Laie versucht sich an stummer Uher RdL C
#1
Hallo Liebe Bandmaschinenprofis!

Ich bin gerade frisch im Forum angekommen und habe direkt ein Attentat auf euch vor  Big Grin

Ich habe mir für sehr schmale 60 Euro eine äußerlich sehr schön erhaltene Uher Royal de Luxe C besorgt, mit der Hoffnung dass diese funktioniert und dem Wissen dass dies für mich als Laien ein sehr herausforderndes Projekt werden könnte. 

Jetzt brauche ich reichlich Unterstützung beim Lernen und der Instandsetzung dieser schönen Maschine. Ich gebe mir jetz größte Mühe zu beschreiben was ich beobachtet habe und was meine Schlussfolgerungen sind.

Ich fange mal mit meinen ersten Beobachtungen an:

Was geht:
- Die Maschine geht an, sämtliche Leuchten für die unterschiedlichen Betriebsarten der jeweiligen Kanäle und des Meters leuchten entsprechend.
- Der Motor dreht in unterschiedlichen Geschwindigkeiten je nach Einstellung. Laufgeräusche sind vernehmbar, inwieweit diese Rückschlüsse auf mechanische Probleme schließen lassen kann ich noch nicht beurteilen.
- Das Band scheint nach Sichtprüfung an den Köpfen anzuliegen
- Die Meter schlagen aus wenn Signal auf die ersten beiden Kanäle gegeben wird und Pegel 1 entsprechend justiert wird

Was geht nicht:

- Die Maschine ist stumm, bei Vor- und Nachbandkontrolle ist kein Ton zu hören. Es tritt weder Brummen noch exzessives Rauschen auf.
- Zählwerk geht nicht


Ich habe dann meinen Mut zusammengefasst und die Maschine vorsichtig geöffnet, da ich schon diverse Horrorgeschichten über die Verkabelung und abreißende Kabel beim Öffnen und schließen gelesen habe. und direkt an einer Platine einen ausgeblasenen Elko entdeckt.

Das Zählwerk wird noch das kleinste Problem sein, Teile vom Riemen sind mir schon entgegengekommen. Der muss also getauscht werden, der Dreiecksriemen vom Motor macht auch keinen besonders strammen Eindruck mehr. Zwei Riemensätze sind schon dafür bestellt.

Mehr Kopfzerbrechen macht mir die Elektronik. Ich habe mir vorgenommen die Elkos und Tantal Kondensatoren zu tauschen. Habe gestern eine Liste nach einem im Internet gefundenen Schaltplan so gut ich es konnte erstellt und werde wenn zeit ist die Maschine nochmal öffnen und schauen ob ich was ganz grundlegend vergessen habe. Diie Liste habe ich mal in den Anhang gelegt.
Zudem wollte ich mir auch die Netzteilplatine noch einmal genauer anschauen da diese ziemlich verbaut ist. Ich gehe davon aus dass der 8uF 160 V da drauf sitzt aber da gehen die Fragen schon los Wink

Offensichtlich ist die Endstufe zu 100% hinüber, das müsste diese Platine sein. 

   

Jetzt frage ich mich natürlich ob ich die Transistoren gleich mit tausche wenn ich die Platinen schon bearbeite.


Ich habe nicht viel Messequipment ausser einem Multimeter und keine Erfahrung mit der Instandsetzung solch alter Elektronik, gibt es bestimmte Fallstricke auf die ich achten muss und gibt es bekannte Bauteile die ich vorhabe zu tauschen an die schwer ranzukommen ist? Die Kabelbäume sind recht starr, will aber so wenig wie nur irgend möglich entfernen um nicht völlig durcheinander zu kommen.

Wie würdet ihr jetzt vorgehen?

Viele Grüße,

Ezra


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#2
Hallo,
hast Du die Maschine an einem Verstärker angeschlossen? Die Ausführung C hat weder eingebaute Lautsprecher noch Endstufen.
Gruß
Heinrich
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#3
(30.03.2022, 09:43)roemerhalle schrieb: hast Du die Maschine an einem Verstärker angeschlossen? Die Ausführung C hat weder eingebaute Lautsprecher noch Endstufen.
Gruß

Hallo Heinrich, 

die Bandmaschine war an einem Mischpult. Bei Vollausschlag der Lautstärke hätte da ein Pegel ankommen müssen, oder mache ich da einen Denkfehler?
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#4
Weiße FRAKO-Schiffchen (und die meisten sonstigen Elkos aus den 70ern) sind grundsätzlich Tauschkandidaten! Aber wenn du sowieso alle tauschen willst, fliegen die ja auch raus. Gut möglich, dass die meisten Funktionen nach dem Elkotausch schon wieder gegeben sind.
Elkos mit 3 V Spannungsfestigkeit wirst du nicht mehr finden. Da nimmt man dann eben 6,3, 10 oder 15 V. Da die heutigen Bauteile deutlich kleiner sind, bekommst du da platzmäßig keine Probleme.
Achte aber darauf, welche Elkos axial und welche radial bedrahtet sind. Steht ja in deiner Liste leider nicht drin. Wenn du keine Lust hast, zu Conrad zu rennen, melde dich per PN bei mir. Dann kommst du vorbei, bringst zehn Euro mit und wir suchen dir alle Elkos aus meinen Vorräten raus. Ich habe alle Werte da. Und 'ne Tasse Kaffe oder T.

Der von dir angesprochene MP- oder Folienkondensator 8 μF/160 V ist der Phasenschieber für den Motor und sitzt auch unmittelbar in dessen Nähe unter einer Blechhaube. Den muss man aber nicht tauschen, weil er eigentlich nie kaputtgeht. 

Dein Augenmerk solltest du auch auf sämtliche Schaltkontakte richten, besonders auf den komplexen Spur-Umschalter! Da man den definitiv nicht zerlegen kann, muss da Kontaktspray ran. Aber bitte kein Ballistol oder ähnliches, sondern z.B. Kontakt 61 oder teslanol t6. Danach etliche Male hin- und her drehen. Die Federkontakte, die sonst noch in der Maschine zu finden sind, etwa für die Haltefunktion des Umspulschiebers, freuen sich über eine vorsichtige Reinigung mittels kontaktspray-getränktem Kartonstreifen, den man da durchzieht.

Sehr häufig fängt das Zwischenrad Motorpulley-Schwungmasse an zu rumpeln. Wenn man bereit ist, ein paar Euro zu investieren, gibt es das inzwischen als Nachfertigung in der E-Bucht.
Die Bandzugkomparatoren bedürfen auch oft etwas Pflege. Wenn sie im Wiedergabe- oder Aufnahmebetrieb zum Flattern neigen, solltest du die roten Filzringe in den Bandtellern erneuern. Gibt es für wenig Geld, selbstklebend, bei sds-Sprang.

Überprüfe bitte auch den Zustand der Andruckrolle. Verschmutzte Exemplare kann man putzen, verhärtete oder rissige werden erneuert. Gibt es bei Ebay.

Ansonsten kann ich dir nur viel Erfolg wünschen!

Gruß
Holgi
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#5
Das hilft mir schonmal viel weiter, vielen Dank! 

Ich habe mir vorgenommen heutr die Kondensatoren zu katalogisieren. Zumindest was ich ohne Ausbau auf Sicht prüfen kann. Da ich nur moderne Komponenten kenne werde ich hier mit Sicherheit nochmal für Identifikationszwecke aufschlagen.  Big Grin

Wenn da erstmal Ton rauskommt folgt dann der mechanische Teil, aber bis dahin vergehen noch ein paar Nachmittage.

Edit: Das klappt weniger gut als erwartet. Ich denke ich werde mich schrittweise vorarbeiten müssen, von der kleinsten Platine bis zur Hauptplatine. Ich kann den Küchentisch leider nicht bis in alle Ewigkeiten blockieren Wink

Schade dass noch nirgends eine Auflistung für den Tausch der Komponenten moderne Equivalente existiert. Vielleicht wird das noch zum Nebenprojekt bei dieser Aktion, dann können andere aus meinen Fehlern lernen.
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#6
Hallo Ezra,

du hast nicht beschrieben, von welchem Ausgang der RdL du auf dein Mischpult gegangen bist. Bei DIN-Steckverbindungen besteht immer die Gefahr, dass die Beschaltung für den Anwendungszweck (Aufnahme oder Wiedergabe) falsch ist. Beim 5-pol DIN Stecker liegt auf den  Pins 3+5 das Wiedergabe- oder Ausgangs- Signal und auf den Pins 1+4 das Aufnahme- oder Eingangs- Signal. Überprüfe mal bitte, welche Pins des DIN-Steckers an dem Kabel zu deinem Mischpult beschaltet sind. Es sollten Pin 3+5 sein, sonst hörst du an deinem Mischpult nichts.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#7
Hallo Tobias, 

ich nutze einen Adapterstecker in der mittleren Buchse der RdL für Aufnahme und Wiedergabe (zwei Pfeile und ein Wellensymbol) der auf 4 Cinch Buchsen rausgeht, wiederum auf vier Cinch zu 6,3 mm Klinkenstecker in einem Patchbay landen.

Ich habe den kompletten Signalweg vom Stecker bis zum Patchbay durchgemessen und auf den beiden rechten Pins (das müssten 3 +5 sein wenn ich richtig liege) bekomme ich Signal. Ich gehe davon aus das der Rest auch stimmt, weil ich vom Mischpult aus ja auch Pegel auf die RdL bekomme.

Habe vorsichtshalber, um das Patchbay auszuschließen auch nochmal einen Synthesizer an die jeweiligen Eingänge des Patchbays gesteckt und die Normalisierung auf die Eingänge auf das Mischpult funktioniert auch.
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#8
Hallo Ezra,

damit ist diese Fehlermöglichkeit ausgeschlossen. Dann gibt es noch die Stummschaltkontakte im Wiedergabeverstärker, die werden über den Drehknebel für Wiedergabe betätigt. Ich kann im Manual leider nicht sehen, wo die Stummschaltkontakte sitzen, im Servicemanual ist das auf Seite 15 ganz unten beschrieben.
https://nvhrbiblio.nl/schema/Uher_RoyaldeLuxe.pdf

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#9
Guter Hinweis, das schaue ich mir bei Gelegenheit an. Das sieht aus als würde das neben dem Aufnahmeknopf unter der Frontblende sein.

Ich habe wohl auch den ersten abgerauchten Kandidaten gefunden. Der sitzt komischerweise hinter der Hauptplatine und kann den überhaupt nicht zuordnen:

   
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#10
Moin,
das generelle Kondensatortauschen kann man machen muß man aber nicht.
In meinen Uher Royal's sind sogar noch teilweise die alten Schiffchen vorhanden, und die Geräte funktionieren.
Wie schon geschrieben sind es die Kontakte der Schalter die meistens Probleme machen.
Eine Fehlersuche mit Hilfe des Schaltplans wäre eine gute Lösung.

Gruß
siggi
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#11
Hallo Ezra,

wieso bist du der Meinung, dass der Kondensator auf dem Bild "abgeraucht" ist ? Ich kann da nichts erkennen, du meinst hoffentlich nicht den schwarzen Fleck links oben ?

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#12
(30.03.2022, 20:49)bitbrain2101 schrieb: Ich kann da nichts erkennen, du meinst hoffentlich nicht den schwarzen Fleck links oben ?

Hallo Tobias, von dem Winkel sah es so aus als ob der an jenem schwarzen Loch abgeblasen hätte, habe den Schmadder darüber an den Lötstellen damit in Verbindung gebracht. Da du so fragst gehe ich jetzt davon aus daß es sich da um eine Markierung für eine Polung o.Ä. handelt?

Ich muss dazu sagen, dass ich im meinem Leben noch kein Bauteil in der Hand hatte was vor dem Jahr 1999 gefertigt wurde.  Big Grin

Manche Sachen muss ich tatsächlich ersteinmal zuordnen lernen. Die orangenen ROE Elkos hab ich auch noch nie im Leben gesehen, bei den Schiffchen wunderte ich in ersten Sekunde nach dem Öffnen auch über die große Anzahl super dicker Widerstände. Bis ich dann oben drauf schaute und sich das Ganze wieder entzerrt hat Wink
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#13
Hallo Ezra,

das sieht so aus, als wäre jemand versehentlich mit der Lötkolbenspitze an den Elko gekommen. Der Aluminiumbecher ist mit einer durchsichtigen Kunststofffolie überzogen und da ist das Loch drin, nicht im Becher. Die Polung ist ja aufgedruckt und an den Einkerbungen im Becher zu erkennen. Am Pluspol kommt der Anschlussdraht durch eine Gummi-Abdichtung heraus, da kommt auch der Dreck raus, wenn der Elko dick wird oder platzt.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#14
Stelle die Maschine zu einem fachkundigen Experten, der auch das entsprechende Know-How + Mess-Equipment besitzt. So wird das nichts. Als blutiger Laie macht man eher was kaputt wenn man nicht mal eine rudimentäre Ahnung von den Bauteilen und deren Funktion hat.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
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#15
Moin Kaelph,
an deiner Stelle würde ich das Angebot von hannoholgi annehmen.
Bei der Gelegenheit könnt ihr dann auch gleich mal prüfen, ob die Radiobuchse überhaupt wiedergabeseitig beschatet ist - das ist sie bei meiner SG561 nämlich nicht! Ob das nun Absicht war oder einfach vergessen wurde... keine Ahnung. Selbst wenn: Im Aufnahmebetrieb wird die Wiedergabeleitung sowieso gekappt, ich würde hier besser die 6-polige Monitorbuchse zum Abhören verwenden.
Die Platine, die du im 1. Bild zeigst ist die Wiedergabeplatine, eine Endstufe gibt es in der Rdl C nicht.
Was meinst du mit "Vollausschlag der Lautstärke"? Die Formulierung ergibt für mich keinen Sinn ö.ö

Grüßle,
Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
---
Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#16
Hallo KAELPH,habe noch ein Adapterkabel in meinem Bestand,damit kann man einen Kopfhörer mit Würfelstecker an die Lautsprecherbuchsen des RoyalC anschliessen.Funktioniert.
Könntest du gegen Portoerstattung haben:


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#17
Hallo gecko10,

du hast anscheinend nicht gelesen, dass die Royal de Luxe C-Version keine Endstufen besitzt. Da hilft kein Adapter.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#18
Hallo Tobias,ich habe vor ca.2 Monaten meine letzte Royal,es war eine C, in der Bucht vertickert.Da der letzte ausführliche Test meinerseits ein paar Monate zurücklag und ich nicht nochmals Verstärker und Boxen aufbauen wollte,hab ich das gezeigte Kabel eingestöpselt und den Kopfhörer angeschlossen und siehe da,hat funktoniert.Mölicherweise hat entweder der Vorbesitzer oder vielleicht sogar Uher entsprechendes umgebaut.
Gruss
Gerhard
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#19
Hallo Tobias,hier ein Ausschnitt des Schaltplans:    

Gruss
Gerhard
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#20
Das ist wirklich so. Die Lautsprecherbuchsen der RdL C können zum Anschluss eines Stereokopfhörers (in der Anleitung wird der Uher W671a genannt) benutzt werden. Dazu hat man zwei kleine Verstärkerstufen davorgeschaltet, die aber eher für hochohmige Hörer geeignet sind, wie sie seinerzeit üblich waren.
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#21
Vielen Dank für die Aufklärung

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#22
Nochmals vielen Dank für die vielen Informationen, ich lerne stetig dazu!

Kabelsalat: Guter Hinweis, ich besorge / löte mir demnächst mal ein entsprechendes Adapterkabel. Ich meinte "mit maximal aufgedrehtem Lautstärkeregler", da habe ich mich ziemlich kryptisch ausgedrückt  Blush

gecko10: Vielen lieben Dank für das Angebot! Ich habe leider keinen passenden Kopfhörer bzw Adapter dafür. Sollte sich da was ergeben komme ich auf dich zurück.


Die Stummkontakte und die Buchsen stehen jetzt erstmal auf dem Programm. Vielleicht habe ich ja Glück und es kommt zumindest bei einem von beiden ja schon ein Mucks raus. Dann würde ich mich daran machen und Stück für Stück die Elkos zu tauschen. Die Wiedergabeplatine wäre ja ein Kandidat und ist zudem noch recht übersichtlich. 

Auf das freundliche Angebot von hannoholgi werde ich auf jeden Fall noch einmal zurückkommen  Smile


Viele Grüße,

Ezra
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#23
Moin Kaelph :3
Der Lautstärkeregler sollte auf die Radio- und Monitorbuchse eigentlich garkeinen Einfluss haben, die arbeiten auf Festpegel.
Falls doch, ist was faul. ^^
Gruß,
Kabelsalat.
Ich bin alleinstehend. Aber nicht nachts - da leg ich mich hin. Big Grin
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Aufnahmen bestätigen die Pegel Big Grin
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#24
Er hat doch geschrieben, dass trotz voll geöffnetem LS-Poti kein Signal kam. Daraus kann man doch nicht schließen, dass das Poti Einfluss auf die Ausgänge hat, sondern nur, dass kein Signal am Ausgang ansteht! Oder sehe ich das falsch?  Wink
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#25
Hallo!

Ich habe erfreuliche Nachrichten:

Ich habe den Tonkopfträger gegen einen Z322 von ebay getauscht und ich bekomme Ton vom Band welches mit dabei war. Der rechte Kanal ist zwar etwas leiser als der linke, aber das wird eine Einstellungssache sein denke ich - müsste ja wahrscheinlich sowieso gemacht werden.

Die Aufnahme läuft leider nicht so reibungslos. Beide Kanäle werden zwar gelöscht, jedoch nur der linke Kanal aufgenommen, das auch leicht verzerrt.

Ich bin aber auf jeden Fall schon jetzt glücklich dass ich ein Lebenszeichen aus den Ausgängen bekomme Smile

Wie kann ich jetzt die Fehlersuche bei der Aufnahme eingrenzen?


Viele Grüße, Ezra
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#26
Hallo! Ich hoffe ihr hattet ein schönes Osterwochenende Smile

Ich habe die Zeit genutzt und mich um die RdL gekümmert:

Sämtliche Elkos und Tantalkondensatoren wurden rausgeschmissen und ersetzt. Die Schwungmasse läuft etwas steif aber ich denke ich habe da bereits was zum Justieren im Bereich der Motorelektronik gefunden (weisse Plastikschraube mit Kontermutter). durch den ganzen Umbau musste ich das Reibrad noch einmal justieren aber das schaltet jetzt auch durch die Geschwindigkeiten ohne Probleme. Antriebsriemen sowie der für das Zählwerk wurden auch getauscht.

Die Wiedergabe läuft auch gut klanglich, nur die Aufnahme macht noch Probleme es wird wie gehabt nur der linke Kanal aufgenommen, auch wenn ich Pegelausschlag auf den Vu-metern bekomme. Die Aufnahme hört sich in Mono aber Klasse an und nicht so verzerrt wie vorher - das ist ja schonmal ein Fortschritt! Smile

nun die Frage: Was genau könnte die Maschine davon abhalten den rechten Kanal aufzunehmen? Ist da vielleicht ein Transistor hin?

Viele Grüße,

Ezra
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#27
Hier bietet sich die Methode der sog. Signalverfolgung an, bei der am Eingang ein Signal eingespeist wird, das dann durch Antasten bestimmter Schaltungspunkte mit einem regelbaren Verstärker durch die einzelnen Stufen verfolgt wird. An irgendeiner Stelle wird das Signal dann nicht mehr zu hören sein. Vor diesem Punkt ist dann der Fehler zu finden.

Es gibt Signalverfolger auch als Bausatz, wenn man nicht mit vorhandenen Komponenten improvisieren will. Z.B. bei ELV.

LG Holgi
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#28
(18.04.2022, 14:51)hannoholgi schrieb: Hier bietet sich die Methode der sog. Signalverfolgung an, bei der am Eingang ein Signal eingespeist wird, das dann durch Antasten bestimmter Schaltungspunkte mit einem regelbaren Verstärker durch die einzelnen Stufen verfolgt wird. An irgendeiner Stelle wird das Signal dann nicht mehr zu hören sein. Vor diesem Punkt ist dann der Fehler zu finden.

Es gibt Signalverfolger auch als Bausatz, wenn man nicht mit vorhandenen Komponenten improvisieren will. Z.B. bei ELV.

LG Holgi

Danke Holgi!

Ich werde mir am Wochenende ein Oszilloskop leihen, damit sollte das auch gut gehen, auch wenn eine akustische Nachverfolgung wahrscheinlich schneller geht als immer wieder auf das Oszi zu schauen. Zumindest spare ich dann etwas Geld für frische Bänder und kann mich später auch um Bias usw. etwas besser kümmern.

Grüße,

Ezra
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#29
Ich denke ich komme den toten rechten Aufnahmekanal langsam auf die Schliche. Ab T29 kommt kein Mucks mehr.

Jetzt ist die Frage mit was ich die BC153 in dem Bereich ersetze. Nach etwas Datenblattwühlen hat sich der BC560C als erhältliche alternative herausgestellt. Hundertprozentig sicher bin ich mir aber nicht. Hat jemand von euch and der Maschine Transistoren mit modernen Equivalenten getauscht? Was habt ihr da (Germanium mal ausgeklammert) als Ersatz genommen?

Das würde mich auch dahingehend interessieren falls in Zukunft einmal ein weiterer Transistor ausfallen sollte.

Viele Grüße,

Ezra
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#30
Hi

Schua dir mal den Artikel hier an:

https://ms-vint-audio.de/uher-royal-de-l...lrevision/

Hab das zwar selber nicht gemacht, aber für dich könnte das ganz interessant sein.

Viel Erfolg!
Gruß Thomas
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#31
Das hier sagt meine 40 Jahre alte TVT-Vergleichsliste:

   

Wenn Du keinen BC560 findest, bist Du mit einem BC547 gut unterwegs. Der hat allerdings eine Transitfrequenz von 300MHz und damit deutlich höher und auch je nach Fertigung höhere beta-Werte. Macht aber wahrscheinlich nix.
Einfach auf Schwingneigung achten und probieren.

Aber auf alle fälle in beiden Kanälen in gleicher Weise tauschen!

Gruß
Harald

Edit: Aber lustig der Riesen-Layoutfehler in der Liste, dass bei dem NPN und dem PNP die gleichen Ersatztransen abgedruckt sind -- haha, damals war auch nicht alles perfekt ;-)
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#32
Vielen Dank!

Ich habe mich durch Haralds Vergleichsliste gearbeitet und heute kommen ein paar BC560C bei mir an. Die wurden auch in dem Artikel den Thomas verlinkt hat erwähnt.

Am Wochenende ist wieder löten und probieren angesagt. Smile

Nochmals vielen Dank für die Unterstützung!

Viele Grüße,

Ezra
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#33
Leider ergab das Umlöten keinen Erfolg. Ich habe so langsam den Kopfträger im Verdacht. Der, der bei meiner RdL dabei war, nimmt auf und spielt ab, bei Aufnahme jedoch mit einem Piepen im linken Kanal.

Deswegen hatte ich mir einen z322 bei Ebay bestellt der mir als NOS verkauft wurde. Der nimmt nur den linken Kanal auf, aber sauber. Der auch spielt was auf dem Band vom Vorbesitzer drauf war ab.

So langsam macht sich Ratlosigkeit breit. Ist halt blöd wenn man keinen Vergleichswert hat Wink

Edit: kann das auch eine Einstellungssache bei den Köpfen sein?
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#34
Ich bin kein Uher Kenner, aber ich habe hier im Forum schon oft von Kontaktproblemen eines Steckverbinders im Kopfträger gelesen.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#35
Das schaue ich mir mal an. Ich hab auch einen genauen Blick auf die Köpfe geworfen und es scheint als wär die Bandführung ziemlich mies. Es sieht so aus als würde das Band recht weit vorne am Kopf schleifen.

Da gibts also auch noch was zu checken. Ich habe hier im Forum gelesen dass man das auch mit Edding auf den Köpfen mal testen kann.

Viele Grüße,

Ezra
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#36
Hallo!

Wie sich herausgestellt hat war es der Tonkopf, den ich als NOS gekauft habe. Die Aufnahmen mit dem Vierspurkopf funktionieren unverzerrt! Jetzt nur noch ein wenig Feintuning an der Bandführung und die verschlissenen Filze wechseln und dann sollte ich damit durch sein   Big Grin



Ich schonmal sehr glücklich mit dem Verlauf des ganzen Projektes, was ich ohne eure Unterstützung nicht so einfach hätte umsetzen können Smile

Viele Grüße, Ezra
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