Uher Royal mit stummen Lautsprechern
#1
Hallo zusammen,

jetzt ist es passiert!
Mein schönes Tonbandgerät ist nur noch ein Bandgerät - der Ton ist weg.

Peinlich für mich ist, dass ich meinte, so schlimm könne es nicht sein.

Der Reihe nach:

es handelt sich um ein Royal deLuxe aus 1974.
Vor einiger Zeit funktionierte der Netzschalter nicht mehr und die Maschine kam "vorübergehend" ins Regal.
Nun hatte ich mich mal mutig rangewagt und den Schalter gegen einen aus einem Schlachtgerät getauscht.
Die Freude war groß - es lief wieder.

Also Probelauf.........
Nach etwa einer Stunde war der Ton auf beiden Lautsprechern schlagartig weg.
Der erste Verdächtige - so habe ich mal gelesen - ist das Netzteil.
Bei einer anderen Royal war es auch so.
Hier allerdings änderte sich nichts.

Wenn man die Regler langsam voll aufdrehte, ertönte aus den Lautsprechern am Endanschlag manchmal ein sehr aggressives Kratzen im Rhythmus der Musik.

Die 26V und die 32V sind am Netzteil messbar.
An der Radiobuchse liegt ein einwandfreies Signal an, wie ich mit Oszi und angeschlossenem Verstärker testen konnte.

Nun gehe ich zwar gern an eine A77 ran, aber die Royal ist bekanntlich von Wartung und Reparatur eine andere Hausnummer (jedenfalls für mich).

Die Frage ist, ob ich es überhaupt wagen sollte, oder ob sich hier im Norden ein Experte befindet, der sich gegen ein Entgelt der Sache annimmt.
Ich würde ja gern etwas lernen (ein Bekannter nennt das "mit den Augen klauen").
Wenn sich also jemand findet, der mir sagt: "nu kuck", wäre mir das am liebsten.

Vermutlich grinsen einige Experten hier, aber ich möchte mich nicht an Arbeiten wagen, die ich nicht beherrsche.
Vielleicht bin ich auch zu ängstlich.

Für Ratschläge bin ich jederzeit dankbar.

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#2
hast du mal ein auge auf die sicherungen am ls-ausgang geworfen ?



reginald
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#3
Hallo Reginald,

das hätte ich gern, aber offensichtlich waren dort nie welche drin....

   

Das kratzende Geräusch ist übrigens jetzt auch verstummt.
Könnten es die beiden großen Kondensatoren sein, die aufgegeben haben?
(andererseits - beide gleichzeitig.....)

Gruß
Alfred

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#4
Hallo Alfred,

leben die Lautsprecher noch ?
trennen die dicken Elkos vor den Ausgängen noch die Gleichspannung ab ?
Welche Spannung mißt du an den überbrückten Sicherungshaltern ?
Das sollte etwa die halbe Betriebsspannung vorhanden sein (13V +-...)
Miß mal an den anderen Stellen die im Schaltbild genannten Spannungen innerhalb der beiden Endstufen nach...

MfG Kai
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#5
Hallo Kai,

danke, das werde ich heute am Abend erledigen.
Im Augenblick sitze ich noch am PC und bearbeite Digitalisierungen mit "Soundforge".

Ich werde berichten.

Gruß
Alfred

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#6
Ist Soundforge was seriöses oder eines dieser metallic bunten (Schickimicki) Programme von Magix ?
Kann es mehr als Audacity oder die anderen alten Audio-Editoren ?
Benutzt du da etwas, was andere nicht "drauf" haben ?
Kost das was ?
Kann man das gebrauchen ?

Bei sowas werd ich zum Eichhörnchen...

MfG Kai
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#7
Das kenne ich seit Jahren(den) als zuverlässiges Kaufprogramm.
Es kann eine Menge.
Ich nutze es, um alte Aufnahmen zu überarbeiten.
(Aufnahme, Pegel, Dynamik, Sampleraten konvertieren)

Infos gibt es hier

Bei weiteren Fragen können wir gern telefonieren.
Auf Wunsch schicke ich Dir meine Rufnummer per PN - oder umgekehrt.

Gruß
Alfred

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#8
Hallo Alfred,

in einem anderen Thread tauchte eine stumme RdL C auf, die ja keine Endstufen hat. Da waren mir beim Studium der Schaltung 2 Stummschaltkontakte im Wiedergabeverstärker aufgefallen. Die müssen oben auf dem Laufwerkchassis sitzen und werden vom Umschaltknebel Stop -> Play betätigt.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#9
Hallo Tobias,

meinst Du nicht, dass es recht unwahrscheinlich wäre, wenn die Maschine mitten in der Wiedergabe - ohne Berührung durch meine Wenigkeit - plötzlich stumm geschaltet wird?
Ich meine, Wunder gibt es immer wieder und ich werde auf jeden Fall mal nachsehen.
Es kann sich ja auch mal was lockern. Auf jeden Fall wäre es sehr schade, wenn ich die Kiste nicht wieder zum Laufen bekäme.

Heute Abend weiß ich mehr. Erst mal danke.

Gruß
Alfred

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#10
(04.04.2022, 13:04)Alfred F schrieb: Wenn man die Regler langsam voll aufdrehte, ertönte aus den Lautsprechern am Endanschlag manchmal ein sehr aggressives Kratzen im Rhythmus der Musik.

Der Stumm-Schalter K1 ist rein mechanisch und wird vom Stop-Pause-Start Schieber mit betätigt.
Wenn der zu schlägt, bleibt es stumm, unabhängig vom Lautstärke-Poti.

Der oben zitierte Effekt tritt auf, wenn zB in der Endstufe der Arbeitspunkt "voll daneben" ist und nur bei großem Eingangssignal mal Ströme quer und in den Ausgang fließen.

MfG Kai
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#11
Hallo Kai,

im Augenblick bin ich an der Maschine.
Die großen Kondensatoren sind ok.
Auffällig ist die rasche Temperaturzunahme an den großen Transistoren.
Nach etwa zwei Minuten ohne Signal (Band lief nicht und Regler war auf "0") spürte man es schon sehr deutlich.
Vor den Kondensatoren messe ich gegen Masse 0,9V auf beiden Kanälen.
Die einzelnen Messpunkte muss ich mir erst raussuchen.
Die Platine ist ja netterweise auf der Lötseite nicht gekennzeichnet.........

Gruß
Alfred

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#12
Dann fließt da wohl etwas "üppig" Strom quer durch. Dann wird T34 im Netzteil sicher auch recht warm, und läßt T32 auch schwitzen.
Den Strom kannst du als Spannungsabfall über den Emitter-Widerständen R198, (R197) und R200 (R199) messen.
Umsichtige Menschen versuchen weiteren Schaden zu verhindern, indem sie Schutzgebilde (Vorwiderstände oder 24V Glühlampen (meinswegen für 0.2A Betriebsstrom) in die Betriebs-Spannungs-Zuleitung der Endstufen einfügen, soweit möglich. Dahinter (Verstärker-seitig sollte aber ein Elko von mindesten xyz µF nach Masse vorhanden sein, damit der Verstärker den Vorwiderstand nicht als Arbeitswiderstand "mißbraucht".

Statt 0.9V sollten vor den Ausgangs-Elkos etwa die halbe Betriebsspannung anliegen.

MfG Kai
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#13
Hallo, da bin ich wieder.

Man wird ja immer wieder gestört...
Hier mal meine Messergebnisse. (alles gegen Masse - ich hoffe, das war richtig...)

   

Da sind ja einige unserer heißgeliebten Schiffchen verbaut.
Wenn ich mir vorstelle, ich soll bei der eng verbauten Kiste löten - naja, sie ist es mir wert.

Bin gespannt, was daraus abzuleiten ist.

Gruß
Alfred

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#14
Hallo Alfred,

da kommt ja richtig Freude auf, wie brav du deine Hausaufgaben gemacht hast.
Jetzt muß ich aber erst mal Visite gucken, damit ich mich mit meinem Hausarzt "auf Augenhöhe" unterhalten kann :-)

Kann man die Endstufen nicht ausbauen ?
Ich hab vergessen, wie es darinnen aussieht.

MfG Kai
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#15
Hallo Alfred,

da würde ich mal gucken:
1. ob C108 Kurzschluß hat. Statt gucken kann auch  Spannung "über" dem C messen Aufschluß geben oder gleich mutig ein Bein auslöten.
2. Beim oberen Verstärker könnte es sein, daß der Schleifer des Potis R180 keinen Kontakt macht, also die Basis von T7 "in der Luft hängt".

Es ist auch immer nützlich, die Spannung am oberen Ende von R177 bzw R178 zu wissen.
Wenn du auch noch die Spannungen über R186, R188, R197, R198 sowie R189, R191, R199, R200 gemessen hättest, könnte man ausrechnen, ob da "vernünftige " Ströme fließen.

MfG Kai
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#16
Hallo Kai,

jaaa - ausbauen...
Guckst Du:

   

der Endverstärker liegt unten links auf dem Bild.
Befestigt ist er vermutlich mit Schrauben, die man hinter der Frontplatte versteckt hat.
Die Ausgangsbuchsen bilden eine Einheit mit der Platine und den Endtransistoren auf einem Kühlblech.
Das muß ich morgen mal genauer anschauen.
Vormittags bin ich allerdings unterwegs, um Geräte vor der Verschrottung zu bewahren.

Ich melde mich wieder, wenn ich fleißig war.

Gruß
Alfred

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#17
Hallo Kai,

hier die nächsten Messergebnisse.
(soweit ich die Teile ohne bauliche Maßnahmen erreichen konnte...)

   

Bringt das was???

Gruß
Alfred

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#18
Die Messung am oberen Verstärker paßt nicht zu der früheren mit den roten Zahlen.
10.6 V oben und 1.7 V an der Basis von T7 passen nicht zu 12.5 V am Collector von T6.

Außerdem hat man in der Praxis so gut wie nie exakt gleiche Spannungen an zwei gleichartigen Verstärkern.
Das ist "unüblich".

MfG Kai
Nachtrag: Sind die Ströme durch die Leistungs-Transistoren geheim ?
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#19
Hallo Kai,

zu 1. dann messe ich noch mal nach. Ist möglich, dass ich mich vertan habe....

zu 2. exakt sind sie, weil ich die zweite Stelle nach dem Komma weggelassen habe

zu 3. geheim nicht, aber dazu muss ich den Kram ausbauen, wie bereits oben angedeutet. Man kommt an die Punkte schlecht ran. Ich werde es aber trotzdem gern versuchen.

Gruß
Alfred

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#20
So!!!

Ich habe mich vertan - frage nicht, warum und wie.
Am Collector von T6 liegen 0,46 V.

Mal eine vielleicht dumme Frage: kann ich die Kapazität von C 99 oder C 100 in eingebautem Zustand messen?
Wenn jetzt C 99 oder C100 defekt ist, schließt er dann das Signal kurz? (oder bin ich jetzt völlig auf dem Holzweg?)
Bei einem Eingangsverstärker einer A77 war das mal der Fall.

Eben habe ich mit Oszi mal an der Basis von T5 gemessen und da war absolut Null Audiosignal.
Eigentlich sollte da doch was anliegen.

Was die Widerstände an den Leistungstransistoren angeht, die sind so nicht erreichbar.
Da müsste ich alles demontieren, nur um sie überhaupt zu sehen.

Noch ein amateurhafter Nachtrag: wäre es nicht sinnvoll, alle weißen "Schiffchen" prophylaktisch auszutauschen und erst dann weiter zu messen?

Schüchterne Grüße
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#21
Hallo Alfred,
bin auch eher Laie, aber die 'Schiffchen' würde ich erstmal drin lassen.
Die statischen Gleichspannungen - soweit sie in der Schaltung angegeben sind - stimmen ja schon nicht.
Ich denke Kai (oder ManiBo oder uk64 oder...) werden sicher bald bzw. weiterhin helfen.
VG Jürgen
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#22
Hallo Jürgen,

als Laie, der ich nunmal bin, reimt man sich bestimmt genau die falschen Dinge zusammen.

Mir ist von anderer Stelle im Gedächtnis geblieben, dass genau diese Teile IMMER Probleme machen.
Ich lerne aber gern dazu und kann auch geduldig zuhören.

Überlassen wir also den Fachleuten das Feld.
:-)
Gruß
Alfred

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#23
Die Kapazitäten von C99 & C100 sind für den Gleichspannungs-Arbeitspunkt belanglos.
Daß die Dinger keinen Kurzschluß haben, sieht man an den von dir angegebenen Spannungen.

Wenn Uc von T6 nun 0.4V ist statt 12.5V, dann wäre es angebracht, auch noch mal Basis-, Emitter- & Collector-Spannung von T5 zu überprüfen und mit denen von T15 zu vergleichen. Die roten 3V am Collector von T5 können nicht stimmen, wenn am Emitter von T6  0.41V sind, es sei denn, die Basis von T6 ist weg gebrannt. Dann müßten zwischen Collector und Emitter von T6 aber ~ 0 Ohm sein, damit an Collector und Emitter 0.4 V zu messen sind.

Zur Schiffchen-Kontrolle reicht es völlig, an jedem mal die Gleichspannung zu messen. Die, wo nix is aber was sein sollte, müssen raus, die anderen haben noch Schonfrist.

Die Spannungen an C89 & C90 fehlen noch.

MfG Kai
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#24
Hallo Kai,

danke erstmal.
Morgen werde ich rangehen.

Habe Dir eben eine PN geschrieben (gehört aber nicht zum Thema...)

Gruß
Alfred

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#25
Hallo Kai,

Deinen Ratschlägen bin ich gefolgt.
Interessante Dinge durfte ich erleben:

kurz nach dem Einschalten funktionierte der linke Kanal für kurze Zeit - wenn auch mit leisem Knacken im Abstand von mehreren Sekunden unterlegt
Während des Messens verschwand dieses Phänomen nach kurzer Zeit, es blieben die Knackser übrig, die später ebenfalls verschwanden.
Der rechte Kanal schwieg konstant.
Nun zu den Messungen:
T5:
Basis 1,18  -  änderte sich kurz darauf in 0,5
Collektor 2,97  -  änderte sich auf 1,25
Emitter  0,54  -  änderte sich auf 0,015

T6:
Collector  12,0  -  änderte sich auf 0,7

Über C89 liegen 4,58
Über C99 liegen 0,5

T15:
Basis  0,35
Collector  1,09
Emitter  0,12

T16:
Collector  0,416

Über C90  4,38
Über C100  0,3

Hier noch mal ein Foto des zu bearbeitenden Bereiches.

   

Die Widerstände 197 - 200 liegen irgendwo in diesem Gewirr.
Das ist der Grund, warum ich die Messungen noch nicht getätigt habe.
Das hat auch nichts mit Bequemlichkeit zu tun, sondern mit der Befürchtung, beim Ausbau etwas zu beschädigen.
Wenn es natürlich unvermeidbar ist.....

Eine Frage noch: was ich bisher nicht versucht habe, ist die Signalverfolgung mit Oszi.
Wenn es was bringen soll, an welchen Punkten muss ich es versuchen?

Gruß
Alfred

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#26
Bau mal C99 & C100 aus.
Sind das die berüchtigten Schiffchen ?
Auf welchen Wert sind R169 & R170 eingestellt ?
Mit etwas Glück und nicht zu großer Meßspannung kann man das ohne Ausbau im ausgeschalteten Zustand messen.

MfG Kai
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#27
Hallo Kai,

C99 + 100 sind 2 von 6 Schiffchen.
Wenn ich jetzt die Platine mühsam ausbaue, sollte ich dann nicht......?

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

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#28
Du bist deines Glückes Schmied...
Kann man nicht erstmal im eingebauten Zustand je ein Anschlußbein rausdrücken, um zu sehen, ob es für die Gleichspannungen einen Unterschied macht ?
Denk dran, in den besten Krimis sind die ersten Verdächtigen nicht unbedingt die wirklichen Täter.

MfG Kai
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#29
Wie sagt man so schön:

Do wat du wullt, de Lüüd snackt doch

   

Im Augenblick sehe ich die Teile wenigstens schon mal.
Es sind die beiden im Zentrum.

Ich kann es ja versuchen.

Wenn gleich in Schleswig-Holstein die Lampen flackern, bin ich mit der Platine irgendwo gegen Masse gekommen....

Gruß
Alfred

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#30
Hallo Alfred,

nimm die isoilierte Wasserpumpenzange...

Viele Grüße
Manfred
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#31
Es spricht nichts dagegen, das Gerät vor der OP auszuschalten.
Der Fachmann spricht dann von Voll-Narkose.

MfG Kai
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#32
Hallo Alfred,

den Vorschlag, ein Beinchen rauszudrücken, könnte man auch als geschicktes Abkneifen, Testen und Zusammenlöten umsetzen, wenn zum Löten noch genügend „Fleisch“ vorhanden ist. Viel Erfolg wünscht

Hannes

PS Wenn Du nach erfolgreicher Fehlerbeseitigung ans Zusammenbauen gehst, könntest Du über die vielen Kabel, die beim Einklappen gefährdet sind, eine „Schutzschürze“ aus kräftigem Papier kleben.
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#33
Na, ihr Helden,

Ihr übertrefft Euch ja geradezu mit guten Ratschlägen.
Die Sache mit der "Schürze" leuchtet ein.

Mal eben ein Beinchen ablöten und hochklappen ist bei diesen Dingern nicht möglich.
Wie man auf dem Foto sehen kann, sind die Beinchen sehr kurz und weit innen, also muss man auslöten.

   

Wenn das Ding schon mal draußen ist, kann man auch gleich messen.
Ergebnis -0- !
Kai hatte Recht, mit C99 und 100 war nix mehr los.
Man sieht auch auf dem Foto gut den Riß und die ausgelaufene Soße.
Also Erneuerung - und wenn man schon mal dabei ist...
Die Maschine läuft wieder!
Noch mal herzlichen Dank.

Gruß
Alfred

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#34
Hallo Alfred,

meine Glückwünsche zur erfolgreichen Reparatur.
Wir waren uns über Kais Qualitäten ja einig.

Viel Grüße
Manfred
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#35
Hallo Manfred,

Danke schön.
Bei Kai fühlt man sich gut aufgehoben.
(auch wenn man dadurch bemerkt, wo die eigenen Grenzen liegen)

Ab morgen werde ich mich weiter mit der Maschine befassen.
Ein weiterer Probelauf steht an.
Es sind ja noch genug "Schiffchen" an Bord, die ausfallen können.....
Ein leises Quietschen aus der Antriebsabteilung muss auch noch weg.

Wird schon.
Noch mal danke an Kai!

Gruß
Alfred

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#36
Soweit ich weiß schmeist man doch die weißen Dinger unbesehen vor dem ersten einschalten auf einer Revox A77 heraus. Warum man dann bei einer Uher Royal drei Tage Schaltplanstudium betreibt um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Falls ich mir mal eine Royal zulege sind die Weißen Schiffchen als Tauschkandidaten gefixt.

VG

Martin
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#37
Hallo Martin,

zunächst einmal bin ich Kai für seine Beratung sehr dankbar.
Ich bin in Bezug auf Schaltpläne absoluter Laie und habe Einiges gelernt.
Von daher ist es für mich alles gut gelaufen.
Falls Du mal an einer Royal arbeitest - viel Spaß.
Die Innereien ähneln in keinster Weise denen einer A77.
Alles ist sehr eng und mit Kabelbäumen durchzogen.
Die Endstufe konnte ich nur einen Zentimeter bewegen, nachdem ich von der Frontseite her zwei Schrauben gelöst hatte.
Für mich als Laien eine totale Angstpartie.
Mag sein, dass andere Leute das "mit Links" erledigen.
Wichtig ist, dass die Maschine wieder Leben hat.
Natürlich finden sich auf der Hauptplatine weitere "Weiße", die dran sind, sobald sich die geringsten Ausfälle zeigen.

Gruß
Alfred

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#38
Prima (ja der Kai...)!
Jetzt wäre interessant, ob die statischen Gleichspannungen aus #13 nun stimmen...
VG Jürgen
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#39
Hallo Jürgen,

jetzt willst Du mich quälen.
Naja, ich muß ohnehin noch mal an die Maschine.
Das leise Quietschen soll ja weg.
Mit der Bandgeschwindigkeit gab es zu Anfang auch leichte Probleme.
Plötzlich wurde das Gerät langsamer.
Band wird aber kräftig durchgezogen.
Es scheint so, als lief es zunächst etwas zu schnell und ging dann auf "normal" zurück.
Eigentlich sollte das doch gar nicht möglich sein.......
(Ob das vielleicht am Motorkondensator liegt?????)
Ich werde mal ein Messband auflegen und dann schaun mer mal.

Gruß
Alfred

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#40
Hallo Alfred!

Quietschen/Geschwindigkeitsschwankungen können
von trockenen Motorlagern stammen.

Zum "Nachölen" muß der Motor raus und ggf. teilweise
zerlegt werden. Dafür muß ds Stufenrad aus Messing
abgenommen werden, nachdem Du die Position auf
der Motorwelle gekennzeichnet (oder ausgemessen)
hast.

Gruß
Wolfgang
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#41
AUWEIA !!!!!!!!!!!!!

Cry

Smile

Kann man den Motor in eingebautem Zustand prüfen?
Stichwort "leichtgängig"

Gruß
Alfred

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#42
Moin Alfred,

gerade hatte ich für einen anderen Forianer meine Materialsammlung zu allem rund um den Motor zusammengestellt. Damit wirst Du sicher gut zurechtkommen.

Bei Interesse geht das gerne auch an Dich.

Gruß

Hannes
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#43
Hallo Hannes,

danke für das Angebot.
Nehme ich gern an.

Bekomme ich einen Link zum Download?

Gruß
Alfred

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#44
Der Link ist unterwegs!
Meine Elektronik-Kenntnisse: Ich löte nach Zahlen Smile
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#45
Ist angekommen und hat funktioniert!

Danke schön.

Gruß
Alfred

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#46
Hallo noch mal zum krönenden Abschluß des Tages:

eben habe ich ein Frequenzmessband aufgelegt und einen Frequenzzähler angeschlossen.
Der zeigte eine zu hohe Frequenz an.
Beim 1000 Hz - Ton hörte es sich plötzlich so an, als würde jemand innerhalb von etwa 3 Sekunden gleichmäßig die Geschwindigkeit nach unten korrigieren.
Die Frequenz schwankte danach so um 1080 Hz.
Dasselbe Phänomen hatte ich gestern schon bei einem Musikband.
Zuerst schien es etwas zu schnell zu laufen und dann, nach einiger Zeit "regelte" es sich in die Nähe von "normal".
Nach dem Abschalten des Gerätes dreht sich der Motor noch etwa eine Umdrehung.
Der Capstan wesentlich länger...
Ich habe dann mal das Zwischenrad bewegt, das vom Motor über den Riemen angetrieben wird.
Es ließ sich leicht drehen, also richtig schwergängig ist da nichts.

Jetzt habe ich was zum Nachdenken. (wer noch?) Smile

Gruß
Alfred

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#47
Hallo,

der Antriebsriemen hat (soweit ich mich erinnere und das Service Manual verstehe) nichts mit dem Capstan zu tun.
Der Capstan wird durch das zwischen Stufenrad auf der Motorachse und Schwungrad des Capstan eingeschwenkte Reibrad angetrieben.
Das Reibrad darf im Betrieb nicht die nächst-untere Stufe der Motor-Rolle berühren. Anderfalls kommt es zu Geschwindigkeits-Schwankungen.

Der Riemen dient dem Antrieb eines Zwischenrades, mit dem die Aufwickelteller angetrieben werden.

Ob der Motor frei ausläuft, sollte man mit abgenommenem Riemen und weg-geschwenktem Reibrad testen.

Wenn die mit einem Referenzband gemessene Frequenz zu hoch ist, braucht man nicht über Schwergängigkeit nachdenken, sondern muß grübeln, warum das Ding zu schnell läuft.

MfG Kai
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#48
Hallo Kai,

da bin ich 100% einverstanden.
Ich habe auch nur geschildert, was mir heute so passiert ist.

Die Frage ist tatsächlich, warum das Gerät einige Minuten zu schnell läuft und dann allmählich zur richtigen Geschwindigkeit wechselt.
Mechanisch habe ich nichts verändert, sodass ich mal behaupten möchte, dass der Fehler nicht dort zu suchen ist.
Hier kommt aber mal wieder meine Unwissenheit die Elektrik und Elektronik betreffend zum Vorschein.

Was ich noch erwähnen kann: ich habe vor der ersten Inbetriebnahme nach Jahren das Gerät auf 240V umgestellt.
Der Motorkondensator ist noch der von 1974 und wurde von mir noch nicht geprüft.

Gruß
Alfred

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#49
In Beitrag #46 steht, daß das Gerät zunächst zu schnell läuft und dann nach unten korrigiert.
Für den Zustand gibst du 1080 Hz an.
Das sind doch immer noch 8 % zuviel.

Die Motore werden von einem Drehfeld angetrieben. Die tatsächliche Geschwindigkeit stellt sich über Last und Schlupf in Relation zum Antrieb ein.
Bei Einstellung auf 240 V bekommt der Motor 8,3% weniger Spannung als bei Einstellung auf 220V.

Es ist auch nicht üblich,
  daß die Motore mit zunehmendem Alter schneller werden oder
  daß die Motore mit "abgenutztem" Motor-Kondensator schneller werden.

MfG Kai
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#50
Ja,
ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass es bei über 1150 Hz anfing.
Dass 1080 Hz auch noch zu viel ist, steht ausser Frage.

Dass es dann von der hörbar zu hohen Geschwindigkeit innerhalb etwa drei Sekunden stetig abfiel bis in die Nähe von "normal" habe ich bereits geschrieben.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Bandgeschwindigkeit 19cm war.
Bei den von Dir geschilderten "Unüblichkeiten" sind wir einer Meinung.

Gruß
Alfred

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