akai gx 280 D - Reverse springt auf Vorwärts zurück
#1
Liebe Leute, habe ein Problem.

Wenn ich das Band in normaler Laufrichtung abspiele, ist alles wunderbar.
Wenn ich aber die Reverse Taste klicke, schaltet das Gerät kurz um, um Sekunden danach die Laufrichtung abermals in Vorwärts zu ändern.

Anfangs trat der Fehler nur sporadisch auf. Wenn man ein Band auf revers gehört hat, sprang die Laufrichtung irgendwann unerwartet um.
Mit der Zeit wurde es immer mehr.

Mittlerweile hat das Gerät überhaupt keinen Bock mehr, Bänder revers abzuspielen, sondern spielt stur anders herum, es sei denn, man hält die Reverse Taste fest. Dann spielt es solange revers, bis man die Taste wieder loslässt.

Kennt jemand den Fehler bzw. die bösen Bauteile, ehe ich an dem Gruselschaltplan verzweifel?

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#2
Hallo Helmut,

das Problem ist bekannt und es gab dazu eine Änderung in der Schaltung. (Ich hatte das Problem auch bei meiner GX 280D SS)
Es wurden 4 Widerstände in der Laufwerkssteuerung abgeändert.
Ich habe dazu auch mal in der Vergangenheit was gepostet.
Leider bin ich gerade im Urlaub und habe keinen Zugriff auf die Schaltpläne.
Ich muß mal nachschauen, ob ich von hier aus was raussuchen kann.

Gruß, Jan

edit:
habs gefunden, siehe hier
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid276544

Wenn es bei dir daran nicht liegen sollte, dann auf jeden Fall mal die Germanium Dioden auf der Platine für die Laufwerkssteuerung überprüfen bzw. wechseln.
Vor allem mal D121 genauer prüfen. Darüber wird ja der Reverse Betrieb "gehalten"
Die Relaiskontakte der beiden Reverse Relais sollte man auch im Auge haben.
Den Schaltplan finde ich jetzt nicht so besonders gruselig. Ein bißchen studieren, dann begreift man auch wie das funktioniert.
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#3
Bist du mit dem Problem voran gekommen?

Gruß, Jan
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#4
Hallo Jan,

ich habe die Platine herausgeholt.
Die 4 Widerstände scheinen bereits der neuen Version zu entsprechen (1KOhm und 10KOhm.)

D121 scheint heil zu sein. wenn ich mit meinem Multimeter die Diode durchgagsseitig messe.
Aber bei dieser Art Messung fliesst ja nicht wirklich Strom.
Vielleicht sollte ich mir mal ein paar dieser Dioden kaufen.

Das blöde bei dem Modul ist, daß man es ja praktisch nicht ohne größere Umstände im Betrieb messen kann, es sei denn man hätte einen Verlängerungsadapter.

Bleiben also nur weitere Germanuiumdioden?

Studieren bringt es natürlich.
Ich wäre fast Radio-Fernsehtechniker geworden, wenn zu meinem Arbeitsablauf nicht dazugehört hätte, Kunden bis aufs äußerste zu bescheissen.
Da habe ich nicht mitgespielt, insbesondere nicht bei alten Omis und Opis, die eh nicht viel Geld in der Kasse hatten, nur um die geldgierige Frau des Besitzers zu befriedigen.

Transistor 111 kann nicht durchschalten, weil Transistor 110 ihm ständig die Basispannung nimmt, richtig?

Und jetzt kann man raten, woher T110 die Spannung an die Basis bekommt, die man nur mit permanentem halten des Tasters rev. unterbinden kann. Angry

Womit würdest Du am ehesten rechnen?

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#5
Hallo meine Lieben,

Ich glaube das ich den Fehler gefunden habe.
Vielen Dank, Jan für den Tip mit der Diode 121.
Die Diode selbst schent heil zu sein.
Aber, und das hatte ich Anfangs nicht gesehen, weil mein Schaltbild genau an deser Stelle etwas unsauber war, daß hinter der Diode noch ein Schließer vom Relais REV2-1 folgt, der Teil der Selbsthalteschaltung sein dürfte.

Ich habe das Relais ausgebaut und den Schließer geprüft.
Hier liegt offenbar das Problem. Der Schliesser schlließt nicht oder nur sporadisch, also auch passend zur "Macke", die sich nach und nach eingestellt hat.

Ich habe die Kontakte mit Alkohohl geflutet, leider ohne Erfolg.

Wie reinigt Ihr solche Kontakte? Gibt es ein bsonders gutes "Hausmittel" für besonders störrische Kontakte oder sollte man sich lieber nach einem Austauschrelais umsehen?

Und noch eine Frage: Das Gerät hat noch eine Macke. Im Reversbetrieb fällt ab und zu ein Kanal weg. Ich vermute ebenfalls Relais. Welches Relais ist dafür verantwortlich?

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#6
Hallo Helmut,

wenn du an die einzelnen Kontakte herankommst, einen Streifen dünnen Karton (Visitenkarte) mit Kontaktreiniger tränken und den zwischen den Kontakten durchziehen. Am besten bei offenem Kontakt einschieben, Kontakt schliessen und den Streifen herausziehen. Den Vorgang ein paar Mal wiederholen bis kein Dreck mehr auf dem Karton zu sehen ist.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Hallo Helmut,

das Relais für die Signalumschaltung im Reverse Betrieb sitzt auf der Platine mit dem Volume Regler. (siehe Bild)
Die Dinger sind fast immer defekt bzw. kontaktschwach.
Ich würde es komplett erneuern, da man die Kontakte kaum reinigen kann.
Bei dem anderen Relais auf der Laufwerkssteuerungsplatine würde ich feines 600er Schleifpapier durch die Kontake ziehen und vorher mit Kontakspray tränken.

Gruß, Jan


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#8
Hallo meine Lieben, ich brech noch zusammen.... Angry

@Bitbrain, Danke für den Tip. Leider hat mich das Relais danach ausgelacht.
Aus Rache habe ich feines Schmirgelleinen genommen. Jetzt muckt das Teil nicht mehr rum.

Nur ist der Fehler immer noch da!!!!! Diese Steuerplatine bringt mich langsam zur Weißglut!

@Janbunke, wie wird der Reverse Betrieb über die Diode 121 "gehalten"?
Ich dachte auch über den Schließer Rev 2-1, was sich als Irrtum herausgestellt hat ?

Ausschlaggebend ist doch Transistor 111, daß die Spulen der beiden REV. Relais anziehen?
Und ist es nicht so, daß, wenn Transistor 110 durchgeschaltet wird, die Basisspannung von Tr.111 abfällt und damit auch die Relaisspulen spannungslos sind?

Also müsste die Basisspannung von Tr.110 im Reversde Betrieb gegen Null gehen, damit Tr.111 ungestört durchschalten kann, oder?

Und jetzt verliere ich den Faden. Über welchen Weg wird Tr.110 ausgeschaltet?

Für Hilfe wäre ich Dummerchen sehr dankbar.
LG Helmut
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#9
So, immer mit der Ruhe und nicht verzweifeln. Schaltpläne lesen ist vielleicht nicht jedermanns Sache.

Richtig ist, daß T110 gesperrt werden muß, damit T111 durchschaltet, was bei dir ja auch der Fall ist, da du ja schreibst, solange du den Reverse Knopf festhälst, bleibt die Maschine brav im Reverse Modus. Soweit gut. Dann kann es nicht an den Transistoren liegen.

Das ganze ist eine logische AND Schaltung. T110 muß über jeweils 2 Germanium Dioden gesperrt werden.

Ich habe den Leitungsweg nach Masse über den Reverse Taster (roter Kreis) und D124/D125 mal rot eingezeichtet.
Sobald der Relaiskontakt  REV2-1 (grüner Kreis) anzieht, fließt Masse über D121 sowie über den "PLAY1" Relaiskontakt und D120.
Also kann es eigentlich nur an den Dioden D120/D121 oder den dazugehörigen Relaiskontakten liegen.

Überprüfe bzw. reinige mal auch das PLAY Relais.
Allerdings, wäre der entsprechende Kontakt fratze, würde die Maschine auch nicht mehr im Vorwärtsbetrieb bleiben.
Also bitte mal D120 überprüfen.
Und ganz wichtig, das sind Germanium Dioden mit geringem Spannungsabfall bei Durchlass. Keinesfalls durch Silizium Typen ersetzen!
https://www.ebay.de/itm/274783379519

Auch mal D117 kontrollieren (blauer Kreis). Wenn die defekt ist, zieht das "PLAY" Relais im Reverse Modus nicht an.

Gruß, Jan


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#10
Schönes Forum. Hier kann man noch etwas lernen.

@Jan: ich habe die Dioden durchgemessen,

D120 288mV und D121 303mV.

Aber wer weiß, was passiert, wenn dort ein wenig mehr Strom durch läuft.
Deshalb habe ich eben die von Dir angegebene Seite besucht und mir die Dioden gekauft.

Neulich beim Einbau der Platine hat sich noch eine Macke dazugesellt: Plötzlich war die Reverse Taste völlig außer Funktion.
Erst wenn ich der Platine einen Klapps mit dem Schraubendrehergriff gegeben habe, setzte die Funktion wieder ein.
So habe ich mir die Lötstellen noch einmal genauer angeschaut.
Dabei hatten einige Übergangspunkte von oberer zur unteren Leiterbahnebene auf der Bestückungsseite einen kreisrunden Riss um die Lötstelle, so wie es früher auch bei Zeilentrafos von Fernsehern zu sehen war.
Vielleicht hat sich da auch noch der ein- oder andere Fehler versteckt.
Habe die Punkte nachgelötet.
Wenn ich weiter bin, melde ich mich wieder.

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#11
Hallöchen,

offenbar hat sich das Problem erledigt. Vielen Dank an Jan. Cool

Die Diode 120 ist schuld gewesen. Sie hat offenbar einen thermischen Fehler.
Deshalb lief die Schaltung teils auch eine Weile, bis eine bestimmte Temperatur erreicht war.

Danach wurde sie offenbar hochohmig, sodaß Tr.110 wieder durchschalten konnte.


Jetzt muß ich mich noch dem Pupsi Relais am Volume Regler widmen, damit im Reverse Betrieb wieder beide Kanäle laufen.

LG Helmut.
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#12
Hallo Helmut,

danke für deine Rückmeldung. Das Relais würde ich unbedingt erneuern. Ich nehme dafür immer voll gekapselte Signalrelais. Die Anschlüsse muß man dann mit Drähten verlängern. Ein vom Layout passendes zu finden dürfte schwer werden.

https://www.reichelt.de/signalrelais-thd...ol_8&nbc=1

Gruß, Jan
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#13
Hallo Jan,

ich habe Vorgestern eimerweise Bauteile aus einer ehemaligen Elektronikwerkstatt erhalten. Darunter auch ein Sack voller Relais, in der Hoffnung, daß etwas halbwegs passendes dabei ist.
Wenn Du mal auf meiner Ecke bist (24536), kannst Du Dir gerne einen Eimer voll Bauteile mitnehmen.

LG Helmut
Ein durchgeknallter Röhrenspinner mit Tigertick, der hauptsächlich Geräte sein eigen nennt, die keiner haben will.
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#14
Hallo Helmut,

letzte Woche war ich noch in Schleswig-Holstein auf der Durchreise vom Urlaub.
Das nächste Mal kann ggf. noch auf sich warten.

Gruß, Jan
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