Grundig TK 16 Schaltung modifizieren
#1
Guten Abend Tonbandfreunde

Ich besitze einige Grundig Tk 16 die alle mehr oder weniger gut funktionieren.
Nicht zufrieden bin ich mit dem Klang dieser Geräte. Dünn, kraftlos, stark in den Höhen und schwach im Bass. Auch die Bedienung des kombinierten Höhen/Tiefenreglers bringt nur eine geringe Erhöhung des Basses. Die Geräte sind alle einer Kondensatorkur unterworfen worden. Ein vergleichbares Tk 20 oder Tk 25 ,ebenfalls mit EL 95 Endstufe hat einfach viel mehr Klangfülle und klingt schon bei Lautstärkeregler auf knapp 1 schon laut und voluminös.
Bei den Tk 16 muss ich mindestens auf 2 um Zimmerlautstärke zu erreichen und es klingt immer noch dünn und fad. Die Schaltungen unterscheiden sich nicht sehr voneinander ausser diesem Kombi Höhen/Tiefen Regler. Was könnte man an dieser Schaltung ändern um der Basswiedergabe Beine zu machen?

Besten Dank

Grüsse Raphael


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#2
Hallo Raphael,

du kannst versuchen, den Wert von C17 auf 22nF bis 68nF zu erhöhen. zum Testen kannst du einen Kondensator einfach parallel zu C17 einlöten. Die Spannungsfestigkeit sollte die gleiche wie bei C17 sein.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#3
Diese Schaltung stimmt nicht überein mit der des Grundig TK16, die es bei elektrotanya gibt.
Was stimmt ?

Wenn man die Sache quantitativ untersuchen will, muß man sich 3 Teile ansehen:
1. Wiedergabe-Frequenzgang zum hoch-ohmigen Ausgang an Pin 3 der Ausgangs-Buchse
2. Wiedergabe-Frequenzgang zum nieder-ohmigen Ausgang an Pin 1 der Ausgangs-Buchse
    bzw Frequenzgang der Endstufe
3. Frequenzgang des/der Lautsprecher(s) in den Gehäusen.

Eine vergleichende Beurteilung ist eigentlich nur an den jeweiligen hoch-ohmigen Ausgängen über dieselbe Abhör-Anlage möglich.

In den Unterlagen der TK20/25 sind allein 4-5 Varianten der Endstufe mit unterschiedlicher Ausführung der Gegenkopplung vom Trafo-Ausgang zum Endstufen-Eingang dokumentiert. Für einen Vergleich müßte man wissen, welche Variante bei deinen Geräten vorliegt.

MfG Kai
Nachtrag: Für den Vergleich ähnlicher Endstufenschaltungen mit EL95 "per Augenschein" hinsichtlich zu erwartender Bass-Wiedergabe benötigt man Angaben über die verwendeten Ausgangs-Übertrager und die Impedanz der angeschlossenen Lautsprecher. Wenn sich die Sekundär-Induktivitäten der Trafos oder die Impedanzen der Lautsprecher unterscheiden, können ansonsten gleichartige Schaltungen unterschiedliche untere Grenzfrequenzen haben. Die dürften zusammen mit der unteren Grenzfrequenz der Lautsprecher selbst die größten Barriere für ordentliche Bass-Wiedergabe darstellen.
Die benötigten Werte sind weder bei TK16 noch bei TK20/25 dokumentiert.
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#4
Guten Tag Tonbandfreunde

Besten Dank für eure Infos und Anregungen
Natürlich ist es der falsche Schaltplan. Der Auschnitt ist vom TK 15.
Hier kommt nun der Richtige vom TK 16

Grüsse Raphael


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#5
Hallo,

probier mal aus, wie es klingt, wenn du
parallel zu C30 ein Serien RC-Glied aus 6.2 kOhm und 100 nF legst.

MfG Kai
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#6
ich würde als erstes den Kondensator C32 testen und ggf. ersetzen, der an der Kathode der EL95 sitzt. Hier ist einigermaßen verständlich erklärt, was für eine Aufgabe dieser Kondensator hat:

https://captainbob.de/tubeamp_basics.html

Erst wenn hier alles ok ist, würde ich über Modifikationen nachdenken. Das TK16 hatte ich noch nie in der Hand, wohl aber ein TK9 und ein TK820. Flach und leise hat da nichts geklungen. Der Test ist ganz einfach - knipse den Kondensator an einem Ende ab - wenn sich am Klang kaum was ändert, hast Du den Bösewicht, und wirst nach dem Tausch eine angenehme Überraschung erleben. Als Ersatztypen kannst Du einen mit 47uF nehmen, achte auf die Nennspannung und auf die Polarität - es ist ein Elko.

Gruß Frank
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#7
Guten Abend Frank

Besten Dank für den Tip aber Kondensatoren wurden bereits getauscht inkl. Kathodenelko was aber keine Änderung gebracht hat. DieTK 16 haben alle diesen dünnen Klang als wären sie als reine Sprachaufnahme Geräte gedacht gewesen. 
Auch meine TK 9 , 10 und 15 haben einen schlechten Klang das führte ich auf die schwächliche EL 42  zurück und erwartete dass beim TK 16 mit der EL 95 und sonstigen "Verbesserungen" etwas mehr Druck kommt. 
Das TK 16 war ja zeitgeich mit dem TK 5 auf dem Markt und das klingt eindeutig voluminöser und bassstärker,

Gruss Raphael
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#8
Ich habe hier zwei TK9 - einmal als Koffer, und einmal als TM9 in einer Kombination 3045Tb/Ph. Der Koffer klingt dünn, in der Radio-Kombination macht das Gerät aber richtig Sound. Wenn das TK5, das ja in der Modellhierarchie das Einstiegsmodell und der Preisbrecher war, deutlich besser klingt, obwohl es auch nur eine EL42 als Endröhre hat, dann würde ich mal die beiden Schaltpläne nebeneinander legen, und nach Unterschieden fahnden. Was ich auch noch machen würde, ist, das TK16 mal an einen externen Verstärker anzuklemmen, um herauszufinden, ob es nur an Verstärkerteil und Lautsprecher liegt, oder ob das Gerät generell flach klingt.

Die EL95 liegt leistungsmäßig auf dem selben Niveau wie die EL42, wenn man sich die Schaltungen der Geräte ansieht, stellt man auch schnell fest, dass Grundig die EL95 quasi als 1:1-Ersatz für die EL42 verwendet - so wie in vielen Radioschaltungen die EL41 1:1 durch die EL84 ersetzt wurde, ohne an der Beschaltung irgendwas zu ändern.

Wie schon oben geschrieben würde ich hergehen, und den Grund suchen, wieso das billigere TK5 besser klingt als das TK16. Auch wenn Du modifizieren willst, ist es zielführender, Modifikationen umzusetzen, die woanders funktionieren, als mehr oder weniger ziellos zu probieren. Ich wünsche Dir viel Erfolg, und berichte mal, was es gegeben hat. Mit Schlachtmaterial vom TK9 kann ich noch dienen, falls was gebraucht wird.

Gruß Frank
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#9
Im Beitrag #1 wurde der Klang von TK16 und TK25 verglichen.
Wenn man sich die beiden Schaltpläne anschaut, fällt ein wesentlicher Unterschied auf, der für den Klang des TK16 verantwortlich sein kann.
Eine Abhilfe dagegen habe ich im Beitrag #5 vorgeschlagen.
Der wurde bislang ignoriert.

MfG Kai
Nachtrag: Ich habe nochmal alle Beiträge durchgesehen. Vor Beitrag #8 gab es nirgends einen Vergleich mit dem TK5.
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#10
Beitrag #5 wurde sehr wohl zur Kentniss genommen nur steht mir gerade kei 6,2 kohm Widerstand zur Verfügung.

Die TK 5, 20, 25 klingen alle voller und schon bei Lautstärke Regler auf 1 lauter als Zimmerlautstärke.

Alle TK Reverse Geräte mit 15 cm Spulen klingen dünn und spitz. Ausnahamslos alle. Hatte noch keines welches wirklich überzeugenden Klang hatte.
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#11
Du kannst auch irgendeinen Widerstand zwischen 5.6 k und 8.2 k (oder gar 10k) ausprobieren. Das macht dann zwar (kleine) Unterschiede, aber die 6.2 kOhm basieren doch ohnehin auf Annahmen über Geräte-Daten, die nicht vorliegen.
Außerdem könntest du (mit Vorteil) zwei 12 k Widerstände parallel verwenden oder drei 18 k parallel oder vier 24 k parallel oder fünf 33 k parallel oder...
Bei dauerhafter Verwendung müßte er ohnehin für circa 2 W gut sein.
Wenn man quantitativ was ordentliches oder gar optimiertes machen will, benötigt man eine Messung des Frequenzgangs der Endstufe.



MfG Kai
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#12
was hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist der Lautsprecher. Ich kenne einige Tonbandkoffer aus den Fünfzigern und sechzigern, die mit einem absolut erbärmlichen Breitbandler bestückt sind. Da kann man dann an der Elektronik rum-modifizieren, wie man will, ohne was zu erreichen.

Den einfachen Test, den Lautsprecher an einen anderen Verstärker anzuklemmen, würde ich vorab mal machen.

Gruss Frank
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#13
Guck mal Beitrag #3,
Hinweis 3 und den nachfolgenden Satz.

MfG Kai
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