Nagra IS - ein paar Fragen
#1
Hallo Gemeinde,

Das Urlaubsgeld ist wahrscheinlich auf dem Konto gelandet, könnte man sich davon auch etwas anderes leisten? Angel 
Für mich steht ja noch immer eine Nagra als Stern am Tonbandhimmel. Nur bin ich nicht Graf Koks aus der Gasfabriek...
Gerade läuft mir eine Nagra IS über den Weg. Ich weiß, nicht gerade das Gerät zum Musikhören und -aufnehmen. Aber orientieren kann man sich ja mal.
Zur Sache: Nur Mono ist mir schon bewusst. Die angebotene Maschine hat keinen Pilot, auf dem Bedienfeld links fehlen auch die dazugehörigen Knöpfe und Anzeigen. Welchen Vorteil handelt man sich damit als Nicht-Reporter/Filmmacher ein?
Auf den Bildern ist die Andrückrolle am Capstan. Sollte die Nagra so schon eine ganze Zeit stehen, muss man dann eine Delle in der Rolle befürchten?
Und wie sieht es mit einem Spannungsadapter aus? Funktioniert nur der Adapter, der ins Akkufach passt? Eine Bastellösung wäre in diesem Fall nicht so mein Ding.

Und wenn man die Wahl haben sollte: eher Nagra E oder IS?

Gruß,
Oliver
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#2
Halllo Oliver,

die IS ist die modernere und abweichend konzipierte Nagra, gebaut von 1975-90, deren Typenkürzel einer Legende nach für "IdiotenSicher" steht. Wink

Sie hat ein Dreimotorenlaufwerk und Logik für die Laufwerksfunktionen. Die Pilottoneinrichtung benötigt man nur, wenn man synchronen Filmton aufnehmen will und die war nur gegen Aufpreis erhältlich. Es gibt für den normalen Betrieb keine Nachteile, wenn die Neopilotgeschichte fehlt, Vorteile aber auch nicht, wenn man den etwas geringeren Stromverbrauch und den Wegfall des vierten Kopfes außen vor lässt.... Es gab als Extra eine universelle Aussteuerungsautomatik, da die IS ja vornehmlich als Reportermaschine konzipiert war.

Ich kenne die IS aber nicht persönlich, daher kann ich keine eigenen Erfahrungen beisteuern. Die Andruckrolle kann natürlich eine Delle bekommen, wenn die Maschine nicht auf "Test" oder "Stop" gelagert wurde.

Ich kann dir nur sagen, dass die Nagra E, die ich selbst besitze, eine nette kleine Maschine ist, die sich mit Bordmitteln einmessen lässt (ohne zusätzliches Messequipment!), das bewährte Laufwerk der Nagra 4 und nur eine Bandgeschwindigkeit hat. Klanglich über jeden Zweifel erhaben. Durch den auf jede Art von Schallwandlern unschaltbaren Mikroeingang sehr universell. Das gilt aber auch für die IS.
Natürlich ist die IS etwas kleiner von der Grundfläche, aber viel nimmt sich das nicht. Allerdings passen deshalb nur bei der E Spulen mit 18 cm Durchmesser drauf!

Ich weiß nicht, ob jemand hier im Forum eine IS sein eigen nennt, dann könnte er ja vielleicht noch etwas beisteuern.

LG Holgi
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#3
Auch wenns lang her ist. Ich hab ne IS. Bei Fragen einfach melden
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#4
Im Moment wird auf dem hiesigen Markt eine 4.2 angeboten und irgendwo eine E, IS im Moment nicht.
Eine dritte Bandmaschine, wieder mit einer anderen Spurlage, wollte ich mir eigentlich nicht zulegen. Aber wenn es preislich ginge. Undecided

Vielleicht 'ne dumme Frage: aber kann ein Stereoband einer UHER 4200 auch auf einer Nagra IV S / IV TC abgespielt werden, abgesehen mal von anderer Einmessung?


Gruuß, Oliver
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#5
Hallo,

warum nicht ? wenn die Spurlage der Uher gestimmt hat ? Ich würde aber bei der Nagra aber besser kein Doppelspielband verwenden. Das kann die zwar auch abspielen, es wird aber durch die doch recht komplizierte Bandführung schnell mal zerknittert.

Allerdings bekommst du für den Preis einer schönen Nagra IV S, erst Recht einer STC, ohne Zubehör an die Hundert Uher 4200 ohne Zubehör, es sei denn, die sollten in in letzter Zeit im Preis sehr angezogen sein.

Beste Grüße
Arno
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#6
TC steht für Timecode, oder nicht? Wenn ich den Timecode nicht nutze, ist das praktisch eine normale Aufnahme?

Gruß, Oliver
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#7
Die Nagras arbeiten aber mit Rundfunk/Studio-Entzerrung, das passt nicht mit der Entzerrung der Uher Geräte zusammen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#8
Richtig, bei 9,53 cm/s sowie den Pilot-Modellen aber schon. Wink
Und war die Nagra IV bzgl. EQ nicht auch auf NAB umschaltbar?

Schöne Grüße
Frank
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#9
Bei der IV s kann man bei der Wiedergabe zwischen NAB und CCIR umschalten.
Gerhard
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#10
(17.01.2023, 22:51)bitbrain2101 schrieb: Die Nagras arbeiten aber mit Rundfunk/Studio-Entzerrung, das passt nicht mit der Entzerrung der Uher Geräte zusammen.

MfG, Tobias

Hallo,

das ist nicht richtig. Es gab die Nagra IV Familie sowohl als NAB als auch CCIR Versionen, wobei hier in Europa die letzteren tatsächlich häufiger sind.

Und wie Gerhard schon geschrieben hat, kann bei der Wiedergabe bei der IV S, also Stereo, zwischen den Entzerrungen umgeschaltet werden. Ich weiß allerdings nicht, ob das auch bei der IS und der E geht.

Wenn man mit dem Uher Report bei 4,75 oder 2,4 (?) aufgenommen hast, ist es allerdings vorbei. Es gibt für die Nagra III und IV Zusatzgeräte für variable Geschwindigkeiten, aber so weit gehen die nicht runter.

Das Problem hatte ich tatsächlich, als bei mir ein altes 4,75 cm/sec Band von einem Reportgerät mit alten Erinnerungen drauf aufgetaucht ist. Habe mir dann ein Braun TG 1000 gekauft , das ich bis dahin noch nicht hatte Big Grin 

Grüße

Arno
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#11
Na ja, für mich wird das mit den Nagras wohl nichts. Bin auch (noch) nicht so die Leuchte, was Bandmaschinen betrifft.
Die Revox läuft auf Halbspur 19 cm/s, die Uher auf 9,5 (ansonsten sind die Bänder ja sehr schnell abgespielt). Dann würde ja nur eine Nagra IV S passen, aber die sind ja s..teuer.
Eine 4.2 oder E gingen dann schon eher, dann alles wieder in mono aufnehmen...
Aber nur, weil diese Geräte so schön "technisch" sind, einen Batzen Geld ausgeben und dann vielleicht nicht genügend nutzen zu können/wollen. Die Vernunft sagt im Moment noch nein. Aber man weiß ja nie, was einem die Gehirnwindungen in der Zukunft für einen Streich spielen.

Gruß, Oliver

PS.: Sollte jemand seine Sammlung verkleinern wollen, und mit dem Verkauf einer Maschine nicht ein neues Haus o.ä. finazieren zu wollen, ich bin erreichbar. Wink
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