Löt-und Entlötstation Xytronic LF-8800
#1
Ich habe es mal gewagt und habe mir die Xytronic LF-8800 Löt-und Entlötstation zugelegt.

[Bild: Foto-01-04-22-12-51-11.jpg]


Erste Eindrücke:

Das Teil nimmt verdammt viel Platz weg auf meinem Arbeitsplatz. Als Promotion Set war noch etwas mehr dabei, so nennt man es zumindest bei Reichelt.
Zusätzlich dabei war eine Lötdampfabsaugung, Pinzettenset, Elektronik Seitenschneider und ein Lötzinnabroller / Lötkolbenständer. Darauf hätte ich locker verzichten können, wenn man dafür den Preis etwas günstiger gemacht hätte.

Der Lötkolben scheint mir recht brauchbar zu sein. Man verbrennt sich zumindest nicht die Flossen damit. Flexible Zuleitung und eine innenbeheizte Lötspitze sind auch prima. Geringe Aufheizzeit ist auch gegeben.  An die Haptik einer Weller Lötstation kommt diese aber nicht heran.

Der Entlötkolben scheint auch gut durchdacht zu sein, wobei die Zuleitungen dann doch etwas sehr störrisch sind, was sich vielleicht noch etwas gibt. Das Vakuum schaltet sich auf Knopfdruck am Kolben zu. Reichlich Putzwerk und Filter sind im Lieferumfang vorhanden. 
Der Glaskolben lässt sich leicht aus dem Kolben entnehmen zur Reinigung.
Aber jetzt kommt es. Da wären nun Erfahrungen gefragt, wer so eine Station besitzt. Wie zum Henker bekomme ich ohne zuviel Kraft anzuwenden, die hintere (rot markiert) Dichtung aus dem Glaskolben zwecks Reinigung. 
Die sitzt bei mir bombenfest.


[Bild: Foto-01-04-22-12-51-42.jpg]


Die Anleitung schreibt folgendes dazu:


[Bild: Foto-01-04-22-12-51-23.jpg]



Ich habe es mit ziehen und drehen versucht...nix zu machen. Die Gummidichtung sitzt da zu fest drin. Ich will natürlich auch nicht den Glaskolben beschädigen. 
Wer ähnliche Probleme damit hatte, dann immer her mit einer Lösung.


Meine kleine Weller Lötstation wird jetzt eine "mobile" Station.


[Bild: Foto-01-04-22-12-52-59.jpg]
Gruß André
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#2
(01.04.2022, 12:42)hyberman schrieb: Erste Eindrücke:

Der Lötkolben scheint mir recht brauchbar zu sein. Man verbrennt sich zumindest nicht die Flossen damit. Flexible Zuleitung und eine innenbeheizte Lötspitze sind auch prima. Geringe Aufheizzeit ist auch gegeben.  An die Haptik einer Weller Lötstation kommt diese aber nicht heran.

Ich habe mir kürzlich interessehalber eine reduzierte XYtronic Lötstation bei Reichelt mitbestellt und kann die Eindrücke 1:1 auf diese übertragen. Kabel und Knickschutz am Lötkolben sind etwas zu starr und meine Werkstatt roch mehrere Tage konzentriert nach billigem Kunststoff. In der Handhabung ist das Ding tatsächlich zu gebrauchen, meine beiden Weller-Stationen fühlen sich aber einfach anders an.
Gruß
Michael

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#3
Den Geruch nach billigem Kunststoff kann ich jetzt nicht bestätigen.

Die Station hat ja nun auch einen Luftaustritts Anschluß, der hier als "HAP" bezeichnet wird. Rein in der Theorie kann man nun auch den Entlötkolben daran anschliessen und ihn als Heißluftkolben betreiben. Darüber steht allerdings sehr wenig in der Anleitung und ob das nun so trival ist, weiß ich nicht, da ja die Luft durch sämtliche Filter durch muss.

Getestet habe ich das ja mal kurz und es kommt auch wirklich heiße Luft am Ende des Kolbens heraus, aber ob das gut und vor allem brauchbar ist, bezweifle ich stark. Da wird es wohl dann doch einen Heißluftkolben benötigen. Für ein paar Euro mehr, bekommt man die Station ja auch als "Drilling" mit Heißluftkolben und Anschluss + Regelung. Dann kostet das Teil aber auch gleich über 500€.
Gruß André
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#4
Ich habe mal die Standby Funktion für den Lötkolben aktiviert. Die Temperatur wird nach 20min auf 150°C herunter geregelt und würde sich nach einer weiteren gewissen Zeit abschalten.

Wenn die Temperatur auf Standby ist, genügt es den Lötkolben wieder anzufassen, bzw. soll man die Lötspitze in den Messingschwamm halten. Bei mir hat das anheben des Lötkolben genügt, um die Station wieder aufzuwecken, damit die Löttemperatur wieder ansteigt.
Wirklich eine gute Funktion.

Die Entlötstation wird ja beim Einschalten der Station generell mit aufgeheizt, die kann man aber durch gleichzeitiges drücken zweier Tasten wieder abschalten. Das hätte ich mir anders gewünscht, z.Bsp. durch einen separaten EIN Schalter.
Oder man steckt das Anschlußkabel vom Entlötkolben eben aus.
Gruß André
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#5
So, jetzt habe ich heraus gefunden, mit welchem Zusatz Kolben man die Heißluft nutzt bzw. den Luftanschluss der LF-8800 Station.

Man benötigt dazu den Entlötkolben HAP80 von Xytronic. Dieser ist recht günstig zu bekommen bei ELV.

Entweder hier:  https://www.ebay.de/itm/203829610171?epi...SwcTdiBxg6

Oder hier:  https://de.elv.com/search?sSearch=Entl%C...KMQAvD_BwE

Wäre eine Überlegung wert, diesen noch zu ordern und bei Bedarf anzuschließen. Sicherlich auch prima um komfortabel Schrumpfschlauch zu schrumpfen.
Gruß André
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#6
Yeah...ich habe es geschafft. Diese Dichtung saß aber auch sowas von bombenfest im Glasrohr, fast wie eingeklebt.

Einmal draussen gehabt, geht das abziehen danach wirklich gut und leicht von der Hand.


[Bild: Foto-02-04-22-09-17-09.jpg]
Gruß André
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#7
Die Hakko FR301 Entlötpistole war keine Option für dich? Ich bin damit super zufrieden. Ich habe ganz ehrlich gesagt drei verschiedene spezialisierte Geräte im (zugegeben sehr seltenen) Einsatz. Spart auch etwas Platz, je nach dem was man vorhat, werden die Geräte aus dem Schrank auf dem Tisch und wieder zurück aufgeräumt.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#8
Nee, lass mal, eine baugleiche wie die Hakko FR301 hatte schon incl. einer zugekauften Ersatzpistole. Hat bei mir nicht lange gehalten. Dafür ist bei mir zu viel Durchsatz an Lötarbeiten. Für das gelegentliche Entlöten mag das vielleicht gehen.

Die Zukunft wird zeigen, wie gut sich die jetzige schlagen wird. Bislang macht das alles einen guten Eindruck.
Gruß André
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#9
Ich habe natürlich vollstes Vertrauen, in dem was du sagst, mir fehlt natürlich auch die Langzeiterfahrung. Auch wenn die Pistole sich recht schwer anfühlt, kam ich damit aber bestens zurecht. Übrigens es ist nicht eine Sony 766 sondern eine 880 geworden Hammer Maschine. Die 630 Pro ist auch ganz nett, man hört aber ganz leise den Capstanmotor. Sorry für OT, ich wollte mich aber nach einmal bei dir für die Empfehlung bedanken.
Schöne Grüße 

Meine Maschinen:

GX-400D, GX-630 PRO, GX-650D, GX-747, PR99 MKIII, TC 766-2, TC 880
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#10
Die Station hat nun ihre erste Bandmaschinen Reparatur hinter sich gebracht. Ich habe damit ein Audioboard einer Akai GX-215D überholt. Transistoren und Elkos ausgelötet, was ganz hervorragend funktioniert hat. Die Reinigung des Glaskolbens und vom Abkühlblech ging leicht von der Hand.

Auch der Lötkolben hat sich bewährt, wobei mir allerdings die mitgelieferte Lötspitze defintiv noch zu dick ist. Da werde ich mir noch andere bestellen müssen.
Gruß André
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