n Tamagochi und n Nokia Handy und freut euch wie sehr ihrs doch geliebt habt. Erzählt euren Kindern, wie einfach Alles war und dass es weder in den 80ern, noch in den 90ern Kriege, Arbeitslosigkeit, Terror oder sonstwas in der Art gab, weil Alle viel zu glücklich und zu sehr mit Konsum und sich selbst beschäftigt waren...

Es geht doch einfach nur darum. Um geilen Merch.
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#25
Moin allerseits,

Ich muss jetzt doch Mal was dazu sagen als eben dieser Tennie auf den hier geschimpft wird. Erstmal im Vorhinein, ich bin nicht der Durchschnitts Tennie und mit vielen Dinge die meine Gleichaltrigen tuen fühle ich mich nicht repräsentiert. Aber ich kann trotzdem ja Mal was dazu sagen Wink

Nämlich sehe ich das mit dem Vinyltrend ein wenig anders. Bei uns in der Schule (9. Klasse, Gymnasium) haben nur die wenigsten einen Plattenspieler und machen diesen Hype mit auch mit den Kassetten etc. Ich selbst habe dieses Medium ganz klar nicht aus den Hypegrund und auch keinen Crossly sondern weil ich an der Technik interresiert bin und ich habe auch einen riesen Teil meiner Musik auf Plätze(Bald über 2500 Stück....).

Leider ist es nicht so daß es cool ist der Nerd zu sein und auch retro zu sein. Ich habe in der Schule mit Anfeindungen und teilweise Mobbing zu kämpfen weil ich eben mich mit sowas befasse und das gilt als "uncool". Die Leute in meinem Alter haben AirPods und Spotify. Das mit dem Vinyl das machen eher die Leute die nochmal 10 Jahre älter sind. Das selbe auch mit der Musik. Die alte Musik ist bis auf ein paar Lieder uncool (außer Randgruppen wie Hardrock, Punk etc.). Ich werde zum Beispiel immer schief angeschaut das ich mit Deutschrap nix anfangen kann und es gibt Leute die nicht ein Lied von den alten mögen und viele die sagen das alles Schrott war. Also es ist nicht so ganz wie es oben geschrieben wird und man ist doch eine Randgruppe. Also so aus meinem Objektiven wobei mir das andere Gleichaltrige die auch Platten Sammlern(Die paar die es gibt) mir das auch sagen. Wobei man muss sagen das durch so manch Serie es Romantisiert wird sowas zu haben, aber soweit das man sich sowas holt kommt es selten.

Allerdings habe ich hier noch eine kleine Geschichte: mich rief Mal jemand aus meiner Klasse an und erzähle mir ganz stolz, nachdem wir schon mehrfach über Musik diskutiert hatten und die Meinungen auseinander gegangen waren, das er jetzt ein Beatles Lied in seiner Playlist hätte. Ich Frage dann natürlich warum und welches. Es war Eleanor Rigby. Ich war verwundert, weil es ja schon ein bisschen speziell ist. Auf die Frage warum das denn jetzt auf einmal in der Playlist ist kam zurück das es auf tiktok im Trend wäre.
Um ehrlich zu sein hat mich dies ein wenig erschüttert. Also die Leute hören garnicht mehr auch Mal links und rechts um Mal zu schauen was es so gibt sondern sie hören nur was in den "sozialen" Medien im Trend ist.

Oder ein weiteres Beispiel: eine Klassenkameradin hört immer nur was Grade in den Spotify Trends ist und das nur über ihre Handylautsprecher. Nachdem ich ihr Mal die Musik auf einem HIFI hab laufen lassen und dann im Vergleich zu anspruchsvoller Musik war sie ziemlich hin und weg. Also die Leute kennen es nicht anders außer mit dem Handy, aber wenn man sie dann Mal an ein Hifi setzt sind sie alle hin und weg.

Das mit dem Radio stimmt allerdings, immer die selben Songs, ich höre mittlerweile kaum noch Radio, außer natürlich unseren Sender wenn wir sende Woche haben und von Tonband senden, Infos Mal demnächst dazu... Aber sonst ist Radio bei mir nicht drinnen weil die aktuellen Charts so naja sind und sie alten immer das gleiche. Dafür läuft halt Plattenspieler und revox dann mehr bei mir.

Noch ein weiterer Irrtum meiner Eltern: sie denken immer was in den Charts läuft hören wir jungen Leute. Dies stimmt leider nicht in vielen Fällen. Meistens läuft Deutschrap (Meiner Meinung nach keine Musik mehr sondern Folter) und sowas ist nicht in den Charts, läuft aber bei uns in der Schule überall, nur HipHop... Das wird sich aber hoffentlich Mal wieder ändern, irgendwie hat ja jedes Jahrzehnt so sein gerne und aktuell ist es leider Deutschrap, aber nicht so wie Falco(der ist ja noch ganz gut) sondern so asoziales, und hier kann ich mich beispielsweise nicht mit meiner Generation identifizieren da ich einige Werte falsch finde in dieser Musik.

Aber naja genug Gesellschaftskritik jetzt.

Für mich persönlich sind Platten halt von der Optik und vom Ritual her Klasse. Ich kaufe wegen meinem Taschengeld meistens nur gebrauchte und die klingen für mein Gehör und für meine Anlage, 2M Red von Ortofon, Yamaha Verstärker von 2006 und einem Paar ältere Nubert boxen in den meisten Fällen sehr gut. Bei Tonband ist es das gleiche, nur das man aufnehmen kann, für unterwegs habe ich eine Report(Wenn sie funktioniert...), Einen Walkman und halt auf meinem Handy. Letztes aber nur für Autofahrten da es im Auto von meinem Vater nicht Mal mehr einen Klinkeneingang gibt. Sonst bin ich meistens in der Schule, bei meinem Opa oder zu Hause. Bei beiden letzten habe ich jeweils ein gescheites HIFI und höre dort Musik und es reicht mir vollkommen. CDs habe ich auch ein paar aber da ist der Reiz nicht so groß, aber wenn es das nicht auf Platte gibt tut es das auch, auch wenn die CD dann meistens auf Band endet und fertig.

Viele Grüße
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#26
Ich pers. würde über keinen "Teenie" schimpfen, warum auch - die meisten wissen es nicht besser, können es nicht wissen.

Ich hatte viel Jahre beruflich mit Jugendlichen zu tun, "U-25 aus prekären Verhältnissen" bis hin später zur Ausbildungsbetreuung,
habe auch als Dozent an einer Berufsschule, sowie bei Bildungsträgern für die "Agentur" gearbeitet, - hatte sehr häufig Jugendliche
auf "Einladung" in meinen Büro- dort hingen auch Poster der "Stones" und "The Who" - war immer ein guter Aufhänger um in`s Gespräch
zu kommen. - Da kam dann zwar meist ".... ja die hört mein Vater auch" (o.ä. )... aber Musik ist immer ein guter Anfang, das "Eis zu brechen".

Geschätzt 85% aller Jugendlichen mit den ich über Musik sprach, hatten gar keine Anlage (mehr), bestenfalls so einen Brüllwürfel via BlueTooth
in Verbindung mit einem Handy.

Wir hier haben da leicht reden,- die meisten hier fette Anlagen oft im Wert eines Mittelklasse PKW, dazu noch Bandmaschinen, MD, DAT, WLAN Tuner
und was da sonst noch an die Kästen anzuschließen und "dranzumurksen" ist :-)

da lässt sich leicht schwadronieren über "sich summierende Artifakte" in analogen Medien, "nicht lineare Frequenzgänge , Bla, Bla, Bla
Leicht lassen sich da "Glaubenskriege" lostreten, dieses versus jenes.........

Wie arm sind doch da viele Jugendliche heutzutage dran,- warum?
Ich stelle mir vor,- The Who "Live in Leeds" - EGAL VON WELCHEM MEDIUM, über einen "inEar" Kopfhörer, angetrieben von einem Stückchen
China Plastikmüll mit Spionage Chip- das ganze bestenfalls über einen China Bluetooth Brüllwüfelchen verstärkt.. .. wie erbärmlich ist das denn?
Egal wie "toll" da der Frequenzgang sein mag, ob kein Grundrauschen vorhanden ist.....

wer (z.B.) noch nie über eine "echte Anlage" mit Bums die o.g. Platte gehört hat, wenn John Entwistle auf seinen String Bass drischt, der Bass auf
Dich zurollt, die Bude vibriert, es im Bauch kitzelt, der hat noch nie wirklich Musik erlebt,- gehört vielleicht, aber nicht wirklich erlebt und da ist das
Format absolut nebensächlich.
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#27
Hallo Ralf,

mittlerweile sind die Prioritäten anders verteilt, die meisten hätten ein Geld für eine Anlage die akzeptabel wäre aber es wird lieber in AirPods für 250€, ein iPohne für 1000€ und eine Bluetooth Box für 300€ und ein iPad für nochmal 1000€ allerdings kann man sich die Bluetooth Box und die AirPods sparen und ein HIFI bauen, aber es will niemand mehr also das kein Geld da ist... Mittlerweile hat eigentlich jeder ein iPhone von den Leuten in meiner Schule und die anderen nur weil sie keine Apple Fans sind wie ich.

Viele Grüße
Joni
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#28
Du Joni,- das ist mir alles noch wirklich bekannt,- was glaubst Du wohl habe ich zu 50% meiner Arbeitszeit in der Ausbldungsbegleitung und Betreuung gemacht?
- Schuldenregulierung wegen irgendwelcher Handyverträge, da standen die AZUBIS kurz vor Stromsperren und Kündigungen ihrer Wohnung z.B.
Habe oft genug erlebt, das unbedingt das neuste (meist) Apple her musste,... und glaube mal, viele von den Herrschaften waren keine Idioten, oft auch
Abiturienten und auch Studenten- dieser Wahn des Apple Konzerns hat vor Niemanden halt gemacht- da wurden auch wirklich intelligenten Menschen der
Stacheldraht durch den Kopf gezogen - China Mist in der Herstellung für 100 Dollar, hier für 1000€ zu verkaufen und das als "Hipp" zu verkaufen-
gutes Marketing, da kann sich Scientology eine Scheibe abschneiden.
.
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Gruß
Ralf
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#29
Ich finde das ist ein schöner Thread, mit allen Beiträgen.
Der aktuelle Gymniast in der 9. Klasse hat ähnliche Probleme wie ein Heute 60 Jähriger damals, wobei die heute Alten noch nicht die technischen Möglichkeiten mit 17 hatten, wie Heute.
Man damals, in den 80ern, die Vinyl-Sammlungen von Freunden und Bekannten zu günstigen Preisen aufgekauft hat.
Bei den Vinyl-Ausgaben, wo es Sinn machte, wg. störender Knack und Knistergeräusche, noch die CD gesondert zu kaufen (z.B. Dire Straits oder Supertramp), mit Kopfhörer habe ich bis Heute sehr selten gehört.
In kürzester Zeit war die CD im Markt etabliert und ich wurde kein Freund von ihr. Ein Album 30x30cm ist was anderes wie 13x13cm, die anfängliche Kunststoffverpackung war Dreck und rausbrechende Federn der CD Halterung.
Das entscheidene Argument pro CD war die nicht vorhandene Verschleißerscheinung, wenn einem der CD-Spieler nicht ein Strich durch die Rechnung machte wg. mangelhafter Lesefähigkeit.
Durch das Internet und dessen Steigerung in der Qualität ist das Meduim CD eigentlich obsulet.
Viele Grüße
Volkmar
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#30
Hallo,

ich nutze sowohl Vinyl, als auch CD. Beides hat seine Vorteile und schließt sich nicht aus. Bei Jazz-LP‘s gibt es häufiger Auflagen inkl. CD. Diese beinhaltet dann entweder zusätzliche Stücke oder ist es handelt sich um eine völlig andere Zusammenstellung.

Schade finde ich, dass sich die SACD - außer bei Klassik - nicht durchgesetzt hat. Sofern es noch Rock-SACD gibt, sind sie meistens sehr teuer. Wer einmal die „Dire Straits Brothers In Arms“ auf SACD gehört hat, weiß das Medium zu schätzen.

Gruß
Andreas
Shy *** Music was my first love, and it will be my last. *** Cool
***
ASC 6002S, ASC 5002 Mk II, ASC 4504, Akai GX-630D, Akai GX-215D, Akai X-2000SD, Grundig TS 1000, Grundig TK 46, Revox A77 Mk IV (2-Spur), Uher SG 520 Variocord, Uher SG 560 Royal, Uher 4400 Report Stereo IC, Pioneer CT-S810S u. Tascam DA-20 Mk II
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#31
bei der SACD war auch Quadro und Surround fest vorgesehen, statt aber einfach die alten unveröffentlichten Quadromaster auf SACD rauszubringen, hat man auch auf SACD entweder nur die Stereomaster oder neu abgemischte Surround Versionen genutzt. Um z.B. in den Genuss der Pink Floyd Quadro Abmischungen zu kommen, muss man heute spezielle Sammler Sets kaufen, die pro Album bis zu 200 Euro kosten, und die zu 90% aus unnützem Gedöns bestehen, der das Regal niemals mehr verlassen wird.

Gruss Frank
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#32
Ich find das n Bisschen unreflektiert.

Ich hab n iPhone 11 Pro Max und AirPods Pro. Die Apple Geräte sind hervorragend und dass sie so teuer sind hat auch Gründe, denn Software kostet auch Geld. Es ist absolut nicht selbstverständlich, dass 6 Jahre alte Geräte noch das aktuellste und darauf optimierte Betriebssystem bekommen und danach noch über Jahre hinweg Sicherheitsupdates, während Spitzen Telefone aus dem Android Lager, die nicht billiger sind bereits nach einigen Jahren komplett verwaisen, wenn man nicht basteln will. Der Umgang mit der Cloud und das Zusammenspiel mit anderen Apple Geräten schafft einen unvergleichlichen Workflow und viele Technologien, die bei anderen Geräten schon Jahre vorher als Feature angeboten werden, aber nicht vernünftig funktionieren kommen bei Apple erst später, aber dafür auch mit perfekter Funktion (Siehe Face ID, da haben Alle gesagt „bei Samsung gibt’s Gesichtserkennung schon seit Jahren …“, ja aber da kann man ein Foto vorhalten und es entsperrt trotzdem, bei Apple ist da ne idiotensichere 3D Infrarot Erkennung hinter, die das Gesicht in der Tiefe abscant). Ich kann z.B. was in den Notizen schreiben, wenn ich die App mit einer anderen Apple Device öffne, ist das Dokument genau an der gleichen Stelle, wo ich am iPhone aufgehört hab und dafür muss man nicht mal n Speichern Button klicken, weil jeder Schritt automatisch gespeichert und in der Cloud synchronisiert wird. Das geht auch mit Garage Band oder anderer wirklich guter Software, die von vorn herein auf den Apple Geräten vorinstalliert wird. Würde man all das für Microsoft kaufen würde der Rechner auch ungleich teurer werden. Die AirPods sind so ins System integriert, dass man wenn man ein MacBook oder ein iPad und ein iPhone hat vom
einen aufs andere Gerät wechseln kann und die AirPods automatisch mit „wandern“. Hat man grad eine Audio auf dem Handy gehört, wechselt dann ans iPad und spielt dort Musik oder ein Video ab, sind die AirPods automatisch damit verbunden, ohne dass man etwas über BT neu connecten muss. Wenn das iPhone klingelt, klingeln alle anderen Geräte auch, sodass man Anrufe auch vom Mac oder iPad aus annehmen kann, auch wenn das Handy nicht im Raum
ist. Die meisten hassen Apple aus Prinzip oder lehnen es ab, weil es „en vouge“ ist und sie sich nicht damit auseinandersetzen wollen, dass die Geräte möglicherweise doch ihr Geld wert sind. Die Verarbeitungsqualität ist wirklich erhaben und ja die Geräte sind teuer, aber ich hab für mein Windows Notebook 2015 auch 1000 Euro bezahlt, weil ich wollte, dass es lange hält. Das fällt langsam auseinander (zusätzliche Grafikkarte Kaputt, zum Glück geht der Onboard Chip noch, nach nem halben Jahr war die HDD nicht mehr schnell genug für Windows 10, weshalb ich eine SSD nachrüsten musste, Tastatur im Eimer, keine Kompatiblität zu Windows 11).

Die Migration ist ist mega easy wenn Alles einmal eingerichtet ist. Macht man auf dem einen Gerät ein Foto, hat man es auf dem Anderen auch. Geht ein Gerät kaputt, wird geklaut, oder man verliert es, kann man das Neue automatisch wieder so einrichten, wie das alte vorher war, weil die Cloud sich täglich einmal automatisch synchronisiert.

Ich habe außer dem iPhone und den AirPods keine Apple Devices und ich bin auch kein Apple Fanboy, der Alle Produkte kauft, nur weil ein Apfel drauf ist. Ich mag einfach langlebige Produkte und sehe bei Apple im Vergleich zu Android eine größere Nachhaltigkeit und eine bessere Usability. Ich habe sowohl Windows, als auch Linux in Benutzung und hatte auch ein Android Telefon. Nichts davon ist schlecht, jedes System hat seine Vorteile, aber wenn man keinen Bock auf Basteleien hat, wenn die Geräte älter werden ist Apple einfach die bessere Wahl. Es funktioniert. Wenn man mit dem Vertrag automatisch alle 2 Jahre ein neues Gerät bekommt, mag das Alles egal sein, ich mag es aber, etwas so lang zu nutzen, bis es nicht mehr geht.

Blöd ist es natürlich, wenn man aus Eigenverschulden etwas so kaputt macht, dass man die Nutzungsdauer nicht optimal ausnutzen kann, das ist mir mit
Meinem iPhone 7 passiert. Nach dem Akkutausch war es nicht mehr richtig dicht und ist mir in die Wanne gefallen, danach war das Mainboard kaputt, leider schon nach 3 1/2 Jahren, ansonsten hätte ich es wohl heute noch.

Früher war es total hip, ständig an seinem Computer rumzudoktorn. Als das mit dem Internet anfing musste ich spätestens nach einem 3/4 Jahr Windows 98 neu aufsetzen, das war immer ne Scheiss Arbeit, heute bin ich froh, wenn ich meine Ruhe habe. Obsolet werden Geräte häufig nicht, weil sie kaputt sind, sondern weil Leute sich einbilden sie bräuchten was Neues, obwohl das Alte noch gut ist, oder weil es eben einfach ne neue Technologie gibt.

Um 2010 hab ich mir für 50 Euro einen 32“ Panasonic Quintrix Fernseher abgeholt, 70 kg schwer, die Dinger wollte niemand mehr haben, die LCDs hatten zwar die bessere Auflösung, aber es gab im Fernsehen kaum HD Inhalte und der Kontrast sowie die Farben waren mit den Leuchtstoffröhren beschissen. Ich hatte mit dem Quintrix über DVB-C per RGB, als Alle noch analog Kabel über Scart auf ihren LCDs geguckt haben lange Jahre das eindeutig bessere Bild. Hab mir aber auch die Mühe gemacht, den Fernseher perfekt einzustellen, was die Meisten auch auf modernen Flachbilfernsehern nicht hin kriegen. LCD Fernseher mag ich aber ohne Local Dimming bis heute nicht, weil ich die permanente Hintergrundbeleuchtung bei Dunkelheit im Raum als extrem störend empfinde, dunkle Szenen ertrage ich darauf nicht, ich hab mir deshalb 2014 den letzten Plasma von LG gekauft. Würde der kaputt gehen würde ich mir einen OLED kaufen. Aber Röhre als Hauptgerät könnte ich mir jetzt auch nicht mehr vorstellen. Modernes Bildmaterial auf SD runter skaliert sieht einfach nur beschissen aus.

Man darf auch nicht vergessen, dass früher die HiFi Anlage das Statussymbol ist, was Leute heute in Smartphones und Gadgets dieser Art sehen. Trotzdem hatten die wenigsten eine wirklich gute Anlage, weil
Sie einfach viel zu teuer war. Auch ein besserer Schneider Turm kostete damals über 1000 Mark, sowas konnte sich ein Jugendlicher höchstens zur Konfirmation leisten, deshalb waren ja Ghettoblaster auch so üppig ausgestattet. Viele mussten sich nämlich entscheiden ob das Eine oder das Andere, weil
Mehr nicht drin gewesen wäre. Wenn ich an die Kompaktanlagen der 90er denke, hab ich nicht den Eindruck, dass der Sound besser war, als heute mit guten BT Boxen. Der Anspruch war bei den Meisten weder früher noch heute hoch. Wenn ich mir anhöre, mit was für Billig Radios viele Arbeitskollegen 8 Stunden am Tag und mehr ihren Hitdudler hören, würde ich es bevorzugen gar kein Radio zu hören. Ich hatte immer ein vernünftiges altes Kofferradio, oder jetzt einen JVC RC M70 und der klingt wirklich gut, das ist natürlich kein Vergleich zu einer guten HiFi Anlage. Nubert Boxen hätte ich als Jugendlicher gerne gehabt.

Das war auch übrigens allgemein keine Kritik a la „die Jugend von Heute…“ und „wo soll das noch hinführen…“. Ich glaube am Mainstream hat sich im Großen und Ganzen nix geändert. Die Meisten schwimmen eben in der Soße mit und machen das, was grad hip ist. Deutsch Rap wird heute allgemein leider sehr auf Trap und Gangster Rap reduziert, das ist irgendwie seit Aggro in den frühen 00ern so. Davor war eine andere Art Hip Hop in den Charts, mit der ich auch mehr anfangen kann, sowas gibt’s aber nach wie vor. Ich würde sogar sagen, dass es mehr gute Musik gibt als Jemals zuvor, die ist nur schwieriger zu finden, als früher, weil es mehr Nischen gibt und mehr von Allem. Gleichzeitig ist aber auch Alles beliebiger, weil Popkultur fertig entwickelt zu sein scheint. Sie steht zwar nicht richtig, aber was richtig Neues gibt’s auch nicht mehr. Die wichtigen prägenden Songs gab es schon Alle und das Sounddesign ist seit über 20 Jahren in vielen Genres sehr festgefahren, was auch an der technischen Entwicklung liegt. Seit man mit Computern produziert, hat sich grundlegend nichts mehr verändert, davor kamen ständig neue Instrumente und Möglichkeiten im Producing (Synthesizer, Sampling, Effektgeräte, usw…) Sounddesign war vor Allem in den 80ern ein Riesen Thema und für mich ist das ästhetisch auch die beste Zeit, was Unterhaltungsmusik und Popkultur angeht. Für mich sind so Sachen wie Stranger Things deshalb auch wahnsinnig groß. Ich war früher auch Außenseiter mit meinen Hobbies und meiner Musik. Ich hab auch als Kind und Jugendlicher schon Platten und Cassetten gesammelt und bis heute daran fest gehalten. Trotzdem war die Cassette noch lange mein Hauptmedium. Das Aufnehmen in guter Qualität ist heute so einfach wie nie, weil man alles vom Streaming holen kann.

Die Charts haben sich um etwa 1996 massiv geändert, weil da der Eurodance vorbei war, danach dominierten die oberen Ränge immer R‘n‘B und Hip Hop, langweiliger Vocal House und billige Popnummern. Ab da hat mir der Mainstream nicht mehr gefallen. In meiner Jugend war es für mich schwierig mich mit irgendwas zu identifizieren, weil mir keine Subkultur 100%ig entsprochen hat. Die Jungpunks heute sind häufig immer noch so, wie früher bei uns. Alle behaupten sie seien gegen Alles und jeden und es gäbe für sie keine Regeln, aber wenn du nicht genau so redest wie die, ACAB bist und so, gehörst du nicht dazu. Das hat mich immer davon abgehalten mich als Punk zu labeln. Nachdem ne Weile Pause von der Subkultur hatte, hab ich gemerkt, dass es für mich auch ohne die „Punk Polizei“ geht, dass es trotzdem ok ist, alte Schlager zu hören und Alles Mögliche fernab von Punk Rock und seit ich den bunten Iro aufm Kopp hab, hab ich mega geile Leute kennengelernt, die das genau so sehen, wie ich und für die ist das ok, dass ich Arbeiten gehe, keinen latenten Bullenhass habe und trotzdem Teil der Gesellschaft sein kann und jetzt lebe ich das so, wie ich es mir vorstelle, aber sowas geht erst, wenn man sich 100%ig selbst gefunden hat. Mit 16 hätte ich das nicht so überzeugend repräsentieren können und es ist irre schwierig, sich zuhause zu fühlen, wenn man immer das Gefühl hat ein Alien zu sein, weil man zu Niemandem kompatibel zu sein scheint. Ich hatte immer viele Bekannte und auch gute Freunde, aber trotzdem war ich mit dem, was ich gemacht hab immer allein, weil es eben auch immer um Image ging. Und eine Subkultur ist ja auch ne Masse. Die Meisten schwimmen mit und wenn du nicht bist wie die Anderen, hast du Schwierigkeiten dazu zu gehören. Es gibt immer Hierarchien, automatisch, auch in Gruppen, die behaupten alle haben die gleiche Priorität. Heute ist das Alles nicht mehr so eng mit Musik verknüpft, aber trotzdem gibt’s immer das, was akzeptiert ist und was nicht. Es gibt ja auch immer die Leute, von Denen man sagt sie hätten n guten Musikgeschmack und die müssen dann Bands oder Interpreten ablehnen, tust du das nicht auch, hast du halt n schlechten Musikgeschmack. Gespräche wie „…. Ich höre zum Beispiel auch mal ganz gerne so alte Schlager…“ werden gerne mit sowas beantwortet wie „oh Gott, ich bin so froh, dass ich nicht so einen schlechten Musikgeschmack habe, mir so ne Scheisse anhören zu müssen…“ und schon bist du bei den „Coolen“ unten durch. Dabei nervt das total die Qualität eines Songs an einem Genre zu bewerten. Wenn die Ärzte einen Schrott Song wie Lasse reden machen oder Swiss „linksradikalen Schlager“, finden das Alle cool, das könnte aber auch genau so gut von einem Tim Bendzko oder einem Mickie Krause kommen, dann wird das aber genau von den selben Personen komplett in der Luft zerrissen und schon ist das Scheiss Musik, weil der Interpret das Falsche Image hat. Ich finds total albern, weil die Musik an sich dadurch nicht objektiv bewertet wird. Ich höre lieber ehrlich und unironisch das, was mich berührt, dabei ist mir das Kackegal ob das von Roger Whittaker, Sandra oder Hammerhead ist, aber ich find nicht irgendwas geil, nur weil es von ner Band ist, die man laut Specs oder irgend welchen Szene Gurus geil finden muss. So Intelektuellen Pop holt mich teilweise überhaupt nicht ab. So Musik, wo Alle behaupten, dass die mega anspruchsvoll ist, ist es manchmal gar nicht oder sie is halt total öde, während was, was als Scheiss Musik gelabelt wird musikalisch manchmal extrem hochwertig sein kann. Ich hab eben im Auto von Conny Froboess Lady Sunshine und Mr Moon gehört. Eigentlich ist das Swing. Super gut und klug arrangiert. Ganz liebenswerte Aufnahme und tolle Melodieführung. An sowas hab ich total Spaß. Ich finde nicht, dass mir der Heilige Punk Gott das verbieten sollte, denn wenn Punk sein bedeutet sich unsinnige Regeln aufzuerlegen, die einen mehr einschränken als freier zu machen, wäre das nicht das Richtige, aber genau so war das früher, so waren die Leute aus der Szene, weshalb ich lange geglaubt habe ich bin nicht edgy genug für sowas, aber das ist totaler Bullshit.

Und auch was mobiles Hören angeht muss ich widersprechen: Es gab früher keine Kopfhörer, die die Qualität von modernen In Ears und Over Ears wie den Bose QC35 oder den AirPods Pro für den Mobilen Betrieb erreichten. Walkman Kopfhörer brauchten immer Wirkungsgrad und mussten leicht sein, deshalb waren es offene Konstruktionen. In einer lauten Umgebung schluckt das vor Allem die tiefen Frequenzen und nervt die Menschen um einen herum und ich bin 15 Jahre lang mit Koss Porta Pro durch die Gegend gelaufen. Die klingen immer noch gut, aber gegen die AirPods stinken die komplett ab, da fehlt sowohl der Tiefbass, als auch die Brillianz. Wer meint dass man damit nicht Wirklich gut Musik hören kann, den verstehe ich nicht. An gute moderne In Ears mit ANC und Spotify kommt kein Walkman Kopfhörer dran
und Walkmans ab den 90ern haben auch das Problem, dass sie extrem wenig Ausgangsleistung haben und einfach nicht laut genug gehen, weil die EU ein Gesetz erlassen hat, dass ein bestimmter Pegel nicht überschritten werden darf, als die In Ears kamen. Außerdem kommen die meisten Geräte nicht tief genug. Ich hab um 2000 rum zu Weihnachten noch einen neuen Walkman DD 33 bekommen, weil mich die hohen Gleichlaufschwankungen bei den Flachmännern immer gestört haben. Der ging dann auch vernünftig laut, kommt aber auch nicht tief. Irgendwann - ich glaub ab DD 3 - haben die andere Endstufen ICs verbaut und die machen keinen richtigen Tiefbass mehr, das ist mir den damaligen Kopfhörern aber nicht aufgefallen. Ich hab dann später speziell die DDs gesammelt und am Besten klingt der Ur DD, allerdings nur in der zweiten Revision mit dem besseren Tonkopf und der DD II, der hat dann auch schon Dolby. Den Quartz Antrieb bei den späteren Modellen hört man vom Gleichlauf her an sich nicht. Ich hatte auch DC3 und DD9 und habe immer noch einen D6C. Die spielen so sauber, auch bei Erschütterung. Dagegen kann man jeden Flachen Full Logic Walkman weg schmeißen, aber da ging’s ja dann auch um Features, coole Gimmicks wie Fernbedienung, Pausensuchlauf, Autoreverse usw. Allerdings ist es immer schwieriger die Geräte am Laufen zu halten. Ein Echtes Problem sind vor Allem immer die Andruckrollen und der Anpressdruck. Je filigraner der Antrieb ist umso häufiger werden Bänder geknickt, der Azimut nicht mehr gehalten usw.

Es ist halt ein Anderes Musikhören. Meinen Ur DD nehme ich immer noch gerne mal mit, mit guten Kopfhörern klingt der auch sehr gut. Es ist ein abgeschlossener kleiner Kosmos. Mit dem Handy neige ich dazu, neben dem Musikhören noch zig Andere Sachen zu machen oder durch das Überangebot nicht zu wissen was ich hören soll. Bei einem Mixtape gibt’s nur mich, den Walkman und die Cassette und eigentlich ist der Coolnessfaktor eines schönen 80er Walkmans deutlich höher, als von einem Smartphone, find ich. Ohne Smartphone könnte ich leben, ohne Walkman wärs schwierig. Ich habe den Sprung zum mp3 Player komplett weg gelassen, bis ich mein erstes Smartphone hatte, habe ich immer noch einen Walkman benutzt und im Auto hatte ich bis vor 2 Jahren ausschließlich Cassette, bis dann das DAB+/BT Radio kam und trotzdem hab ich mir zusätzlich ein altes VW Gamma Radio eingebaut, damit ich weiter meine Cassetten hören kann und nehme auch noch regelmäßig welche auf. Es fühlt sich einfach anders an und es ist immernoch schön, wie direkt das geht. Man lässt das Auto an und direkt ist Musik da, es läuft immer an der Stelle weiter wo man aufgehört hat. Bis sich das Handy verbunden hat, bin ich manchmal schon am Supermarkt angekommen…

Trotzdem, die verteufelten BT Speaker gibt’s ja auch in groß und gute Handies kriegt man schon für 200 Euro. Im Prinzip ist gut Musik hören heute billiger, als jemals vorher. Den Löwenanteil kann man in gute Aktivboxen stecken, ein Smartphone hat man idR sowieso. Wenn man kein haptisches Erlebnis braucht, würde ich jedem, der neu anfangen will zu so einer Lösung raten. Die Musik, die es auf Spotify nicht gibt, kann man sich über den PC organisieren, im Notfall CDs rippen und in die Streaming App importieren, dann braucht man sonst nix mehr und hat eine hervorragende Qualität.

Die Platte ist halt einfach ein cooles Nischenprodukt für Sammler, im Moment wird sie durch den Retro Hype ein Bisschen gepusht. Durch die Haptik und Optik ist die für sowas cooler, als die CD und die CD ist durch die virtuelle Verbreitung von Musik in gleicher Qualität online einfach unnötig geworden, deshalb kann ich mir schon vorstellen, dass die Verkaufszahlen von Vinyl irgendwann höher sind als die von CDs, aber nicht großartig höher als sie jetzt sind, es ist also immer noch sehr wenig und das Alle von nem Hype sprechen liegt auch daran, dass es immer weniger Presswerke gibt, die eine dafür sehr große Menge an Platten pressen müssen und nicht Alles was gepresst wird, wird auch verkauft.

Die Ortofone sind keine schlechten Systeme, die haben aber ne merkwürdige Preispolitik und sind meiner Ansicht nach ganz schön teuer. Allgemein ist es meiner Erfahrung nach aber nur tonal ein Unterschied, nicht aber in der Abtastung. Ob man ein günstiges oder ein mittelpreisiges System hat. Der Aha Effekt, wenn man sich steigern bzw. Das Optimum aus dem Medium holen will tritt dann auf, wenn man sich eine Feinschliff Nadel organisiert, denn dann fällt der Schleier und im ersten Moment denkt man tatsächlich man hört CD, wenn es plötzlich nicht mehr zischt und zerrt und man all die Jahre dachte die Pressungen sind einfach Alle Schrott, weil man in den 80ern die CD hypen wollte. Aber grad so DMM Platten sind nicht selten am Rand des möglichen geschnitten und da kommt dann ein Standard Schliff nicht mehr mit.

LG Tobi
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#33
wieviel provision bekommst du von apple ?
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#34
Ich finde den Beitrag von Tobi recht gut, zuerst dachte ich, wer hat den da seine Schreibwut so richtig ausgelebt, aber ich kann ihm nur zustimmen.
Was Apple angeht so bin ich auch ein Fan, ich kam durch meinen Beruf dazu. Es gibt kein Rechnersystem, das Apple, Windows und Unix gleichzeitig bedienen kann. Als Admin hatte ich mit Unix- und Windows-Servern zu tun und als dann auch noch Apple dazu kam, war es einfach super auf meinem Mac alle Systeme administrieren zu können. Dann kamen noch diverse andere Äpfel dazu und mich freut bis heute, das ich eine Notiz auf dem Mac auch gleich auf dem iPhone und den iPad habe. Ich bekomme allerdings keine Provision von Apple.
Ich möchte noch sagen, das ich auch alle Nutzer von Windows oder Unix verstehen kann, jeder wie er es möchte.
Und wenn wir schon beim Thema sind, ich mag meine Revoxe und meine M15A. Einige meiner Bekannten mögen lieber die japanischen Geräte, mit denen ich nun wieder nichts anfangen kann.
Sorry, war mal wieder off topic. Cool
Viele Grüße
Eckhard

M15A; Revox A700, B77, A76, A77, A78; Braun TG1000; Uher 4400 Report Stereo IC; www.engelstrasse.de
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#35
(20.08.2022, 22:41)egon schrieb: Es gibt kein Rechnersystem, das Apple, Windows und Unix gleichzeitig bedienen kann.

Doch, UniOS!

SCNR. Big Grin
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#36
Nee ich krieg auch keine Revision, aber wenn es nunmal einfach so ist, warum sollte ich was Anderes schreiben, nur damit die blöden Kommentare weg fallen? Ich hab ja auch Alle anderen Systeme nicht mies gemacht. Wie gesagt ist mein Hauptcomputer immer noch ein Windows System und ich weiß auch aufgrund der Kompatibiliät noch nicht, ob ich das beim nächsten Gerät ändern werde. Wenn ich da noch in neue Peripherie investieren müsste wird mir das einfach zu teuer und was man heute für 600 Euro an wirklich guten Notebooks bekommt wäre für mich komplett ausreichend. Ich würde so einen M1 Prozessor nicht annähernd ausnutzen und das ist im Moment nunmal nachweislich das Schnellste und Effizienteste was es gibt. Aber gerade das, wäre auch wieder ein Grund für mich, weil ich weiß, dass das extrem lange nutzbar wäre, ohne, dass ich was Neues brauche. Aber wenn ich dann auch noch in Software und ne neue Soundkarte investieren muss, Weils für die alte evtl. Keine Treiber gibt und auf Windows alles weiter nutzen kann, was ich jetzt habe, wäre das schon ein Grund bei Windows zu bleiben. Meine Konten sind miteinander verknüpft, der Kalender zeigt also auch dort Termine an, die ich im iPhone eingebe und so viel mach ich am PC nicht mehr, dass ich den Workflow überhaupt ausnutzen könnte.

Meine Eltern hatten übrigens günstige Android Handies und die interessieren sich null für die Technik, da muss immer Alles funktionieren. Nach 2 oder 3 Jahren ging’s dann los und ständig funktionierte was nicht mehr. Es gab keinen Tag wo nicht mein Telefon klingelte und ich nach unten musste (teilen uns ein Haus) und da wird wirklich Alles so lang benutzt, bis es nicht mehr geht. Der Zenit war da lang überschritten und das Android so alt, dass ich es nicht hinbekommen habe Kontakte zu übertragen, Kalenderdaten herunterzuladen usw. da waren dann hinterher irgendwelche chinesischen Schriftsätze drin und von 80 Kontakten wurden nur 30 übertragen, wo teilweise Nummern fehlten und ich hab mehrere Tage und Möglichkeiten versucht, bis ich’s aufgegeben hab. Es war einfach Alles extrem buggy und langsam und es gab auch keine vernünftige Möglichkeit der Datensicherung. Mein Vater hat zwischendurch mal sein Handy verloren und hat dann das Gleiche noch mal gebraucht gekauft, der musste Alles neu eintragen. Sie haben dann erst protestiert, aber dann hab ich ihnen gebrauchte iPhones gekauft. Die ersten 3 Wochen kamen regelmäßig Fragen, aber seit dem hab ich absolute Ruhe. Klar mussten sie einmal Alles neu eingeben, aber das wäre auch bei einem Android nicht anders gegangen. Ich hab dann meinem Vater auch direkt den iOS Kalender aufgeschwätzt, damit nicht die Gefahr besteht, dass er einen runterlädt, der nicht die Cloud unterstützt und beim Nächsten mal wieder Alles weg ist und ihm direkt erklärt, dass er die Geburtstage mit in die Kontakte eintragen soll. Jetzt werd ich beim nächsten Verlust oder Defekt auch keine Probleme mehr haben irgendwas wieder herzustellen. Meiner Mutter hatte ich erst mein kaputtes iPhone 7 gegeben (läuft im Prinzip noch, aber das Mikro und BT fallen regelmäßig aus, liegt aber am Mainboard, das BT Modul ist schon mal getauscht worden), wir haben dann zum Geburtstag zusammen gelegt und ihr ein SE 2 gekauft, die Wiederherstellung ging super und ich musste nix machen. Es war im Prinzip als hätte die das selbe Handy noch mal, haptisch sind die ja gleich.

Linux benutze ich für alte Computer und experimentiere immer mal wieder mit einem anderen System. Mit 4 GB RAM und SSD laufen die damit echt noch flott, wo Windows schon längst nicht mehr geht. Für den Tagesgebrauch, was googeln, YouTube und irgendwo was posten oder so reicht das voll aus. Es ist toll wie reichhaltig das Angebot ist und Libre Office ist auch total super. Ich mag es, wie lang man damit eine aktuelle Version bekommen kann und die Rechner noch am Leben hält, aber für Vieles gibt es keine benutzerfreundliche Lösung, oder man muss so viel Basteln, dass ich komplett raus bin. Ich bin kein Programmierer, viel mehr poste ich mein Problem dann im Forum und irgendwer erzählt mir dann, was ich in die Konsole eintippen muss. Manchmal gibt es dann aber auch das Problem, dass nach einem Update plötzlich irgendwelche Treiber nicht mehr unterstützt werden und dann ist der Rechner nur noch eingeschränkt nutzbar. Weil die Geräte auf denen ich das nutze sowieso nur für den Spieltrieb wenn ich „mal Bock“ hab da sind und keine wichtigen Daten auf der Festplatte haben ist das kein Problem, wenn ich mir aber vorstelle, dass das mein Hauptsystem wäre, hätte ich glaub ich oft keine Motivation mehr da meine öfter anfallenden Software Probleme zu lösen. Da muss man schon Lust drauf haben und sich wirklich auskennen. Trotzdem gibt’s da Systeme die mir optisch gut gefallen und auch nicht so vollgeräumt sind, wie Windows 10. Ich mag klare, einfache Strukturen und Desktops, wo ich mich out of the Box zuhause fühle. Manjaro find ich z.B. echt hübsch. Das gefällt mir optisch besser als Mint, aber man muss auch mehr basteln, aber wenn man nicht wieder so ein dämliches Treiber Programm hat läuft das echt stabil.

Über meine Akai GX747 gab es, als ich sie gekauft hab genau so einen Beitrag. Ich wollte sie einfach mal ausgiebig vorstellen. Ich hatte auch Revox Geräte, Teac, Grundig, Uher, Tandberg usw. Das sind in ihrer Klasse alles gute Geräte, aber die Akai find ich am Schönsten. Revox hat ganz klar Vorteile, aber ich fand die halt nie besonders schön. Trotzdem hat grad die A77 sowas liebenswertes, gemütliches für mich und ich kann total verstehen, wenn man die liebt. Es geht mir auch gar nicht darum irgendwem irgendwas madig zu machen. Aber dieses typische Gerede über bestimmte Produkte wo dann schon so ne generelle Antihaltung antrainiert ist, ist irgendwie mehr son unbegründetes Imageding, als objektive Wahrheit.

Sowas zu behaupten wie Apple spähe einen mehr aus, als Android und sowas ist einfach nicht wahr und auch dieses Kompatibilitäts Ding ist nicht so schlimm, wie es immer dargestellt wird. Klar, ich kann meine Software nicht von Google oder Windows zu Apple übernehmen und umgekehrt, das geht zu Linux aber auch nicht. Mit Peripherie ist es aber anders. Meine Soundkarte ist nun schon sehr alt, ich weiß nicht ob es dafür Treiber gibt, aber sowas wie BT Boxen, Kopfhörer, Drucker oder so, das muss Alles nicht von Apple sein, wie viele behaupten. Man hat dann eben nur nicht die Vorteile des Ökosystems und das ist eben ne Philosophie Frage. Leute fühlen sich aus Prinzip eingeschränkt, weil eben Dinge anders funktionieren als bei Windows („Warum kann ich die Ordner nicht finden? Wo sind meine Dateien, Hilfe, ich werde bevormundet…“), aber letztendlich sind diese Prozesse völlig unnötig, wenn man sich auf die Philosophie einlässt, weil man das in diesem Ökosystem Alles nicht braucht. Oftmals ist es aber auch kein Ding von „besser oder schlechter“ sondern einfach von Gewohnheit. Wenn ich weiß, wie seit 30 Jahren alles bei Windows läuft will ich mich nicht umgewöhnen, denn ich komme gut klar und Alles geht für mich schnell. Wenn mir dann Jemand ne völlig neue Benutzeroberfläche vorsetzt und ich nix finde, brauch ich Wochen oder Monate, bis ich die Gewohnheiten ablege. Und es gibt jede Menge Dinge, die wo anders besser gelöst sind.

Wenn ich Online Banking auf dem iPhone mache, werd ich manchmal irre, weil es kein Multitasking gibt. Ich kann nicht beide Tasks gleichzeitig auf dem Bildschirm sehen, wenn ich Bankdaten kopieren will. Ich muss immer hin Fenster zu Fenster wechseln und wenn ich richtig Pech hab, kann es passieren, dass das Speichermangement die Banking App kickt und neu startet. Ich muss dann den Überweisungsträger noch mal neu ausfüllen. Bei Android geht das schon ewig und da wird auch nix aus dem RAM gekickt, weil die großen Geräte einfach mehr davon haben. Das ist weniger geworden, weil die neueren iPhones auch mehr RAM haben, aber immer noch weniger, als Android Spitzengeräte, auch son Ding sind Akkulaufzeiten, Selfie Kameras usw… wenn ich schon son teures Gerät kaufe, kann ich - find ich - auch erwarten, dass die Hardware dem entspricht, was Andere Hersteller da auch reinbauen. Das mit den OLED Displays hat auch mega lang gedauert, 120 Hz usw… aber das ging bei den Anderen auch immer nur mit Abstrichen (mehr Hz, mehr Akkuverbrauch, aber keine Automatik, die das regulieren konnten, als es dann kam, war es ziemlich perfektioniert). Aber das wird jetzt Alles zu OT.

LG Tobi
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#37
War früher auch echter "Appleianer" , Apple II, etliche Power Macs, da war das noch wirklich innovative Technik im Vergleich
zu Windoof, diesen Bastel-OS wie Linux etc. - Selbst Dinge wie der iPod hatten was und waren ihrer Zeit voraus.

Mit Steve Jobs starb bei der Firma nicht nur der Nimbus -
übrig blieb/bleibt teurer Allerweltsmist aus China, inzwischen weil billiger auch aus Indien - ebenfalls neu die Traum Börsendotierungen und
Milliardengewinne einiger weniger auf Kosten vieler- da wird Steve Jobs Erbe verbrannt
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#38
Keine Ahnung, was dieses ständige Dissen von Apple soll. Wie soll Steve-Jobs-Erbe verbrannt werden? Sachlichkeit und ein Blick über den Tellerrand wären hilfreich. Als wenn es im Google-Universum besser wäre ...

Seit 1991 bin ich im apple-Universum. Großartig - so wie es bereits beschrieben wurde. Alles ist im Fluß. Kostenmäßig kein Unterschied, wenn man DOS-Computer auf das gleiche Leistungsniveau bringen wollte. Hier geht es nicht um meine alleinigen Erfahrungen, sondern um die von großen Unternehmen, z.B. IBM, die ihre Mitarbeiter vor etwa zwei Jahren mit apple-Laptops ausstatteten. Der Grund: sie sind billiger bzgl. Wartung, Support etc.. Gleiches galt bereits bei uns im Sender, wo wir bis 2012 mit DOS-Laptops arbeiteten, seit 2012 sind Apple Macbook Pro am Start. 140 wurden angeschafft. Diese Modelle wurden erst aktuell aussortiert und laufen immer noch. Diese Kisten werden extrem hart rangenommen. Sind ständig in der Ausleihe, weltweit unterwegs und wurden nicht pfleglich behandelt.
   
Vor drei Wochen habe ich erste Workshops mit den neuen Macbook Pros mit M1-Prozessor gemacht, von denen nun 170 angeschafft wurden. Hier geht es um Bildbearbeitung, das komplette Adobe-Bundle läuft hier mit Premiere, After Effects, Photoshop usw. Wir bearbeiten Videos in UHD. Mit den neuen Prozessoren ein Spaß bzgl. Eleganz, Performence, kein Lüfter ist zu hören, kaum Wärme wird abgegeben.

Im privaten Kreis wurden Anfang des letzten Jahres Freundinnen mit neuen Macbook Airs M1 ausgerüstet. In verschiedenen Leistungsklassen zwischen 950 Euro bis 1.500 Euro. Alle vorab PC-Nutzer und sie sind begeistert, wie einfach alles geht. Die Effizienz im Energie-Management. Diese Geräte halten je nach genutzter Software bis zu 20 Stunden im Akkubetrieb durch. Es waren zwei Tage Arbeiten möglich, ohne den Akku nachzuladen. Meine Freundin nutze zuvor ihr Macbook Air, welches ich ihr 2010 schenkte. Es wird immer noch benutzt. Und sie kümmert sich um nichts.

Nicht vergessen sollte man, daß bei Apple auch schon reichhaltige Software dabei ist. Für ein Paket, ähnlich Exel, Word und Powerpoint, bezahlt man nichts.

Bekomme kein Geld von Apple. Leider!

Zurück zum eigentlichen Thema:

Die Haltbarkeit, die Sicherheit von CDs ist begrenzt. Man redet von acht bis zehn Jahren, dann können Probleme auftauchen. Bei mir spielen erste Kauf-CDs von 1992 nicht mehr. Sie sind tatsächlich Schrott. Ich würde keine gebrauchten CDs kaufen, obwohl bei den Preisen auch das Risiko gering ist ...

Und was den zugrunde liegenden Artikel dieses Threads angeht, der wieder einmal ziemlich "runter gemacht" wird, da es die Medien sind, von denen man Gott-weiß-was erwartet:

(17.08.2022, 20:57)2245 schrieb: Finde den Bericht eher uninteressant, ziemlich dünn und warum jemand tausende CD hortet, die eh nicht benutzt werden... schon komisch. ... Ansonsten gibts als einzige Aussagen zum Thema nur Unsinn.

(17.08.2022, 22:30)2245 schrieb: Genau das ist wohl der Fehler in den ganzen schnell hingerotzten Artikeln aus dem deutschsprachigem Raum zu diesem Thema...  

(18.08.2022, 06:03)nick_riviera schrieb: eigentlich drücken solche Artikel nur das Unmaß an Dummheit aus, mit der mit dem Thema umgegangen wird.

(18.08.2022, 07:42)R@lly schrieb: Mir scheint aber, das wenn es in der Journalie um CDs / Vinyl geht ist da mehr (unangebrachte) Nostalgie als Fachkompetenz im Spiel- so wird hier in einem verlinktem Artikel auch wieder der Blödsinn behauptet wid

(18.08.2022, 10:22)nick_riviera schrieb: Und genau das geht mir an solchen Artikeln so auf den Keks - statt Medien als das zu sehen, was sie sind, Unterhaltung zum Spaß, und sie nach Gusto zu nutzen, wird allem immer gleich so eine Bedeutung zugemessen.

Hier schrieb eine Musikredakteurin ihre ganz persönliche Sicht auf ein Abspielmedium. Das war kein Fachartikel!
Jeder Redakteur, Autor oder Moderator berichtet aus seiner Sicht. Das darf er. Das Medium für das er arbeitet (Zeitung, Radio, TV), ist der Ausgewogenheit verpflichtet, nicht der einzelne Beitrag.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#39
(21.08.2022, 12:33)Olllafff schrieb: Die Haltbarkeit, die Sicherheit von CDs ist begrenzt. Man redet von acht bis zehn Jahren, dann können Probleme auftauchen. Bei mir spielen erste Kauf-CDs von 1992 nicht mehr. Sie sind tatsächlich Schrott. Ich würde keine gebrauchten CDs kaufen, obwohl bei den Preisen auch das Risiko gering ist ...

Das ist natürlich völliger Quatsch.
Ich habe in 1986 angefangen, CDs zu kaufen, mittlerweile einen höheren 4-stelligen Bestand und nicht eine davon zeigt auch nur ansatzweise Probleme, was schon dadurch bewiesen ist, dass ich sie in den letzten drei Jahren ausnahmslos alle digitalisiert habe um diese im Auto von Festplatte zu hören.

Bekanntermaßen vergänglich sind hingegen selbstgebrannte CD's. Da liefen aus meinem Bestand gut 75% nicht mehr.
Lediglich die von Taiyō Yūden hergestellten Rohlinge haben sich als einigermaßen langzeitstabil herausgestellt.
Ich habe praktisch alle selbstgebrannten Medien mittlerweile verbannt.
Gruß
Michael

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#40
Genauso wie Michael sehe ich das auch.
Seit Januar '84 als CD Käufer dabei, gab es keinerlei Ausfälle bei den neu gekauften Silberlingen.

Auch meine Selbstgebrannten haben   starke Ausfallquoten.

Vorhin auf dem Trödel hab ich zugeschlagen und etliche CDs für nen Appel und ein Ei erworben.
Wer weiß, wir lange es sie noch gibt ?

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#41
Hallo,

ich schließe mich Michaels Aussage zu 100% an.
Meine Kauf-CDs laufen alle noch, ich betone "ALLE". Ich habe zwar keinen 4-stelligen Bestand, aber 400 sind es auch etwa.
Meine ersten Exemplare sind mittlerweile 38 Jahre alt. (Den ersten CD Player habe ich mir 1984 gegönnt)
Bei den den selbstgebrannten sind die LifeTec Rohlinge vom Aldi die schlimmsten. Da blättert irgendwann die Spiegelschicht ab und man kann durch die Scheibe durchgucken.
Die Dinger habe ich mittlerweile fast alle entsorgt.
Wenn gekaufte CDs springen, dann liegt das quasi immer an schlechter Behandlung, so dass fiese Kratzer auf der Scheibe entstehen.
Vinyl Schallplatten mögen das ja auch nicht.
Und nicht ganz unerheblich ist ja auch der Zustand des CD Players bzw. der Lasereinheit. Die altert nämlich nachweislich.
Gute Erfahrungen habe ich mit Onkyo CD Playern gemacht. Meine diversen Sony Player sind mitterweile alle Schrott.
Ich besitze auch noch einen Yamaha CDX 480, der läuft auch super.

Gruß, Jan
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#42
So ein völliger Quatsch ist das nicht - vielleicht nicht so bedeutend für viele, aber eine gepresste CD hält unter Idealbedingungen ca. 50 - 100 Jahre. Mittlerweile ist die CD 40 Jahre alt ... Einige meiner Exemplare haben selbst diese Zeit nicht durchgehalten, obwohl meiner Meinung nach optimal gelagert. Wenn ich mich recht erinnere, ist der Gebrauch der CD das Problem: Das Herauffrimeln aus diesen Plastikhüllen, in denen sie eingeklemmt sind, kann zu Beschädiungen führen, die die Beschichtung brüchig machen und die Oxidation begünstigen.

Die von mir genannte Jahreszahl von 8 -10 Jahren stammte von einer Mitarbeiterin des Deutschen Musikarchivs, einer Abteilung der Deutschen Nationalbibliothek, die mir in einem Workshop in den 90er Jahren diese Haltbarkeitsdaten mitteilte. Für sie stellte die CD kein wirklich stabiles Langzeit-Medium dar. Seit dieser Zeit betrachte ich mein Musikarchiv mit Vorsicht. Ich begann die CD vorsichtiger aus der Hülle zu nehmen, um sie dabei nicht zu verbiegen, teilweise brach ich einige der Halte-Noppen heraus, um die Spannung beim Herausnehmen zu reduzieren. Geholfen hat es nicht.
   
Das Problem mit CDs scheint wohl zu sein, daß der Herstellungsprozess nicht immer der gleiche ist. Es scheint verschiedene Standards bei der Herstellung zu geben. Und das macht es schwierig, konkrete Aussagen über ihre Haltbarkeit zu treffen. Schon Mitte der 90er Jahre kauften Freunde, obwohl von der Audio-Qualität der CD überzeugt, lieber LPs, weil deren Haltbarkeit vertrauenserweckender erschien.
Zitat:aus wikipedia: Compact disc bronzing, or CD bronzing, is a specific variant of disc rot, a type of corrosion that affects the reflective layer of compact discs and renders them unreadable over time. The phenomenon was first reported by John McKelvey in the September/October 1994 issue of American Record Guide. CD bronzing seems to occur mostly with audio CDs manufactured by Philips and Dupont Optical (PDO) at its plant in Blackburn, Lancashire, UK, between the years 1988 and 1993.
Olaf, der eher passiv seit Jahren hier mitliest und sich an den fachlichen Beiträgen über Tonbandgeräte erfreut
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#43
(21.08.2022, 14:10)janbunke schrieb: Gute Erfahrungen habe ich mit Onkyo CD Playern gemacht.

Onkyo hat gerne Einheiten verwendet, die sonst niemand verbaut hat. Die Player sind heute bei einem Laserdefekt
alle ein Fall für die Tonne.

Wenige sind das nicht gerade:

- Onkyo C-901FX
- Onkyo DX-706
- Onkyo DX-708
- Onkyo DX-3800
- Onkyo DX-6750
- Onkyo DX-6770
- Onkyo DX-6800
- Onkyo DX-6850
- Onkyo DX-6870
- Onkyo DX-6890


Diese Player verfügen alle über die NEC SPU3011 Einheit, für die es an keiner Stelle mehr Ersatz gibt.
Auch in chinesischen Regalen ist nichts zu holen.

(21.08.2022, 14:10)janbunke schrieb: Meine diversen Sony Player sind mitterweile alle Schrott.
Ich besitze auch noch einen Yamaha CDX 480, der läuft auch super.

Und was werkelt im Yamaha? Richtig eine Sony KSS-210A Einheit.

Ich mag auch keine Sony-Player, die auch von vielen anderen Herstellern verbauten Sony KSS Lasereinheiten, die nicht zur Oberklasse zählen sind aber problemlos nachzukaufen. Hier ist der Markt an Nachbaueinheiten für kleines Geld wirklich groß und der Austausch recht einfach.
Gruß
Michael

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#44
Da kann man mal sehen, wir unterschiedlich die Erfahrungen bei den Playern sind:  einen defekten ONKYO 6750 habe ich auch rumliegen, aber meine SONY-Player, ein CDP-501 ES, ein CDP-X33 ES und eine Laufwerk/Wandler Kombi, funktionieren wunderbar....

Gruß, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#45
Wo ist denn die Innovation? Wer fertigt heute nicht bei Foxconn in China? Es spielt doch keine Rolle, wo das Zeug gebaut wird, wenn die Qualität stimmt und das tut sie dort schon lang. Wenn ich mir alte Spitzen Walkmans angucke und das mit einem modernen Spitzen Smartphone vergleiche sind die Materialien und deren Qualität um ein Vielfaches gestiegen. Das Glas wird härter, die Rahmen robuster, die Technik besser, natürlich steigen auch die Preise. Natürlich ist die andere Seite der Medaille (nicht nur bei Apple, sondern bei allen Herstellern), dass an all unseren Händen Blut klebt, aber das ist dem System geschuldet, in dem wir leben. Wollen wir etwas daran ändern müssten wir sämtlichen Fortschritt ablehnen, denn selbst gebrauchte Geräte unterliegen den selben Betriebssystemen, Providern, Stromanbietern usw... Mit Allem was wir im Netz tun unterstützen wir automatisch Google und die großen Unternehmen, mit einem Apple Account tun wir das ebenfalls, auch wenn wir das Gerät nicht neu gekauft haben und mit den Bauteilen in diesen Geräten verseuchen wir potenziell unsere Umwelt, wissentlich, damit wir uns mit Konsum zuschütten können.

Das ist egal, ob wir das mit Windows, Mac/iOS, Android oder Linux tun, am Ende macht das nix anders. Wir bescheißen uns höchstens selbst. Aber ohne Wettbewerb und Wirtschaftsdruck wäre auch kein Fortschritt, weil er einfach nicht notwendig wäre.

Wo ist denn bei Apple keine Innovation? Die AirPods haben das mobile Hören revolutioniert, weil es sowas von anderen Herstellern vorher nicht gab. Die AirPods Pro waren die ersten True Wireless In Ears in dieser Kompaktheit, die ANC hatten. Am Anfang fanden die Dinger inklusive mir Alle pottenhässlich, weil die Stile einfach albern aussahen ohne das Kabel. Als ich mich daran gewöhnt hatte und dann von meinen klobigen BOSE QC 35 darauf umgestiegen bin, kann ich sagen, hat das mein Leben wirklich nachhaltig verändert. Im Sommer hab ich geschwitzt unter den dicken Polstern, ich brauchte immer einen Rucksack um die Kopfhörer zu verstauen, jetzt passt das in die Hosentasche und ich brauche ausser den winzigen Dingern nix. Der Spatial Sound und Dolby Atmos sind die nächste Innovation, was das hören angeht, auch in Verbindung mit Filmen oder exklusiven Masters auf Apple Music (hab ich mal angetestet, ist beeindruckend, es gibt aber zu wenig Musik speziell dafür, die mich wirklich interessiert und "hochgerechnetes Stereo" klingt bei Apple Music und Spotify gleich, weshalb ich nicht wechseln werde).

Dann kam vor 2 Jahren der M1 Prozessor - im Benchmark 40% schneller, als Alles von Intel oder AMD und anderen Herstellern, dazu effizienter und energiesparender als Alles je zuvor. Das hat den Markt komplett revolutioniert. Auch die iPhone Prozessoren sind im Benchmark nach dem Release immer im Einiges schneller, als das, was in Andriod Geräten verbaut ist. Apple hat schon vor einiger Zeit das iPhone abgekündigt, weil es in etwa 10 Jahren von den Glasses abgelöst werden soll. Google hatte ja auch mal Pläne für eine Brille, die aber nie richtig entwickelt worden ist. Ich bin davon überzeugt, dass es einen Grund gibt, warum das bei Apple noch dauert, weil sie eben nie was ankündigen, was dann nur semigut funktioniert und wenn es released wird, wird es wahrscheinlich gut oder revolutionär. Innovation besteht ja nicht darin, das Rad neu zu erfinden, sondern was auch wirklich zuverlässig und gut funktionieren zu lassen.

Eine Gesichtserkennung, die irgendwie geht, aber mit Foto zu entsperren ist, ist halt Spielerei, aber keine Innovation. Die Ankündigung ein eigenes Ökosystem nach Apple Vorbild aufzubauen taucht bei anderen Herstellern häufig auf, die Features sind dann schon unfertig eingebaut und der Hinweis, dass das irgendwann mal funktionieren soll, was es dann aber immer noch nicht tut oder eben nicht so, wie es bei Apple der Fall ist. Wo ist da also die Innovation? Ich finde es toll, was sich Huawei Alles traut, aber viele Apps, die in Europa einen hohen Stellenwert haben funktionieren dort schlicht und ergreifend nicht vernünftig. Samsung macht super Kopfhörer, schafft aber die Integration ins OS, wie sie bei Apple ist nicht. Alle Hersteller bauen Clouds auf, die wie iCloud funktionieren sollen, aber bei Keinem funktioniert das so zuverlässig und automatisiert - immer noch nicht. Wo fehlt da also die Innovation? Als Google Pay kam, hatte ich ein Samsung Galaxy S6 Edge. Das war ein schönes Handy und ich mochte das auch echt gerne, aber ich konnte vielleicht 2 mal damit bezahlen, weil es nirgends richtig funktionierte. Ein Japaner am McDrive hat sich über mein iPhone lustig gemacht, als Apple Pay erst später kam, aber seit dem ersten Tag überall, wo ich es probiert hab perfekt funktionierte, er sagte nur "Google hat das schon lange...". Diese halbgaren Sachen nerven einfach voll. Toll wenn das in irgend ner Betaversion oder im Ausland irgendwie oder sogar gut funktioniert, hilft mir im Alltag aber nicht. Steve Jobs ist nun mal tot und hat auch genug Leichen im Keller und auch er hat Ideen geklaut. mp3 Player gabs schon vorm iPod, der iPod war nur eine integrative Umsetzung, die eine große Masse angesprochen hat ohne illegal zu sein.

Oder auch Dinge, die man einfach vorgesetzt bekommt, wie z.B. das erstaunlich neutrale Sounding der AirPods, die immer perfekte Farb und Kontrastabstimmung der Displays, während andere Hersteller Fernseher und Handies verkaufen, bei denen alles übersättigt ist, komische Digitale Filter von Werk aus aktiviert sind und das Bild einfach nur grauenvoll ist. Bei meinem Galaxy S6 Edge gab es keine Möglichkeit eine neutrale Farbwiedergabe einzustellen. Entweder Alles hat geleuchtet wie verstrahlt und ich dachte mir fallen die Augen raus, oder das Display hatte einen Warmton, mit dem weiß irgendwie immer gelblich bis beige wirkte. Den Durchschnittskonsumenten interessiert das aber nicht. Der benutzt die Geräte so Out of the Box und meint dann, das passt so. Mittlerweile haben alle Handy Hersteller eine recht neutrale Farbabstimmung, auch auf OLED Displays und Apple hat nicht ohne Grund noch lange auf IPS Panels gesetzt (Einbrand bei AMOLED, Schwerigkeiten mit dem erweitertern Farbraum der Displays und dadurch unnatürliche Farbwiedergabe...), trotzdem frage ich mich, warum ich nicht einfach in den Laden gehen kann, einen Fernseher kaufen und der ist dann so exakt und natürlich eingestellt, wie ein Apple Display out of the Box. Warum kann man denn einen 1200 Euro teuren OLED Fernseher nicht optimal nach Testbild abstimmen und die ganzen True Motion Plus Filter, wo Alles aussieht wie schnell vorgespult einfach mal aus lassen und die Konturenschärfung mal aus lassen, damit nicht Alles aussieht wie Wachsgemälde? Wenn das Einer geil findet, kann der das doch im Nachhinein so einstellen, das verbietet ja Niemand. Stattdessen brauche ich bei der Neuanschaffung eines Fernsehers meistens mehrere Tage, bis ich voll zufrieden bin und so ist es bei ganz vielen Dingen, bei Apple weiß ich aber, dass es eben nicht so ist und dass ich von Anfang an zufrieden mit dem Produkt bin. Das ist ja auch irgendwie innovativ und wenn nicht extrem verlässlich und auch das hat einen Wert und kostet Geld in seiner Entwicklung und seinem Support, damit es auch in einigen Jahren noch zuverlässig funktioniert, egal ob in China oder sonstwo.

Das ist doch immer das Argument... Dass irgendwas nicht mehr innovativ ist. Smartphones und Notebooks sind aber nunmal nix Neues mehr. Da kommt jetzt bis auf Upgrades in der Geschwindigkeit und Effizienz nix mehr, was einen richtig umhaut und auch wenn Intel und AMD vielleicht nicht an der Spitze sind fällt es im Tagesgebrauch nicht ins Gewicht, weil ein M1 Prozessor für normale Benutzung nicht notwendig ist. Alle Notebooks und Smartphones sind als Daily Driver für die meisten Menschen komplett ausreichend, weil sie schnell genug sind und das auch in ein paar Jahren noch sein werden. Was für eine Innovation erwartest du also?

Ich kann nur sagen, mein Sohn hat irgend son Spitzenmodell von Oppo. Für das Geld ist das Super, aber wenn ich es in der Hand halte fühlt man an der Verarbeitung schon, dass es ein Budget Gerät ist und wo die Einsparungen gemacht wurden. Auch ein iPhone 6 fühlt sich dagegen deutlich wertiger an. Ich habe ihm zum Geburtstag LG Tone Free gekauft, die haben bei Amazon 60 Euro gekostet und haben mir beim Probehören sehr viel Spaß gemacht. Das ANC ist ok, aber nicht super. Für das Geld sind sie aber Mind blowing und vom Tragekomfort kaum von den AirPods Pro zu unterscheiden, aber es sind eben keine AirPods Pro, denn sie klingen nicht so gut, sie haben nicht so eine gute Sprachqualität, sie haben keinen Windschutz für das ANC, der Transparenzmodus ist nicht so gut und sie lassen sich weder in Android noch in iOS so toll integrieren, auch wenn die App viele und tolle Features bietet. Trotzdem sind es eben deutlich günstigere und gute Kopfhörer, aber der Unterschied im Preis macht sich bemerkbar. Sony hat z.B. nachgezogen, die Kopfhörer sollen besser klingen und das ANC soll besser sein, dafür sind sie deutlich klobiger, unbequemer und nicht mit mehreren Geräten zu verbinden, preislich liegen sie derzeit aber sogar über den AirPods Pro. Apple ist nicht immer teurer oder für das was sie anbieten nicht teurer als andere Hersteller im selben Segment. Man darf eben nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Androids werden nur so schnell so billig, weil sie kürzer Support kriegen, aber wenn ein Samsung Galaxy S sonstwas raus kommt ist es auch nicht billiger als das größte iPhone, teilweise sogar teurer. Insofern verstehe ich die Argumentation nicht. Es gibt so viele Android lieber zu mögen, aber Innovation ist echt der Letzte Punkt, weil Beide Lager und viele Hersteller sich gegenseitig Batteln.

Bose hat die voluminös klingenden BT Lautsprecher erfunden. Andere Hersteller haben dann auch Welche gebaut und Bose übertroffen. Bose hat das ANC erfunden. Sony hat Ihnen den Rang abgetreten, später dann Apple und dann wieder Sony. Wo ist also die Innovation? Immer da wo Geld ist. Denn wenn Geld da ist kann man sich leisten etwas zu entwickeln oder besser zu machen. Man kann natürlich sagen "ANC gab es schon vor 10 Jahren und da war es bei Bose schon gut genug. Ist doch nicht innovativ, wenn ein Hersteller das übernimmt und einfach nur besser macht...", aber so funktioniert das eben. Ich finds immer noch n Unterschied, ob man Produkte haben will um Jemand zu sein oder etwas darzustellen, aus Prestige, oder ob man ein Produkt kauft, weil man davon überzeugt ist. Und wenn mich irgendwann etwas Anderes überzeugt, dann muss da auch kein Apfel drauf sein. Ich habe in dem Sinne kein Markenbewusstsein. Ich versuche im Technikbereich Markengeräte zu kaufen, weil sie langlebiger sind, als No Name Kram (siehe auch Smart TVs, wenn da Telefunken oder Grundig drauf steht oder Techwood oder irgend ne Kaufhausmarke nehme ich Abstand, weil ich möchte, dass die Apps möglichst lang supported werden und das bei solchen Herstellern meist eher weniger der Fall ist).

So, keine Ahnung was ich sonst noch dazu sagen soll. Sollte auch eigentlich nicht noch mal son ausufernder Beitrag werden.

Zu den gebrannten CDs: Man darf nicht vergessen, dass diese ganzen Billig Rohlinge nur ein paar Cent gekostet haben. Die waren nicht gemacht um für die Ewigkeit zu halten. Ich habe aber auch ein paar hochwertigere Rohlinge, die sind noch aus den 90ern und laufen nach wie vor. Wie lang das der Fall sein wird, weiß ich natürlich nicht, aber die Erfahrung, dass sich Schichten ablösen oder komisch verfärben habe ich auch gemacht. Da ich immer die billigen Rohlinge gekauft habe funktioniert davon jetzt kaum noch Einer, es war aber auch nie wirklich wichtiger Content drauf. Gebrannte CDs waren für mich nur Mittel zum Zweck, während Cassetten irgendwie immer einen nachhaltigeren Wert für mich hatten und haben. Da hab ich mir bei der Zusammenstellung auch viel mehr Mühe gegeben, aber auch da gibts ja mitterweile einige Kandidaten, die schlecht altern.

Eine gekaufte CD, die nicht mehr funktioniert hatte ich bisher auch noch nicht. Ich habe aber schon oft gehört, dass gerade CDs aus der ersten Generation Schwierigkeiten machen. Bei LaserDiscs ist das ja z.B. auch ein echtes Problem, weil immer mehr der Discs mit Laserrot befallen sind und sich nicht mehr ohne Krissel abspielen lassen, die digitale Tonspur ausfällt und die Discs dann leider nur noch ein Fall für die Tonne sind. Ich habe so ein Gerät, das leider kaputt ist, aber die 3 Discs die ich habe, haben alle sichtbare Flecken und als ich sie noch abspielen konnte war das Bild auch dementsprechend schlecht. Die Beschichtung bei CDs sollte ja ähnlich oder gleich sein, wahrscheinlich ist es deshalb nur eine Frage der Zeit, bis es da dann auch mal irgendwann passiert. Das ist schade, aber ja, Langlebigkeit ist echt ein Grund Vinyl zu kaufen, das wird wohl jedes andere Medium überdauern. Trotzdem finde ich ist die Qualität kein Glaubenskrieg. Wer ins esoterische abdriftet mag das denken, für mich beweisen technische Daten aber, dass die CD einfach besser ist und das hört man in einem Großteil der Fälle auch deutlich. Und wie gesagt: Wenn die Version auf Platte mal besser klingt, liegt das nicht am Medium sondern an einem sorgfältigeren Master, was aber auch sehr subjektiv sein kann. Gerade Singles sind aber von Haus aus oft schlecht gepresst oder eiern stark und auf einer Standardnadel klingen 90% meiner Platten einfach nicht gut. Natürlich hab auch ich Pressungen, die mit einem einfachen Schnitt gut hörbar sind und bis in die letzte Rille relativ sauber klingen, aber das ist ein Glücksspiel. Als ich noch Standard Schliffe hatte, war der Sound der Platte für mich nie der Grund, Vinyl zu kaufen, weil ich wusste, dass sie mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich gut klingen wird. Jetzt, mit dem Feinschliff weiß ich, dass die meisten Platten ganz gut klingen und bin manchmal erstaunt, wie gut, aber trotzdem ist es die Ausnahme, dass ein Song für mich subjektiv auf Vinyl besser klingt, als von digital. Meistens liegt es dann an irgend ner totkomprimierten Remaster Fassung, weil auf Spotify grad keine andere verfügbar ist. Aber da kann das System CD oder Streaming dann ja nix für, sondern nur die Leute hinterm Mischpult. Eigenartig finde ich auch, dass viele neue Produktionen für Streaming anders abgemischt werden, auch wenn das bei dem was ich höre eher weniger ins Gewicht fällt, weils meistens eh alte Sachen sind.

LG Tobi
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#46
Anstatt hier Loblieder auf Apple zu singen (was mit dem Thread mal so gar nix zu tun hat), könntest du doch mal von deinem System mit Feinschliff berichten.
Viele Grüße
Jörg
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#47
Mir gehts hier nicht um Loblieder sondern um unreflektiertes Gebashe aus Prinzip. Das sind meine Erfahrungen damit und die sind nunmal positiv.

Also ich hatte erst ein OM40 von Ortofon, weil ich durch meine Plattenspieler (Pioneer PLX 1000) wert darauf gelegt hab, die DJ Optik zu erhalten und man die einfach ans Concorde dran stecken kann. Der Unterschied zu den Standard Schliffen war schon sehr groß, aber ganz optimal immer noch nicht. Die Nadel ist dann irgendwann kaputt gewesen, das Röhrchen war plötzlich verbogen, ich weiß nicht warum.

Ich hatte schon länger vom AT VM95ML gehört und dass der Schliff, den Audio Technica dem des Schneidstichels sehr nah kommt. Darauf hin habe ich dann 2 dieser Systeme (die auch noch 100 Euro billiger sind, als die OM40) bestellt. Abgehalten hat mich immer die Optik, aber das war mir dann auch egal. Ich hab das dann Alles penibel justiert und mir sogar ne Testplatte bestellt, mehr damit die Seele Ruh hat, als dass ich erwartet hätte, dass dadurch irgendwas hörbar besser wird. Es ist aber irgendwie beruhigend, wenn man schon so für mich teure Nadeln hat, dass Alles optimal eingestellt ist. Dann hab ich Platten aufgelegt, die auf der OM40 immer noch nicht richtig gut klangen. Das letzte Zischeln war dann bei mehreren Platten komplett weg, das bei der OM40 noch zu hören war. Bei Anderen hab ich keinen Unterschied gehört, aber vor Allem in der Innenrille hört man die Vorteile extrem. Das was mit der Standard Nadel für mich nicht zu ertragen war, wurde schon mit der OM40 zu großen Teilen plötzlich sauber abgespielt und mit der AT noch besser. Trotzdem gibt es immer noch Platten die wirklich mies klingen.

Ich hatte mit vor einigen Jahren mal eine Platte von Grimes gekauft und dachte, das ist qualitativ nicht zu unterbieten. Es hat vom ersten Track an nur gezischelt. Ich bin dann davon ausgegangen das läge am Master und man hätte sich - wie häufig bei Neupressungen - keine Mühe gegeben, weil Platten ja heute eher als lustiges Gimmick mit Download Code zum an die Wand hängen gepresst werden. Als ich sie dann mit dem Feinschliff gehört habe, klang sie plötzlich kaum schlechter als digital.

Gerade bei Neupressungen war der Sound ganz oft ähnlich grauenvoll, in Foren wurde sich auch ständig darüber aufgeregt, wie schlecht neue Produktionen gepresst sind und das Alles nur an einem nicht sorgfältigen Master läge. Mittlerweile kann ich sagen, dass so ziemlich sämtliche Neupressungen, die ich seit meiner Jugend (also frühe 00er) gekauft habe - und das waren Einige - hervorragend klingen und einige Reissues von Klassikern, die ich mal günstig bei Action oder irgendwo im Supermarkt mitgenommen hab oft besser klingen als die Originale.

Die Leute schwurbeln sich Einen über Systeme und Tonalität zusammen, aber ein nicht ganz flacher Frequenzgang lässt sich ausgleichen, eine von vorn herein schlechte Abtastung nicht. Wenn ich teilweise lese, was sich da vermeintliche Goldohren schön reden oder evtl. Nicht mehr hören, weil ihr Gehör gealtert ist geht echt auf keine Kuhhaut und da redet man vielen Neueinsteigern auch Bullshit ein. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ein Upgrade von einem System Für 30 bis 60 auf irgendwas für 90 bis 130 Euro für mich nix bringt. Ganz oft ist es sogar so, dass gleiche Schliffe an unterschiedlichen Systemen die sich preislich deutlich unterscheiden sind. Die Aufhängung ist dann nur anders oder die Spule hat andere Werte, sodass sie dynamischer wirken oder anders gesoundet sind.

Diese AT Systeme gibt es teilweise für 160 oder zumindest unter 200 Euro. Wer upgraden will sollte auf jeden Fall so einen Feinschliff kaufen anstatt Gleiches mit teurerem Gleichen zu ersetzen. Ich kann jedenfalls einen Großteil meiner Platten mit einem Standardschliff nicht vernünftig abspielen. Das macht mir so keinen Spaß mehr. Selbst einige Pressungen aus den frühen 70ern, die ich habe klingen damit zur Innenrille hin stumpf und verzerrt. Ich hab seit den neuen Nadeln deutlich mehr Spaß am Vinyl hören und kann das nur jedem empfehlen, vor allem weil der Plattenspieler eigentlich keine Rolle spielt. Solang er die Mindestanforderungen erreicht (und das tun auch Geräte unter 200 Euro), kann man auch damit das Optimum mit so einer Nadel aus seinen Platten holen. Ein Plattenspieler für ein paar 1000 Euro ändert am Sound überhaupt nix, das ist Alles Geschwafel, weil Leute meinen sie bräuchten ne Elite und Exklusivität…

Ein etwas teurerer Plattenspieler hat andere Vorteile (schönere Haptik, besseres Design, schnelleren Anlauf, mehr Kraft) wenn man aber nur hören will spielt das überhaupt keine Rolle.

LG Tobi
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#48
Wie war nochmal gleich das Anfangsthema dieses Threads    Big Grin

Ich denke auch das es hier vielen ( mich einbezogen ) nicht nur um Klang geht.
Beim Plattenspieler sieht man was. Es dreht sich der Tonarm bewegt sich, man kann es zelebrieren und eine Wissenschaft daraus machen.
Gleiches gilt für Tonband........
Haben wir nicht alle ( oder die meisten ) aus diesem Grunde so ein Hobby..

Um Klang geht es hier wirklich nicht....

Gruß
Holger
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#49
zu Apple habe ich Dir mal eine PN geschrieben, weil ich finde, dass nicht jede Apple Kritik als Bashing abgetan werden sollte, ich aber diesen Thread auch nicht mehr weiter aufblasen möchte.

Zum Tonabnehmer - ich habe durch einen Mitleidskauf, einen Dual 741Q, vor einiger Zeit das Vinyl hören wiederentdeckt. Bei den Altsystemen ( im 741 war ein Shure TKS390E verbaut, jetzt werkelt hier ein Dual MCC120 ) ist mir ein großes Problem aufgefallen, über das viel zu wenig geredet wird.

Ich glaube nicht, dass die Systeme von heute eklatant besser sind, als vor 40 Jahren. Das Problem ist, dass die Systeme alt sind. NOS-Originalnadeln haben durch Alterung an der Gummiaufhängung nicht mehr die Eigenschaften von früher, und die Nachbauer von Originalnadeln haben die Informationen nicht, die sie bräuchten, um Nadeln exakt so zu bauen, wie sie früher gebaut waren. Bei den billigen Nachbauten wird wahrscheinlich irgendein Universal Nadelträger in die verschiedenen Plastikrahmen eingebaut, und bei teuren Nachbauern wie Jico wird ein Kult aufgebaut, ohne zu wissen, ob die es besser können. Ich habe mir für das TKS 390E drei neue Nadeln gekauft, eine sauteure NOS und zwei verschieden teure Nachbauten. Die liegen jetzt alle in der Schachtel, weil am Ende die verbaute Nadel mit unbekannter "Laufleistung" noch den am wenigsten miesen Klang abliefert.

Nach zahllosen extrem positiven Meinungen bin ich jetzt auch so weit, mir ein AT-VM95ML anzuschaffen. In den 741 kann ich das nicht einbauen, ich habe aber noch einen sehr guten 721, mit dem werde ich es mal testen. Die aktuellen AT Systeme haben halt den Vorteil, dass sie neu sind, also genau so klingen, wie es der Hersteller vorgesehen hat, und es auch noch eine ganze Weile bezahlbare neue Nadeln direkt vom Hersteller geben wird. Die alten Systeme behalte ich als Museumsstücke, werde aber kein Geld mehr investieren, um einen Originalklang aus ihnen rauszuzaubern, den eh keiner mehr kennt.

Und was den Einfluss des Plattenspielers auf den Klang angeht, da bin ich ganz bei Dir, mit zwei Ausnahmen - die Lagerreibung des Tonarms und das Resonanzverhalten von Gehäuse und Abdeckhaube. Wenn Du einen Dual Dreher nimmst, der horizontal nur kugelgelagert ist, und ihn im direkten Vergleich zu einem mit kardanischer Tonarmaufhängung hörst, musst Du kein Goldohr sein, um den Unterschied wahrzunehmen. Das zweite ist, dass Dual wie viele Hersteller in der zweiten Hälfte der siebziger an Konsole und Haube gespart hat. Beim 721 gibt es einen hörbaren Unterschied, ob die wabblige Dünnplastikhaube montiert ist oder nicht, und ein Stück Antidröhnmatte aus dem KFZ-Bedarf in die Konsolenwanne geklebt, bringt mehr Klangverbesserung als manches teure System. Plastikdreher wie der 741 holen den besseren Klang ausschließlich daraus, dass sich hier jemand über das Resonanzproblem Gedanken gemacht hat.

Zu "schnellerer Anlauf, mehr Kraft" musste ich mit Schmunzeln an den String Dreher denken, den sich ein Bekannter kürzlich für 3000 Euro ohne Tonabnehmer angeschafft hat. Der hat angeblich wegen der Laufruhe einen so schwachen Motor, dass der es nicht schafft, den Teller aus eigener Kraft auf Nenndrehzahl zu bringen. Für jeden normalen Menschen wäre das ein Gewährleistungsfall, für den High Ender ist es ein Feature ;-) .

Gruß Frank
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#50
Na um so Schwurbeldreher ging’s mir jetzt auch gar nicht. Ich meine jetzt eher sowas wie Einstiegs Brettchendreher im Vergleich zu nem großen DJ Hanpin oder Technics SL 1210. Das Super OEM Laufwerk von Hanpin zieht mit 4 bis 5 kg und ist nach einer viertel Drehung auf Nenndrehzahl. Das fühlt sich schon anders an, als ein Riemenantrieb, der ne 3/4 Drehung braucht und vielleicht mit 1 kg zieht. Bei Dual und deren Reibrädern bricht man sich ja gern mal den Finger, ich weiß aber nicht mehr, wie schnell die anlaufen. Resonanzen und Reibung sind natürlich noch mal ein Anderes Thema, aber das bezieht sich dann ja eher auf eine unsichere Abtastung, Geräusche, die durchs Tonarmlager übertragen werden, Rückkopplungen oder schlechte Trittschalldämmung. Natürlich muss auch die Resonanzfrequenz des TAs zu der des Tonarms passen und man sollte keine TAs bei Direktantrieben verwenden, die empfindlich gegen magnetische Streufelder sind, weil es sonst brummt und auch ne Plastikhaube kann bei unglücklichen Konstruktionen einen mikrofonischen Effekt erzeugen, der die Wiedergabe hohl klingen lässt. Hinzu kommt, dass man bei Tangential Armen eigentlich immer die Motorführung hören kann.

Aber ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass all diese Faktoren von vorn herein aus dem Weg geräumt sind.

Naja, die Nadeln bzw Systeme, die ich ab einem gewissen Zeitpunkt hatte, waren Alle neu. Nun ist die Frage ob Traditionsunternehmen wie Grado, Ortofon, AT usw. Ihr Know How erhalten haben oder ob es da irgendwo einen Cut gab. Es könnte natürlich sein, dass die Nadeln in den 70ern - einfach auch weil die Platte da Hauptmedium war - allgemein eine bessere Güte hatten, man findet aber ja auch immer mal wieder alte Tonband oder Cassettenaufnahmen, die von Schallplatte kommen und aus der Zeit sind. Da hab ich nicht den Eindruck, als würde das besser klingen und so rein von der Logik her ist es ja schon auffällig, dass die schlechte Wiedergabe bei gröberen Schliffen mit entsprechenden Platten bei mir immer reproduzierbar war, mit einem Feinschliff aber „die Sonne aufgeht…“. Ich glaube einfach, dass der Anspruch früher nicht so hoch war, weil man es eben nicht anders gewöhnt war. Selbst bei alten Radioaufnahmen, so noch Platten gespielt werden, hört man vor Allem bei Singles die Unzulängllchkelten und ich glaub so ne EMT Tondose hatte schon einen vernünftigen Schliff. Und viele Aufnahmen der 70er waren noch nicht so komplex in ihrer Abtastung. Die Platten bis in die 80er klingen häufig auch ohne besonders gute Nadel gut, aber als dann digital Mastering und übertriebene Stereoeffekte mit Phasen usw kam, was von Haus aus schon Gift für die Platte ist, wurde der Anspruch an das Medium eben auch höher und das treibt wohl auch die Plattenproduktion an den Rand des mit diesem Medium Machbaren.

Analogen Quellen verzeiht man Ja auch einiges Mehr, als einer schlechten Digitalaufnahme, weil man da weiss, dass es technisch keinen Grund gibt, warum das so mies klingen muss. Zumindest ist das bei mir so. Ich ärgere mich eher über ne schlechte Neuerscheinung bei Spotify, als eine schlecht klingende Platte aus den späten 60ern oder so.

LG Tobi
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