Revox G36 Beurteilung des Wiedergabekopfes
#1
Moin,

habe hier seit einiger Zeit eine Revox G36 stehen. Letzte Baureihe. Seht Euch bitte mal den Wiedergabetonkopf an und sagt mir ob der optisch betrachtet vom Einschliff noch ok ist. Ich habe da immer meine Schwierigkeiten mit dass richtig zu bewerten Sad.
Das Problem ist das die Wiedergabe seeeehr dumpf ist. Kanal 1 ist etwas besser als die 2.
War darum eigentlich der Meinung das der Kopf hinüber ist. Ich habe nun aber festgestellt das wenn ich das Band ganz leicht direkt vor dem Wiedergabekopf mit einem Q-Tip nach unten drücke die Wiedergabe (über den eingebauten Lsp) sehr viel besser wird.
Kann da (falls der Kopf ok ist) auch ein Fehler in der Bandführung vorliegen ?
Die Köpfe sind übrigens nicht verstellt. Der Sicherungslack ist unbeschadet.


   Gruß und Danke
      Thomas

[Bild: 44128892mp.jpg]
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#2
Hallo Thomas,

da wirst du nicht drum herum kommen, die Feder mit der Brummklappe vom Andruckrollenarm abzubauen. Sonst kannst du nicht wirklich sehen, wie das Band am Wiedergabekopf anliegt. Achte mal drauf, ob das Band in der Bandführung rechts neben dem WK oben oder unten anläuft. Bandführung nicht verstellen !! Das Problem ist dann die Andruckrolle oder eine eingelaufene Capstanwelle. Was mir im Bild auffällt, der Spalt liegt nicht ganz in der Mitte des Schleifspiegels. Ich hatte mal so einen Fall an einer G36, da stand der Spalt noch weiter daneben und alle Schrauben waren noch verlackt. Ich beschreibe mal, wie ich das getestet habe, ich kenne aber deine messtechnische Ausstattung und Wissen nicht. Die Blattfeder mit der Brummklappe demontieren. Einen Sinuston von 8 - 10 kHz aufnehmen und das Ausgangssignal mit einem Oszilloskop oder Pegelmessgerät beobachten. Jetzt mit einem flachen Kunststoff- oder Holz-Stäbchen durch das Loch im Andruckrollenarm das Band zwischen dem WK und der Bandführung in Richtung WK drücken. In meinem Fall stieg der Pegel dabei gut sichtbar an. Die Korrektur einer solchen Fehlstellung ist allerdings eine elende Fummelei, man muss die zentrale Schraube in der Mitte lösen um den Kopf zu drehen und beim Festziehen verstellt sich die Kopfposition immer wieder.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Hallo Tobias,

Danke für Deine Antwort ! Das hilft mir doch schon mal weiter. Ich werde dann mal die Brummklappe abbauen und mir die Sache von nahem anschauen. Ein Oszi habe ich hier.
Wie ist Deine Meinung zum Zustand des Kopfes (Einschliff) ?


   Gruß
    Thomas
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#4
Ich würde am Kopf nichts 'drehen', sondern erst mal alles penibel sauber machen...
Ist das Rost rechts an der Bandführung?
VG Jürgen
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#5
Moin Jürgen,

mehr säubern geht nicht Big Grin. Da habe ich drauf rumgerieben wie nichts gutes. Am verdreckten Tonkopf liegt es auf keinem Fall. Rost ist da wirklich an der Bandführung (nur an dieser Stelle). Da werde ich nochmal beigehen.
Das Gerät ist ansonsten sehr gepflegt und aus erster Hand.


   Gruß
    Thomas
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#6
Der Ausdruck Rostwickler für unsere Geräte kommt ja nicht von ungefähr Big Grin
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
(05.08.2022, 18:31)Schnürsenkel schrieb: Moin Jürgen,
mehr säubern geht nicht 
   Gruß
    Thomas
Aber da ist doch noch was (s. Bild).
Wenn die Höhen kommen, weil Du das Band andrückst, ist der Band-Kopf-Kontakt schlecht.
Könnte der Kopf noch Schmutz 'drauf haben'.
Könnte auch der Bandzug zu lasch sein.
VG Jürgen


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#8
Hallo Jürgen,

ok, da geh ich nochmals bei. 
Das mit dem Bandzug könnte evtl. stimmen. Wie wäre der einzustellen ?


   Gruß
    Thomas
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#9
Hallo Thomas,

der Bandzug wird mit dem Drehschalter in der Tonkopfabdeckung umgeschaltet. Der steht bei 26,5er Spulen zwar zwangsweise auf "Bandzug groß", prüfe aber bitte mal ob die Kontaktfedern der Schalters an sich sauber sind und funktionieren. 

Ganz nebenbei: Das Band ist richtig um die beiden äußeren Bolzen oberhalb eingelegt? Ist für alte Hasen vielleicht 'ne blöde Frage, man sieht aber immer wieder dass bei Revox 36ern das Band unterhalb der äußeren Bolzen läuft...auch das könnte Einfluss auf den Band/Kopf-Kontakt haben.

Grüße,

Bernd
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#10
Hallo Bernd,

die Federn werde ich mir anschauen. Das Band ist richtig eingelegt.


    Gruß und Danke
     Thomas
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#11
Moin,

so, kleiner Zwischenbericht. Ich habe den Tonkopf nochmals intensiv gereinigt und per Lupe kontrolliert. Da sind keinerlei Reste mehr zu sehen. Hat allerdings nichts gebracht.
Die Sache mit dem  Bandzug könnte stimmen. Wenn ich auf Play drücke bildet sich ganz kurz zuerst eine Schlaufe die dann aber sofort glatt gezogen wird. Denke aber mal das ist so kaum richtig. Wenn ich im Play Modus die linke Spule per Hand etwa abbremse, somit also ja im Prinzip den Bandzug erhöhe wird der Klang sofort um Klassen besser. Da scheint mir also der Fehler zu liegen.
Die Kontaktfeder des Drehschalters für den Bandzug habe ich gesäubert. Hat allerdings auch nichts gebracht.
Noch Vorschläge wie ich den Bandzug erhöhen kann ?


   Gruß und Danke
       Thomas
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#12
Das Problem ist sicher nicht der Bandzug selbst,
sondern daß das Band statt am Kopfspalt etwas daneben anliegt
und erst bei erhöhtem Zug näher an den Spalt gezogen wird.

Abhilfe könnte auch ein in die Brummklappe federnd eingebauter Andruck-Filz schaffen.

Wer Mut zur Kopf-Justage hat, verdreht ihn in die richtige Richtung

MfG Kai
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#13
Moin,

die Sache mit dem Filz hinter der Brummklappe hat tatsächlich etwas bewirkt Smile. Der originale Schaumstoff hatte sich über die Jahre auch schon teilweise zersetzt.
Ganz ok ist es aber immer noch nicht. Kann mir da im Augenblick keinen echten Reim drauf machen. Wenn ich Kanal 1 oder 2  separat abspiele hören sich beide sehr klar an. Also keiner von beiden wie oben erwähnt dumpf. Spiele ich aber beide Kanäle zusammen ab (also in Stereo) klingt es schon wieder erheblich dumpfer.
Noch jemand einen Tipp woran das liegen könnte Huh.


   Gruß
    Thomas
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#14
Hallo Thomas,

der originale Schaumstoff dient nur der Schalldämpfung der Brummklappe, damit es nicht "Pling" macht beim Anlegen der Brummklappe. Kai meinte einen Filz zwischen Brummklappe und Tonkopf, damit das Band vom Filz an den Kopf gedrückt wird.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#15
Hai,

ja, das habe ich auch gemacht. Besser wurde es aber erst zusammen mit dem erneuern des hinteren Filzes. Auf die Brummklappe selbst konnte ich keinen dickeren Filz als den welchen ich aufgebracht habe mehr machen. Dann bremste das Band ab.
Wie gesagt beide Spuren einzeln betrieben sehr guter Klang. Beide zusammen immer noch zu dumpf (wenn auch schon erheblich besser ).


   Gruß
     Thomas
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#16
(07.08.2022, 12:35)Schnürsenkel schrieb: Moin,

die Sache mit dem Filz hinter der Brummklappe hat tatsächlich etwas bewirkt Smile. Der originale Schaumstoff hatte sich über die Jahre auch schon teilweise zersetzt.
Ganz ok ist es aber immer noch nicht. Kann mir da im Augenblick keinen echten Reim drauf machen. Wenn ich Kanal 1 oder 2  separat abspiele hören sich beide sehr klar an. Also keiner von beiden wie oben erwähnt dumpf. Spiele ich aber beide Kanäle zusammen ab (also in Stereo) klingt es schon wieder erheblich dumpfer.
Noch jemand einen Tipp woran das liegen könnte Huh.


   Gruß
    Thomas

Moin,
hast du mal geprüft, ob die Azimuteinstellung der Köpfe korrekt ist? Da würde ich mal schauen.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#17
Wenn Stereo dumpfer als Links oder Rechts in Mono klingt, dann kann es doch nicht am Bandkontakt oder Azimuth liegen.
Das ist dann ein Effekt "hinter" dem Kopf.

MfG Kai
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#18
Ok, wenn links und rechts ausser Phase sind, wären natürlich nur Signale betroffen, die in beiden Kanälen vorhanden sind. Oder bei einem Kanal ist plus und minus irgendwo vertauscht. Aber das sieht man gleich, wenn man ein Azimut-Testband laufen lässt und sich das Signal im Oszi anschaut.
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#19
Es war keine Rede davon, daß Links und Rechts zu Mono zusammen-geschaltet wurden, sondern von Stereo.
Dann wird, egal ob über Kopfhörer oder Lautsprecher abgehört, der Klang nicht dunkler, als wenn man 2-mal Links oder 2-mal Rechts wiedergibt.

MfG Kai
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#20
Moin,

Danke erstmal für Eure Antworten !
Bin heute leider nicht dazu gekommen weiter zu machen. Eine Frage wäre aber noch wie ich die Andruckrolle abbekomme ? Man muss vermutlich die kleine ``Blechklemme`` abziehen. Allerdings sitzt die Rolle dann ja immer noch auf der Achse. Bevor ich da also unbedarft dran rum biege frage ich lieber mal in die Runde Smile


   Gruß
    Thomre
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#21
Mit der Andruckrolle, das ist die gleiche blöde Konschtrukzion wie bei der A77. Du musst erst die Blechklammer rausnehmen und dann die Achse rausziehen. Bei der A77 ist dazu wenigstens noch ein Einstich am oberen Ende der Achse vorhanden, hier musst du wohl eine Flachzange ansetzen...
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#22
Ich finde das Bild des Kopfes sehr merkwürdig. Seit wann kann man den Spalt eines W-Kopfes mit bloßem Auge sehen?? Insgesamt sieht der Kopfspiegel alles andere als eben aus. Ich würde mir den mal ganz genau ansehen wollen.
Andruckfilz ist Bastelei, da original nicht vorgesehen.

VG Stefan
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#23
(09.08.2022, 04:46)Vollspurlöschkopf schrieb: Ich finde das Bild des Kopfes sehr merkwürdig. Seit wann kann man den Spalt eines W-Kopfes mit bloßem Auge sehen?? Insgesamt sieht der Kopfspiegel alles andere als eben aus. Ich würde mir den mal ganz genau ansehen wollen.
Andruckfilz ist Bastelei, da original nicht vorgesehen.

VG Stefan

Habe ich auf den ersten Blick auch gedacht, aber ich glaube zu erkennen (ein scharfes Foto wäre schön!), dass der Spalt, den man da sieht, sich lediglich in den Abschirmblechen befindet....
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#24
Moin,

also die Andruckrolle bekommt man ab indem man die Achse von oben nach unten einfach durchdrückt (z. B. mit kleinem Schraubenzieher o.ä.). Die Blechklammer muss vorher natürlich ab. Die Achse fällt dann unten durch und man kann die Rolle aus dem Andruckarm nehmen.

   Gruß
    Thomas
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