22.07.2005, 14:07
Musik zum anschauen - ist das nicht ein Wiederspruch per Definition?
Was bewegt Menschen, optische Abbilder für Musik zu suchen?
Ursprünglisch diente doch die Erfindung der Notenschrift der Schaffung reproduzierbarer Tonfolgen.
Sie war also zunächst einmal Datenspeicher, und ein ziemlich genialer noch dazu, weil sie nicht nur die Tonhöhen, sondern auch deren zeitlichen Verlauf und deren Intensität wiedergeben konnte.
Dr. Michael Casey arbeitete bereits an einem Verfahren, das erste Aussagen über die Struktur eines Musikstücks zuläßt. Die von ihm erarbeiteten Soundmodelle erbringen wichtige Zusatzinformationen wie die Ähnlichkeit und Struktur von Musiksegmenten innerhalb eines Stücks.
Die von Casey erarbeiteten optischen Beschreibungen von Musikstücken ignorieren alles, was man gemeinhin mit der Musik verbindet. Rhythmus und Melodie finden sich darin nicht wieder. Statt dessen drücken die Bilder Selbstähnlichkeiten aus, die für aufeinanderfolgende Bruchteile einer Sekunde gelten.
Der Computer vergleicht diese Abtastsegmente. Etwas was sich ähnlich anhört, muß auch im Diagramm ähnlich aussehen. Auf der X- und Y-Achse läuft die Zeit des untersuchten Musikstücks. Drückt man die Ähnlichkeiten der gefundenen Strukturen mit Farben aus, dann bekommt man eine optische Struktur.
Vor 40 Jahren hatte Prof. Wilhelm Fucks seinerseits statische Untersuchungen gemacht, mit denen die Strukturen verschiedener Musikstücke sichtbar wurden.
Auf diese Weise erhält man optische Abbilder der Übergangshäufigkeiten, die je nach Komponist und Musikstück ganz unterschiedlich aussehen.
Das Bachsche Doppelkonzert für zwei Violinen zeigt in der ersten Solostimme, daß Bach nur ganz selten zwei gleiche Töne hintereinander komponierte. Ganz anders der Klassiker Beethoven, der von dieser Tonwiederholung ganz bewußt Gebrauch machte. Beethoven nutzt auch viel spektakulärere Tonübergänge, verwendet also vom möglichen Übergangsspektrum einen viel größeren Teil als Bach. Geht man in die Zwölfton-Musik von Webern, dann verlieren sich die optisch wahrnehmbaren "Komponistenregeln" der beiden Altmeister.
Der Ansatz von Casey geht weiter als der von Fucks. Bei anderer Besetzung des selben Stücks erhält man ein anderes, wenn auch ähnliches Diagramm. Die Soundmodelle sagen sowohl etwas über ein Stück als auch über seine Interpretation aus, sie sind eine Art optisches Wasserzeichen. Keine zwei Interpretationen des gleichen Stücks sind identisch.
So könnte man nach dem Thema eines Liedes suchen oder nach dessen Refrain.
Wer weiß etwas zum Schlüssel dieses Systems, dem heutigen MPEG7-Standard?
Was bewegt Menschen, optische Abbilder für Musik zu suchen?
Ursprünglisch diente doch die Erfindung der Notenschrift der Schaffung reproduzierbarer Tonfolgen.
Sie war also zunächst einmal Datenspeicher, und ein ziemlich genialer noch dazu, weil sie nicht nur die Tonhöhen, sondern auch deren zeitlichen Verlauf und deren Intensität wiedergeben konnte.
Dr. Michael Casey arbeitete bereits an einem Verfahren, das erste Aussagen über die Struktur eines Musikstücks zuläßt. Die von ihm erarbeiteten Soundmodelle erbringen wichtige Zusatzinformationen wie die Ähnlichkeit und Struktur von Musiksegmenten innerhalb eines Stücks.
Die von Casey erarbeiteten optischen Beschreibungen von Musikstücken ignorieren alles, was man gemeinhin mit der Musik verbindet. Rhythmus und Melodie finden sich darin nicht wieder. Statt dessen drücken die Bilder Selbstähnlichkeiten aus, die für aufeinanderfolgende Bruchteile einer Sekunde gelten.
Der Computer vergleicht diese Abtastsegmente. Etwas was sich ähnlich anhört, muß auch im Diagramm ähnlich aussehen. Auf der X- und Y-Achse läuft die Zeit des untersuchten Musikstücks. Drückt man die Ähnlichkeiten der gefundenen Strukturen mit Farben aus, dann bekommt man eine optische Struktur.
Vor 40 Jahren hatte Prof. Wilhelm Fucks seinerseits statische Untersuchungen gemacht, mit denen die Strukturen verschiedener Musikstücke sichtbar wurden.
Auf diese Weise erhält man optische Abbilder der Übergangshäufigkeiten, die je nach Komponist und Musikstück ganz unterschiedlich aussehen.
Das Bachsche Doppelkonzert für zwei Violinen zeigt in der ersten Solostimme, daß Bach nur ganz selten zwei gleiche Töne hintereinander komponierte. Ganz anders der Klassiker Beethoven, der von dieser Tonwiederholung ganz bewußt Gebrauch machte. Beethoven nutzt auch viel spektakulärere Tonübergänge, verwendet also vom möglichen Übergangsspektrum einen viel größeren Teil als Bach. Geht man in die Zwölfton-Musik von Webern, dann verlieren sich die optisch wahrnehmbaren "Komponistenregeln" der beiden Altmeister.
Der Ansatz von Casey geht weiter als der von Fucks. Bei anderer Besetzung des selben Stücks erhält man ein anderes, wenn auch ähnliches Diagramm. Die Soundmodelle sagen sowohl etwas über ein Stück als auch über seine Interpretation aus, sie sind eine Art optisches Wasserzeichen. Keine zwei Interpretationen des gleichen Stücks sind identisch.
So könnte man nach dem Thema eines Liedes suchen oder nach dessen Refrain.
Wer weiß etwas zum Schlüssel dieses Systems, dem heutigen MPEG7-Standard?