Philips n7150 Zahnrad vom Antriebsmotor für Andruckrolle kaputt.
#1
Hallo liebe leute, 
jetzt hat es meine n7150 erwischt. Dabei habe ich die doch erst vor 42 Jahren gekauft. Das Zahnrad hat sich in irgendeine merkwürdige Masse verwandelt die man mit dem Finger abpuhlen kann. Hat sich offenbar nicht mit dem dort verwendeten Schmierfett vertragen. Alle anderen Zahnräder sind okay nur das Teil auf dem Motor ist hinüber. 
Hat jemand von euch so etwas noch rumkullern? Oder habt ihr schon mal Alternativen ausprobiert? 
Ich bin am überlegen, ob ich dem Motor eine Riemenscheibe verpasse und versuche, das Getriebe so weiter zu betreiben. 
LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#2
ich habe in den nächsten Tagen meine N7300 vor der Brust, da hakt auch die Abdruckrolle, ich weiß aber noch nicht, woran es liegt - normalerweise bricht ja immer dieser Hebel, vom Motorzahnrad höre ich jetzt zum ersten Mal.

Das Einzige, was es mittlerweile als Nachfertigung gibt, sind die Innenverzahnung und das Motorzahnrad für die Wickelteller. Die würde ich mir auch mal ansehen und prophylaktisch tauschen, wenn da schon Risse oder Abnutzungen zu sehen sind. Bei kleineren Zahnrädern habe ich mit sowas hier gute Erfahrungen gemacht:

https://www.ebay.de/itm/392787894789?chn...TvEALw_wcB

Die "Feinheit" der Verzahnung wird als "Modul" angegeben, diesen Wert muss man ermitteln, und den Aussendurchmesser des Zahnrades, das Innenloch lässt sich anpassen, entweder durch Aufbohren oder durch Einsetzen einer Buchse. Bei den Modellbau-Sets liegen oft schon solche Buchsen bei. Was Du nicht machen solltest, ist, ein Metallzahnrad zu verwenden. Das Teil, das vom Zahnrad angetrieben wird, ist sicher auch schon alt und morsch, und da ist es im Zweifel besser, wenn das Zahnrad geopfert wird, als ein nicht mehr lieferbares Spezialteil. Was auch keinen Sinn macht, ist, sich nach NOS-Ersatzteilen umzusehen. Selbst wenn man welche findet, sind die meist genauso morsch, weil genauso alt.

Als Fett für Plastikteile nehme ich immer dieses lebenmittelechte Vaselinefett, das für Brühgruppen in Kaffeevollautomaten verwendet wird. Das ist langzeitstabil, ist für Plastik gemacht, und greift nichts an.

Bei N7150 und N7300 werden mittelfristig noch mehr Kunststoffteile in die ewigen Jagdgründe abwandern - ich bin eh total fasziniert, dass so eine Konstruktion so gut hält, dass nach 40 Jahren noch funktionsfähige Originale existieren. Bei der federleichten N7300 mit den großen Spulen fühlt sich das immer an, als ob Philips hier die Physik auf den Kopf gestellt hätte.

Gruß Frank
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#3
"Als Fett für Plastikteile nehme ich immer dieses lebenmittelechte Vaselinefett.."

Das ist aber keine Vaseline, sondern Silikonfett! Nur der Korrektheit halber... Wink
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#4
Hallo liebe Lrute,
@frank: sollte dein Motor mit einem schleifenden Geräusch unaufhörlich drehen hast Du vielleicht ähnliche Schmerzen wie ich.
Ich hatte auch schon mal Ärger mit einem Kunststoffteil, als das Gerät noch gar nicht so alt war. Immer wenn die Rolle ausgefahren wurde gab es ein kleines knack. Irgendwann wurde aus dem knack ein herzliches Krack und dann war game over und die Andruckrolle hing auf 7:30 Uhr. Ich weiß allerdings nicht mehr welches Teil das damals war. 
Zu der Zahnradsammlung bei Ebay: da habe ich ein weiteres Problem, nämlich dass die Zahnräder genau auf dieser Ecke verschränkt sind, siehe Bilder. Insofern sieht das Ganze etwas düster aus, finde ich. Ehrlich gesagt fasziniert mich das ganze nicht sondern ich finde es schade, dass Philipp sich derart geändert hat. Mittlerweile habe ich ja auch das n4418. Bei dem könnte solch ein Fehler gar nicht auftauchen, weil die Andruckrolle einfach einen festen Platz hat.
Ich finde diese Bauweise besser, als dieser Wahn bei jedem und allem nach Kunststoff greifen zu müssen. LG Helmut


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Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#5
(31.07.2022, 09:51)hannoholgi schrieb: "Als Fett für Plastikteile nehme ich immer dieses lebenmittelechte Vaselinefett.."

Das ist aber keine Vaseline, sondern Silikonfett! Nur der Korrektheit halber... Wink

Du hast natürlich recht, sorry. Vaseline wäre nicht wirklich langzeitstabil ;-).

@Tigerfreund - das Zahnrad Set war nur ein fix rausgegriffenes Beispiel, bei Firmen, die technischen Modellbau anbieten, findest Du auch verschränkte Zahnräder, einfach mal ein wenig wühlen.

Und was die Faszination angeht - wenn ich nur was zum Musikhören brauche, nehme ich heute digitale mechanikfreie Laufwerke. Bei Bandmaschinen schwingt bei mir immer der technikhistorische Aspekt mit, und da ist es schon interessant, was die Ingenieure bei Philips sich da ausgedacht haben.

Ich denke, man war sich bei Philips bei der Generation 7150/7300 von Anfang an darüber im Klaren, dass man diese Geräte nur noch mit massiven Preisabschlägen losschlagen können wird. Der Listenpreis für die N7300 ist innerhalb eines Jahres um 500DM ( =25% ) gesunken, und ich kann mich daran erinnern, dass die Geräte am Ende für deutlich unter 1000 DM beim "Kistenschieber" gestanden haben, was sie zu den billigsten Großspulern macht, die ich je gesehen habe. Für den Preis waren sogar noch die NAB-Adapter, eine Metallspule und ein Langspielband auf Metallspule dabei. Bei den technischen Eigenschaften brauchte sich das Gerät trotz des Dumpingpreises hinter keinem anderen Vierspur Großspuler zu verstecken, und während Revox, Braun und Co. schon nach wenigen Jahren nach Pflege und Wartung schrien, liefen die Plastikeimer von Philips ohne zu murren noch 15 Jahre im Partykeller, nachdem sie vorher zehn Jahre im Wohnzimmer gedient hatten.

Ich finde, es ist für Ingenieure leicht, gute Geräte zu konstruieren, wenn ihnen alle Mittel der Welt zur Verfügung stehen, und der Endpreis nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die wahre Ingenieurskunst zeigt sich immer da, wo unter extremem Rotstift-Druck noch attraktive verkaufbare Geräte entstehen sollen. Der Grund, weshalb ich generell ein Philips Fan bin, ist genau diese Ingenieurskunst, und der Hang zu unkonventionellen Lösungen, den ich bei Philips immer wieder finde. Wenn Du an Deinem 7150 die Lust verloren hast, in meinem "HiFi-Gnadenhof" wäre sicher noch ein Platz frei. Und wenn die Lust noch vorhanden ist, kann ich Dich gerne darüber auf dem Laufenden halten, was mit meiner Andruckrollenmechanik ist. Evtl. kann man mal versuchen, ein Zahnrad im 3D-Druck-Verfahren zu konstruieren. Deine Signatur finde ich übrigens cool, bei mir ist das so ähnlich.

Gruß Frank
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#6
Hallo Frank, ich habe doch nichts gegen Philips. Mein Lieblingsgerät ist beispielsweise die 44 18, ein sehr schönes Gerät mit einem guten Klang, was auch vom Gehäuse etwas her macht. Gebürstetes Aluminium in der Front, Seitenteile die nach Holz aussehen also irgendwie ein richtiges Möbel. Ich musste für meine 7150 fast noch einen 1000der auf dem Tisch packen. Weiß jemand wie teuer in der Zeit (1980) ein Variocord von UHER war?
Egal welche kofferkiste von Uher. Haltbar waren die auch, auch wenn man auf Vornehmlichkeiten wie hubtasten verzichten musste. Und wenn ein uher-gerät heute Schmerzen hat, hat man meistens nicht die Rennerei nach Teilen, die bei allen Geräten gleichzeitig das Zeitliche gesegnet haben. LG Helmut.
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#7
Also, das Variocord war 1980 nicht mehr in den Katalogen gelistet. Das letzte war das SG520, das gab es bis 1978, und der Preis lag 1976 bei 900DM. Der einzige Einmotorer, der 1980 noch im Katalog zu sehen ist, ist das SG561 Royal, die letzte Evolutionsstufe des Royal de Luxe, und das kostete knapp unter 1500 DM.

Uher und Philips sind aber aus anderen Gründen schlecht vergleichbar. Es sind völlig unterschiedliche Konzepte. Die Uher Einmotorer gehen auf Konstruktionen aus dem Jahr 1970 zurück, die in modifizierter Form immer weitergebaut wurden. Das Philips N7150 ist dagegen eine völlige Neukonstruktion, die schon unter dem Zeichen des zusammenbrechenden Marktes für Tonbandgeräte entstanden ist.

Die Uher Einmotorer waren "typisch deutsch" - öfter kaputt und wartungsanfällig, aber dafür immer wieder reparabel. Die späten Philips Geräte waren eher "japanisch" - während ihres Lebenszyklusses kaum Reparaturen, wenn sie aber dann fertig sind, sind sie kaum reparabel, weil Philips weder in die Reparierbarkeit noch in die Televersorgung viel Mühe investiert hat. Den Lebenszyklus, den Hersteller damals bei ungefähr zehn Jahren geplant haben, haben sie aber beide geschafft bzw. deutlich übertroffen, nur das eine eben mit Reparaturen und Wartung, das andere ohne. Ich bin mir sicher, dass Du in 40 Jahren regelmäßiger Nutzung, beim Variocord oder Royal mindestens drei Sätze Tonköpfe durchgejagt hättest plus die ganzen Teile gegen den mechanischen Verschleiß. Beim 7150 kann es dagegen durchaus sein, dass das in 40 Jahren keine Werkstatt von innen gesehen hat, und sich die Tonköpfe noch in gut brauchbarem Zustand befinden. Die Elektronik macht bei Philips auch in der Regel weniger Zicken als bei Uher.

Die Uhers sind Einmotorer, die Philipse sind Drei bzw. Viermotorer. Die Uhers sind Koffer mit integriertem Verstärker und Lautsprechern, das Philips ist ein reines Deck. Das Variocord hat zwei Köpfe, das Philips drei. Und zumindest die Uhers, die ich hier hatte, haben alle deutlich schlechter geklungen als die Philipse, woran das auch immer gelegen hat.

Ich denke, die Uhers kommen dem deutschen Bedürfnis nach Tresortür-Anmutung stärker entgegen, wie auch die Qualität von alten Mercedessen nicht nach der tatsächlichen Haltbarkeit, sondern nach dem Tresortür-Geräusch beurteilt wird, wenn man die Tür zuschlägt. Und die Philips Modellreihe N7150/N7300 ist für Tresortür-Fans geradezu ein Affront, zeigt Philips hier doch, wie viel Plastik möglich ist, ohne die normale Lebenserwartung zu verkürzen. Was vielleicht auch noch hinzukommt - den Uher Einmotorern hat man Ende der siebziger ihr Alter deutlich angemerkt, da half auch kein schwarzes Gehäuse. Die späten Philipse griffen dagegen den Zeitgeist der achtziger Jahre auf, und gehören heute zu den wenigen Bandmaschinen, die neben diesen ganzen Slimline Komponenten der frühen achtziger nicht wie ein Fremdkörper aussehen. Das mit der Andruckrolle ist natürlich der totale Blödsinn, entspricht aber dem von den Japanern forcierten Wunsch nach Spielereien. Plattenspieler mit motorgesteuerten Tonarmen und Titelsuch-Automatik, Tapedecks, die für Autoreverse die ganze Cassette umdrehen, Tapedecks mit "Direct Loading", wo Lichtschranken den Bandlauf stoppten, wenn der besitzer seine Griffel in die Nähe der Cassette hielt und so weiter. Das ganze Klimbim wurde von den Käufern verlangt, und konnte nur durch den exzessiven Einsatz von Plastik bezahlbar realisiert werden.

In Anbetracht der lächerlichen Preise für die Uhers würde ich mir heute einfach beides hinstellen, beide haben ihren Reiz. Von der Uher würde ich allerdings eine Royal de Luxe nehmen, und dann eine, die noch das grau/silber-Design und ein Holzgehäuse hat. Die schwarzen Gehäuse der späten Baujahre sehen für mich aus wie Fremdkörper. Und wie gesagt, dass die letzte Philips Bandmaschinen-Generation eine Zäsur für alle Qualitätfans ist, das bestreite ich ja gar nicht - ich habe selber einen Schrecken bekommen, als ich das erste Mal in so ein Gerät reingeschaut habe. Ich finde nur, dass man sich auch ein wenig die Zeit ansehen soll, in der die Dinger entstanden sind. Uher hat mit seinem Omega Drive viel größeren Mist gebaut, um sich in der Zeit behaupten zu können, wo Gimmicks gefragt waren - die Philipse liefen wenigstens alle, als sie neu waren.

Gruß Frank
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#8
Hallo Frank, 
klar ist das Philips Teil technisch gesehen weiter als UHER. Was bei dem n7150 positiv auffällt, ist die geringe Leistungsaufnahme von lediglich 20 Watt. Wenn ich an meine Akai Maschinen denke, die teils ebenfalls einen Tacho geregelten Capstan Motor haben, tun sich in punkto Stromverbrauch natürlich Welten auf. Da war Philips gar nicht so japanisch! Wink Andererseits hört man ja nicht 24 Stunden am Tag Musik. 
Die altbackenen Einmotorer von UHER waren aber auch nicht schlecht. Und ich bin mit Dir gleicher Meinung- das Uher Royal in dem alten Look sah in der Tat besser aus als diese schwarzen Kisten, bei denen dann auch noch die Knöpfe abgebrochen sind, was bei den 70er Varianten nie passiert wäre. In dem Zusammenhang muss ich jetzt allerdings wieder mit dem 4418 anfangen, welches dem alten UHER Royal von der Farbgebung sehr ähnelte. Bei mir ist es offenbar das 70er Jahre Design was mir ganz besonders gefällt. Und das 4418 war damals auch schon ganz modern. Vieles darin ähnelt auch dem 7150, wie beispielsweise die kleinspannungsmotoren, dem Tacho geregelten capstanMotor und speziell beim 4418 die schönen großen beleuchteten Tasten mit Flip Flop Schaltung - ein echter Hingucker.
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Das mit dem Andruckrollen Blödsinn hatten die Japaner auch? Die Geräte, die ich kenne haben keine versenkbare Rolle. Da stand die Rolle draußen und man musste mit dem Band halt drumherum.

Zum Omega drive: das war wohl wirklich der Mega Flop von Uher. Soweit ich mich erinnere wurde der Ingenieur auch gefeuert.

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#9
Moin,

als PHILIPS, sagen wir 1/2 Fan war 7150 und 7300 die dümmste Konstruktion überhaupt. Grundig hatte doch schon bewiesen das der Servoantrieb für die Andruckrolle nicht sooo doll war. Und im Fall PHILIPS haben die sogar noch einen drauf gesetzt indem man Schrägverzahnung im High Speed Bereich (Umspulen) verwendet hat. Das heulen ist da doch Programm. Genauso die Schnecke am Capstan. Für mich unbegreiflich, aber es hat ein paar Jahrzehnte funktioniert.
Die Schweirigkeit bestand in den beiden Motoren das Zahnflankenspiel auf das µ zu treffen. Zu tief hatte den Tod des Motorzahnrades mit sich. Zu weit und schief heulte das Luder wie'd Sau.
So gern ich sie irgendwie mochte, bin ich froh die 7150 los zu sein.
Hier mal ein Bild mit Touchierpaste, was erklärt das auch der Wickelteller nicht ganz sauber im Guß ist.
   
Fachkreise nennen das Tragbild.

Liebe Grüße Andre
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#10
Hallo Andre,

da lobe ich mir wieder die Wickelteller, die mit Riemen, Reibrädern (bspw. älteren Grundig´s) oder eben direkt angetrieben wurden.
Wenn ich mir das Plastik Bild ansehe, habe ich wohl Glück gehabt, das meine Wickelteller noch nicht Zahnsalat sind.
Also am besten nur normal hören und für´s Umspulen lieber eine andere Kiste verwenden.

Und von wegen "Servo" - da ist mir ein Gerät mit einem primitiven Schalthebel oder einer Magnetspule tausend mal lieber.
Wie bereits Anfangs geschrieben. 2x ist das 7150 kaputt gewesen. Beide Male war es die Mechanik um die Andruckrolle herum.
Hätte ich damals die Reparatur zahlen müssen, wäre die Rechnung sicherlich hoch geworden, während eine jetzige Reparatur bei den heutigen Radio-Fernsehtechnik Konzernen wahrscheinlich völlig unmöglich wäre.

So einen Mist gab es bei UHER nicht. Die hatten meist nur bekannte Macken, die man schnell wieder ausbügeln konnte, ebenso wie bei den alten Gundig Koffern oder den AKAI Geräten.
Und mal unter uns: Muß man unbedingt einen tachogesteuerten Capstandrive haben oder tut es nicht auch der gute alte 50Hz Motor, zumal unsere Netzfrequenz bisher ja immer sehr genau war...?

Und daß, was sich bei den neuen Philipsgeräten Schwungmasse nennt, ist doch wohl eher ein Schwungmässchen, oder?
Und die Drehzahlregelung teils noch über kapazitive Zahndingens.... Ich finde man kann´s auch übertreiben.

Es gibt doch eine noch größere Maschine von Phlilps. Ist die eigentlich ähnlich konzipiert oder kommt sie besser weg?

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#11
ich mag die Dinger trotzdem. Kein Tonbandgerät passt optisch so gut zu meiner Dual Anlage Cool . Und bis bei meinem die Andruckrolle zu zicken begann, hat es über 40 Jahre treu seinen Dienst getan, spulen tut es mit der Zahnradkonstruktion heute noch, und Laufgeräusche macht es bis heute nicht mehr als ein N4504.

Direkt neben meinem 7300 steht noch so ein Plastik-Bastard, der Dual 741Q. Klanglich und funktionell ist das der beste Dual den ich je hatte, aber der darf bei den Fans auch nicht gut sein, weil er nicht gut sein darf.

Ich finde, man braucht bei den Konstruktionsfehlern von damals keine rosarote Brille aufzusetzen, sollte aber fair bleiben. Es gibt einige japanische "Über-Tapedecks" aus den achtzigern, die innen auch komplett aus Plastik bestehen, die keine 40 Jahre durchhalten, und wo niemand was dabei findet. Wenn jemand versucht, die Uher Fehlkonstruktion Omega Drive zum Laufen zu kriegen, erntet er Respekt, ist ja schliesslich Uher und eine schwere teure Fehlkonstruktion aus Metall. Wenn aber jemand offen zugibt, dass er die Philips Kisten trotz aller Schrullen mag und am Leben hält, dann geht immer sofort das Gebashe los.

Gruss Frank

   
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#12
Schlecht aussehen tun die ja auch nicht.
@Frank: So lange sie funktionieren ist ja auch alles in Ordnung.
Am 7150 die Lust verloren habe ich übrigens nicht, zumal auch viele Erinnerungen dranhängen.
Und ja, Lust ist vorhanden und Du kannst mich auch gerne darüber auf dem Laufenden halten, was mit Deiner Andruckrollenmechanik ist. Evtl. Ein Zahnrad im 3D-Druck-Verfahren zu konstruieren finde ich ebenfalls interessant, auch wenn ich keine Ahnung davon habe.
Was ist denn an meiner Signatur cool? Jetzt hast Du mich neugierig gemacht.

Wieso eigentlich Plastik-Bastard? Sieht doch nach einem schweren Teller aus? Oder ist das nur Täuschung?

Übrigens:
Habe eben nach der größeren Bandmaschine von Philips geschaut.
Damit meinte ich die 4520 -aber hallo- das ist ja ein älteres Modell aber macht optisch richtig was her.
Und das schöne an dem Teil: Die Rolle bleibt draussen!

Hat jemand Erfahrung mit diesem Gerät`?

Die 4450 gefällt mir auch gut.

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#13
Tsss...
Was hasst Du bloß gegen eine versenkte Andruckrolle im Allgemeinen?
Meine Dokorder 7200 macht das ganz rustikal.
Erst haut ein Magnet die Rolle aus dem Gehäuse nach vorne. Dort angekommen wird ein Kontakt geschaltet der "ZACK!" mittels 2ten Magneten die Rolle hoch gegen den Capstan hämmert!
OK: nix mit Plastik - Vollmetall
Und zum eleganten Einlegen des Bandes ist das schon eine feine Sache.

Gruß
Oliver
...der die N7300 immer noch als eine der schönsten Maschinen hält...wenn sie läuft...
Mist! Angry Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur.. Confused

Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
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#14
Hallo Oliver,

wenn die Maschine Zack-bumm macht, finde ich das voll in Ordnung. Cool
Wenn sie aber Krack bssssssssss macht und dann ein schamrot angelaufenes, abgegnabbeltes Zahnrad auftaucht, sollte man genau dieses Patent an der Biegung eines Flusses begraben.
Da hätte sich Philips mel eine Scheibe abschneiden sollen, anstatt solch einen Mist zu entwerfen.
Setz doch mal ein Bild von Deiner 7200 rein. Würde mich interessieren, wie die aussieht.
Wo wurde die gefertigt bzw. woher stammt sie?

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#15
(31.07.2022, 22:06)Tigerfreund schrieb: Schlecht aussehen tun die ja auch nicht.
@Frank: So lange sie funktionieren ist ja auch alles in Ordnung.
Am 7150 die Lust verloren habe ich übrigens nicht, zumal auch viele Erinnerungen dranhängen.
Und ja, Lust ist vorhanden und Du kannst mich auch gerne darüber auf dem Laufenden halten, was mit Deiner Andruckrollenmechanik ist. Evtl. Ein Zahnrad im 3D-Druck-Verfahren zu konstruieren finde ich ebenfalls interessant, auch wenn ich keine Ahnung davon habe.
Was ist denn an meiner Signatur cool? Jetzt hast Du mich neugierig gemacht.

Wieso eigentlich Plastik-Bastard? Sieht doch nach einem schweren Teller aus? Oder ist das nur Täuschung?

Übrigens:
Habe eben nach der größeren Bandmaschine von Philips geschaut.
Damit meinte ich die 4520 -aber hallo- das ist ja ein älteres Modell aber macht optisch richtig was her.
Und das schöne an dem Teil: Die Rolle bleibt draussen!

Hat jemand Erfahrung mit diesem Gerät`?

Die 4450 gefällt mir auch gut.

LG Helmut

hi Helmut,

die Signatur "Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will." spricht mir halt aus der Seele. Ich neige a) immer dazu, mich NICHT für das zu interessieren, wofür sich alle interessieren, und b) habe ich ein Herz für die Zeit zwischen Kriegsende und dem Beginn der HiFi Ära. Bei mir stehen einige Exoten und Kombigeräte aus der Zeit rum, der letzte Neuzugang war ein besonderes Tefifon, eins, womit man neben normalen Schallbändern auch Magnetbandcassetten bespielen und abspielen kann. Auch das N7300 hat gerade deshalb meine Neugier geweckt, WEIL es so eine krude Konstruktion ist, und mittlerweile habe ich es trotz oder gerade wegen seiner Schrullen ins Herz geschlossen.

Das N4520 ist ein für Philips ungewöhnlich solides Gerät, wahrascheinlich hat hier jemand versucht, einen "Revox-Killer" auf die Beine zu stellen. Katastrophen wie beim 7150/7300 sind hier eher nicht zu erwarten, ganz unproblematisch ist es aber im Alter auch nicht. Und es ist TEUER, meiner Meinung nach zu teuer. Ich denke, wenn ich bereit wäre, das Geld auszugeben, wofür die Kisten mittlerweile gehandelt werden, würde ich doch eher zur sicheren Burg greifen, und mir z.B. eine Revox A700 ins Haus holen. Die kann zwar auch Zicken machen, die Teileversorung und der Support sind aber auf lange Zeit gesichert, während es für die N4520 genau wie für alle anderen Philipse nichts mehr gibt. Und wenn man Zweispur haben will, was in der N4520 Qualitätsklasse durchaus legitim ist, hat an ein Problem. Zwar gab es als N4522 eine Halbspurversion, doch die ist sowas wie die blaue Mauritius, selten und noch teurer.

Die N4450 habe ich selber, und finde sie auch faszinierend. Man sollte aber wissen, dass sie in gewisser Weise eine Mogelpackung ist. Technisch würde ich die N4450 als aufgeblasenen und bis zum Hals mit Features vollgestopften Philips Kleinspuler bezeichnen, den man stylistisch der Revox A700 angelehnt hat. Das Laufwerk kann zwar 26,5cm Spulen, ist aber eigentlich zu schwach für NAB Adapter und Metallspulen. Wenn man dauerhaft was davon haben will, sollte man nur Kunststoffspulen mit normalem Dreizack benutzen. Die N4450 sind eigentlich zwei Geräte in einem, ein Tonbandgerät und ein kompletter HiFi Verstärker, das Laufwerk lässt sich abschalten, auch eine Phono-Vorstufe ist vorhanden - aber keine integrierten Lautsprecher und kein Tuner. Standalone Betrieb des N4450 scheitert an den fehlenden Lautsprechern - man braucht immer Boxen dazu, und wenn man nur ein Deck braucht, kauft man eine Menge störanfälligen Blödsinn mit. Zu diesem Blödsinn gehört auch der grazile Auto Reverse Antrieb mit sechs ( !! ) Tonköpfen. Nicht falsch verstehen, ich mag das Gerät und will es auch nicht schlecht machen, man sollte sich nur darüber im Klaren sein, worauf man sich einlässt. Vom "Zickigkeitsfaktor" würde ich die N4450 noch über der N7300 einsortieren.

Und zum "Plastikbastard" - im Vergleich zu den japanischen Klapperkisten, die es als Zugabe zum HiFi Turm gab, ist der 741 sicher noch solide. Im Vergleich zu seinen Vorgängern, speziell 701 und 721, ist der 741 schon ziemlicher Leichtbau, der Teller ist zwar aus Metall, aber leichter als er aussieht. Und das Basisgerät besteht quasi komplett aus Plastik.


Gruß Frank
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#16
Hallo Helmuth!

Das ist jetzt bezüglich des Threats etwas Offtopic, aber weil Du gefragt hattest:

hier paar Bilder meiner Dokorder 7200. Seit 3 Jahren work in progress. Bin aber endlich, nach vielen Irrungen, Wirrungen und anderen Showstoppern, auf der Zielgeraden.

Hier noch ein (wirklich) kleines bisschen Infos über Dokorder.

http://www.thevintageknob.org/dokorder-1140.html

http://www.tonbandmuseum.info/dokorder-j...-1971.html

https://museumofmagneticsoundrecording.o...order.html

Sollte ich das Teil endlich fertig haben, kommt auch die lange versprochene Vorstellung der Kiste

Gruß
Oliver


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Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
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#17
Hallo Olli , Dein Maschinchen gefällt mir. Sieht auch sehr solide aus. Wo du die N 4450 erwähnst: ich habe die 4418. Die hat ebenfalls die ganzen Funktionen wie aux Tuner Plattenspieler und natürlich tape. Auch die Verstärker Funktion hat sie, wobei das Laufwerk ausgeschaltet wird. Die 4418 kann aber nur 18er Spulen aufnehmen.
Das Schöne an der Kiste ist: da sind sogar Lautsprecher eingebaut die gar nicht so schlecht klingen. Allerdings habe ich mich neulich dumm und dämlich gesucht als der linke Kanal bei der Aufnahme bei allen Funktionen stumm blieb. Durch die ganzen Funktionen hat man ein fürchterliches Leiterbahnchaos wo man sich erstmal durchwurschteln muss . Letztendlich habe ich das blöde Ding ( eine schlecht verarbeitete Lötstelle ) auch gefunden. Gruselig!

Übrigens: für die 44 18 suche ich noch zwei Füßchen.

LG Helmut
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