Uher Universal S
#1
Hallo,
ich habe ja neuerdings ein Uher Universal S. Es funktioniert bis auf eine Ausnahme gut.

Bei einer Mikrofonaufnahme muss ich den Aussteuerungsregler bis zum Anschlag drehen. Dann ist die
Aufnahme einigermaßen hörbar und die beiden Balken der Anzeigeröhre berühren sich fast. Ich habe
es mit 2 Mikrofonen versucht, dabei auch das zugehörige Diktiermikrofon.

Die Tonköpfe sind gereinigt, bereits bespielte Bänder werden laut wiedergegeben. Mein Verdacht:
es liegt an den Kondensatoren.

Da ich aber Schaltpläne leider nicht richtig interpretieren kann, benötige ich da Hilfe. Welche Kondensatoren oder
Elkos könnten denn hier in Frage kommen?

Freundliche Grüße
Thorsten

   
   
   
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#2
Hallo Thorsten,
dumm gefragt, dir ist schon klar, dass es hier nicht nur den Regler für die Aussteuerung gibt, sondern auch einen Umblendregler, der in der einen Endstellung den Radioeingang mit max. Pegel an den Verstärker legt, in der anderen Endstellung den Mikrofoneingang!? Es ist der hintere, dem Zählwerk nächstgelegene Knopf.

Wenn der Radioeingang gute Empfindlichkeit aufweist, der Mikro-Eingang aber nicht, liegt das NICHT an irgendwelchen Kondensatoren.
Unabhängig davon ist eine Erneuerung der Koppelkondensatoren, je nachdem welche Typen damals verwendet wurden, zweckmäßig, wenn das Gerät regelmäßig benutzt wird und zuverlässig spielen soll.

VG Stefan
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#3
Hallo Stefan,

ein Radio habe ich zur Aufnahme noch nicht angeschlossen (die gut zu hörenden Aufnahmen sind alles ältere, bereits bespielte Bänder gewesen). Diesen Regler hatte ich bei den Mikrofonaufnahmen auf Mikro stehen.

Woran könnte es denn dann liegen?

Beste Grüße
Thorsten
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#4
Du hast überhaupt nicht verraten, ob das Gerät auf Automatik oder manuelle Aussteuerung eingestellt war (Diktat/Normal).
Wesentlich ist auch, daß die Impedanz des benutzten Mikrofons zum Eingang passt.

Wenn man den Verdacht hat, daß die Eingangs-Empfindlichkeit  nicht stimmt, sollte man sie nachmessen, indem man einen Testton mit geeigneter Spannung auf den gewünschten Eingang gibt.

Wenn an der ersten Verstärkerstufe etwas nicht in Ordnung ist, müßte sich das auch bei Aufnahme über die Radio-Buchse niederschlagen.
Der Mikrofon-Eingang unterscheidet sich davon nur durch das Potentiometer, den Trafo, die merkwürdige Eingangsbuchse und allerlei Relais/Schalter.

MfG Kai
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#5
@ Kai: Die Automatik ist nur ein Limiter. Solange kein übersteuerndes Signal vorliegt, regelt sie nicht herunter. An einer zu geringen Empfindlichkeit sollte sie nicht schuld sein. Trotzdem sollte sie abgeschaltet bleiben. Was die passende Impedanz betrifft, Thorsten hat auch das Originalmikrofon ausprobiert. Die vielen "merkwürdigen" Leitungen an der Mikrofonbuchse sorgen dafür, dass man mit dem Originalmikro Stop, Aufn, Wdg, Rückspulen fernsteuern kann.

@ Thorsten: Ahhh, du hast mich auf den falschen Weg gebracht. Ich habe es so verstanden, dass NUR bei Mikrofon die Empfindlickkeit zu gering ist. Aber du hast den Radioeingang garnicht ausprobiert. Dann wird der Fehler im Verstärker liegen, der generell zu wenig empfindlich ist. DAS kann nun sehr viele Ursachen haben. Allerdings empfehle ich ein pauschales Wechseln der Papierkondensatoren und Kleinelkos NUR dann, wenn du Erfahrung damit hast. Sont wird erfahrungsgemäß oft mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Gib in diesem Fall das Gerät lieber einem Forenkollegen, der das für dich übernimmt. Es sind auch die Betriebsspannungen zu überprüfen usw.
Es ist eben ein Röhrengerät von gut 60 Jahren. Allerdings, es lohnt sich, denn das kleine, clevere Ding macht wirklich Spaß.

Wer das Universal S nicht kennt: Alle Laufwerkfunktionen sind elektrisch gesteuert. Man betätigt nur elektrische Kontakte, so dass ein gewisses Revox-Feeling im Taschenformat aufkommt. Es kann auch auf Wunsch am Bandende automatisch zurückspulen und dann am Bandanfang wieder starten - "wie von Zauberhand", wie man damals gerne sagte.

VG Stefan
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#6
Hallo,

also einen Kondensatortausch bekomme ich hin (richtige Werte und Spannungsfestigkeiten zu beachten ist kein Problem).

Es sind mit Erofol II bezeichnete Kondesatoren drin und mit braun-rotem Kunststoff vergossene (lt. dem Schaltplan-Symbol) MP-Kondensatoren.
Ich kann anhand des Schaltplans aber nicht sagen, welche Kondensatoren hier die Ursache sein könnten. Oder dann doch tatsächlich
Alle tauschen?

Leider ist der angehängte Plan schlecht lesbar. Ich habe noch mal pdf-Dateien daraus gemacht. Hilft aber wohl auch nicht viel.

MfG
Thorsten


.pdf   1.pdf (Größe: 96.73 KB / Downloads: 7)

.pdf   2.pdf (Größe: 108.85 KB / Downloads: 1)

.pdf   3.pdf (Größe: 117.85 KB / Downloads: 0)
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#7
Hallo Thorsten,
da im Gerät ein Eingangsübertrager für das Mikrofon eingebaut ist, setze ich einen niederohmigen Eingang voraus. Es gab damals Mikrofone mit eingebautem Übertrager, so dass diese Mikros sowohl für hochohmige Röhrengeräte als auch für den niederohmigen Anschluss geeignet waren.
Die Eingangsempfindlichkeit ist von Uher so angegeben: Mikro 0,1 mV/200 Ohm, Radio 1 mV/22kOhm, Phono 100mV/2MOhm. Das als zusätzliche Information.

Ich füge den Schaltplan in etwas besserer Qualität an, obwohl es eine uralte Thermopapierkopie ist.

Viele Grüße
Harald
.pdf   Uher Universal S.pdf (Größe: 2.51 MB / Downloads: 16)
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#8
Die Empfindlichkeitsangaben in den Service-Unterlagen des Universal S sind nicht konsistent.
Wenn die drei Widerstände bei der Radio/Phono-Buchse die Werte
R1 = 2,2 MOhm, R2 = 22 kOhm und R47 = 33 kOhm haben (verdächtig großer Abstand zwischen den beiden Ziffern 2 2 von R2 wie bei 2,2 MOhm !),
und man 100 mV am Phono-Eingang glaubt, dann betrüge die Empfindlichkeit am Punkt "M" knapp 1 mV
und die Empfindlichkeit am Pin 1 der Buchse (Radio) 2,5 mV an 55 kOhm (nicht 1 mV an 22 kOhm).
Der Mikrofon-Übertrager müßte dazu passend ein Spannungs-Übersetzungs-Verhältnis von 1:10 haben.

Vermutlich ist die Empfindlichkeitsangabe für Radio falsch, zumal der Eingangs-Widerstand gar nicht 22 kOhm ist.

MfG Kai
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#9
Hallo,
herzlichen Dank für den (jetzt lesbaren) Plan.
Ich habe in der Service-Unterlage gelesen, dass über den regelbaren Widerstand R27 die Aussteuerungsanzeige bestmöglich eingestellt werden konnte.
Heisst das jetzt, dass alle Kondensatoren, die zwischen Mikrofoneingang und R27 liegen, die Übeltäter sein können, also C13, C8
(sind das nicht auch die Koppelkondensatoren?), C7 und C3?

Aber was ist mit C5 und Elko C4, die auf Masse liegen? Könnten auch die Einfluss haben?

MfG
Thorsten
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#10
Als allererstes misst du mal bitte die Betriebsspannungen. Wenn da schon ein paar Dutzend Volt fehlen, hast du schon die Ursache (in dem Fall Gleichrichter und/oder Netzteil-Elko). EroFol II- Kondensatoren sind KEINE Problem-Typen, das sind Kunststofffolien-Kond.

"Könnten auch die Einfluss haben?" Alle, ja alle Widerstände, Kondensatoren und Röhren haben Einfluss und kommen in Frage.
Deswegen ist blindes Auswechseln ja auch nicht zielführend. Stattdessen messen, messen, messen. Die Betriebsspannung und die Gleichspannungen an den Röhren. Dieses Verstärkerchen ist keine Raketentechnik. Mit Hilfe von hier kriegst du das hin.

VG Stefan
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#11
Hallo,

wie Adolf Tegtmeier sagen würde: Ich schließe mich den Ausreden meines Vorredners an.

Ich habe in diesem Thread bisher keinerlei Indiz gefunden, daß einer der Kondensatoren "Ursache des Problems" sein könnte.
Es ist nur eine beliebte Freizeit-Beschäftigung (mangels analytischen Vorgehens), gewisse Kondensatoren für Übeltäter zu halten.

Es ist noch nicht mal belegt, daß es überhaupt das vermutete Problem gibt.
Dazu müßte erstmal die Eingangs-Empfindlichkeit seriös nachgemessen werden.

MfG Kai
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#12
Hallo,

@Kai: ehrlich gesagt bin ich mit dem Messen der Eingangsempfindlichkeit schon überfordert.

Ich habe jetzt mal die Spannungen gemessen. Wenn ich den Plan richtig verstehe, sind da leicht unterschiedliche Werte bei Aufnahme und Wiedergabe angegeben.

Ich habe einmal ohne gedrückte Tasten gemessen und einmal mit gemeinsam gedrückter Start- und Aufnahmetaste. Die Werte lagen bis auf 2 Ausnahmen
alle in der Nähe der Sollwerte.

Auf dem Weg vom Gleichrichter2 zum Pin 3 der Fernsteuerungsbuchse war der Wert ohne gedrückten Tasten ok, mit gedrückten Tasten statt 26V leider 0.

Am Pin 1 der Röhre 2 (ECC81) war es dafür mit gedrückten Tasten ok (99V), aber ohne gedrückte Tasten statt der 98V nur 34V.

Ich hoffe, ich habe beim Messen keinen Murks gemacht, habe es aber zweimal kontrolliert.

Spontan habe ich nur gedacht, dass diese beiden Punkte doch gar nichts miteinander zu tun haben, oder?

MfG
Thorsten
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#13
So, den ersten Messfehler habe ich wohl schon gefunden. Statt an der 5-poligen Fernsteuerungsbuchse habe ich beim 6-poligen Mikrofoneingang gemessen, da dort auch Fernschalter steht.
Mit 5 Pins gibt es nur noch eine Buchse, die mit einem Dreieck gekennzeichnet ist. Da kommt es auch mit den Werten hin.

Also bleibt nur Pin 1 an der ECC81, wo der Wert aber nur bei nicht gedrückter Aufnahmetaste der Wert abweicht. 

Was mir noch auffiel: Unten neben dem Gleichrichter 1 sind auf dem Plan 3 Spannungswerte angegeben. Der Mittlere liegt ja vor einem Widerstand (47 kOhm), der dann an Pin 6 der ECC 81 geht. Soll das 200V bei Wiedergabe und 285 V bei Aufnahme heissen? Das ist aber ein großer Unterschied.  Ich bin da zunächst von 200 V und 205 V ausgegangen, die obere Zahl sieht aber eher nach 285 aus. Ich habe dort 194 V und 199 V gemessen.

MfG
Thorsten
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#14
Welche beiden Punkte haben nix miteinander zu tun ?

Beim Spannungsmessen kommt es natürlich darauf an, einen zweifelsfreien Massepunkt als Bezug zu wählen.
Die Anodenspannung der ECC81 sollte unabhängig von Schalterstellungen nahe 100 V liegen.
Wenn das nicht der Fall ist, sollte man die Kathodenspannung (3) überprüfen und außerdem alle Knotenpunkte in der Schaltung von der Anode über die Anodenspannungsversorgung bis zum Gleichrichter im Netzteil, um zu erkennen, wo die Spannung "versackt".
Wenn man dabei ist, prüft man auch gleich die Spannugen an der zweiten Triode
und natürlich auch die an der EF86.

Zur Eingangs-Empfindlichkeit:
Das ginge zB mit einem Programm, das auf dem PC einen 400 -1000 Hz Ton erzeugt.
Wenn du ein Multimeter hast, das verläßlich bei 50 Hz Wechselspannung messen kann, erzeugst du zunächst einen 50 Hz Ton, mißt die Ausgangsspannung bei einer geeigneten Stellung der Ausgangs-Pegelsteller und stellst entweder 100 mVeff ein oder zB 1V und teilst die mit einem Spannungsteiler auf 100 mV runter (zB ein Teiler aus 18 kOhm--->2 kOhm). Dann wechselst du zu 1000 Hz, hoffst oder betest, daß sich der Pegel nicht ändern möge, und gehst mit dem Signal auf Pin 3 der Radio/Phono-Buchse.
Laut Doku sollte sich damit das Gerät "vernünftig" aussteuern lassen und die in den Service-Unterlagen genannten Ausgangsspannungen erreichen lassen.

MfG Kai
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#15
(26.06.2022, 09:03)toto150 schrieb: Soll das 200V bei Wiedergabe und 285 V bei Aufnahme heissen? Das ist aber ein großer Unterschied.  Ich bin da zunächst von 200 V und 205 V ausgegangen, die obere Zahl sieht aber eher nach 285 aus. Ich habe dort 194 V und 199 V gemessen.
Auf meiner Kopie sieht es tatsächlich so aus, als würde der Wert bei Aufnahme 285V sein. 205V wäre aber logischer, sonst würde es bedeuten, dass bei Wiedergabe der Spannungsabfall an R33 unverhältnismäßig viel höher bei Wiedergabe als bei Aufnahme wäre. Die von dir gemessenen Werte von 194/199V halte ich durchaus für realistisch.
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#16
Oh je, das mit dem Prüfen der Eingangsempfindlichkeit kann ich nicht umsetzen.
Die Spannung am Pin3 ist ja in Ordnung.

Da ja die Empfehlung kam, die Koppelkondensatoren zu tauschen, habe ich nun C8 und C13 ersetzt. Ich weiß nicht, ob es daran lag,
aber jetzt stimmt auch der Spannungswert an Pin1 der ECC81.

Somit bis auf die Abweichung vor dem 47 kOhm Widerstand R29 (der auf Pin 6 der ECC81 geht) sieht es gut aus. Aber ob da
der Unterschied des Spannungswertes bei Wiedergabe und Aufnahme tatsächlich 85 Volt (200V gegenüber 285V) beträgt oder
dies ein Fehler im Plan ist oder im Plan 205 steht, was aber wie eine 285 aussieht, wäre noch interessant.

Es ist nun so, dass ich den Aussteuerungsregler für eine gute Aussteuerung ca. 3 Viertel aufdrehen muss. Vielleicht sollte ich
damit zufrieden sein. Ach so: Kann denn auch die ECC81 verbraucht sein? Ich habe da keinen Ersatz.

MfG
Thorsten
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#17
Die 200V bei Wiedergabe halte ich für einen Schreibfehler.
Vermutlich sind 280 V gemeint.
Wenn an R33 (2,2 kOhm) 95 V abfallen würden, müßte er eine Belastbarkeit von >4,1 Watt haben.
Er ist aber als 1 W Widerstand markiert.

Was meinst du mit "die Spannung an Pin 3 ist ja in Ordnung" ?
Wenn die Empfindlichkeit des Aufnahme-Verstärkers zu klein war, so galt das für jeden Eingang.

Ob die Röhren "verbraucht" sind, hängt davon ab, wie intensiv der Vorbesitzer das Gerät benutzt hat.
Ob Röhren irgendwann ihr Vakuum verlieren, ist "Schicksal".

MfG Kai
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#18
Oh, vor meinem letzten Beitrag kam ja schon eine Antwort auf meine Frage nach dem Spannungswert vor dem 47 kOhm Widerstand.

Mit Pin 3 meinte ich den an der Röhre ECC81.

Wenn das 3 Viertel-Aufdrehen des Reglers noch vertretbar ist, dann sollte ich es dabei belassen. Ich kann natürlich noch mal eine andere ECC81
besorgen. Ist halt die Frage, ob bei schwacher ECC81 nicht auch die Wiedergabe leiden würde und nicht nur die Aufnahme.

MfG
Thorsten
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#19
(26.06.2022, 14:38)kaimex schrieb: Wenn an R33 (2,2 kOhm) 95 V abfallen würden, müßte er eine Belastbarkeit von >4,1 Watt haben.
Er ist aber als 1 W Widerstand markiert.
In diesem Fall wäre die 285V Angabe richtig. Aber wie passt das zu den gemessenen Werten von Thorsten? Der R33 müsste dann viel zu heiß werden. War das doch der falsche Messpunkt?
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#20
(26.06.2022, 14:53)toto150 schrieb: Ist halt die Frage, ob bei schwacher ECC81 nicht auch die Wiedergabe leiden würde und nicht nur die Aufnahme.

Das ist keine Frage, sondern mit Sicherheit so.
Das gilt ebenso für die EF86.
Für Stör- & Rausch-Abstand ist die EF86 die wichtigere Röhre.

Alle drei Röhrensysteme gehen in den Ausgangspegel und die Entzerrung an den hochohmigen Ausgängen (Pin 3 der Radio/Phono-Buchse und Pin 3 der Lautsprecherbuchse)) ein. Nur die EL95 ist zusätzlich am Lautsprecher-Ausgang beteiligt.

Falls du ein Multimeter mit Kapazitäts- und Widerstands-Meß-Möglichkeit hast, könntest du ja mal die Kapazitäten und "Leck"-Widerstände  der ausgebauten Kondensatoren nachmessen, um eine Vorstellung zu bekommen, was an denen nicht in Ordnung war.

MfG Kai
Nachtrag zur Frage von Tonbandharry: Bei 280V/285V hinter R33 und 295V/300V vor R33 "hat der keine Veranlassung" heiß zu werden.
Welche Meßwerte haben dagegen gesprochen ?
Nachtrag2: Das Uher 502S hat eine sehr ähnliche Schaltung. Wie der Zufall will, heißt R33 dort auch R33, hat aber 4,7 kOhm statt 2,2 kOhm. Davor betragen die Spannungen laut Schaltbild 290/295 V, dahinter 255/260 V. Es dürften ähnliche Ströme fließen. Übrigens wird darin bei fast gleicher Schaltung eine ECC85 statt einer ECC81 verwendet.
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#21
So, ich habe nochmal nach Meßwerten gesucht und in Beitrag #13 gefunden
" Ich habe dort 194 V und 199 V gemessen."
Wenn damit der Punkt am linken Ende von R33 im Schaltbild gemeint ist,
dann halte ich das für ganz neben dem üblichen Sollwert.
Dann miß bitte nochmal vor und hinter R33 die Spannungen
und versuche mal im ausgeschalteten Zustand (und Cs entladen) den Widerstand von R33 zu messen.
Wenn davor ~ 300V liegen, müßte er 110V verbraten -> 5,5 W. Das kann er eigentlich nicht.
Es gibt da auch keinen (normalen) Strompfad, über den 50 mA nach Masse fließen könnten.

MfG Kai
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#22
(26.06.2022, 16:17)kaimex schrieb: So, ich habe nochmal nach Meßwerten gesucht und in Beitrag #13 gefunden
" Ich habe dort 194 V und 199 V gemessen."
... Das kann er eigentlich nicht. (der R33)

Auf diese Messungen hatte ich mich bezogen.

Hier hänge ich noch das Platinenbild an mit Kennzeichnung der fraglichen Messwerte.
.pdf   Uher Universal S.pdf (Größe: 2.27 MB / Downloads: 5)
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#23
Hallo Thorsten,

in Beitrag #9 schreibst du "Aber was ist mit C5 und Elko C4, die auf Masse liegen?"
In diesem Zusammenhang überprüfe doch noch die Messwerte an Rö1 EF86, also Anode und Schirmgitter Pin 6+1. Das hatte Kai ja auch schon erwähnt.
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#24
So, wir kommen der Sache näher. Ich habe wohl noch mal Murks gemacht und den falschen Messpunkt genutzt. Rechts vom R33 habe ich
284V und links davon 269V. Also scheinen alle Werte jetzt in Ordnung zu sein.

Und durch den Widerstand R29 vor der ECC81 werden dann die ankommenden 269 Volt auf die ca. 145 Volt an Pin 6 der ECC81 reduziert?
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#25
Obwohl hinter dem Gleichrichter nicht die angegebenen Werte erreicht sind, finde ich das akzeptabel. Theoretisch müsste der Wert an der Anode von Rö2 (ECC81) Pin 6 auch niedriger sein, aber was soll's...
Bitte messe auch alle anderen Röhren nach.
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#26
Ich habe die ca. 145V vom Plan übernommen, selber habe ich da 138V gemessen. Auch alle anderen Werte aus dem Plan
liegen nun im grünen Bereich.

Ist somit das 3-Viertel-Aufdrehen des Aussteuerungsreglers bei der Mikrofonaufnahme normal? Bei meinem Philips Gerät
muss ich nicht so weit drehen, aber man kann vielleicht die Geräte nicht direkt vergleichen. Wie gesagt, ich habe das zum
Uher gehörige Diktiermikrofon benutzt, mit dem auch die Funktionen Start, Stop und Aufnahme gesteuert werden können.
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#27
Der Wert ist schon ok (bezieht sich auf Tonbandharrys Anmerkung zur zweiten Anode der ECC81) und ähnlich wie beim Uher 502S.
Die Spannung wird so gewählt, daß sie etwa in Mitte des bei Aussteuerung mit Wechselspannung "durchfahrenen" Variationsbereiches der Anodenspannung zu liegen kommt.
Im Schaltbild des Uher 502S ist zusätzlich noch die Spannung über dem Anoden-Widerstand des ersten Trioden-Systems R16 mit 190 V angegeben.
Das sollte hier ähnlich sein.

Im Übrigen variieren diese Spannungen nach Tagesform und "Mondphasen". Die typischen Größenordnungen sind wesentlich, nicht die Details.
Der Netz-Gleichrichter ist ja noch aus Selen. Wenn man die höheren Spannungen aus dem Schaltbild ausreizen möchte, kann man den ja durch eine Silizium-Brücke ersetzen. Vorsichtige sehen dann noch einen Reihenwiderstand vor, um zu hohe Spannungen zu vermeiden.

MfG Kai
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#28
Die Stellung des Aufnahme"stellers", mal ganz pingelig, ist ja kein Regler - ist auch davon abhängig, wie laut man diktiert und welchen Abstand das Mikro zum Mund hat. Vielleicht ist die gewisse Unempfindlichkeit auch beabsichtigt, um bei dichterer Besprechung die Nebengeräusche abzuschwächen?
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#29
Klasse, dann hat sich das ja geklärt.

Tausend Dank für die Hilfe.

Beste Grüße
Thorsten
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