"CDs sind unterschätzt!“
#1
Ableton-Erfinder Robert Henke: „CDs sind unterschätzt!“ (gearnews.de)

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll. Die meisten Punkte drehen sich um ökologische Aspekte. Ohne das kleinreden zu wollen: Ist das bei der Frage nach CD oder Vinyl wirklich so entscheidend? Das Sparpotential dürfte doch im Vergleich zu anderen Bereichen des Lebens verschwindend gering sein.
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#2
Nun, eine Nische gegen die andere... Heute wird zu 75% gestreamt, hat er vielleicht nicht mitbekommen ;-))

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#3
Da hat sich jemand über seine persönliche Vorliebe von CDs gegenüber Vinyl-Platten geäußert.
Ein Vergleich mit streaming war (ursprünglich) nicht beabsichtigt.
Im Nachhinein wird diese Äußerung nun von dem Veröffentlicher be-hyped / überbewerted (um mehr Aufmerksamkeit zu erregen) und von den in die provozierte Diskussion eingetretenen Mit-Äußerern in überzogenem Kontext nach-beleuchtet und -bewertet.

Man kann es einfach als belanglos ich-norieren.

MfG Kai
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#4
Streaming ist nur deshalb ein Problem, weil die Daten bei jedem Hören erneut gestreamt werden. Wenn die Daten einmal runtergeladen und dann lokal genutzt werden, düfte das wohl die ressourcenschonendste Art der medialen Verbreitung sein, die wir je hatten. Ein weiterer Vorteil virtueller Daten ist, dass sie vom Format flexibel sind, vom hoch komprimierten mp3 bis zur höchsten unkomprimierten Auflösung geht alles und alles mit dem selben Player. Rein praktisch machen physische Datenträger abseits von digitalen Festspeichermedien ALLE keinen Sinn mehr.

Und diese Diskussion CDs vs. Vinyl ist auch Schwachsinn. Beide Medienarten sind geeignet, auf sehr hohem Niveau Musik zu hören. Die Schallplatte hat den Vorteil, dass sie technisch simpler ist, und auch handwerklich am Leben gehalten werden kann, wenn die Industrie mal aussteigt. Die CD ist portabler und unempfindlicher gegen Beschädigungen, ewig haltbar ist sie aber auch nicht, und die Abspielgeräte brauchen industriell gefertigte Teile, wenn sie am Leben bleiben sollen. Und nachhaltig sind beide Systeme nicht, in beiden Fällen ist Material im Spiel, das sich kaum recyclen lässt.

Was mir so unsäglich auf die Nüsse geht bei solchen Debatten, ist, dass so viele schlaue Menschen nur mit ihrem Räppelchen spielen, statt sich mal ernsthaft über Zukunftskonzepte und deren Umsetzung Gedanken zu machen, die wir so dringend bräuchten.

Gruß Frank
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#5
(23.07.2022, 12:46)nick_riviera schrieb: Die Schallplatte hat den Vorteil, dass sie technisch simpler ist, und auch handwerklich am Leben gehalten werden kann, wenn die Industrie mal aussteigt.

... was, meine Meinung, zu unseren Lebzeiten aber wahrscheinlich eh nicht (komplett) passieren wird. Ich gehe davon aus, daß immer noch so viel Nachfrage da sein wird, daß es sich für eine China-Klitsche lohnt, weiter CD-Player zu bauen.

Die Frage ist nur, wie lange es noch einigermaßen hochwertige Modelle geben wird. Da rechne ich mit einer ähnlichen Entwicklung wie bei der Kassette: Bei Aldi werden vermutlich auch in 20 Jahren noch einfache CD-Player für Hörspiele u.Ä. stehen, aber ob die großen HiFi-Hersteller weiter Geräte anbieten werden, erscheint mir fraglich.
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#6
Vinyl lässt sich aber besser recyclen als CDs.

Bei der Schallplatte ist im Normalfall die Hülle nur Papier/Pappe und die LP ist abgesehen vom Label PVC. Es gibt auch immer häufiger LPs aus recyceltem Vinyl, die allerdings nach meiner Erfahrung ein höheres Grundrauschen haben.

Bei der CD lässt sich die Hülle wahrscheinlich noch am besten recyclen. Die CD mit der verklebten Reflektionsschicht wird da schon deutlich schwieriger.

Letztendlich ist aber die Lebensdauer eines Tonträgers deutlich höher als z. B. eine Keksverpackung, die auch eine Menge Plastik hat.

Gruß
Robert
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#7
(23.07.2022, 13:04)timo schrieb:
(23.07.2022, 12:46)nick_riviera schrieb: Die Schallplatte hat den Vorteil, dass sie technisch simpler ist, und auch handwerklich am Leben gehalten werden kann, wenn die Industrie mal aussteigt.

... was, meine Meinung, zu unseren Lebzeiten aber wahrscheinlich eh nicht (komplett) passieren wird. Ich gehe davon aus, daß immer noch so viel Nachfrage da sein wird, daß es sich für eine China-Klitsche lohnt, weiter CD-Player zu bauen.

Die Frage ist nur, wie lange es noch einigermaßen hochwertige Modelle geben wird. Da rechne ich mit einer ähnlichen Entwicklung wie bei der Kassette: Bei Aldi werden vermutlich auch in 20 Jahren noch einfache CD-Player für Hörspiele u.Ä. stehen, aber ob die großen HiFi-Hersteller weiter Geräte anbieten werden, erscheint mir fraglich.

CD und Cassette lassen sich nicht miteinander vergleichen. Wenn solche Geräte großindustriell hergestellt werden, ist es deutlich leichter, einen gut klingenden CD-Player für 30 Euro zu bauen als ein gut klingendes Cassettengerät.

Wenn es aber darum geht, alte Geräte aus der Blütezeit der jeweiligen Technologie am Leben zu halten, ist man bei analoger Technik deutlich besser dran. Ein altes Tapedeck kriegt man fast immer irgendwie wieder ans Laufen, während der Defekt eines nicht mehr lieferbaren Lasers oder hoch integriertem Spezial IC einen CD-Player in einen irreparablen Schrotthaufen verwandelt. Ich erlebe es grade selber bei der Reanimierung eines Dual CD130 von 1984, das ist echt nervig bis tragisch.

Gruß Frank
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#8
Das die CD unterschätzt wird, hat einen riesigen Vorteil: Weil jetzt alle Musik "mieten", kann man gebrauchte CDs zum Spottpreis bekommen.
Liebe Grüße,
Mega
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#9
für klassische Musik immer noch das Format der Wahl - obwohl höher auflösende Formate hier noch einen Tick besser klingen können (etwa eine DVD-Audio mit 88,2 kH7/24 Bit), nur haben sich diese nicht durchgesetzt
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#10
(23.07.2022, 12:46)nick_riviera schrieb: Was mir so unsäglich auf die Nüsse geht bei solchen Debatten, ist, dass so viele schlaue Menschen nur mit ihrem Räppelchen spielen, statt sich mal ernsthaft über Zukunftskonzepte und deren Umsetzung Gedanken zu machen, die wir so dringend bräuchten.

Es leben über 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten und es machen sich Millionen sehr schlauer Leute sehr schlaue Gedanken darüber, wie wir ohne Planet B in Zukunft auskommen. Das ist völlig ausreichend, manchmal genügt schon ein Einstein pro Generation! Der Rest will aber auch beschäftigt sein, das kann man noch immer wie die Römer machen und riesige Arenen bauen, oder ganz virtuell im Netz. Was in den Foren läuft ist nicht das Leben, das ist die globale Beschäftigungstherapie für die Massen. Es gibt nichts neues unter der Sonne ...
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#11
Was mir auf die Nüsse geht:
Hier sind ein Haufen Hobbyisten, die Spaß an der älteren Technik haben.
Da sollte Nachhaltigkeit überhaupt keine Rolle spielen.
Und diese ewigen Diskussionen was wohl besser ist ( Vinyl oder CD oder sonst was ) dürfte erst recht keine Rolle spielen.
Egal ob Tonband, Kassette, Vinyl oder CD, es ist alles schon ältere Technik die Spaß macht, das sollte man nicht gegeneinander Ausspielen.
Hat alles seine Daseinsberechtigung, wenn nicht in solchen Foren, wo denn?
Heißt aber auch nicht das man nicht dem Neuen aufgeschlossen sein kann und sollte.
Wenn die Menschheit sich allem Neuen verweigert hätten würden wir heute noch das Licht mit dem Hammer aus machen....


In diesem Sinne

Gruß
Holger
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#12
Also wenn das was wir hier betreiben nicht "Nachhaltig" ist, was dann?  Big Grin
Viele Grüße
Jörg
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#13
Bei DIYaudiuo und Vintage Audio Laser gab es erste Erfolge, Laser durch Diodentausch wieder zum Laifen zu kriegen. Auch stimmt die Aussage nicht, dass die Geräte hochspezialisierte Chipsets hatten. Dieselbenm RF-Amps, Decoder und Digitaler Filter wurden von Sony und Philips in unterschiedlichsten (OEM) Geräten verwendet. Man kann durchs Ausschlachten eines Billigheimers von damals einen Accuphase oder Kenwood retten, siehe die DAC-Konverterliste, die nicht nur Dacs, sondern auch die Decoder und Lasereinheiten listet: http://vasiltech.narod.ru/CD-Player-DAC-Transport.htm
2004 gab es den Hype, dass sich CDs auflösen. Seltsam, das ist 20 Jahre her, aber nix neues seitdem, obwohl 50% des CD-Bestandes hinüber sein müssten. Alle meine 650 CDs laufen noch immer, die älteste ist von 1984.
Ich mische auf hochwertigen Equipment aufgenomme Aufnahmen  akustischer Instrumente auf 24/96. Nach dem runterdithern auf 16/44.1 höre ich keinen Unterschied, es gibt seit Jahren dafür hervorragende Algorithmen dafür:
SRC Comparisons (infinitewave.ca)
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#14
Die CD hat einen wirklich entscheidenden Vorteil, ich bekomme Sie für wenig Geld auf eBay.
Kann Sie in den Rechner schmeißen und mir davon fix eine perfekte FLAC Datei fürs Archiv erstellen.

Die FLAC Datei geht nicht mehr kaputt und lässt sich mit Audi Interface in bester Qualität Analogisieren und ist extrem flexibel einsetzbar.
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