Revox A700 Offenwickel mal anders
#1
Hallo zusammen,
nach dem ich einige Studiomaschinen nutze besteht mein Bandarchiv vorwiegend aus Offenwickeln;
entweder 1000m Normalspielband (BASF LGR50, ORWO 103/104) oder 1250m Langspielband PER368.
Da kam der Wunsch auf diese großen Offenwickel auf den AEG-Kernen universell auch auf der kleinen Revox A700 zu nutzen.
Wohl wissend, daß die A700 nach NAB ver-/entzerrt und meine Studiomaschinen alle nach CCIR Norm arbeiten, suchte ich nach einer "preiswerten" Lösung auch die Normalwickel mit 1000m nutzen zu können.
In den Kleinanzeigen gab es 2 AEG-Grifftelleraufsätze für zusammen 20EUR.
Bei einer Metallfirma habe ich mir zwei Telleraufsätze aus 1,5mm AlMg mit dem maximal auf der A700 möglichen Außendurchmesser von 268mm (269mm wären auch möglich, danach wird es eng... ) und 35mm Innendurchmesser in Standardqualität , sonst wird es zu teuer, anfertigen lassen.

Die Anpassungen der AEG-Befestigung an Revox sind recht einfach:
Die Verschraubungen auf den Bandtellern sind bei Revox M3,5; hier muss lediglich das Gewinde der Befestigungschraube des AEG Teiles von M4 auf M3,5 umgeschnitten werden.
Die Grifftelleraufsätze werden dann dann entweder durch Einpressen oder Verkleben mit den Alu-Wickeltellern verbunden.
So entsteht eine kraftschlüssige Verbindung und der Wickelteller rutscht nicht durch.
Das ganze kann dann genau wie bei einer Studiomaschine durch An/Abschrauben auf die Bandteller mit der A700 verbunden werden.
Ich werde die AEG Adapter an der Unterseite noch etwas abdrehen damit er 2mm tiefer sitzt und der Bobbie perfekt gespannt wird; man kann aber auch eine passende Filzscheibe zwischen Bobbie und Teller legen.

Alles zusammen hat mich der Eigenbau 70 Tacken gekostet, war also eine Alternative zur fertigen Lösung.
Allerdings merkt man an bestimmten Punkten, daß die A700 keine Studiomaschine ist.
Zum Beispiel ist bei der maximalen Wickelgröße kaum noch Platz auf dem Tellern.
Und die Wickel werden beim Spulen nicht so fest wie auf der T221 und anderen Maschinen.

   

Gruß, Jan
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#2
Du schreibst, dass die Wickel "nicht ganz so fest werden " wie bei Anderen Maschinen.
Hat denn die A700 nicht das Laufwerk der B67? Dann müsste doch eigentlich der Wickel entsprechend sein,
oder täusche ich mich da?
.
" Der erste Schluck aus dem Glas der Wissenschaft macht Sie zu einem Atheisten,
aber Gott erwartet Sie am Boden des Glases. "

(Werner Heisenberg)


Meine Recorder wurden gefertigt in: Regensdorf, Löffingen, Hösbach und Frankfurt

Gruß
Ralf
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#3
Hallo Ralf,
ich vergleiche das mit den Rundfunk Sendemaschienen vom RFZ wie zum Beispiel T2221 , T2211 bzw T222 oder R722.
Da wirken wesentlich höhere Wickelkräfte und Spulgeschwindigkeiten.
Zur Studer A oder B67 kann ich nichts sagen da ich die nicht besitze.

Gruß Jan
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#4
Wenn ist es umgekehrt, die B67 kam als professionelle Weiterentwicklung der A700. Frank Sittinger hat meine B77 so eingestellt, dass ich damit auch Offenwickel fahren kann, das wird bei der A700 auch möglich sein.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#5
Hallo Jan,

das sieht doch sehr gut aus, finde ich als Wickelkernfetischist.
Das mit dem nicht so festen Wickel ist ja nur ein temporäres Problem, denn ich glaube nicht, daß Du die Bänder ständig auf den Geräten hin und her wechseln wirst. Die Handhabung ist bei Übung ja gar kein Problem.

Ab hier bitte nicht mehr weiterlesen.
Bezogen auf Jan habe ich totalen Unfug geschrieben. 
Und ich hätte es wissen können, denn auf seine großen Studiomaschinen war ich immer neidisch gewesen, nachdem er die so schön vorgestellt hatte.

Bei allem, was nun kommt sollte ich mir selbst an meine eigene Nase fassen:
(ich würde es am liebsten löschen, aber dann wird der Faden nachfolgend unverständlich)

Allerdings wird das ständig neue Verschränken den offenen Bandkanten, die im normalen Leben schon nichts zu lachen haben (der Nebensatz kommt bei mir immer), irgendwann doch zusetzen.

Hierzu solltest Du mal Versuche machen, ab wann die Abtastung evtl. flatterig wird, weil das Band nicht mehr satt an den Kanten anliegt.

Ich kenne zwar das Problem, habe es aber bei mir nicht, weil nur die M24, die AW2 und die Nagra III Schicht innen haben, und auf denen spiele ich keine Bänder von den großen Maschinen ab.  - Warum sollte ich das auch tun. -

Und sogar für solche Knalltüten wie mich, hatte der Schdudrrr, Willi die geniale A81 im Programm und damit ist dann alles ist gut.

Viele Grüße
Manfred
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#6
Oder man nimmt die SJ103, die kann sowohl dt. als auch int,. SL, genauso wie die ABE WG30.
Viele Grüße,

Matthias
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#7
Hallo Matthias,

Du hast mal wieder 100 Punkte.

Danke für die die Hinweise auf die Geräte, die beide Schichtlagen können.
Die hatte ich leider gar nicht auf dem Schirm, nur weil ich sie nicht habe.

Viele Grüße
Manfred
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#8
Dazu muss ich noch einwerfen, daß das Problem des "Verschränkens" hier überhaupt nicht besteht.
Der Jan erwähnte die RFZ- Studiomaschinen R722, T222, T2211, T2221.

Im Gegensatz zu den Telefunken- Maschinen ist allen diesen RFZ- Maschinen gemein, das sie Internationale Schichtlage verwenden. Somit sind sie zur A700 direkt kompatibel. Ohne lästiges Verschränken...

Matthias hat natürlich Recht mit der SJ103 (R29), welche beides kann. Und es gibt sogar noch eine moderne Maschine, welche ebenfalls beide Schichtlagen ohne Verschränkung fahren kann: Die T4224. Ähnlich wie bei der SJ103 schaltet man hier nur 2 Schalter an der Geräte- Rückseite um und legt die Bänder natürlich entsprechend auf.

Grüße, Rainer
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#9
Hallo Rainer,

ich danke Dir für Deine sehr wichtigen Hinweise zu meiner Ignoranz.

Du hast den gesamten Sachverhalt sehr schön dargestellt,
und ich habe meine Lektion gelernt.

Viele Grüße
Manfred
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#10
Hallo Jan,

ich bitte Dich um Entschuldigung 
für den unsinnigen Textabschnitt in meinem Beitrag #5.
 
Wie ich dort am Anfang auch geschrieben hatte, finde ich, daß Dein Umbau sehr gut gelungen ist.
Den unsinnigen Text bedauere ich aufrichtig. Es tut mir leid.


Mit den besten Grüßen

Manfred
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#11
Hallo Manfred,
Alles gut, hier braucht sich niemand zu entschuldigen.

Gruß Jan
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#12
Hallo Jan,

- Dankeschön -

Viele Grüße
Manfred
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#13
Hallo,

es gab die Telefunken M10A mit deutscher und internationaler Schichtlage. Ich hatte mal eine M10A mit internationaler Schichtlage in den Fingern, da war an jedem Wickelmotor ein Kippschalter angebracht, mit dem man die Drehrichtung des Motors umkehren konnte. Leider konnte ich das nie ausprobieren, weil keine Bänder mit deutscher Schichtlage greifbar waren. Beim Abspielen einer Aufzeichnung mit deutscher Schichtlage auf der M10A mit internationaler Schichtlage muss der Pancake verkehrt herum auf den linken Bandteller gelegt werden und der linke Motor muss umgeschaltet werden. Die beiden Spuren werden dadurch vertauscht ! Beim rechten Wickel hat man die freie Wahl, entweder international oder deutsch nach Umschalten des rechten Wickelmotors. Ich hätte das Schauspiel gerne mal gesehen.  Big Grin

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#14
Hallo Tobias,

alle M10 und M10A, die ich kenne, hatten die Kippschalter an den Wickelmotoren zur Drehrichtungsumkehr.
Wobei die Kippschalterausführung von einer Qualität war, die auch in einem Jaguar mit Wurzelholz-Armaturenbrett gut zur Wirkung gekommen wäre.  

Man kann das im Notfall so machen, wie Du schreibst. Es war dafür aber nicht ausdrücklich vorgesehen, denn die Bandbremsen arbeiten mit ihren Servowirkungen dann verkehrt herum und jeder Stoppvorgang führt zu Bandsalat, wenn man nicht händisch eingreift.

Ich nehme an, daß Du alle Graphitringe der Bremsen schon einmal in der Hand hattest. Dann wirst Du mir bestätigen, daß die M10 zu ihrer Zeit die aufwändigsten Bremskonstruktionen verwirklicht hatte. Die Bremsmomente waren für jede Drehrichtung unabhängig einstellbar. (einmal Trommelbremse und einmal Scheibenbremse getrennt einzustellen)
Die Auslaufnotbremse ohne Servo war extrem wirkungsvoll, wenn richtig eingestellt und es gab sie an beiden Motoren unabhängig einstellbar von den anderen Bremsen.
Das hatte nicht einmal die M15A noch, da wird nur die Rückwickelseite hart gebremst und es sind auch keine eigenen Systeme.
- Schwärmmodus wieder ausgeschaltet -.

Ich habe die Schalter dafür benutzt, für beide Drehrichtungen die Bremsen so einzustellen, das aus vollem Umspulen die Bandteller mit verriegeltem Wickelkern genau gleichzeitig zum Stillstand kommen. Dieser sanfte Stillstand von Graphit als Bremsbelag ist einmalig (der natürliche Trick dabei ist, daß bei Graphit Gleitreibung und Haftreibung nicht sehr weit auseinander liegen, das ist dann so ähnlich, wie geölte Bremsen).

Ich glaube nicht, daß die Spuren vertauscht werden bei diesen speziellen Betriebsarten, Spur 1 ist bei Schicht außen unten und kommt durch die Drehung nach oben. Da will der Schicht innen Kopfträger auch die Spur 1 sehen. 

Wenn ich mal wieder in meine Kultstätte kann, will ich das für Dich gerne einmal durchführen und mit dem Smartphone filmen.

Viele Grüße
Manfred
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#15
Hallo Manni,

Jan hat völlig Recht, Du brauchst Dich für absolut nichts entschuldigen !  Smile Alles ok. Wer weiß schon alles ? Niemand. Und dafür haben wir ja alle unsere Spezialgebiete.
Da die M10 Dein Spezialgebiet ist, mach das bitte mal mit dem Video. Es würde mich sehr interessieren, wie das bei der M10 aussieht, ich kenne die Maschine leider nur von Bildern.

Im Gegenzug kann ich jeweils ein kleines Video von der SJ103 und der T4224 machen. Das Besondere ist ja, das die T4224 im Normalbetrieb internationale Schichtlage hat, die SJ103 (R29) dagegen aber deutsche Schichtlage. Die wurde vor der allgemeinen Umstellung beim DDR- Rundfunk auf internationale Schichtlage gebaut. Ist also bei beiden Maschinen verschieden. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie das bei der R29 aussieht, kann man hier bekommen:

http://galerie.ig-ftf.de/details.php?ima...ode=search

Dieses Bild zeigt den "Normalbetrieb" der R29, deutsche Schichtlage.

Dagegen zeigt dieses Foto hier (fast korrekt) den Betrieb in Internationaler Schichtlage:

http://galerie.ig-ftf.de/details.php?ima...ode=search

Fast korrekt deshalb, weil der Aufwickel sich in dieser Betriebsart natürlich im Uhrzeigersinn dreht. Das Band ist am Aufwickel daher falsch herum eingefädelt. Aber für den Abwickel stimmt es. Wie das eigentlich sein soll, zeigen die kleinen Piktogramme am linken, unteren Rand der Maschine.

Die Umschaltung der Schichtlage / Drehrichtung ist hier die simpelste von allen, die es gibt: Ein kleiner Schalter, gekoppelt mit der Bandführungsgabel über der linken Umlenkrolle sorgt dafür. Der Schalter hat seinen Umschaltpunkt genau in der Mitte des Gabelweges, somit kann die Gabel sich nur jeweils über die Hälfte des kompletten Bogens bewegen: Linksanschlag bis Mitte: deutsche Schichtlage / Rechtsanschlag bis Mitte: internationale Schichtlage. Einfacher geht es wirklich nicht. 
Probleme mit den Bremsen in einer der Betriebsarten gibt es bei diesen Maschinen keine, da die Maschinen keine Bandbremsen haben. Die Bremsen funktionieren wie bei allen Studiomaschinen der DDR rein elektrisch. (Die allererste R28 mit Kulissenschaltung lassen wir hier mal außen vor, die hatte auch Bremsbänder..)

Ich halte das demnächst mal im Video fest, wird aber noch etwas dauern.

Grüße, Rainer
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#16
kleine Korrektur zu meinem vorhergehenden Bericht:

Im 2. Link zum Bild der R29 ist das Band in diesem speziellen Fall nicht falsch herum aufgewickelt. Viel mehr hat die dort abgebildete Maschine eine kleine Modifikation erfahren, mit welcher es möglich ist, die normale Drehrichtung (entgegen des Uhrzeigersinns) auch in der Betriebsart Internationale Schichtlage beizubehalten.
damit kann man internationale Schichtlage auf deutsche Schichtlage umspulen, wenn man es benötigt. Ohne zu verschränken.
Der Normalfall ist das aber nicht und ohne einen zusätzlichen Schalter (wie unter dem Bild beschrieben) können die Maschinen so nicht betrieben werden. Trotzdem ganz nett. Scheint von der M10 abgeschaut zu sein...

Grüße, Rainer
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#17
Das ist ja wirklich recht einfach gelöst.
Demzufolge kann man jede Maschine (mal abgesehen von der Problematik der mechanischen Bremsen bei Telefunken und Co)
durch 2 Wendeschalter welche die Drehrichtung der Wickelmotore  umschalten für die beiden Schichtlagen ertüchtigen.
Voraussetzung wäre daß alle Wicklungen der Spulmotoren auch von außen zugänglich sind.
Für etwas Gehirnjogging:
Muß der Bandrichtungskontakt bei den RFZ Maschinen noch beachtet werden oder ist dessen Funktion trotzdem gegeben?

Gruß, Jan
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#18
Hallo Jan,

Ich weiß nicht einmal, ob die R29 einen Bandrichtungskontakt hat, in jedem Fall ist das anders gelöst als bei der T2221. Da gibt es keinen Reed- Kontakt am Abwickelmotor, zumindest ist mir das nicht bewusst. Die Motoren haben an der Oberseite einen großen Kragen für das Depotfilz, da ist mir beim nachölen kein Reedkontakt aufgefallen... Muss mal in die Schaltung schauen, genau kann ich es gerade nicht sagen. Es muss aber anders sein, denn die Drehrichtung der Motoren ist ja ohne Einfluss auf die Transportrichtung des Bandes.

Bei der T4224 gibt es ohnehin keine Reedkontakte an den Motoren, da rein elektronische Steuerung: Die Drehrichtung der rechten, großen  Umlenkrolle (und damit die Bandrichtung) wird durch eine Doppel- Lichtschranke unter jener Umlenkrolle ermittelt. Diese steuert damit auch das elektronische Zählwerk. Somit ist die Umschaltung der Drehrichtung der Wickelmotoren für die Bandrichtung ohne Einfluss, denn die Transportrichtung bleibt ja ohnehin gleich.

Das Gleiche würde auch für die R722/1 gelten, hier funktioniert die Auswertung der Bandlaufrichtung auf gleiche Weise.
Ob das bei allen sonstigen Maschinen machbar wäre, glaube ich eher nicht. Der Bandrichtungskontakt hat bei den T2221 garantiert einen Einfluss, da eben nicht die Bandlaufrichtung selbst abgefragt wird, sondern die Drehrichtung des Abwickel- Motors. Sonst hätten diese Maschinen ja ebenfalls diese Umschaltfunktion für die Laufrichtung. Zwar sind die Motoren der RFZ- Maschinen alle zugänglich, da mit Lüsterklemmen angeschlossen, aber ohne weitere Basteleien wird das nicht gehen glaube ich.

Grüße, Rainer
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#19
Hallo Jungs,
ich konnte nun endlich in meine Kultstätte und habe die Gelegenheit benutzt,mal wieder nur richtig rumzuspielen ohne tieferen Nährwert. 
                                                                  - Das war schön.- 
Ich hatte schon Entzugserscheinungen !!!

Tobias hatte zuerst die Kippschalter an den M10 - Motoren erwähnt, und er hätte die M10 gerne mal andersherum laufen gesehen.

Ich denke, alle wollten es gerne sehen, und bei mir ist es schon sooo lange her, daß ich es auch gerne wieder sähe.

Ich habe mich daran gemacht und kurze Filmchen von meiner M10A mit dem Smartphone aufgezeichnet.

Zum Anfüttern hier Standbilder von zwei Szenen: - 

a) Normalbetrieb bei 38 cm/s  
   


b) Betrieb bei 38 cm/s mit entgegengesetztem Lauf beider Bandwickel
   

c) Bild von besagtem Kippschalter  S 13. 
Wenn der Knebel zum roten Punkt zeigt, ist die Drehrichtung geändert.
   


Da ich die Filmchen hier nicht speichern kann, habe ich sie bei WeTransfer hochgeladen,

hier folgt die Beschreibung für die Filmchen

Film 1: Normalbetrieb M10A bei 38 cm/s zum Anwärmen.

Film 2: Rückspulen mit Schnellbremsung auch des rechten Bandtellers am Bandende.
            So schlägt die Bremse auch bei Bandriß beim Umspulen zu, um die herumschlagenden Bandenden zu schonen.
            Damals waren die Studio-Bänder meist noch auf AC-Basis und ohne weitere Beschädigung nach Klebung wieder sendefähig. 

Film 3: Vorratswickel verdreht aufgelegt, d.h. bei meinem Laufwerk wäre das dann ein Band mit Schicht innen. 
            Der Aufwickelteller läuft im Regelbetrieb. - Wiedergabe - Ein Schicht innen gewickeltes Band wird so ohne Verschränkung mit 
            Schicht außen aufgewickelt und vice versa.

Film 4: wie Film 3:, aber hier beim schnellen Vor- und Rückspulen.

Film 5: Bei beiden Bandtellern ist die Drehrichtung geändert. Das kribbelt wieder etwas in den Fingern nach langer Zeit, ist aber lustig.
            Die Schichtlage des Bandes wird nicht geändert. Es wird so aufgewickelt, wie es abgewickelt wurde.

Film 6: Wie Film 5: hier wieder schnelles Vor- und Rückspulen mit Bandauslauf und Schnellbremsung beider Teller am Schluß.

Film 7: Prüfung der Gleichmäßigkeit der Bremseneinstellung. Es ist jeweils die ablaufende Richtung für die Bremsbacken der Trommelbremsen.
            Nach drücken der Halt-Taste kommen beide Bandteller sehr sanft mit einer Differenz von einem Millihack zum Stehen.

Film 8: Wie Film 7:, Drehrichtung geändert. Die Bremsbacken wirken in Auflaufrichtung und blockieren die Trommelbremse sofort. 
            Nun bestimmt nur noch die in Reihe liegende Scheibenbremse das Bremsmoment (ohne Beeinflussung einstellbar).
            Da sind Servo-Werte von mindestens 1:3 ganz locker sehr gut reproduzierbar einstellbar.

Die M10A Laufwerke habe ich Anfang der 80er total revidiert und dann sehr hobbyintensiv zum Teil auch semiprofessionell genutzt.
Bei der hier benutzten Maschine waren 1979 ca. 5300 Stunden auf der Uhr. Jetzt sind es 9200.  
Die Fühlhebel haben nicht mehr die originalen Widia-Bandführungen, sondern kugelgelagerte kleine Rollen mit Bund aus damaligen
Telefunken Diasteuergeräten, die nicht mehr gebraucht wurden. Diese Rollen waren eigentlich so, wie die Bandabheberrollen in der M15.
Die waren für mich damals viel zu teuer.
Dadurch habe ich seit damals weniger Bandlängsschwingungsanregungen und mehr Bandkantenschonung, wie gesagt, die Bandkanten haben 
im normalen Leben schon nichts zu lachen. 
Vor einigen Jahren sind mal die Motorkondensatoren ausgelaufen! Da kann man mal wieder sehen, was für einen Dreck die da eingebaut hatten,
um ein paar Pfennige zu sparen. Hat den Laden auch nicht gerettet. Onkel Dagobert hätte gesagt, "Aus was für Schund hat man denn Annodunnemals 
Tonbandgeräte gebaut.  So etwas darf bei einem solchen Gerät nicht vorkommen, finde ich.
Das konnte und kann bei der T9 nicht passieren. Da mußte sich Telefunken noch an die damaligen RTI-Richtlinien halten. Nur Bosch MP-Kondensatoren 
waren erlaubt. Abweichungen mußten für jeden Kondensator genehmigt werden; und das auch nur in Ausnahmefällen.  
Die Altvorderen waren nicht doof.

Die Filme sind bei WeTransfer kostenlos abrufbar: 

https://we.tl/t-NLtnk5zdZh

Viel Spaß und viele Grüße
Manfred
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#20
Hallo Manfred,
Danke für die klasse Bilder, die M10 verdient wirklich die Bezeichnung Bandmaschine.
Sendest du noch den Link für WeTransfer, damit wir die Filme genießen können?
Danke und Gruß 

Jan

Danke an Rainer für die Auflösung der Frage nach dem Bandrichtungskontakt.
Ja stimmt, es wäre ja recht einfach gewesen wenn dieser Kontakt keinen Einfluss bei der Umschaltung der Drehrichtung der Wickelmotore hätte.
Allerdings könnte man den Wendeschalter mit einem weiteren Kontakt versehen welcher den Bandrichtungskontakt vertauscht.
Aber du hast Recht, das ist nur hypothetische Überlegung.
Sozusagen Schmuck am Nachthemd...

Gruß Jan
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#21
Hallo Jan,
leider bin ich irgendwann aus Versehen an die Enter-Taste gekommen, und dann war der Beitrag abgeschickt. Da war der Text noch nicht fertig, und die Filme waren noch gar nicht hochgeladen.

Nun kommen noch die Bilder von der Wickelkernaufnahme meiner M24 für Dich in Deinen M24 - Faden.
Erst dann kann ich die Bettkarte für mich stempeln.

Viele Grüße
Manfred
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