Nextel Ersatz ?
#1
Hallo,

nach erfolgter mechanischer und elektrischer Revision einer B77 MKi steht noch etwas Kosmetik an.
Die Bandteller und das Kunststoffgehäuse sehen nicht mehr wirklich schön aus, die möchte ich neu lackieren.
Besonders die Nextelbeschichtung des Gehäuses ist äußerlich sehr fleckig und abgerieben.
Hat einer von Euch solche Lackarbeiten schon mal erfolgreich gemacht, bzw. wie bekommt man die alte Beschichtung vernünftig ab?
Hilft hier ein Abbeizer oder sollte man besser schleifen, bis der Untergrund glatt ist?
Das präzise Schleifen gestaltet sich durch die scharfkantigen Vertiefungen, Erhebungen und Durchbrüche etwas schwierig und langwierig?
Einen passenden Farbton habe ich mir, dank Eurer Tipps und Vorschläge, bereits ausgesucht.

Bernd
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#2
Ich erspare mir beim Gehäuse das Schleifen und Lackieren - eventuelle Schrammen bleiben natürlich bei meinem Vorgehen erhalten, aber es sieht dann doch besser aus als vorher und klebt auch nicht mehr. Haben bisher schon (mindestens) zwei B77-Besitzer nachgemacht und die sind beide zufrieden:

Ab post #2 hier:

https://old-fidelity-forum.de/thread-291...pid1075835
Viele Grüße aus Kiel,
Hans-Volker
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#3
Ich habe meine ersten Experimente mit Sprühfolie gemacht, nachdem ich ein paar YT Videos verkonsumiert hatte.
Hier die Seitenteile vom B750.
Zuerst gründlich mit VISS und einer Geschirrbürste schrubben.
Und wenn alles trocken ist, fröhlich übersprühen.
Glänzt zuerst, dass man sich bißchen erschreckt, trocknet dann aber richtig schön und ist danach überhaupt nicht mehr klebrig.
Langzeiterfahrung habe ich natürlich noch nicht, es sieht aber toll aus und ist bezahlbar.
So, wie es auf dem Foto zu sehen ist, war ich noch nicht zufrieden. 
Habe noch eine Schicht aufgetragen und nun ist alles schön. 
Bin davon so begeistert, dass ich noch 4 Dosen bestellt habe, um meine beiden B77 und das Gehäuse der Tascam BR 20 zu behandeln.


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#4
Servus Herbert,
das sieht aber gut aus!!
Sprühfolie: was hast Du denn da genommen?
Grüße aus Tirol: Erhard
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#5
Hallo Hans-Volker,

danke für Deinen umfangreichen und interessanten gut bebilderten Restaurationsbericht, habe mir alles gründlich durchgelesen.

Hallo Herbert,

die Sprühfolientechnik finde ich auch interessant, welchen Farbton hast Du bestellt?

Gruß, Bernd
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#6
Hier ein link zu tausend Farben.
Ich nehme für Revox Anthrazit matt, das ist heller als die ursprüngliche Gehäusefarbe.
Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden....
https://www.ebay.de/itm/172993600883?mkc...media=COPY
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#7
DANKE
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#8
Sehr gerne!
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#9
Danke für den Tip.
sieht schon gut aus mit der Sprühfolie.
Ich warte erst mal auf eine Langzeiterfahrung.
Habe bedenken, daß dieses Mittel mit der Zeit klebrig wie diese beschichteten Mäuse und Fernbedienungen wird.
(Softtouch-Beschichtung), Das Zeugs wird ekelhaft klebrig.
Aber wer weiß, vielleicht wird alles Gut :-)

Gruß Dirk
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#10
Mich stört da eher das Attribut "abziehbar" in der Beschreibung.
Das deutet nicht auf gute Haftung oder hohe Haltbarkeit hin.
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#11
Ich habe die Seitenteile vor einem Monat so behandelt und da löst sich weder was ab, noch macht es Blasen oder klebt.
Man darf aber nicht heftig drauf rumreiben, auf keinen Fall an den Kanten. Habe ich gerade mal getestet, war keine gute Idee.
Also wahrscheinlich eher was für Lackieren, Hinstellen und in Ruhe lassen...
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#12
Bitte nicht überlesen bei der Sprühfolie

Empfohlene Schichtanzahl 6 - 8, Mindestschichtanzahl: 4

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#13
Interessanter Hinweis.
Ich habe jetzt keine Mühe gescheut, ein Seitenteil abgeschraubt und vollkommen versaut, indem ich an den Kanten gerubbelt habe. Die Folie ließ sich wegrubbeln.
Daraufhin probeweise alles runter!
Man denkt:  an einer Ecke anfassen und abziehen.
Irrtum.
Die Folie geht nur in Runzeln runterzurubbeln auch mit heißem Fön.
Jetzt habe ich an beiden Daumen fette Blasen.
Das Teil sieht nnun wieder wie vorher aus. In der Küche sieht es aus, als hätten 20 Sekretärinnen die Geschäftsbücher korrigiert.
Lehre aus der Aktion: Die Flächen halten gut, Kanten sollte man in Ruhe lassen.
Ich geh mal wieder sprühen....

Richtig. Auf der Büchse steht tatsache 6-9 filmbildende Schichten.
Da möchte ich mal den YT-Demonstranten erleben, wenn er mit seinen zwei Schichten auf den Radkappen aus der Waschanlage rollt!
Werde also beide Seitenteile nochmal sprayen, dann aber nicht mehr vorsätzlich drauf rumrubbeln.
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#14
Einstweiliges Fazit: Ich weiß nicht, ob es mit mehr Schichten besser hält. Sollte laut Produktbeschreibung so sein.
Ob es für eine B77 taugt, wenn man sie öfter auf den Küchentisch bugsieren muss, wird sich rausstellen.
Bei lackierten Gehäusen hatte ich erlebt, dass sie wieder klebrig wurden.
Und da morgen oder übermorgen ja sowieso noch 4 Büchsen ankommen, werde ich das mal weiter testen.
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#15
(21.04.2022, 16:22)Herbert schrieb: Ich weiß nicht, ob es mit mehr Schichten besser hält.

Zumindest lässt sich die Folie, wenn sie dann dicker ist, besser wieder abziehen.

Vielen Dank für die vielen Infos, warte erst mal eure Versuche ab, dann mach ich es nach.

Bernd
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#16
Guten Morgen!
Habe eben meine beiden Seitenteile vom Dachboden geholt und sehr zart wieder befestigt.
Anfassbar, nicht klebrig, es ging auch nichts ab.
Aber: Wer nicht sehr gründlich schleift, dürfte Spuren sehen. Also empfiehlt es sich meiner Meinung nach nicht, sehr grobes Korn zu verwenden, "um erstmal was zu schaffen", wenn man die Schleifspuren dann nicht wieder wegbekommt.
Wie gesagt,... ich wollte die Dinger ja eigentlich nur grau haben....
Das Ganze ergibt eine Art Plastikumhüllung, die jetzt zu halten scheint.
Hauptvorteil: Sehr gut zu reinigen, zieht den Staub und die Katzenhaare nicht so an.
Ich werde mir, eh ich die B77 angehe , irgendeinen Gegenstand greifen, der nicht so groß ist, den sprühen, und wenn er getrocknet ist, etwas beanspruchen.
Auf jeden Fall erstmal besser geworden, als die B77 aussieht.


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#17
Ich habe vor Jahren mal überlackierbaren Unterbodenschutz von Glasurit verarbeitet.
Der hatte von Natur aus eine sehr ähnliche, graue Farbe und. je nach Verdünnungsgrad, eine mehr oder weniger starke, gleichmäßige Orangenhaut.
Das Material war auf Dispersionsbasis; also wasserverdünnbar; und haftete sogar auf Makrolon.
Und dafür hatte ich es damals auch benutzt, um eine chemische Sperre zwischen dem Makrolon und dem später aufgebrachten Decklack aus 2K-PUR zu bringen.
Lösemittel-Lack führt zu spontaner Rißbildung auf Makrolon, wenn er direkt aufgebracht wird.

Ich habe diesen Unterbodenschutz später dann noch öfter verwendet, weil das Material gut auf Kunststoffflächen haftete.
Spiegelgehäuse oder diese unlackierten grauen Kunststoff-Frontschürzen am Auto, die nach ein paar Jahren immer verkratzt oder völlig ausgeblichen sind.
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#18
Solch ein übel vergammeltes B-77 Gehäuse habe ich auch noch vor der Brust.
Dank deiner vorbildlich dokumentierten Arbeiten werde ich es auch mit Sprühfolie versuchen, lieber Herbert.

Herzliche Grüße, auch an die 20 Sekretärinnen,
Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#19
Hi lieber Frankie!
Da das Zeug aber nicht gerade billig ist, muss das jeder für sich entscheiden.
Bin ja wirklich froh, schon ganz weit oben von einem Experiment geschrieben zu haben, denn das ist es.

Ein ganz anderer Weg wäre, Acrylgrund aus dem Künstlerbedarf zu verwenden, um das Gehäuse erstmal zu isolieren.
Diese Grundierung haftet perfekt auf dem Gehäuse, müsste aber gestrichen werden, falls nicht jemand bessere Möglichkeiten hat. Demzufolge mit Wasser verdünnt mehrere Schichten. Dann wieder schleifen.
Dann dürfte beim Lackieren auch nichts mehr durchschlagen oder kleben.
Aber ich denke, hier gibt es bestimmt mindestens 200 Leute, die mehr Wissen als ich haben....
Tongue
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#20
Liebe Kollegen+innen,
10h sind verstrichen und ich muss bedauerlicherweise feststellen, dass diese ganze schöne und auch wirklich gut aussehende Lösung eine Sackgasse ist. Gewissermaßen ist es sogar gut, dass wir es hier thematisiert haben.
So kann ich vermutlich meine 4 Büchsen ungeöffnet zurück schicken. Ohne das Thema hier und die kritische Testerei hätte ich mich richtig geärgert, wenn ich an zwei Gehäusen vier Dosen verballert hätte.

Es hält nicht richtig!

Habe heute morgen einen großen Blumenuntersetzer dick eingesprüht.
Ergebnis: Kanten und Wölbungen halten heute Abend keiner Handhabung stand. Reibt man leicht mit dem Finger über den Rand, lösen sich schon die Runzeln ab.
Absolut nicht geeignet für ein Gehäuse, das man doch mal grober anfassen muss.
Ganz weit hinten frage ich mich, wie das bei Motorrädern halten soll, es ist mir vollkommen unklar.
Habe ja auch nichts falsch gemacht und vielleicht hat ja jemand bessere Erfahrungen.
Aber für unsere Zwecke würde ich davon abraten.
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#21
Hallo Leute, ich arbeite, bzw. lasse, ja für Jochen Schmidt 8 Tandberg Fasett Boxen auf. 
Die habe ich erstmal komplett zerlegt, Weiche und LS rausgeschraubt und die alten Dichtungen mit dem Stechbeitel entfernt.
Danach ab zum Feinstrahlen, von dort zum Schreiner zum Lackieren. Leider hat mein Schreiner zur Zeit so die Hütte voll mit Arbeit, er kommt nicht dazu 
die Hälften zu lackieren. Ich habe aber noch eine Box hier, die ist gestrahlt. Kann morgen mal Bilder machen, Vor dem Strahlen, und danach.
Ein Lackiertest beim Schreiner hat aber ergeben, der Lack hält wie bei der Orig. Lackierung. Die Einzelteile werden natürlich auch gebrannt, bzw. mit ???° nach dem 
Lackieren erwärmt. Die Temperatur habe ich natürlich nicht gefragt. Was der Schreiner aber vorher macht, Füllern, Schleifen, Füllern, Schleifen, Lackieren.
Mein Feinstrahl Mann kann auch Holz strahlen, angeblich kann er von einer Zigarette die Reklame entfernen.

Event. wäre das ja für euch eine Alternative.

Gruß - Theo
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#22
Hallo Herbert,

schön das Du diesen Test nochmals für uns gemacht hast, ich lasse vorerst die Finger davon und lackiere traditionell mit Farbe.
Sollten sich hier Andere mit besseren Ergebnissen melden, kann man es immer noch versuchen.
Vielleicht hilft tatsächlich ein "Einbrennen", wie bei Lack, bei 60...90°C, um die Abriebsfestigkeit zu erhöhen?

Vielen Dank und Gruß

Bernd
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#23
Danke Bernd für die nette Antwort. Und lieber Theo danke auch für Deinen Beitrag.
Ich habe schon immer gerne was mit Lack gemacht, wollte hier aber gar nicht so in den Fokus geraten. Ich dachte, ca tausend Leute würden dazu was schreiben.
Ich nehme jetzt den für mich praktikabelsten Weg, wo ich keine Teile rumschleppen muss.
Ich schleife die Gehäuse gründlich sauber, rolle sie dann mit Grundierung für Öl und Acrylmalerei. Das trennt und bietet eine gute Haftung. Dann schleife ich nochmal und lackiere dann mit schnell trocknendem Eddinglack.
Und dann wird das besser halten als die Folie.
Als Amateur kann ich ja kaum was behaupten, wahrscheinlich ist aber das Hauptproblem, die fleckige Kleberei und unterschiedliche Reaktion des Materials mit neuer Farbe zu unterbinden.

Kunststoffgrundierung hat das übrigens nicht geschafft.
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#24
Hallo,

ich habe mir mal die ganzen Produktbeschreibungen des Herstellers aus dem Link von Herbert durchgelesen.....

Zur Vorbehandlung bieten sie ein Spezialreiniger an, alternativ soll auch verdünntes Isopropanol (das Zeug kennen wir ja) funktionieren.
Auf keinen Fall sollen fettlösende Spülmittel genommen werden.
Zitat: ACHTUNG : Bitte nutzen Sie  keine fremden Erzeugnisse wie  Silikonentferner, Wachsentferner, Knete, Bremsenreiniger, Waschbenzin, Brennspiritus, Fettentferner, Spülmittel, Orangen- und Citrusreiniger etc.


Wie die auf Knete kommen kann ich nicht nachvollziehen.

Nach einer halben Stunde Trocknungszeit kann dann wohl weiter gemacht werden mit:
Zitat: Hierfür (zur besseren Haftung) empfehlen wir den KandyDip® High Build Primer welcher in etwa drei Schichten auf das zu beschichtende Werkstück aufgetragen wird

Dann soll das wieder trocknen (Trocknungsdauer habe ich nicht gefunden).
Und dann sollen erst die eigentlichen Deckschichten aufgetragen werden.

Zusammen mit dem Primer hat man dann etwa drei + sechs Schichten. Die Schichtdicke ist nicht angegeben. Die Schichten sollen beim Auftragen nur "glänzen".

Eine einfache und schnelle Lösung ist das nicht, kommt mir vor.....
Ich habe mal einen Biker getroffen, der seinen Tank damit behandelt hat: Der war allerdings zufrieden.

Im Moment weiß ich nicht was ich machen soll. Hab das Zeugs, natürlich ohne Reiniger und Primer, gestern Abend bestellt.

Grüße aus Tirol:    Erhard
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#25
Meinst du, wir sollten jetzt noch den Primer.....?
Ich mache jetzt was, was ich wirklich selten mache:
"Der YT-Typ ist ein du.....es Schw....... !"
somit wohl wieder ein Beispiel für locker und cool verbreitetes Halbwissen im Netz.
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#26
Smile
ich hab das bisher bei meinen schwarzen Geräten mit Kunststoffauffrischern aus dem Baumarkt (Autozubehör) gemacht.
Da gibt es so Tuben mit aufgesetzten Schwamm. Da braucht man nicht mal was abdecken.
Funktioniert gut, sieht auf nen Meter wie neu aus.
Ist natürlich nur Kosmetik.
Muss man von Zeit zu Zeit wiederholen.

Probiert habe ich auch Schuhcreme in Tuben mit aufgesetzten Schwamm: Das klebt dann aber etwas...

Ich fand das mit dem Kunststoffüberzug eigentlich prima und habe gedacht: das ist die Endlösung!
Na ja, wenn ich so überschlage, was ich bei meinen TG1000 alles machen muss um zu lackieren, und wenn es dann doch nicht so funktioniert.....
Die 20 Sekretärinnen müssten dann bezahlt werden; Pflaster für die Daumen sind auch teurer geworden.
Ich werde es wohl lassen...

Gruß + schönes WE:   Erhard
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