Mal 'ne kurze Getriebefrage
#51
(11.05.2022, 09:02)nick_riviera schrieb: ...
Ich weiß nicht, wie es bei Euch aussieht, aber ich kann es mir nicht leisten, in regelmäßigen Abständen drei- oder vierstellige Eurobeträge für Autoreparaturen wegzuwerfen. 
...
Gruß Frank

Ich habe den Golf in 2012 mit knapp 12.000 km auf der Uhr aus 1. Hand gekauft.
Neben Scheckheft-Inspektionskosten und normalen Verschleißreparaturen (Bremsbeläge, Bremsscheiben) hatte ich lediglich folgende Defekte:
- Starterknopf (ist ein Keyless) - auf Kulanz
- Spritpumpe Standheizung - 460 €
- Steinschlagschaden Klimakondensor - 620 €
- Scheinwerfer-Waschdüse vorne rechts - 180 €
Also ca. 5.000 € (mit dem Getriebe) für außerplanmäßige Reparaturen in 10 Jahren für ca. 304.000 km.
Finde ich jetzt nicht so viel...
Und nochmal: Ich habe halt weder Zeit, noch Nerven für 'kreative Reparaturlösungen'.
Alles wird gut...
VG Jürgen
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#52
Hi Jürgen,

ich finde Du machst das alles richtig!

hier aus den Infos herauszulesen, dass Deine bevorzugte Werkstatt nicht i.O. ist oder anderweitige Fehlerausschlüssen von defekter Schaltgabel finde ich sportlich.

Natürlich kann man sich immer eine zweite Meinung einholen, z.B. hier im Forum oder halt einer weiteren Werkstatt, doch derlei Ferndiagnosen sind an komplexer Technik oftmals kaum möglich.

Thomas
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#53
(11.05.2022, 09:02)nick_riviera schrieb: Also ich kenne jetzt nur die Preise und den Arbeitsaufwand für die Mercedes V8-Motoren, die ich fahre. Da kostet eine Einspritzdüse von Bosch, dem Zulieferer von Mercedes, um 80 Euro, und der Tausch ist in etwa so aufwändig wie der Wechsel einer Zündkerze.

Könnte daran liegen, dass der VW eine Pumpe-Düse als Einspritzsystem hat und der Mercedes so was wie Common Rail. Bei Pumpe-Düse muss mit der Düse eben auch die Pumpe mitgetauscht werden.
Viele Grüße
Lukas
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#54
eine Pumpe-Düse Einheit kostet als Neuteil von Bosch irgendwas um 450 Euro - Bosch nehme ich immer deshalb als Vergleich, weil man da sicher sein kann, dass es qualitativ dem Original entspricht. Die Dinger werden aber auch von Fachbetrieben instandgesetzt, ein Tauschteil liegt so bei 250 Euro. Also auch keine Rechtfertigung für 1900 Euro Reparaturkosten und vor allem nicht für eine Woche Zeit.

Ich halte insgesamt nicht so viel von den Autodoktoren bei YouTube, weil die auch viel Mist erzählen, aber es ist schon interessant, was bei denen so an Vertragswerkstatt-Katastrophen landet, und dann zu einem Bruchteil des aufgerufenen Preises wieder flott gemacht wird. Was ich z.B. absolut unverschämt finde, bei allen Vertragswerkstätten, ist, dass man sich irgendwann entschlossen hat, keine Tauschteile mehr zu verwenden. Wenn z.B. bei meinem Mercedes W210 das Lenkgetriebe undicht ist, kostet die Reparatur bei Mercedes rund 3000 Euro, wovon fast 2000 Euro die komplette Lenkstange als Neuteil ausmachen. Da aber an dem Lenkgetriebe nur wenige Teile kaputtgehen, und man diese sogar noch als Reparatursätze bei Mercedes kaufen kann, gibt es Instandsetzer, die nur Lenkgetriebe machen, da kostet so ein auf Neuzustand aufgearbeitetes Altteil im Tausch nur noch 700 Euro. Früher hatte man als Kunde auch in den Vertragswerkstätten die Wahl, ob man ein Neu- oder ein Tauschteil haben wollte, heute muss man dafür zum freien Schrauber oder zum Spezialbetrieb gehen.

Ich hacke auf dem Thema nicht nur wegen des Geldes so rum - wenn ich sehe, wie quasi täglich in den Nachrichten über zunehmende Rohstoffknappheit berichtet wird, und mir gleichzeitig ansehe, dass bewährte Verfahren zur Müllvermeidung aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen abgeschafft werden, dann könnte ich das K...tzen kriegen. Es ist für mich auch ein Teil meiner Lebensphilosophie, dass ich in vielen Bereichen Dinge aufbrauche, die sonst auf dem Müll landen würden ( u.a. alte HiFi Geräte, aber eben auch Autos ). In jüngeren Jahren habe ich das gemacht, um mir mit wenig Geld ein schönes Leben machen zu können, heute sehe ich darin einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit.

Gruß Frank
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#55
(12.05.2022, 08:10)nick_riviera schrieb: Ich hacke auf dem Thema nicht nur wegen des Geldes so rum - wenn ich sehe, wie quasi täglich in den Nachrichten über zunehmende Rohstoffknappheit berichtet wird, und mir gleichzeitig ansehe, dass bewährte Verfahren zur Müllvermeidung aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen abgeschafft werden, dann könnte ich das K...tzen kriegen. Es ist für mich auch ein Teil meiner Lebensphilosophie, dass ich in vielen Bereichen Dinge aufbrauche, die sonst auf dem Müll landen würden ( u.a. alte HiFi Geräte, aber eben auch Autos ). In jüngeren Jahren habe ich das gemacht, um mir mit wenig Geld ein schönes Leben machen zu können, heute sehe ich darin einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit.

+1. Wobei ich selbst in inzwischen gesetzterem Alter noch aufs Geld schauen muß. Aber ärmlich lebe ich nicht.

Grundsätzlich muß natürlich jeder selbst entscheiden, wie viel Geld ihm die Bequemlichkeit wert ist, ich muß aber zugeben, bei den hier im Thread genannten Summen mit den Ohren geschlackert zu haben. Das passiert mir auch, wenn ich auf der Arbeit die Post aufmache und eine Autorechnung dabei ist.

Viele Grüße
Nils
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#56
(12.05.2022, 08:10)nick_riviera schrieb: eine Pumpe-Düse Einheit kostet als Neuteil von Bosch irgendwas um 450 Euro - Bosch nehme ich immer deshalb als Vergleich, weil man da sicher sein kann, dass es qualitativ dem Original entspricht. Die Dinger werden aber auch von Fachbetrieben instandgesetzt, ein Tauschteil liegt so bei 250 Euro. Also auch keine Rechtfertigung für 1900 Euro Reparaturkosten und vor allem nicht für eine Woche Zeit.
Es war eine freie Werkstatt. Es wurden alle 4 Düsen ausgebaut, und zu Bosch eingeschickt. Dort wurden alle 4 Düsen überprüft und 3 eingestellt (Die Prüfprotokelle habe ich). Die defekte Düse war nicht reparabel. Die Reparatur der Düse hätte ca. 300€ gekostet. Die neue dann eben ca. 900€. Ein Tauschteil zu einem Preis für ebenfalls ca. 300€ gibt's aber nur, wenn die zurückgegebene Düse auch repariert werden kann. Die Woche kam durch das hin- und hersenden der Düsen zustande. Der Kabelsatz für die Düsensteuerung wurde auch getauscht, da war der Marder schon dran. Was ich vergessen hatte zu erwähnen, bei der Summe war auch der Kundendienst mit dabei. Und natürlich der Aufwand von Bosch.
Gruß, Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#57
Heute Auto wieder abgeholt, geht wieder...
Erneuert wurden
- Doppelkupplung
- Schaltgabel 6 - R Gang
- Schaltgabelführung
- Hauptlager
- Abdichtungen
- Öl
Gesamtpreis war 4009,11€
VG Jürgen
Wer genauer wissen will, was gemacht werden muss(te), findet hier (russische Seite) eine Anleitung...
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#58
Heftig.

Gabs eine Erklärung zur Ursache?
Nicht, daß Du in vier Wochen vor demselben Problem stehst.
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#59
ich finde es schon ziemlich sportlich, in einen über zehn Jahre alten Golf mit über 300tkm auf der Uhr noch gut 4000 Euro zu investieren - in ein Auto, wo alle technischen Komponenten das Doppelte von dem hinter sich haben, wo bei VW üblicherweise der Ärger losgeht.

Gruß Frank
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#60
Frank und warum wundert dich das? Ich habe in meinem ML auch über 10000€ reingesteckt, wohl gemerkt nur Ersatzteile und Eigenleistung.
Was bekommt man heute für das Geld?
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#61
Kaum zu glauben was hier für Summen in Alltagsautos gesteckt werden.
Investitionen kann man das ja nicht nennen, die werden nicht mehr Wert.
Bei Ferrari, Lambo usw. Zahlt sich das aus.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#62
(24.05.2022, 12:44)nick_riviera schrieb: ich finde es schon ziemlich sportlich, in einen über zehn Jahre alten Golf mit über 300tkm auf der Uhr noch gut 4000 Euro zu investieren - in ein Auto, wo alle technischen Komponenten das Doppelte von dem hinter sich haben, wo bei VW üblicherweise der Ärger losgeht.

Gruß Frank

Hallo Frank,
was denn sonst, was wäre die sinnvollere Alternative (gewesen)?
VG Jürgen

Noch eine Anekdote am Rande.
Für die Reparaturzeit hatten wir einen Leihwagen, weil wir zuverlässig irgendwo hin mussten.
Einen VW Touran, 30 Tkm auf der Uhr.
Mit dem sind wir nach 350 km liegen geblieben, weil die Wegfahrsperre ein weiteres Starten verweigerte.
Der Wagen wurde von einem VW-Händler in der Nähe abgeschleppt, als weiteren Leihwagen gab es einen eGolf.
Beim zufälligen Blick auf deren Netto-Werkstatt-Stundensätze wurde mir dann leicht übel.
Dort stand u.a. "Mechanik 120€" und "E-Mobilität 180€".
VG Jürgen
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#63
Kommt halt drauf an. Wenn man das Auto noch sehr lange fahren will (und das auch im Rahmen des technisch Möglichen ist), kann man den horrenden Wertverlust eines neue(re)n Autos durchaus auch ins alte stecken und damit weiterfahren. Das ist in vielen Fällen auch vernünftig, vor allem, wenn man sich anschaut, daß heute eigentlich fast nur noch Wegwerfautos mit Vertragswerkstattszwang und anderen unerfreulichen Eigenschaften angeboten werden.

Ich würde da immer auf möglichst wenig komplizierte Technik setzen sowie auf Modelle, die einen Ruf hoher Haltbarkeit und guter Reparaturfreundlichkeit haben.

Viele Grüße
Nils
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#64
Ich hatte so etwas ('Investition') schon einmal gemacht.
Der Vorgänger war ein Golf 3 TDI, EZ 1995.
Da hatte ich - trotz Scheckheft-Wechsel bei 120 Tkm - bei 160 Tkm einen Zahnriemenriss.
Neben "Hydrostößel-Salat" hatte es auch einen Kolben gerissen (und wohl auch die Kurbelwellenlager).
Schon damals waren die Stundensätze so hoch, dass eine Reparatur dieses Motors als unwirtschaftlich verworfen wurde.
Habe mich damals für einen 'refurbished' Rumpfmotor entschieden. Waren auch etwas über 4000€.
Den Wagen habe ich dann allerdings noch > 6 Jahre und > 80.000 km gefahren...
VG Jürgen
P.S. Der Zahnriemenriss geschah übrigens bei 180 km/h auf der linken Spur beim Überholvorgang.
Sofortiger Verlust von Vortrieb, Servolenkung und vor allem Bremskraft.
Also von der linken Spur mit getretener Kupplung versuchen auf die Standspur zu kommen.
Dann weiter voraus eine Brücke - ohne Standspur - und ohne Bremse...
Hat geklappt...
VG Jürgen
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#65
Wenn das Auto sonst noch gut ist und man die Absicht hat das weiter zu fahren, finde ich solch teure Reparaturen durchaus sinnvoll. Im Sinne der Nachhaltigkeit. Würde ich unter OG Umständen jederzeit auch so machen.
Gruß, Kuni
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http://kuni.bplaced.net/
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