Un-CDs – revisited 2022
#1
Hallo,

Eigentlich ist das Thema schon verjährt. Kopiergeschützte Audio-CDs war spätestens 2010 nicht mehr en vogue. Warum also nochmals auf die alten Kriegsschauplätze zurückblicken? Die Antwort ist einfach: die Un-CDs, also CDs, die nicht dem Red-Book-Standard genügen, sind noch im Umlauf. Als ich vor gut einer Woche über den heimischen Flohmarkt schlenderte, habe ich ein paar CDs und DVDs gekauft, Stückpreis zwischen 1 und 2 Euro.
Unterwegs griff ich mir eine CD und legte sie in meinen CD-Wechsler im Auto ein. Fehlanzeige: No Disc. Zuhause habe ich sie etwas näher inspiziert und fand auf der Rückseite des Jewel Case den Hinweis: „CD nicht auf dem PC abspielbar“. Leider tat es die CD auch nicht in meinem Harman/ Kardon DVD 25. Mein Sony CD-Player schluckte sie problemlos, auch der Harmon/Kardon BDT 30 konnte sie abspielen.
Kurzer Rückblick
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Mitte bis Ende der 1990er Jahre gab es für die Musikindustrie drei beunruhigende Trends:
a) Sinkende Preise für CD-Brenner
b) Sinkende Preise für Rohlinge
c) Starkes Aufkommen von Tauschbörsen.
Die Folgen waren weitreichend. Warum sollte jemand zwischen 30 und 40 DM für eine CD ausgeben, wenn er diese sich ausleihen (oder downloaden) konnte und für 1-3 DM brennen konnte. So oder so die Major Labels mussten sich etwas einfallen lassen. Ende der 1990er kamen die ersten kopier- bzw. zugriffsgeschützen Musik-CDs auf den Markt. Auf den meisten Hi-Fi-Playern liefen sie ohne Probleme; nicht abspielbar waren sie auf CD-ROM-Laufwerken/Brennern, phasenweise gab es auch Probleme bei High-End-Playern und Laufwerken im Auto – abhängig davon, ob darin PC-Laufwerke verbaut waren. Mangelnde Effizienz des Kopierschutzes und mangelnde Akzeptanz bei den Anwendern führten zu Umsatzrückgängen und läuteten letztlich das Ende dieser Maßnahmen ein.
Funktionsweise
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Um zu verhindern, dass Musik-CDs gerippt bzw. kopiert werden, nutzt man den grundsätzlichen Unterschied zwischen Daten- und Musik-CDs. Musik-CDs nach dem Red-Book-Standard sind Single-Session-CDs. PC-Laufwerke können prinzipbedingt Multisession-CDs lesen. Was aber passiert, wenn man die Audio-Tracks auf eine Multisession-CD brennt? Einen HiFi-Player stört es nicht, da er nur die erste Session liest, während ein PC-Laufwerk automatisch auf die letzte Session zugreift. Dort finden sich die essentiellen Teile des Kopierschutzes: manipulierter ToC, Einsatz defekter Sektoren, falscher Startpositionen, Markieren von Musik-Tracks als Daten-Track etc. Um die Schweinerein zu vervollständigen, sind die eigentlichen Audio-Tracks auch verhunzt.
Auf dem Markt gab es ein gutes Dutzend unterschiedlicher Kopierverfahren. In der Frühzeit dominierten Verfahren, die den Zugriff auf die CD verhinderten, d.h. beim Zugriff meldete das Programm „Error“, „No Disc“ etc. Zu diesen Verfahren zählten u.a. Cactus Data Shield 100, Doc.Loc und Key2uudio und DOCloc. Die nächste Generation dieser Techniken ermöglichten PC-Laufwerken einen reglementierten Zugriff (mit Hilfe eines proprietären Players) auf die in einer zweiten Session komprimierten Musik-Tracks (von minderer Qualität). Aufgrund andauernder Negativpresse gab es eine dritte Phase von Kopierschutzverfahren, die (noch) weniger effizient waren und den PC-Nutzern DRM-geschützte Titel zum Download anboten.
Und heute?
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Ausgehend von meinen aktuellen Erfahrungen habe ich mal meinen Bestand durchgemustert und komme auf einen 10% Anteil von kopiergeschützten Audio-CDs. Da ich die letzten Jahre nur noch wenige CDs rippte, fiel mir das in der Vergangenheit auch weniger auf. Nichtsdestotrotz habe ich einige Experimente mit PC-Laufwerken unternommen – und war überrascht. Die Hälfte meiner sechs Laufwerke verweigerten den Dienst. Getestet habe ich das mit dem härtesten Kopierschutz, der mir bis dato untergekommen ist: DOCloc, zu erkennen an der Aufschrift auf dem inneren rückseitigen Ring der CD: DOCdata, wie er sich zum Beispiel auf der CD „Helium Vola“ findet. Gerade diese CD widerlegt sehr schön den Mythos, dass man nur den richtigen Ripper bräuchte, um den Kopierschutz zu überwinden. Tatsächlich kommt es aber auf das Laufwerk an. Anfang der 2000er Jahre erlangten hier zwei CD-Brenner Kultstatus: der Plextor Plexwriter Premium (heute nicht unter 500 € zu bekommen) und der Yamaha CRW F1 (ab 100 € aufwärts). Von den neueren Laufwerken liest der externe DVD-Brenner von Samsung Typ SE-208 (ab 20 €) so gut wie jede kopiergeschützte Audio CD ein.

Jetzt zur spannenden Frage: Habt Ihr und nutzt Ihr noch Un-CDs?

Gruß
Peter
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#2
Hallo Peter,

der Trick mit der zweiten Session ist ja so simpel wie genial, jetzt ergibt das auch Sinn, warum nur PC-Laufwerke betroffen waren, danke!


Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
--
Lieblings-Bandsorten / Empfehlungen in zufälliger Reihenfolge:
Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#3
Das letzte Mal, dass mir so eine CD begegnet ist, ist schon ein paar Jahre her. Damals habe ich meinen Plextor CD-Brenner (121032A) hervorgekramt, der das Ding problemlos gelesen hat. Plextor hatte, als die CDs aufkamen, für alle Geräte Firmware-Updates rausgebracht, teilweise waren die da schon 5 Jahre alt. Dazu gab es die "PlexTools" mit der Option, dass der Brenner nur die erste Session liest und alles andere ignoriert.

Gruß
Robert
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#4
Hallo

ich verstehe das Problem nicht so recht.
Jede dieser CDs läßt sich abspielen.
Alles, was sich abspielen läßt, kann auch durch einen "fork" neben der Wiedergabe durch das Audio-Interface parallel dazu digital in einen File geschrieben werden.
Der einzige kleine Nachteil ist, daß es nur in Realtime geht.

MfG Kai
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#5
Bei meiner Soundkarte kann man als Aufnahmequelle "Stereo-Mix" auswählen, das ist das Signal, was man gerade hört. Allle anderen Aufnahmequellen im Windows Mixer auf Null stellen und schon kann es losgehen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#6
Hallo Kai,
so stimmt das nicht ganz. Denn manche Audio-CDs lassen sich auf manchen CD-ROM-Playern nicht abspielen, da sie einfach nicht erkannt werden. Selbst heute können z.B. mit DOCloc geschützte CDs höchstens von der Hälfte der PC-Laufwerke nicht abspielen.
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#7
Das alles gilt vielleicht für MS Windows.
Unter Linux ist das eh kein Thema, da wird alles gelesen.
Ich hatte übrigens noch nie mit kopiergeschützten CDs zu tun, eher mit DVDs
Viele Grüße
Jörg
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#8
Ja, das mit Linux habe ich auch schon gelesen. Ansonsten wurdert es mich, dass Du keine kopiergeschützten CDs hast. Die waren eigentlich seit 2000 fast Standard, jedenfalls bei den Major Labels und den Mainstream-Titeln.
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#9
(25.04.2022, 15:45)Baruse schrieb: Unter Linux ist das eh kein Thema, da wird alles gelesen.

Kann ich so nicht bestätigen. Ein guter Bekannter Smile hat vor knapp 20 Jahren mal aus Neugier einem Arbeitskollegen angeboten, dessen Un-CD von Grönemeyers "Mensch" zu erstellen, nachdem dieser (mit Windows XP und WinOnCD) zuvor daran gescheitert war. Die CD wurde allerdings auch unter der damals aktuellen Version von Red Hat nicht abgespielt, und cdrecord konnte sie auch nicht kopieren. Getestete Lese-Laufwerke waren ein DVD-ROM-Lw. von LiteOn und ein ATAPI-Brenner von TEAC.

Vielleicht hätte man es irgendwie hinkriegen können, aber daß es einfach so "out of the box" unter einem Linux-basierten Betriebssystem funktionierte, stimmt nach meiner Erfahrung nicht.
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#10
Grönemeyers Mensch ist durch Cactus Data Shield 200 geschützt vgl. https://www.bm-community.de/viewtopic.ph...&view=next - hat mir damals im Übrigen auch Kopfzerbrechen bereitet.
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#11
Hallo zusammen,

im Jahr 2000 habe ich mir mal einen netten PC gegönnt. Einen PIII 500. Das besondere waren die SCSI-Laufwerke von Plextor.
- Plextor PX-40 TSi
- Plextor Plexwriter 12/4/32
In Verbindung mit dem Audiobrennprogramm "Feurio" waren Kopien von Audio-CD´s mit Kopierschutz kein Problem.

Das CD-Rom hat nach knapp 10 Jahren sich verabschiedet, ebenso der Brenner der nicht mehr fehlerfrei gebrannt hat.
Das SCSI-Zeug musste gehen und dafür kam ein Yamaha CRW-F1 CD-Brenner hinzu, den ich mir aber bereits neu 2006 gekauft hatte und im Schrank abgelegt hatte.
2008 konnte ich einen OVP Plexwriter Premium II für kleines Geld nicht liegen lassen...

Der Plexwriter Premium II und der Yamaha CRW-F1 nutze ich derzeit immer noch sehr zuverlässig an einem aktuellen PC unter Win10 Pro.
Das tolle ist, das Feurio immer noch super gut läuft und ich in der Lage bin von jeder Audio-CD eine Sicherheitskopie anzulegen.

LG Oliver
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#12
(25.04.2022, 17:52)Olivinyl schrieb: .. und ich in der Lage bin von jeder Audio-CD eine Sicherheitskopie anzulegen.

LG Oliver

Das mache ich eigentlich auch und habe mir noch nie Gedanken über den Kopierschutz gemacht. Sowohl mit dem älteren ACER Gaming PC sowie dem derzeitigen HP ist das Einlesen kein Problem. Allerdings habe ich auch nicht die Masse an CD's, so dass das Thema vielleicht deshalb an mir vorbei gegangen ist.

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#13
Ging mir gerade durch den Kopf: Der Kopierschutz dürfte sich - theoretisch (ist ja verboten Wink ) - auch umgehen lassen, indem man die Un-CD in einem normalen Audio-CD-Player abspielt und über den digitalen Ausgang und eine Soundkarte mit entsprechendem Eingang auf den PC überspielt, oder? Ist zwar nicht sehr komfortabel, da die Überspielung in Echtzeit stattfände, aber trotzdem würde man so eine verlustfreie Kopie herstellen können.
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#14
Ich wüßte nicht, daß das "unter Linux kein Thema" ist.
Mein eingefleischter Linux-Onkel konnte damals nichtmal ne DVD abspielen...

LG
Mike
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#15
(25.04.2022, 19:41)dynamike schrieb: Mein eingefleischter Linux-Onkel konnte damals nichtmal ne DVD abspielen...

Ich weiß nicht, wann "damals" war. Lange gab es für einige Formate keine freien Codecs, und viele Linux-Distributoren weigerten sich (teils aus ideologischen, teils aus nachvollziehbaren rechtlichen Gründen), proprietäre Codecs auszuliefern. In der Regel konnte man sie nachinstallieren, was aber meist etwas "frickelig" war und viele Anwender überforderte.

Heute sollte das längst kein Thema mehr sein. Ich bin seit 18 Jahren auf meinen Privatrechnern "Linux only" und habe schon ewig keine Probleme mit der Wiedergabe irgendwelcher Medien mehr gehabt. Das letzte, womit ich teilweise gekämpft habe, waren irgendwelche DRM-geschützten Videostreams, aber das ist auch schon lange her und funktioniert inzwischen wunderbar.
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#16
Ich kann mich tatsächlich nur an eine CD mit Kopierschutz erinnern. Das liegt zum Einen daran, daß die Hochzeit dieser Unsitte gleichzeitig die Zeit war, zu der ich am wenigsten Geld hatte und zum anderen haben das nur Majorlabels gemacht, zu deren Kunden ich eher weniger gehörte.

Habe ich leider nicht mehr, wäre interessant damit herumzuspielen. Aber ich habe das Album noch auf Festplatte, muß ich da ja irgendwie draufbekommen haben... Wink

Viele Grüße
Nils
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#17
Für mich war die Erfahrung spanned, dass es

a) durchaus noch kopiergeschützte CDs im Umlauf sind,
b) diese nachwievor in manchen Playern noch Probleme bereiten können, es aber
c) zwischenzeitlich mehr PC-Laufwerke wie den oben zitierten Samsung gibt, die so gut wie alle Kopierschutzverfahren einlesen können.

Mittlerweile bin ich auf der "Jagd" nach UN-CDs mit wenig gebräuchlichen, hier kaum bekannten Kopierschutztechniken
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#18
Hallo, 

die Un CDs haben mich damals auch geärgert, sie liefen nicht auf meinem CD Recorder Marantz DR700.

Dafür konnte man sie vom CD Player abspielen und der Marantz konnte eine Kopie über den Digitaleingang erstellen, die er dann auch abspielte.

Hier wurde der Kopierschutz zum Abspielschutz. 

Band ab, Band läuft,

Rainer.
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#19
"Sandie Shaw - Pourvu que ca dure" Eine Sammlng ihrer französischen Chansons war für mich die erste EMI CD mit einem Kopierschutz. Auf der Rückseite steht extra "Copy Controlled".
Aber dank dem "roten Fuchs mit der schwarzen Augenbinde" stellt dieser Kopierschutz (Multisession) am PC heute kein Problem mehr da.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#20
Nochmals: die Software (Ripper) stellt den geringsten Anteil dar; was entscheidend ist, ist das Laufwerk. Den "Fuchs" habe ich in neuer Ausführung. Wenn aber das System keine Un-CD im Laufwerk erkennt, nutzt auch die beste Auslesesoftware (aus meiner Sicht das Beste heute: dbpoweramp cd ripper) nichts.
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#21
Bin ja gerade dabei, meine CD-Sammlung als FLAC-Dateien zu speichern. Nutzte dazu ein MacBook von 2012 und das Programm XLD (X lossless Decoder). Nun habe ich nicht darauf geachtet oder nachgeschaut, welche Kopierschutzverfahren bei den diversen CDs angewendet wurden, aber bis jetzt wurden alle CDs ordnungsgemäß umgewandelt ohne Fehlermeldungen.
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#22
In der Regel findet sich hinten auf der Coverrückseite ein Hinweis: "Copy Controlled" oder "Kann nicht auf PC / Mac abgespielt werden"
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#23
(25.04.2022, 16:56)timo schrieb:
(25.04.2022, 15:45)Baruse schrieb: Unter Linux ist das eh kein Thema, da wird alles gelesen.

Kann ich so nicht bestätigen. Ein guter Bekannter Smile hat vor knapp 20 Jahren mal aus Neugier einem Arbeitskollegen angeboten, dessen Un-CD von Grönemeyers "Mensch" zu erstellen, nachdem dieser (mit Windows XP und WinOnCD) zuvor daran gescheitert war. Die CD wurde allerdings auch unter der damals aktuellen Version von Red Hat nicht abgespielt, und cdrecord konnte sie auch nicht kopieren. Getestete Lese-Laufwerke waren ein DVD-ROM-Lw. von LiteOn und ein ATAPI-Brenner von TEAC.

Vielleicht hätte man es irgendwie hinkriegen können, aber daß es einfach so "out of the box" unter einem Linux-basierten Betriebssystem funktionierte, stimmt nach meiner Erfahrung nicht.

Vor 20 Jahren hatte ich entsprechende Laufwerke & Software unter Windows, die alles was ich so fütterte auch auslesen konnten.
Mit Linux hatte ich da gar nix am Hut.
Vor ein paar Jahren wollte ich meine DVDs auslesen, um sie als file in meinem LAN verfügbar zu haben.
Nahezu keine dieser Scheiben konnte ich unter Windows auslesen.
Dubiose Software unter Windows möchte ich nicht, so stieß ich relativ schnell auf Linux, welches dies wohl mit Bordmitteln beherrscht.
Gesagt, getan - Linux installiert und die beiden Standardtools ausprobiert - funktioniert.
Und ich bin alles andere als ein Linux-Crack.
Seitdem habe ich eine zweite Partition mit einer minimalen Linux Installation, die ich halt nur für solche Fälle fix starte.

Wie gesagt: Musik CDs hatte ich noch keine zickende, die lese ich unter Windows alle mit EAC aus und das mit unterschiedlichsten Laufwerken.
Viele Grüße
Jörg
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#24
Hi,

hier mal ein Bild vom Kopierschutzmechanismus: eine Cactus Data Shield 200 CD. Was man sehr schön sieht, ist der Aufbau der Multisession-CD:

a) Session 1 enthält die eigentlichen Audio-Tracks, auf die aber im Regelfall nicht zugegriffen werden kann - wegen der

b) Session 2. Die eingelegte Audio-CD wird vom Explorer als Daten-CD behandelt und angeboten, einen proprietären Player zu starten, der die komprimiert vorliegenden Musiktracks dann abspielt - in freilich bescheidener Qualität.

Um solchen Un-CDs auf die Spur zu kommen, setze ich hier den Isobuster ein. Er bietet den Direktzugriff auf die in Session 1 gespeicherten (wenngleich manipulierten) Original-Tracks, kann sie abspielen und auch speichern.

Gruß
Peter


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#25
Ich habe hier eine Iron Maiden Dance of Death von EMI mit Copy Control.
Ich habe die mal gescannt...

   
... und so sieht eine Red Book konforme CD aus:
   
...zur Erläuterung:

.txt   E BLER.txt (Größe: 1 KB / Downloads: 8)
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#26
Ja, Teil vom Kopierschutz ist es, künstlich Fehler in das Signal zu mischen, die noch von der Fehlerkorrektur des CD-Players ausgeglichen werden können. Damit haben viele Computerlaufwerke Probleme, weil die irgendwann einen Fehler nicht mehr ausgleichen können, während der CD-Player einfach rät, wie die Daten wohl korrekt aussehen müssen. Wenn das nur in geringem Maße vorkommt, sollte das nicht hörbar sein. Wenn aber auch nur leichte Kratzer auf der CD dazukommen...

Letztendlich ist der Zeitraum, in dem solche CDs verkauft wurden, auf den gesamten Zeitraum von Anfang der 80er bis heute gesehen so klein, dass es relativ unwahrscheinlich ist, dass einem heute noch öfter solche CDs begegnen. Von den bekanntesten Titeln wie z. B. Grönemeyers Mensch gab es seit dem zig Neuauflagen ohne diesen Schutz, die man gebraucht für ein paar Euro bekommt, weshalb es sich auch nicht wirklich lohnt, die entsprechende Hardware bereitzuhalten. Denn so ein IDE-Laufwerk bekommt man nicht mehr so leicht an heutige Rechner angeschlossen - wenn sie überhaupt noch ins Gehäuse passen.

Gruß
Robert
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#27
Wie ich schon geschrieben hatte: das Samsung Laufwerk schafft bis dato jeden Kopierschutz - und kostet en Appel un en Ei
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#28
Hi,

Linux' Fähigkeiten dadurch in Zweifel zu ziehen, daß man 20 Jahre alte angebliche Probleme von Linux heranzieht und quasi zum Jetzt-Zeit-Normal erhebt, ist lächerlich. Man sollte nur über Sachen schreiben, von denen man auch wenigstens selbst Grundzüge von Ahnung hat. Nachgeplappertes weiterzuverbreiten nennt man bashing...

Linux (in meinem Falle OpenSuSE) hatte weder in 2000 Probleme mit Silberscheiben noch heute. Ich nutze Linux seit 1998 und seit 2001 ausschließlich und weiß, wovon ich schreibe. Drum war ich auch perplex, als ich von auch heute noch eingesetzten Kopierschutzverfahren las. Diese ließen uns anno 1995 mit Win95 etc. verzweifeln und ich dachte eigentlich, das hätte sich selbst eliminiert. Ich für mein' Teil bemerke an keinem meiner Rechner etwas davon, GRip und Konsorten fertigen von jeder Scheibe Sicherheitskopien an...

Tschüß
der Michael
Tschüß
der Michael


.............................................
.......wie man's macht, iss nix......
.............................................
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#29
Moin Michel,

einige Korrekturen scheinen mir hier angebracht:
a) einen Kopierschutz gabe es anno 1995 noch gar nicht; da muss man ca. noch 5 Jährchen zugeben.
b) bei Linux stellt sich die Sachlage auch etwas komplexer dar. Nach https://www.linux-community.de/ausgaben/...abspielen/ scheint auch dort das Laufwerk der entscheidende Faktor gewesen zu sein. Dass Linux also grundsätzliche alle kopiergeschützten CDs (auf allen Laufwerken) hätte abspielen können, ist ein Mythos.

Ich erinnere hier insbesondere an CDs, die mit einem Zugriffsschutz der ersten Generation ausgerüstet waren. Dieser verhinderte generell, dass eine CD in vielen Laufwerken erkannt wurde. Da spielt das Betriebssystem dann eine untergeordnete Rolle.

Gruß
Peter
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#30
Als ich vor gut 20 Jahren versucht habe, eine DVD unter Linux abzuspielen, war das ein ganz schöner Krampf. Problem war, dass man zum Abspielen ja den Kopierschutz deaktivieren musste, weshalb die entsprechenden Funktionen im Betriebssystem nicht enthalten waren. Das lies sich nachträglich installieren, ich zumindest war damit aber ein paar Stunden beschäftigt, bis es funktionierte.

Natürlich spielt Linux seit Jahren DVDs problemlos ab. Dennoch ist heute nicht alles besser. 4K Blu-rays unter Windows abspielen ist nur mit bestimmter Hardware/Software möglich und unter Mac und Linux nicht möglich.

Gruß
Robert
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#31
Ein hübscher Tipp zu letzt: Wer glaubt heute alles ohne Probleme rippen zu können, dem empfehle ich mal die CD: De Räuber, Achtung Räuber, Pavement Records 2002 - mit das Übelste vom Üblen.

Gruß und beste Wünsche fürs Weekend
Peter
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#32
Na, für was haben wir denn Tonbandgeräte ;-)) ?

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#33
Eben! Einfach einmal auf Tonband kopieren und zurück-digitalisieren, da hat kein Kopierschutz der Welt eine Chance.

Schöne Grüße
Alexander
Schnürsenkelband: Teac A3300SX-2T, Revox A77 MK3, Sony TC-366, Grundig TK 3200, Grundig TK 8, Simonetta TB 491
Kassette: Onkyo TA-2870, RFT SK 3000 Hifi
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Standardband: Orwo 104, Orwo 106, Orwo 103, Orwo 100, BASF/Agfa PER-528
Langspielband: Orwo 113, BASF/Agfa PER-368, LPR-35, BASF PES-40, BASF LGS-35, Agfa PE-31/PE-36/PE-39
Doppelspielband: Orwo 120, BASF LGS-26, Agfa PE-41/PE-46/PE-49, Grundig GD15
Dreifachspielband: Orwo 130
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#34
Wenn man Spiele DVD´s der Wii-Konsole auf einem Windows PC kopieren wollte, gab es genau 2 DVD-ROM Laufwerke, die diese Wii-DVD´s auslesen konnten. Die Spur der Wii-DVD musste von aussen nach innen gelesen werden im Gegensatz zu normalen DVD´s. Der Auslese-Vorgang dauerte mehrere Stunden. Den schlimmsten Kopierschutz hatte die CD von Bleem!, das war ein Emulator, mit dem man Playstation 1 Spiele auf dem Windows-PC spielen konnte.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#35
(29.04.2022, 15:59)eudatux23 schrieb: Eben! Einfach einmal auf Tonband kopieren und zurück-digitalisieren, da hat kein Kopierschutz der Welt eine Chance.

Schöne Grüße
Alexander

Stimmt leider nicht. Besonders bei Filmen auf Disc wird heutzutage oft ein digitales Wasserzeichen ins Audio-Signal gerechnet. Das kannst Du so lange analog kopieren, bis man es sich nicht mehr anhören möchte. Wenn man es dann wieder digitalisiert, erkennt der Player das Signal und schaltet den Ton weg (es sei denn er ist alt genug und kennt den Schutz noch nicht).

Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Cinavia

Ob das auch bei Musik angewandt wird, weiß ich nicht. 

Gruß
Robert
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#36
(29.04.2022, 15:59)eudatux23 schrieb: Eben! Einfach einmal auf Tonband kopieren und zurück-digitalisieren, da hat kein Kopierschutz der Welt eine Chance.

Ich frag' mal blasphemisch: Wozu der Umweg über das Tonband? Wenn man nicht die Möglichkeit hat, über den Digitalausgang des CD-Players zu überspielen (siehe Beitrag #13), kann man ihn doch direkt (analog) an die Soundkarte hängen. Weniger Aufwand, weniger Qualitätsverlust.
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#37
Na ja, wenn's denn digital sein muss, gibt es ein paar Wege. Habe gerade mal geschaut, ob es das Album "Mensch" auch in TIDAL gibt. Damit hat sich die Frage nach dem Kopierschutz in diesem Fall erledigt...

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#38
Gab's von Sony nicht eh etwas später das Angebot, die CDs gegen solche ohne Kopierschutz umzutauschen? Wenn ich mich nicht täusche, dürften doch genügend ungeschützte "Mensch"-CDs im Umlauf sein.
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#39
Moin,
ja, das stimmt, es gab - auch von anderen Herstellern - das Angebot, diese Un-CDs gegen normale Audio-CDs umzzutauschen. Ich habe es auch daran gemerkt, dass ich bestimmte Un-CDs meiner Sammlung einverleiben wollte, die dann, als sie eintrafen, sich als ganz normale CDs herausstellten. Die "Mensch"-Un-CD, die ich für 1,50 € jüngst erstand, hatte allerdings noch den Abspielschutz. Es gab Ankündigungen der Musikindustrie, ab 2000 alle CDs mit Kopierschutz zu versehen. Demnach dürften durchaus noch einige Millionen Un-CDs unterwegs sein. Man erkennt sie am Aufdruck "Nicht auf dem PC abspielbar" auf der Rückseite, manchmal auch auf der Vorderseite oder der CD selbst. Ihr könnt ja mal Eure Bestände durchschauen.

Schönes Wochenende
Peter
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#40
Als CD Sammler bin ich auch Opfer geworden von sogenannten COPY-Protected CDs - steht hinten drauf wo der Barcode ist!

Mir fallen einige wenige ein, die ich habe:

- Dido, eine englische Künstlerin
- Norah Jones - Feels like home (deutsche Version wieder verkauft)
- Beatles - Let it be (naked)
- Phil Collins - Testify
- Bonnie Raitt - Souls Alike
- Grönemeyer - Mensch
- Eric Clapton - Me and Mr. Johnson

Ich habe das damals boykottiert, Phil Collins, Norah Jones kaufte ich aus dem Ausland über ebay, die "Mensch-CD" ließ ich im CD-Laden zurück!
Das war merkwürdig, Deutschland war mal wieder Vorreiter, die Amis hatten den Schutz teilweise noch gar nicht eingeführt.

Ich hatte mich damals mit der WEA (Warner Music) in Hamburg angelegt, denn die kopiergeschützten CDs liefen problemlos oder eben auch nicht!
Im Auto gabs ständig Read Errors, ein CD/DVD Player im Wohnzimmer gab die CD nicht mehr her, nur mit Mühe bekam ich sie aus der Schublade raus!
Andere wie mein alter Philips CD 104 von 1986 spielte solche CDs ohne Probleme ab.

Ich war sauer und habe das der WEA auch mitgeteilt, die mich belehren wollten, dass ich aus Urheberrechtsgründen gar nicht sogenannte "Best Of" CDs brennen dürfte, die nur ich im Auto benutze und nur für mich. Das stimmt so aber nicht.

Für mich war das Thema schnell durch, ich kaufte/kaufe diese Dinger nicht, auch wenn ich sie auf Flohmärkten gelegentlich noch sehe.
Aber die Industrie hat bald eingesehen, dass diese Copy Protection Unfug ist und sich selbst ins Knie gebohrt.

VG Jürgen
VG
Jürgen
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