Telefunken M24 mit AEG Adaptern?
#1
Hallo zusammen,
ich habe irgendwie in Erinnerung, daß es in den 60er Jahren einige Leute gab, die ihre M23 oder M24 mit AEG Adaptern und Offenwickel bis 22cm betrieben haben.
Ich würde gern wissen, ob es da spezielle Bandteller für die M24 gab, die normale Griffhebel Befestigung der M5 und später passt m.M.n. nicht auf die Standdarddreizacke der M24 oder doch?
Hat da jemand einen Tip?
Ich bin leider nicht am Standort meiner M24, ich hatte das aber glaube ich schon erfolglos probiert....

Gruß Jan
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#2
Hallo Jan,

ich habe als Wickelkernfetischist meine M24 damals vor gut 50 Jahren natürlich sofort auf AEG-Aufnahme umgebaut und dafür von einem Ausbilder meiner Lehrfirma die Verriegelungen eines Tonschreibers c bekommen. Heute raufe ich mir die letzten verbliebenen Haare ob eines solchen Bandmaschinen-Frevels. 

So waren die Zeiten. 

20 Jahre früher benutzte ein Schrotthändler in unserem Stadtteil einen Maybach Zeppelin (-12 Zylinder- wäre heute fast unbezahlbar) als Abschleppwagen umgebaut mit kleiner Pritsche (heute Pick-up genannt) und kleinem Kran. Wenn man nichts anderes hat? Dann eben so.

Zur Sache: 
Die Bandteller der M24 sind aus Leichtmetallguß und haben ein Gewinde in der Mitte des Dreizacks. Auf die Schrauben der Grifftelleraufsätze des Tonschreibers mußte ich ein kleineres Gewinde schneiden und die Federn etwas verändern, dann ging´s. Ich glaube, daß ich die Höhe des Dreizacks verringern mußte. Wir werden sehen. 

Ich habe das gleich Problem, wie Du mit dem Standort, deshalb kann ich Dir noch kein Foto schicken. Kommt aber auch noch.
Ich denke, daß es mit leicht modifizierte neueren Grifftelleraufsätzen auch gehen wird.

Auf jeden Fall kann ich sagen, die M24 sieht damit sehr gut aus, ist ja klar.

Viel Grüße
Manfred
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#3
Danke Manfred, ich habe für kleines Geld 2 AEG Grifftelleraufsätze in den Kleinanzeigen erworben.
Wenn das kein Reinfall wird (man weiß ja nie) würde ich eine M24 gerne damit ausrüsten.
Aber das ist dann auch eine Winterarbeit, hat also Zeit.
Ich freue mich schon auf Fotos von deiner Maschine.

Gruß Jan
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#4
Hallo Jan,
hier nun Bilder meines Umbaus der M24 auf freitragenden Wickel mit Wickelkernverriegelung.
Die Bandteller waren von der Fa. Schneider, die auch die Spulen und die Wickelkerne für Agfa und BASF hergestellt hatten.
Die Farbe war eine Sprühdose aus der Resteschütte eines Autoteilegroßhändlers, und den etwas zu großen freien Mttelteil hatte ich mit einem Reklameplastikaufkleber abgedeckt.

Das Gewinde habe ich auf M3 reduziert für die M24. .Die Studio-Grifftelleraufsätze waren viel zu teuer für mich damals.




Viele Grüße
Manfred

                                                                                                   
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#5
Danke Manni für das Zeigen hier.
Das sieht nach sauberen und durchdachten Umbau aus
Wie viel Meter Langspielband passen denn vernünftig auf die Teller?

Gruß Jan
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#6
Bei Offenwickel müsst Ihr jetzt aber auch auf M26 umbauen, gell? Wink
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#7
Hallo Frank

Jupp !!!  Aber das ist überhaupt nicht eilig, weil wir da schon was passendes hätten.
Wir könnten es ja auch mit 76 cm/s richtig krachen lassen

Mein Umbau war vor gut 50 Jahren mit Teilen, die mindestens noch 25 Jahre älter waren.
Ein Umbau der M24 auf 38 cm/s hätte ich wegen der exorbitanten Bandpreise damals aber niemals in Erwägung gezogen.
Schon bei 19 cm/s war meine Schmerzgrenze eigentlich überschritten.

Da ich Wickelkernfetischist bin, benutze ich ja auch ein M10-Puppenstubenmodell mit offenem Wickel. Das geht gar nicht anders.

Viele Grüße
Manfred
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#8
(10.04.2022, 14:27)Ferrograph schrieb: Hallo zusammen,
ich habe irgendwie in Erinnerung, daß es in den 60er Jahren einige Leute gab, die ihre M23 oder M24 mit AEG Adaptern und Offenwickel bis 22cm betrieben ...

Gruß Jan
Entschuldigt bitte, dass ich hier mal "reinspreche".
Würde so ein Umbau auf Offenwickel bei meinen BRAUN TG1000 auch funktionieren?

Ich habe bisher vergeblich versucht an Infos zu kommen.
Mir ist nicht klar:
- das würde sicherlich nur wenn überhaupt im Horizontal oder schräger Aufstellung funktionieren?
- die Geräte spulen ziemlich schnell, würde ein guter "Wickel" zustande kommen?
- können die Geräte die erforderlichen Kräfte überhaupt aufbringen?
- wie realisiert man einen korrekten Bandlauf?

Was braucht man letztendlich für so ein Projekt?

Hintergrund ist die Verwendung von neuem Bandmaterial was ja bei meinen beiden Lieblingen nur bis 22cm möglich ist.
Wenn man ohne Spulen auskommen könnte, wäre es einfacher.

Grüße aus Tirol:     Erhard
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#9
Hallo Erhard,
beinahe hätten wir Dich hier vergessen. Das soll aber nicht sein.

Die Braun TG 1000 war auch mal mein Jugendtraum, aber wegen des Preises damals für mich unerreichbar.
Als ich dann finanziell etwas besser aus den Augen gucken konnte, hatte ich schon Zugang zu gebrauchten Studiogeräten gefunden. 
Das waren dann ja noch gewagtere Jugendträume, wenn man mal von Marilyn Monroe absieht.

Nun zur Sache:
Ich kenne professionelle Schnittbearbeitung nur in waagerechtem Betrieb. Wo soll man sonst kleine Sekundenfitzel auf Kern, die wichtig sind, schnell mal hinlegen, wenn man sie in einigen Sekunden wieder brauchen könnte? Einige Sekunden sind bei 38 schnell mehrere Meter. (Die wegen der Erdanziehung prinzipiellen Vor- und Nachteile sind im Moment nicht von Bedeutung)

Als Bandmaterial kommt auf Dauer nur solches mit dafür geeigneten Rückseiten in Frage (beschichtet oder vom Guß her schon rau).

Ein Test, ob dein Gerät die nötigen Wickeleigenschaften hat, ist relativ einfach:
Nimm ein stabiles altes Band, auf das Du zur Not verzichten kannst, und mach ganz normalen Betrieb links mit voller 22er Spule und rechts mit  kleiner 12er Spule und wickel auch mal das ganze Band auf die kleine Spule (erst bei Wiedergabe und dann mit Umspulen). Dann steht der Wickel frei über, wenn alles gut gegangen ist, und Du kannst dann seine Festigkeit prüfen.
Wenn das alles hervorragend klappt und Du mit dem quasi offenen Wickel auch vorsichtig hantieren kannst, können wir über die weiteren Schritte nachdenken. Du brauchst 22er Wickelteller und Grifftelleraufsätze. Das können 50 bis 100 Euro werden.
Es wäre günstig, wenn die Bandteller Deines Gerätes aus Metall sind, denn in die Dreizackmitte muß ein Gewinde hineingebohrt werden.

Viel Erfolg bei den Versuchen und schreib hier mal, wie es gelaufen ist.

Viele Grüße
Manfred
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#10
Ja! - Hallo Manni,
das ist ja schön, dass Du geantwortet hast. Ich habe schon gedacht, etwas falsch gemacht zu haben. Deine nette PN werde ich nachher gleich beantworten.

Zum Test: Das ist eine gute Anleitung zum Ausprobieren. Ich habe sie verstanden.
Da ich hier ausschließlich 22'iger Spulen habe, werde ich im Suchbereich aktiv werden.
Als Bandmaterial steht ein TB1025 mit (leider) einigen Dropouts zur Verfügung.
Ein Glück, dass ich es noch nicht entsorgt habe.

Meine Bandteller sind aus Kunststoff.
Der bewegliche Teil des Dreizack aus Messing an der Unterseite ist nicht geschraubt, sondern eingepresst. (ich habe noch einen Defekten im Fundus gehabt)
Daran kann ich trainieren.
Wie groß muss der Schraubendurchmesser sein? 4mm würde ich, zentrisch genau, realisieren können.

Nach "22'iger Wickelteller" und "Grifftelleraufsätze" kann ich ja schon mal bei Tante Google fragen.
Vielleicht bekomme ich dadurch eine Vorstellung wie das genau aussieht.

DANKE für Dein Interesse und ein schönes WE wünscht: Erhard
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#11
Hallo Erhard,
es genügt irgendeine Spulengröße, die nur kleiner als 22 ist, damit Du Überstand bekommst. (18er gehen auch).
Mit einer 4 mm Gewinde-Bohrung bist Du ganz weit vorne. Dann kannst Du alle Grifftelleraufsätze Von Telefunken (M5-M15A) benutzen.
So hat es Jan ja vorgemacht.


Hier kannst Du die Grifftelleraufsätze unverriegelt und verriegelt gut sehen.

   

Viele Grüße
Manfred
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#12
Hallo Erhard,

zum Anfüttern kannst Du Dich hier ein wenig in die Bandtellerhistorie einlesen.

https://tonbandforum.de/showthread.php?tid=25444

Viele Grüße
Manfred
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