Telefunken Magnetophon M 24 de Luxa
#1
Hallo,

nur kurz habe ich über den Grundig- und Uhertellerrand geschaut...und es hat "bumm" gemacht.
Herrjeh, was habe ich getan?

   

"Luxa" kommt übrigens von Luxation.

Erst einmal steht das Telefünkchen jetzt hier, ich werde berichten
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#2
Hier gibt es neue Vollspur-Köpfe...
VG Jürgen
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#3
Glückwunsch zur M24.
Als Maschinchen würde ich die nicht nur bezeichnen, sie wiegt doch ganz ordentlich.
Elektrisch sind auf jeden Fall alle Ero-Papierkondensatoren zu wechseln, die sind alle gleichstromdurchlässig.
Die Maschine ist in freier Verdrahtung gefertigt, das macht das Wechseln komplizierter.
Mechanisch sollte das obere und untere Lager der Tonwelle mit Sinterlageröl versehen werden, ggf. das Reibrad gesäubert und etwas aufgeraut werden.

Wenn alles erledigt ist wirst du viel Freude an der M24 haben.

Gruß Jan
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#4
Jetzt geht es weiter:

Die kleineren Heimtonbandgeräte sind ja eher mein Steckenpferd, meine "dicksten" waren bisher Grundig TK 60 oder als Dreimotorer Revox A77.
Die Tage hatte ich für einen Forenkollegen überlegt, welches Röhrengerät infrage käme und mir fiel das Telefunken M85 ein, mit dem habe ich in den frühen 80ern schöne Aufnahmen gemacht, bevor ich zu Stereo gewechselt bin. Dazu die im Netz verfügbaren alten Prospekte beguckt...och, die Modelle hab ich ja alle, obwohl ich kein ausgemachter Telefunkenfan bin. Nur, da gabs ja noch das ganz dicke Teil im Prospekt, das M24. Ich erinnere mich, das mal auf einem alten Bild im Gebrauch beim hochverehrten Hermann Hoffmann gesehen zu haben, schon in den Siebzigern. An einen Kauf war als Jugendlicher nicht zu denken, es gab keine Bucht, keiner kannte das Teil und es wäre für mich ohnehin viel zu teuer gewesen.
Kurz mal im Internet geguckt, zack, da ist eins! Zack! Gekauft! Ein Irrsinn. Wohin mit dem Klotz? Das eine oder andere Gerät lungert ja schon bei mir herum...
Nun denn. Ich zum Verkäufer gefahren, da stand es. Sch****! So groß hatte ich mir das nicht vorgestellt, vorher noch nie eins gesehen gehabt. Kofferraum auf, den Griff gefasst und: "Wottsefack!", hätten unsere jungen Nachbarn jetzt gesagt. Ist da Blei drin? Dagegen ist das Wackerstein-TK 60 ja ein Federgewicht!. Deuker nochmal!
Mein Schultergelenk wollte schon kugeln, und zwar aus. M 25 de Luxa, de Luxation.
Die Gallertkerne meiner Bandscheiben in guter Position wähnend, rin damit in den Kofferraum. Der Wagen gab merklich nach, mir fiel das Lied: "Der alte Astra mit den elas-tischen Beinen, wie der so herrlich in den Federn knien kann" ein. Das Auto fuhr sich auf dem Rückweg wie frisch vollgetankt und 2 fleischige Kumpels mit drin.

   

Jetzt aber: Mit langen Armen das Ding ins Tonbandzimmer geschleppt, da steht es nun.
Ein Schönheit ist es auf den ersten Blick nicht gerade. Auch ziemlich verwarzt.

   

Unter dem Deckel sieht es allerdings ganz ok aus, keine groben Schäden, alles dran.
Mal eben nach den Köpfen gesehen, oh, ganz gut, nur dreckig, das lässt hoffen.

   

Der Verkäufer hatte gesagt, dass sich "bei dem Tonband auch was bewegen" würde, also hatte er es eingeschaltet, so kann ich hier mit Stecker rein und los die ersten Gehversuche mit dem Ding machen.
In der Tat...eingeschaltet...schrummm, ein fieses Geräuch nach harter Zwischenrolle war zu hören, ich wusste vorher nichts von der M24-Technik, also dass sich darin tatsächlich so eine Rolle befindet. Mist! Bisschen enttäuscht war ich schon.
Band drauf-Ton ab, nein kein Ton, nüscht, weder aus den Lautsprechern, noch aus dem Diodenausgang. Start und Umspulen geht aber. Potis für Klangblende kaum noch beweglich, verharzt. Eigentlich gut, ein Zeichen, dass das 24 lange gestanden hat und nicht völlig runtergegurkt ist.
Mein erster Verdacht, nämlich der auf oxidierte Sicherungen bestätigte sich, nachdem ich das rückseitige Türchen abgeschraubt hatte.

   

Gereinigt, neue Sicherungen rein....es spielt! Richtig gut aber nicht, verzerrt und kraftlos.
Sollte es wirklich lange gestanden haben und im Innern Papierkondensatoren und Malzbonbons zu finden sein, weiß ich auch, warum.
Es muss also raus aus dem Gehäuse.
Donnerwetter! Deutscher Schaltschrankbau alter Schule! Und noch eine Portion gediegener Maschinenbau dazu. Ist das von Krupp und es steht nur Telefunken drauf?
Und, noch besser, es scheint alles total original zu sein, man kann auf den ersten Blick nicht erkennen, dass da schon jemand "bei" war. Hätte ich nicht erwartet! Die Fingerabdrücke auf den Abschirmblechen, keine Ahnung, von wem. Vielleicht hat einer nur geguckt und das Innenleben befingert ohne einzudringen, man wird sehen.

   

   

   

   

   

   

   

   

Aha, ein später 61er Jahrgang.

Die alten Kondensatoren werden natürlich hinüber sein, das ist ein Projekt für lange Winterabende, aber macht nichts.
Die laute Zwischenrolle konnte ich durch Beischleifen beruhigen, der Gummibelag war nur oberflächlich krustig.
Rein mechanisch läuft es schon wieder richtig gut.
Wenn man das Gehäuse reinigt und die Elektrik überholt, ist das ein sehr brauchbares Exemplar. Ich studiere erstmal die Innereien genauer und gucke mir den Schaltplan an, da hat man was zum Forschen. Darum gehts ja.

   

Den NOS-Vollspurkopfträger habe ich auch gesehen, klasse, aber der ist mir zu teuer. Vollspur brauche ich außerdem nicht wirklich.

Gruß
Peter S.

>meine Frau hat es gesehen..."Ooh!" war der einzige Kommentar bislang, was hab ich's gut :-)
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#5
Hallo Peter,

meine Glückwunsche zu Deinem neuesten Schwergewicht.

Deine Beschreibungen sind immer wieder sehr angenehm zu lesen.

Dieser Gerätetyp war lange Jahre mein "Tonband-Traum".

Hoffentlich hast die seitlich in die Löcher im Chassis einzuhängenden Griffe dabei, damit geht das Teil einigermaßen sicher aus dem Gehäuse heraus und man klemmt sich die Finger nicht so sehr. Ich weiß wovon ich schreibe.
Die Fingerabdrücke in der Cadmierung hat mein Gerät auch.

Die Mechanik hat viele Anleihen bei der M10 gemacht. Beide Geräte wurden auch zur selben Zeit in Wedel entwickelt. Nur ist hier natürlich alles viel leichter und luftiger !!! Die M10 wiegt dann noch mal das Doppelte (ohne Gehäuse).

Sehr schön, daß die kleinen Plastiknupsis auf den Keramikstiften der Bandabheber im Kopfträger noch dabei sind. Die verdünnisieren sich schnell, und keiner hat so etwas rumliegen. Es geht auch ohne, sieht aber nicht gut aus.

Achtung !!! Die Schwungscheibenlager sind Pendellager, einfaches öffnen und reinigen führt regelmäßig zur Dejustage, und dann ist die Senkrechtstellung der Tonwelle perdu. Kriegt man wieder hin, aber das dauert.

Die Lagerung der Welle des Andruckrollengehäuses macht häufig einen klappernden Eindruck. Das sind Kugellager !! mit etwas Luft, damit die Rolle (Sinterlager) dann auch schön raumparallel zur Tonwelle steht. Sollte man auch so lassen. Hält noch 100 Jahre.

Die Bandzugregelung bei Aufnahme und Wiedergabe ist unkonventionell, weil mit ganz heißer Nadel genäht, als die Konstruktion eigentlich schon abgeschlossen war. Aber sie funktioniert normalerweise problemlos.

Wenn´s Probleme geben sollte, will ich gerne aushelfen.

Viele Grüße
Manfred
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#6
Herzlichen Dank für die Tipps. Werde ich beherzigen, für mich ist das Ding ja neu und ich möchte nichts vermurksen.
Ich ahne jetzt, wie viel schwerer die richtig dicken Modelle sind.

Das Gehäuse habe ich abbekommen, indem ich das Gerät vorsichtig auf den Kopf gelegt und dann das Gehäuse abgehoben habe, ging ganz gut.

Die Zwischenrolle kann ich an ihrem Platz belassen, läuft jetzt ruhig. Sinterlager werden mit Sinteröl versorgt.

Für mich als Hobby-Heimgeräteanwender ist das M 24 schon beeindruckend.

Werde das ganz in Ruhe wieder herrichten. Insgeheim hatte ich gedacht, das mal für Live-Aufnahmen mitzunehmen, aber
bei dem Gewicht will das wohl überlegt sein. Stilecht wär es schon, in Kombination mit einem Sennheiser 421 erst recht.
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#7
Hallo Peter,

das wäre schon sehr stilecht.

Es gab damals Anfang der 60er wirklich Leute, die das Gerät eigentlich nur wegen des Gewichts wieder verkauft hatten.
Ansonsten waren sie zufrieden damit.

Achtung!! Die Klappe am Kopfträger nicht öffnen, wenn das Gerät oder der abgebaute Kopfträger auf dem Kopf liegen. Dann brechen die besagten Gnupsis ab, und die haben nun ja schon über 60 Jahre auf dem Buckel.

Viele Grüße
Manfred
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#8
Oh ja, dann bin ich da besonders vorsichtig. Danke!

Übrigens war ich zwischenzeitlich beim Elektronikladen (den gibt es hier noch) und hab fürs M 85 eine bunte Tüte Kondensatoren für den Herrn eingekauft.
Sehr gutes Resultat! Hatte ich gar nicht in Erinnerung, dass das so gut geklungen hat. Eigentlich eine geschmeidige und gute Kontruktion, das 85, obwohl es rund 1000,- Mark billiger als das 24 war. Die kleinen Geräte kamen aus Berlin, die großen aus Hamburg, habe ich das richtig in Erinnerung?
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#9
Hallo Peter,

prima...Heimtrainer des kleinen Mannes...^^

ja, neben M5 und M10 kamen auch M23,  M24 und M26 (19/38) aus HH bzw. wedel.

Prospekt:
https://www.hifi-archiv.info/Telefunken/1962/

BDA etc. im DL-Bereich.
SM finde ich grad' nicht.

K1 = Vollspurkopf mono
K3 = Halbspurkopf mono
K7 = angeblich Stereo-Halbspurkopf
K10 = nur Wiedergabekopf

Des weiteren gibt es hier ja einige M24-Fäden, z.B. dort:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...e+um+Hilfe

Schöne Grüße
Frank
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#10
Prima, vielen Dank für die Hinweise, lese ich alles fleißig.
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#11
Gern.
Das SM ist auch im DL-Bereich, nur nicht unter M24, sondern direkt unter "Tonbandgeräte".

Einen hab' ich noch:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...funken+m24
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#12
Vor Jahren hatte ich mir mal die digitale Version des vorzüglichen "Zeitschichten"- Buches gekauft, das ist jetzt
ein informatorischer Leckerbissen, ziehe ich mir nochmal rein.

Hat jemand eine Quelle für axiale Kondensatoren? (per PN) Mein kleiner Vorrat geht zur Neige und meine bisherige Quelle scheint für immer versiegt zu sein.
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#13
Hallo Peter!

Bei Reichelt und Pollin findest Du noch einige axial-Elko-Typen.
Vielleicht auch bei Bürklin?
Und hier: http://www.fragjanzuerst.de/dindex.htm gibt´s
auch Nachschub (wenn auch teuerer). Es gibt eine extra
Kondensatorseite, wo weiter unten diese Elko aufgelistet
sind.

Gruß
Wolfgang
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#14
Hallo Peter,

axiale Kondensatoren gibt es hier:

https://www.die-wuestens.de/dindex.htm

Ich hatte da selbst mal Kondensatoren zur Restaurierung von Röhrengeräten gekauft. Sind super !

Grüße, Rainer
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#15
"die-wuestens" und "fragjanzuerst" sind 2 Adressen vom gleichen Händler = Jan Wuesten

MfG, Tobias

P.S. Dieser Händler in Berlin hat eine sehr große Auswahl an axialen Kondenstoren und Elkos, preiswert oder Highend
https://www.banzaimusic.com/Capacitors/
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#16
Danke Euch für die Informationen.

Sehr EROtische Bilder folgen, Vorsicht!

   

   

   

   

   

   

   

   

   

   

Wiedergabe funktioniert so lala, Aufnahme krächzt nur und das Instrument macht nichts.
Hier gibt es viel zu tun, muss ja nicht unbedingt heute sein.


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#17
Was´n Schweinkram Big Grin
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#18
Ja, eklig, das Fett der Lager steif, die Gummibeläge hart und das Gehäuse steht vor Dreck.

Erst einmal Kondensatoren bestellen, dann wird das was.
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#19
Ich bin zwar absolut kein Freund vom pauschalen C-Tausch, habe aber bereits 3 Stück M24 hinter mir:

Mein Fazit:

Neben allen verbauten Ero-Kondensatoren solltest du auch die Funkenlösch-C in der Packung über dem Tastensatz unbedingt wechseln.
Die ziehen trotz Vergußmasse Luftfeuchtigkeit und wenn die plötzlich niederohmig werden erlebst du die tollsten Laufwerksfunktionen.

Die Elkos hatten bei mir auch alle 200-400% des ursprünglichen Wertes, das ist ein untrügliches Zeichen daß der Elektrolyt am Ende ist.

Wenn die Selengleichrichter noch in Ordnung sind solltest du die drinlassen, Ansonsten muss man die Spannungserzeugung (die Vorstufenröhren werden m.E. mit Gleichstrom geheizt) neu berechnen.

An den hier verwendeten Bauelementen sieht man, daß Telefunken die Maschine nicht in die gleiche Liga wie eine M5 eingepreist hatte, irgendwo mussten die ja auch einsparen.
Bei meiner M5 die sogar noch älter ist wurden viel bessere Kondensatoren verbaut, dort musste ich nicht einen einzigen wechseln, sogar die Elkos waren noch innerhalb der damals üblichen +100/-20 Toleranz.

Gruß, Jan
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#20
Hallo,

ich zerstöre auch nur ungern den originalen Zustand, aber wozu dann das Gerät haben? Becherelkos, aus denen Kruste herausquillt, rissige WIMAs, eingeschrumpfte EROs,
die bei meinen Grundig-Geräten schon vor ca. 30 Jahren am Ende waren, die müssen gehen. Die Selen-Gleichrichter sind noch funktionsfähig (nehme ich jedenfalls an) und ich möchte sie nicht unnmötig reizen.
Nur, ich bin beruflich gerade sehr angespannt, da muss das Projekt warten, ich habe nicht soviel Zeit. Bei solch schönen Geräten wie TK 60 und 64, A77 und jetzt beim M 24 bin ich, entgegen meiner sonstigen Vorliebe für Hau-Ruck-Aktionen, immer recht sorgfältig vorgegangen. Wenn es Neues gibt, werde ich es hier vermelden.

Am anderen Ende der Skala hab ich mir einen Grundig C200 Cassettenrecorder von ca. 1968 gefischt, der sich in einem sehr guten Zustand befindet. 2 kalte Lötstellen, etwas Sinterlageröl, neuer Riemen, fertig. Klingt erstaunlich gut, der Kleine. Welches Gerät macht zum Musikhören mehr Spaß? Mir beide.
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#21
Hallo Peter,

falls Du dir die Handgriffe aus 4 mm Rundmaterial selbst machen möchtest, Hier sind die Muster. Der Abstand der Haken ergibt sich durch den der Löcher im Chassis (ca. 10 cm).

Viele Grüße
Manfred

   
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#22
...wird als Projekt abgespeichert, vielen Dank!

Auf dem Foto mit den oxidierten Sicherungen ist unten rechts eine weiße zu sehen, 2A hat die. Laut Aufdruck auf der Abdeckung zu viel. Alles unter 1,6A brennt durch, dann erschlaffen die Umspulmotoren. Ist das normal oder ein Alarmzeichen? Ich trau dem Braten nicht und ahne schon ein Rauchwölkchen, nebst "Trafogeruch".
"Gleichrichter" heißt "Gleich riecht er" war doch auch mal ein Spruch.
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#23
Hallo,
so langsam trudeln die Kondensatoren ein, jetzt muss nur noch Bastelzeit eintrudeln.
Übrigens hatte ich unversehens Gelegenheit, mir die richtig dicken Telefunken-Studiomaschinen von
innen und außen besehen zu können. Beeindruckende Frankensteintechnik.
Jetzt verstehe ich, was Ihr meint. Das M24 ist ja wirklich zierlich dagegen.
In Internetfilmchen ist zu sehen, dass auch bei Wiedergabe der Zeiger vom Anzeigeinstrument wippt,
macht meiner nicht. Mal sehen, hoffentlich ist das Instrument nicht kaputt, sondern nur dessen Ansteuerung (Wunschdenken). Wahrscheinlich aber hat die Spule ordentlich Saft gekriegt und ist flöten (Schwarzsehen).
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#24
Hallo Peter,

Du erwähntest weiter oben ein Foto von Hermann Hoffmanns Maschinen.
Ist es dieses hier?

   

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#25
Selen- "Gleich-riecht-er" konnte ich auf Bild 4 von den EROtischen Bildern in Beitrag #16 gleich 2 Stück entdecken. Einmal ganz unten der flache silberne von Siemens B250 C250, dann links direkt oberhalb der Plattengleichrichter mit den 4 roten Platten. Ansonsten stimme ich Jan zu, wenn die Gleichspannungen stabil sind, drin lassen.
Wir haben in der Lehrfirma mal was gemeines mit einem schon riechenden defekten Silberling wie auf dem genannten Bild gemacht. 2 Kabel an die Wechselspannungsanschlüsse gelötet und den Gleichrichter in eine durchsichtige Plastiktüte eingedreht. Die Kabel an einen Netz-Regeltrafo mit Volt- und Amperemeter angeschlossen und die Spannung langsam hochgedreht. Irgendwann zuckte das Amperemeter hoch und in der Tüte rauchte es. Die  Spannung sofort wieder runtergedreht und nach einem Moment das Spiel von vorn. Nachdem wir die Tüte schon "vollgepupst" hatten, haben wir die Tüte unauffällig im Mülleimer im Aufenthaltsraum unserer Verkäufer deponiert, die Tüte dabei natürlich aufgedreht. Als ich 10 Minuten später in den Aufenthaltsraum kam, hatten die Verkäufer aus Verzweiflung Fichtennadelduft versprüht. Da konnte ich mich nicht zusammenreissen und habe gesagt "das riecht ja hier, als wenn jemand in den Wald gesch... hat".

MfG, Tobias

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#26
(15.07.2022, 08:01)PSMS schrieb: In Internetfilmchen ist zu sehen, dass auch bei Wiedergabe der Zeiger vom Anzeigeinstrument wippt,
macht meiner nicht. Mal sehen, hoffentlich ist das Instrument nicht kaputt, sondern nur dessen Ansteuerung (Wunschdenken). 

Hallo Peter,

das wünsche ich Dir auch. 
Hoffentlich steht nur der Vor/Hinter-Band  Roll-Schalter auf Vorband. Dann hast Du 100 Punkte.

Das sonst übliche an den Poller knallen lassen durch Einschalten gibt es hier nicht.  Das ist schon mal sehr lebensverlängernd.

Aus diesem Grunde laufen die Studio-Lichtzeiger anders herum. Bei Übersteuerung geht der Strom gegen 0. Der höchste Strom wird jenseits von .60 dB erreicht und dann auch noch ganz langsam mit elektrischer Dämpfung.
-  Die Altvorderen waren nicht doof.  -

Viele Grüße
Manfred
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#27
Hallo,
zuerst Alfred: Ja, genau das Bild meine ich. Ich war damals (1975) als 12-jähriger Tonbandgeräte- und Hermann Hoffmann-Fan schwer beeindruckt, als ich das Bild gesehen habe. Aber immerhin hatte ich da schon ein eigenes TK 545, mit dem ich fleißig die Sendungen mitschneiden konnte.

Tobias: Ihr bösen Lümmel! Ich wär bestimmt mit dabei gewesen...

Manfred: Sehr beruhigend zu lesen, also so wie die Druckluftbremse beim LKW, löst nur, wenn Dampf drauf ist.
Mal sehen, im Schaltplan ist da eine Diode zu sehen, vielleicht ist die (Germanium?) im Eimer.
Ich werde es herausfinden.
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#28
Hallo,
natürlich konnte ich nicht die Finger vom M24 lassen und habe mich auf Fehlersuche begeben.
Gute Nachricht:         Wiedergabe und Aufnahme funktionieren wieder
Schlechte Nachricht:  Das Anzeigeinstrument nicht

   

Das Ding mit dem roten und blauen Kopf müsste doch die Diode sein, oder?
Beim Durchmessen verhält sie sich wie eine, scheint ok zu sein. Ich werde nochmal den Signalweg zum Instrument verfolgen, aber ich befürchte, dass das Instrument defekt ist. Sehr schade.

Bei Aufnahme muss man dann eben blind aussteuern, aber das Resultat kann sich trotzdem schon mal hören lassen. Aus dem Koffer kommt ordentlich Rumms raus, mir klingt die Endstufe aber noch zu dumpf (über Anlage kommen Höhen reichlich).
Möglicherweise sind auch von den kleinen Styroflexkondensatoren welche hinüber. Die Papier-EROs waren jedenfalls die Übeltäter. Ich habe die übrigens nicht rausgerissen, sondern nur stillgelegt (ein Bein jeweils abgekniffen) und an Ort und Stelle belassen, die neuen Kondensatoren quasi drübergelötet. So könnte man den Originalzustand notfalls wiederherstellen, ist ja alles noch Experimentierphase. Es eilt ja nicht mit dem Klotz.

Jetzt kommen noch neue Siebelkos rein, neue Motorkondesatoren und auch die Entstörkondensatoren (von denen 2 bereits eine Anschlussseite herausextrudiert haben) kommen neu.
Welche kann man da nehmen? Drauf steht z.B. 50µF + 100 Ohm, gibt es sowas noch?

Auf jeden Fall schon mal ein Etappensieg bis hierher.

Gruß
Peter S.
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#29
Hallo Peter,

gucke bei den Motorkondensatoren erst, ob das nicht evtl. MP (Bosch od. ähnlich?) sein könnten. Dann solltest Du sie drin lassen.
Wenn die jetzigen Kondensatoren den Motor ordentlich laufen lassen, sind sie auch in Ordnung. Der Synchronmotor kriegt überhaupt nichts mehr gebacken, wenn die Kondensatoren kaputt sind.

Viele Grüße
Manfred
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#30
Hallo Peter,

die Germanium Diode dient der Gleichrichtung für den Aussteuerungsmesser.
Die Anzeigewechselspannung wird mehr oder weniger durch GR1 über C29 in eine Gleichspannung integriert welche eine Brückenschaltung über die Röhre V3I als veränderlicher Widerstand steuert.
Das im Querzweig der Brücke liegende µA-Meter wird entsprechend der Aussteuerung vom Querstrom durchflossen.
   
Das 250 µA-Meter kannst du mit einem Vorwiderstand, in etwa 10K auf Durchgang prüfen , niemals direkt mit einem Durchgangsmesser an das Messwerk gehen, sonst ist die Drehspule hinüber.
Schau mal nach ob der Umschaltekontakt S2 (Am Tastensatz) richtig arbeitet bzw ob dort alle Drähte fest sind.
Die Entstörkondensatoren haben meiner Meinung nach keine 50µF..., oder welche C meinst du damit.

Grüße, Jan
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#31
Vielen Dank für die Tipps! Sehr nett. Ich werde vorsichtig sein.
Mit Entstörkondensatoren meine ich das Ensemble unter dem Kontaktsatz
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#32
Hallo,

nach dem Ersatz der Papier-EROs und einiger Elkos, die braun rausgesuppt hatten, erklingt das M 24 sowohl bei Aufnahme als auch bei Wiedergabe wunderbar, ein erstaunlich dampfhämmeriger Kofferklang, ich bin beeindruckt. Genau so will ich das haben!

Allerdings die grausame und ernüchternde Gewissheit: Das Anzeigeinstrument ist k a p u t t.
Zeiger zwar freigängig, aber kein Durchgang (schön mit dem 10kOhm Widerstand gemessen). Habe kurz ein anderes Zeigerinstrument aus der Grabschkiste angeschlossen, das zappelt. Sehr, sehr schade.

   

   

   

Meine Hoffnung, ein originales Ersatzinstrument zu bekommen geht gegen Null. Werde wohl ein anderes aus irgendeinem Gerät 
in das originale Gehäuse transplantieren und die originale Skala drunterkleben müssen, damit wenigstens etwas zappelt.
Nun gut, dann muss man vor dem Aufnehmen eben testen, wie hoch man aussteuern kann. Blöd, aber nicht zu ändern.

Der Rest des M24 zeigt sich außerordentlich rüstig und das Ding hat wirklich einen klasse Klang (für meine Schrottohren wenigstens). Die Tonköpfe sind noch nicht sehr weit runter, wahrscheinlich werden sie mich überleben.

Das nächst kleinere TFK, das M85, ist aber auch nicht zu unterschätzen, macht vorzügliche Aufnahmen. Meins hat auch noch diesen sog. Ultra-Tonkopf, sehr schön, der scheint sehr langlebig zu sein. Die späteren Ausführungen haben den nicht mehr.
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#33
Hallo Peter,

ganz gegen Null solltest Du die Hoffnung noch nicht absinken lassen (*). 
Ich habe vor einiger Zeit einen Ersatzteilträger von unserem hoch zu verehrenden Forumsmitglied „Alfred F.“ bekommen.

Wenn das Instrument darin heil sein sollte, bekommst Du es; wenn nicht, habe ich endlich mal ein Instrument zum Zerlegen und Probieren.

Deine Beschreibungen machen so viel Spaß, und dieses schöne Tonbandgerätemodell ist es Wert, bei Dir zur Hochform aufzulaufen.
Ich kam mir vor 50 Jahren, wie ein Rundfunkmann vor, wenn ich den Bezugspegel mit dem Instrument eingestellt hatte und ich keinen Vorlauf und sonstige Ungereimtheiten beachten mußte. Immerhin hatte es Spitzenwertanzeige mit Zeigerinstrument. Wenn es irgendwann läuft, kannst Du ja mal testen ob es die Lichtzeigernorm des Rundfunks erfüllen kann.

Das Gerät M 24 war gut damals, hatte aber zwei ganz schwerwiegende Nachteile:
1. es war schwer wiegend
2. es war schwerwiegend teuer (der ganze Wasserkopf der alten Seilschaften mußte mit durchgefüttert werden). 
    Willi Studer war ganz alleine und vergleichsweise bescheiden. Gehört hier nicht her, aber paßt gut.


(*) Jetzt kommt ein kleiner Wermutstropfen: das geht bei mir alles nicht so fix, wie bei Dir.

Und da fällt mir noch etwas ein:
Die Tonköpfe sind in die µ-Metall-Abschirmungen nur eingeschoben und mit den außen vorne eingerasteten Bronzeklammern gesichert. Mit aggressivem Reiben auf altem Dreck kann man die verschieben (Azimut-Problem).

Viele Grüße
Manfred
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#34
Ich bin entzückt!

Ich hab das M24 relativ schnell wieder spielbereit bekommen, das stimmt, aber es gibt noch jede Menge Baustellen, technisch wie optisch. Etwas Patina darf aber ruhig sein, ich bin davon abgekommen, alle Geräte auf Hochglanz zu polieren. Fieser Speck und Mulm muss natürlich weg. So ein Gerät damals zu besitzen muss eine Offenbarung gewesen sein, mehr konnten normale Privatleute kaum stemmen. 
1979 hatte ein ostwestfälischer Radioladen BASF DP26 in der schwarzen Schachtel mit grünem Streifen im Angebot, da hab ich Teenie all mein Taschengeld zusammengekratzt und so viele davon gekauft wie möglich (ca. 20 Stück). Hat sich ausgezahlt, ich habe sie heute noch. Vorhin mal eins rausgekramt und dem M24 zu schmecken gegeben....astrein! Aufnahmen von SUN-Records drauf, jedes feinste Plattenknistern ist noch zu hören, erstaunlich. Auch das M85 spielt die Bänder gut ab, kaum Abrieb.

Später kamen so viele Aufnahmen dazu, da reichte das Geld nicht mehr für teure Bänder. Als Schüler griff man dann aus Not zum Shamrock, haben meine Kumpels die Tonband hatten auch getan.
2008 konnte ich ca. zwei Drittel davon gerade noch so digitalisieren, mit viel Tonkopfputzen, der Rest war Klebe.
Heute werden die verbliebenen Bänder wohl auch zum Teufel sein, die schwarzen mit der Rückseitenmattierung jedenfalls.
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#35
Hallo in die Runde,

damit kein falscher Zungenschlag aufkommt:  
Ich konnte mir das Gerät damals nicht neu kaufen. Ich habe Mitte der 60er Jahre dafür genau 500 DM bezahlt. 
Das war ungefähr mein Bruttolohn als Radio- und Fernsehtechniker bei Philips.

Wie schon geschrieben: Das Gerät M 24 war in meiner Jugendzeit mein Traumgerät. Die sehr aufwendige Konstruktion bei den Bremsen und beim Kopfträger (beides in Anlehnung an die Studiomaschine M10) waren schon etwas besonderes zur damaligen Zeit Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre.
Bevor die Kundschaft so richtig mitbekommen hatte, daß es das Gerät überhaupt gab (in Hamburg damals nur im Schaufenster von zwei großen Händlern Anfang der 60er Jahre), war die Fertigung auch schon längst wieder eingestellt worden.

Mit den Shamrock-Bändern habe ich auch schlechte Erfahrungen gemacht. Mit Glück konnte man auch Grand-Master-456-Band erwischen. Das hatte unglaubliche elektroakustische Werte damals auf meiner T9u. Bei 10 dB über Bezugspegel Klirrfaktor deutlich unter 1%. Da ich als Amateur mir angenehme Musik häufig wiederholte, fingen die Bänder bei mir schon um 1977 an zu schmieren. Dann habe die Finger davon gelassen. Kartons und Spulen habe ich nicht weggeworfen. Einige haben bis heute überlebt.

Zur Verwendung von freitragenden Wickeln auf der M24 gibt es Anregungen in folgendem Faden dieses Forums:

https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=25566

Viele Grüße
Manfred
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#36
Hallo Peter,

die Chancen für Deine M24 auf ein Meßinstrument steigen.

Ich habe mich auf dem Dachboden vorgearbeitet und auch Strom mit der Kabeltrommel in die Ecke bekommen und mit Krokodilklemmen die 240 V an die Netzklemmen gelegt.
Ich habe mich selbst gewundert. Beim Einschalten blieb die Netzsicherung drin und der Motor lief an.

Das Instrument geht beim Einschalten nach links an den Anschlag (wie es sein soll) und beim Aufheizen des Verstärkers auf Mittelstellung (wie es nicht sein soll vom Verstärker). Das ist wunderbar. Das Instrument ist heil. Der Verstärker nicht und die Soffitte für die Beleuchtung auch nicht.
Wenn ich mal Besuch bekomme mit starken Unterarmen, dann muß der mir beim Ausbau helfen, und dann demontiere ich das Meßinstrument für Dich vom Gerät. Im Moment bin ich dazu körperlich nicht in der Lage.

Viele Grüße
Manfred
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#37
Verheissungsvoll!
Wäre ja nur fair von mir, das selbst zu machen.
Nur wann und wo und wie? Deswegen durch halb Deutschland zu juckeln bringt es ja auch nicht. Bin also geduldig. Das alte Instrument ist durch Feuchtigkeit zugrunde gegangen, auf der Spule ist ein winzige Grünspan- Fressstelle, die hat das Drähtchen zernagt.

Aber schon mal bis hier herzlichen Dank für die Mühe, wirklich sehr nett!
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#38
Hallo Peter,

nun ist es passiert.

Ich hatte Besuch mit kräftigen Armen und Handgelenken.

Und der Bursche hat mir die M24 auf dem Dachboden bei Temperaturen um 3 Grad so lange in leicht vorgebeugter Haltung gehalten, bis ich das Instrument ausgebaut hatte. Dabei sind M3-Schrauben und Scheiben in der Dachbodenunendlichkeit verschwunden und werden Geschichtsforschern in späteren Jahrhunderten Rätsel aufgeben, weil sie dann in unpassenden Schichten lagern. Dies unter der Maßgabe, dass es dann noch Leute geben wird, die sich darüber Gedanken machen können. (Daran kann man derzeit sehr berechtigte Zweifel haben.)

Zur Sache:

Ich habe das Instrument mit passendem aus der Verdrahtung des Geräts abgekniffenem Vorwiderstand an meinem Netzgerät getestet. Yuuhuu.

Sieh selbst. Das erste Bild ist wegen der Aufregung noch verwackelt.


                                       


Wenn Du noch interessiert bist (so schnell gibst Du doch nicht auf, oder?), kannst Du das Instrument gerne haben.
Andernfalls habe ich eine Reserve.

Viele Grüße
Manfred
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#39
Hallo Peter,
ich hatte krankheitsbedingt eine lange Sendepause hier im Forum.
Nun komme ich ganz langsam wieder an Deck.

Bitte sende mir Deine Adresse, damit ich Dir das Drehspulmeßwerk zuschicken kann.

Mit den besten Grüßen
Manfred

p.s. Ich schicke Dir auch eine PN
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#40
Hallo Peter,

ich habe es doch noch geschafft.

Die Post hat das Paket mit dem Meßinstrument bei mir abgeholt. Es ist seit Freitag zu Dir unterwegs.

Ich habe Dir auch eine PN geschickt .

Viel Erfolg beim Einbau und viel Spaß mit der schönen M24-Maschine.
Ich fühlte mich mit der M24 damals in den 1960ern wie ein König.

Viele Grüße
Manfred
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#41
...da bin ich monatelang abwesend und bekomme nicht mit, wie sich edle Retter in der Ferne meiner annehmen...meiner und des M24, das mich selbst bestimmt überleben wird, wenn es in kundigen Händen verbleibt.

Ich freue mich über alle Maßen, dass das geklappt hat und ein Päckchen mit dem Niemehrzubekommengeglaubten
eintraf. 
Eigentlich habe ich gar keine Zeit heute, uneigentlich doch. Schnell auf dem Küchenteppich (Frau war unterwegs) das 24 geöffnet und Transplantation:

   

   

   

   

Mit fiebrigen Händen eingeschaltet:

   

Bewegte Bilder kann man hier nicht posten, so bleibt mein Freudentanz unveröffentlicht.

Der bauliche Zustand ist noch ein Provisorium, zum Teil sind die nur einseitig abgeknipsten EROs noch drin und mit Ersatzbauteilen überbrückt. Das wird noch besser.
Erst einmal funktioniert das Instrument sehr gut, vielen leben Dank an Magnettonmanni und Alfred F!

Beizeiten kommen die anderen Baustellen, ich berichte dann sofort. Spielen tut das M 24 jetzt schon recht gut.
Bei diesem Wunschgerät seit Kinderagen ist der Weg das Ziel für mich, ich brauche ja nicht unbedingt jetzt sofort ein perfekt laufendes, super aussehendes und korrekt eingemessenes Gerät, sondern ich ergötze mich langsam und genüsslich an Details beim Reparieren. Im Sportstudio mache ich schon mal Übungen für die Ärmchen, schließlich soll das M 24 auch mal mit zu Live-Aufnahmen. Ein nahezu neuwertiges Sennheiser MD 421 habe ich mir ja schon dazu ersteigert gehabt, das müsste ganz gute Ergebnisse liefern.
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#42
Hallo Peter,
schön daß deine M24 wieder die Pegel anzeigt.
Deinen Freudentanz kannst du durchaus hier in deinem Beitrag, als Video aufgenommen, einbinden und posten.....

Ich habe es auch nicht übers Herz gebracht meine letzte M24 zu verkaufen.
Da sind auch bewegte Bilder drin...

Wenn ich mir deine Bilder anschaue, dann wird deine Frau noch öfters einkaufen gehen müssen, damit du Zeit findest die fiesen Papier- und Elektrolytkondensatoren im Drahthaufen zu wechseln.

Erzeugt deine M24 Lagergeräusche?
Dann solltest du vorsichtig die Tonwelle ausbauen und die untere Kalotte mit Öl versehen, Achtung das ist ein Taumellager, muß wieder 100%tig senkrecht stehen....

Ich bin gespannt auf deinen weiteren Bericht.

Gruß Jan

PS: Das MD421 passt wunderbar zu deinem Avatar.
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#43
Hallo, 
nein, bislang keine diesbezüglichen Lagergeräusche (kann ja noch werden), es quiekt aber die Achse vom Zählwerk
beim Umspulen, wohl nur eine Fleißarbeit, das zu beheben. Dann das schubbrige Geräusch des Zwischenrades, da muss ich den Gummibelag noch mal besänftigen. Diese elenden Zwischenräder! 

Und, ja, der fette Klang des Holzkoffers überzeugt, das rummst ordentlich.

Der Freudentanz, mit all meinem ostwestfälischen Temperament performt:

https://www.youtube.com/shorts/WSS5kbYCeWs

Und, ein erster Test mit dem M 24:

https://youtu.be/dkHQjGIjJUk

Ein zarter Keim des vollen M 24-Vergnügens sprießt also schon.  

Zwischenrad:

https://youtu.be/88BVXY12aG8
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#44
Dein Freudentanz gefällt.
Die Klangregelung der M24 hat du gut hinbekommen, ein Zeichen dass die ollen ERO Papierleichen inaktiv sind.
Nimmst du über den symmetrischen Mikrofoneingang auf, der ist doch viel zu empfindlich?

Gruß Jan
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#45
Das war nur ein kurzer Test, Einspieler war ein Handy, das Kabel passte gerade. Ich Banause.
Werde mir eine edlere Quelle aussuchen, evtl. sogar Schallplatte. Ein paar Platten habe ich wohl, bin aber nie Plattensammler gewesen, immer nur Tonband und Cassette. Ein schon in den Keller verbanntes Mini-Disc-Deck soll (nur durchgeschleift) angeblich ein guter A/D Wandler sein, auch das prüf ich mal.
Alles Hobbyzeug, ich habe keine Studiogerätschaften. Das M24 ist für meine Zwecke schon die Obergrenze, sowohl vom Platzbedarf, vom Gewicht und dem WAF her gesehen. Wichtig ist dabei auch der persönliche Bezug, beim M 24 ist es die Erfüllung eines uralten Wunsches, assoziiere ich mit
"Hermann Hoffmann-Tonband", habe viel Spaß mit seinen Sachen gehabt, höre ich heute noch ab und zu, oft unterwegs im Auto. Ich fahre aber nur noch, wenn es unbedingt sein muss, dieses Parkplatz-Gewürge und Geheize mit den Riesenkarren überall geht mir total auf den Zeiger.
Das ist mein neues Auto:

   

Dazu gehört eigentlich auch der Freudentanz, einer pro Quartal muss reichen. Beim Anblick des heilen Instrumentes waren es eher unkoordinierte Bewegungen der oberen Extremitäten in Kombination mit dem Ausstoß unartikulierter Laute. Kann man schlecht wiederholen. Wie man sieht hab ich beim Freudentanz schon Regenzeug an, freute mich, auch endlich so ein Rad zu haben und losfahren zu können. Beim Auto kann ich eigentlich gleich die Winterreifen drauflassen. Oh, ich schweife ab. Trotzdem hat das Rad mit dem Telefunkem M24 einige Gemeinsamkeiten: Ein überwiegend heimisches Produkt, panzerartige Bauart, sehr stabil und langlebig, kostet aber auch was.
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#46
..in 4 Wochen 750 km abgestrampelt mit dem Kleinen, wirklich gute Sache. Aber, auch mal etwas Zeit fürs M24 abgezwackt.

Das hatte ja anscheinend mal feucht gestanden gehabt, ein Umstand, der leider auch das Anzeigeinstrument abtötete, auf der Spulenwicklung war ein großer Klecks Grünspan, der sich dem Kupfer gebildet hatte. Spule adieu.

Das Gehäuse hatte vorn auch etwas abbekommen und die vordere Resopalabdeckung hatte sich vorne hochgekrüllt. Dieses so sehr, dass die Gummilippe so hochgedrückt wurde, dass der Deckel nicht mehr schloss. Unegale Grobfinger hatten natürlich versucht, die
Kofferschlösser trotzdem zuzuwürgen und alles dabei verbogen.

   

Also das Holz schön planraspeln.

   

Die Resopalplatte ist natürlich immer noch krumm, daher erst nur eine Seite festleimen:

   

   

In der Zwischenzeit kann man sich das Chassis besehen und überlegen, was so alles zu tun ist. Der Zustand ist
noch recht gut wie man sieht.

   

Nach dem Trocknen der Vorderseite kam die Rückseite dran, die Platte liegt wieder plan auf und der Deckel geht zu.
Noch eben den kleinen Schaumgummi-Lüftungstunnel zwischen Motor und Gehäuse nachgebaut, damit mir im Sommer kein
Luftstau entsteht, bzw. der Motor zum Kühlen nicht seinen eigenen Pup wieder einatmet.

Die Tage geht es dann weiter
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#47
Hallo Peter,
kannst du bitte mal den besagten Schaumgummitunnel zeigen, ich möchte meine M24 auch bei sommerlichen Temperaturen störungsfrei betreiben.

Gruß Jan
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#48
Das Laufwerk sieht ja wirklich noch sehr gut aus.
Das Gehäuse hat wohl alle Feuchtigkeit aufgenommen und etwas ans Meßwerk abgegeben.
Deine Holzbearbeitung sieht ja sehr gut aus. Das wird ja wieder ein richtig schönes Gerät.
Das freut mich für Dich

viele Grüße
Manfred
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#49
Ja, aber der Schaumgummitunnel ist nur übers Knie gebrochen. Mal schauen, ob das funktioniert und nachher gerade ist und nicht am Außenläufer schleift.

   


Und, ja, das Ding müsste nachher wieder ganz manierlich aussehen.
Aber etwas Patina darf ruhig.
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#50
...vorher aber noch den Motor ölen, ich hatte extra Sinterlagröl bestellt.

   

Zum Glück lasst er sich zerlegen um an die Lager zu kommen. Keine aufgepresste Laufrolle wie bei Grundig:

   

Läuft wieder schon leise, auch die Zwischenrolle schnurrt gut mit, frisch geölt und feinstgeschliffen.

Mein Schaumgummitunnel siehr zwar etwas verwarzt aus, erfüllt aber gut seinen Zweck:

   
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