Shamrock-Bänder - ALLE MÜLL!! - und doch so oft genutzt ???
#1
Hallo Tonbandler

Den Faden wirds hier wahrscheinlich schon des Öfteren gegeben haben.... (hab jetzt nicht gesucht Wink

Geht halt mal wieder um das leidige Bandmaterial des Herstellers "Shamrock"

Wir alle kennen die Dunkel-Grünen Schachteln mit dem Kleeblatt drauf (seltenere Schachteln waren auch in Hellgrün oder Hellblau zu sichten)
Drin sind meistens die bekannten Schwarzen Kunststoffspulen.
Auch diese gab es zuweilen in Hellgrau, oder sogar in Transparent-Durchsichtig (seltene Spulen).


Ich habe mir ein Konvolut 13cm- Spulen in der Bucht gefischt <-- soweit alles gut
Es war Bandmaterial auf den Spulen - Ihr ahnt es..... SCHAMROCK

Nun mach ich das mit den Senkeln ja schon eine Weile und hab natürlich auch diverse SHAMROCK Bänder durch die Gerätschaft gequält.
Auch vor 25 Jahren (zu meiner aktiven Tonband-Zeit), waren diese Tapes MÜLL und quitschten und schmierten die Köfpe zu.


Jetzt stellt sich mir einfach die Frage:

Was hat der Hersteller dieser Schmierbänder eigentlich hergestellt ? Huh
Warum schmieren-quitschen-bröseln-schleifen diese Scheiß-Shamrock Bänder so ?

Selbst wenn es "abgewertete" Computer-Bänder sind (gab es die in 1/4 " ???)
Wie lange würde ein Computer_Laufwerk mit dieser Grütze klarkommen....


Und warum wurden diese Schmierlappen anscheinend besonders in Deutschland so oft verkauft ?
Es kann doch nicht nur am Preis liegen.


Was haben die Leute da gakauft - es gab dach auch Bänder von Neckermann, Universum und so weiter...
Alles gute Markenware unter anderem Namen - und GÜNSTIG ;-)

Warum diese Schmierlappen ???



Ich versteh's nicht Confused 


Die Dinger haben doch damals schon geschmiert....

Warum muss ich mich im Jahr 2022 immernoch mit quitschenden-bröselnden Shämrock-Müll-Senkeln rumärgern ???

Was habt Ihr da hergestellt ???



SHAMROCK - Tape ist UNBRAUCHBAR !

Aber WARUM ???
Was machen die anders/falsch ?


Die Diskussion ist eröffnet.......





Danny <-- Senkel
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#2
(30.03.2022, 00:33)Senkel schrieb: Selbst wenn es "abgewertete" Computer-Bänder sind (gab es die in 1/4 " ???)
Wie lange würde ein Computer_Laufwerk mit dieser Grütze klarkommen....

Shamrock war allen Erkenntnissen zufolge die "B-Ware-Marke" von Ampex. Was auf den Spulen zu finden ist, kann also auch ganz normales HiFi- oder Studio-Bandmaterial sein, das außerhalb der Spezifikation lag.

Im Neuzustand haben die Bänder nicht gequietscht, geschmiert und geklebt. Ich hab' einige Shamrock-Bänder neu gekauft. Es waren zwar klanglich nie die Überflieger, aber mechanisch funktionierten sie eine Weile einwandfrei. Daß die Ausschuss-Quote heute so hoch ist, dürfte daran liegen, daß die meisten 40 oder mehr Jahre alt sind. Und Shamrock/Ampex ist sicher nicht allein mit diesem Problem, selbst BASF und Agfa haben Schmierbänder, und bei Sony ist sogar das allermeiste inzwischen unbrauchbar.

Zitat:Und warum wurden diese Schmierlappen anscheinend besonders in Deutschland so oft verkauft ?
Es kann doch nicht nur am Preis liegen.

Wurden die anderswo deutlich weniger oft verkauft als hierzulande? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Natürlich war der Preis bei diesen Bändern das einzige Verkaufsargument.

Zitat:Was haben die Leute da gakauft - es gab dach auch Bänder von Neckermann, Universum und so weiter...
Alles gute Markenware unter anderem Namen - und GÜNSTIG ;-)

Hast Du Informationen, was die "guten" Bänder der Kaufhaus- und Versandhaus-Eigenmarken damals gekostet haben? Bei den Kassetten war's ja so, daß die Preise nur unwesentlich niedriger waren als bei Markenprodukten. Ich bin immer davon ausgegangen, daß das bei Spulenbändern nicht anders war. Da war Shamrock mit Preisen von 5 DM pro 18er-Band doch noch eine ganze Ecke günstiger.

Zudem sind Universum- und Neckermann-Bänder vermutlich schon irgendwann in den 1970er Jahren vom Markt verschwunden. Shamrock gab es bis tief in die 1990er Jahre.
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#3
Hallo Danny.
Ein Marken-Langspielband 540m /18er Spule von BASF oder Agfa kostete zwischen Mitte der Sechziger und Anfang der Neunziger Jahre immer ähnlich viel, nämlich um 22 DM. Doppelspielband (730m/18cm) kostete um 28 DM. Also eine Menge Geld. Scotch war in Deutschland noch ein paar Mark teurer, Maxell (erhältlich ab Ende der 70er, aber kaum verbreitet) eher zwei, drei Mark billiger.
Dafür erhielt man immer ein LH-Band in schmucker Kunststoff-Archivkassette (Japaner ausgenommen), ob man diese nun wollte oder nicht.
Eine Ausnahme bildete zwischen (etwa) 1978 und 84 die Billig-Linie der BASF, das waren 18er Spulen in schwarz-grünen Pappschachteln. Die habe ich als Schüler gerne gekauft, sie kosteten 10,95 (Langspiel) und 14,95 DM (Doppelspiel).

Im krassen Kontrast dazu kosteten die Shamrock-Bänder um fünf Mark! Hier in D wurden nur die Typen 031 (Standard Play), 041 (Longplay), 051 (Double) verkauft, und nur als 18er.
Der billigste Preis an den ich mich erinnere war 3,95 für 041. Später oft so um 5,95.
Es gab die Shamrocks in der BRD seit Anfang der Siebziger und bis ca 1993. In den frühen Jahen waren die Spulen hellgrau, in den 80ern schwarz, am Schluss aufgerauht transparent. Die Schachteln waren anfangs neutral weiß oder dunkelgrün, in den 80ern bis zum Schluss ausschließlich hellgrün. Ganz selten waren zwischendurch schachteln in dunkelblau und knallrot.

Die Bänder kamen alle von Ampex und waren zweite Wahl oder Ausschuss von "normalen", vollpreisigen Typen. Und wohl auch Bänder für Nicht-Audioanwendungen, also Instrumentation, Video und Computer. (Letztere wurden dann natürlich auf Viertelzollbreite geschnitten, klar.) Es gab daher viele verschiedene Bandtypen auf den Shamrockspulen! Meistens fand man entweder
a) hell-bis mittelbraunes Band, mit mauen Eigenschaften (Frequenzgang, Aussteuerbarkeit, Rauschen), dafür bis heute ohne jegliche Klebe- und Schmierprobleme.
b) dunkelbraunes Band mit einer silbrig glänzenden, sehr gleitfähigen Rückseite, (angeblich und auch plausibel eine Bandsorte für 8-Track-Cassetten, in denen das Band ja gleiten können muss. Auch diese Bänder waren klanglich nur "naja", sind aber ebenfalls bis heute problemlos.
c) anthrazitscharzes Band ohne Rückseitenbeschichtung: Klang ganz gut, heute klebt oder quietscht es - oder beides
d) in den 80ern am meisten verbreitet: Ganz dunkelbraunes Band mit schwarzer, leitfähiger Rückseitenmattierung, mit sehr guten klanglichen Eigenschaften.
Das wurde natürlich gerne, auch von mir, gekauft: Kostet fast nichts und klingt und wickelt super. Was wollte man mehr? Heute ist dieser Typ das schlimmste Schmier- und Klebeband.

Übrigens, das Bezeichnungsschema der Shamrocks passt exakt in das Dreiziffern-Schema der anderen Ampextypen.

"Die Dinger haben doch damals schon geschmiert...." - selbstverständlich nicht! Die Probleme kamen auf, wenn die Bänder ca. 20 Jahre alt wurden. Über die Gründe wurde hier im Forum schon viel geschrieben, das erspare ich mir hier zu wiederholen.

Tonbänder von Kauf- und Versandhaus-Marken waren entweder auch Shamrock-Ware, dann waren sie billig, oder enthielten Markenware von BASF, Agfa, Permaton (ein Westberliner Hersteller, der Anfang der Sechziger Jahre auf den Markt kam und mit sehr guter Qualtiät bei geringeren Preisen als Agfa/ BASF auffiel) oder aus dem Ausland. Sie waren nur wenig billiger als die Markenware. Kostete ein bestimmtes Markenband sagen wir 17,90, kostete das entsprechende Neckermann (etc)-Band 14,90.

Dass man auch mit LH-Bändern von BASF und Agfa heute erhebliche Probleme durch starken Abrieb haben kann, ist bekannt und hier im Forum an diversen Stellen besprochen.

VG Stefan
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#4
Die Ursache des Schmierens und Quietschens ist ein chemisch nicht stabiles Bindemittel, das Polyurethan enthält und hygroskopisch ist. Das heißt, es nimmt Luftfeuchtigkeit auf und wird klebrig. Das gleiche Problem haben auch viele von Ampex unter eigener Marke verkaufte Bänder, auch die richtig teuren, welche für Studioproduktionen verwendet wurden (z.B. Grand Master, 456).

Auch ich hatte mir in den 80ern mal ein neues Shamrock gekauft, nur aus Neugier, und freute mich über die gute Aufnahmequalität. Es war ein 031 mit Rückseitenbeschichtung. Mit dem später hier angelesenen Wissen denke ich, daß es eigentlich ein Ampex 456 war. Obwohl immer zu Hause in der Wohnung gelagert, klebt es inzwischen natürlich auch. Daß ich zum Glück nicht mehr davon gekauft habe, ist allein der Tatsache zu verdanken, daß es damals noch reichlich gut brauchbares Bandmaterial auf Flohmärkten gab, das einfach noch billiger war und schönere Spulen hatte, meistens BASF und Agfa - und das läuft bei mir abgesehen von etwas Staub meistens noch problemlos.

Quelle (Universum) bezog seine Bänder von Permaton, und die wiederum kamen wahrscheinlich größtenteils von BASF. War also wirklich eine Alternative. Neckermann hatte erst BASF, später Magna als Lieferanten, wobei Magna Bänder aus verschiedenen Quellen aufspulte. In der Spätphase hauptsächlich Zonal, vorher war das ein buntes Sammelsurium. Auch mutmaßliches Agfa PEM 268 habe ich schon als Magna DP verpackt gefunden.

Zu den Preisen gibt es im Hifi-Archiv einiges zu entdecken. Hier mal nur zwei Beispiele:
https://www.hifi-archiv.info/Neckermann/...977/23.jpg
https://www.hifi-archiv.info/Universum-Q...973/28.jpg

Viele Grüße,
Martin
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#5
ich habe damals als sechzehnjähriger Schüler in den Ferien viereinhalb Wochen malocht, um mir ein Philips N4504 kaufen zu können, das damals billigste Tonbandgerät, mit dem HiFi möglich war. Die dreimotorigen AKAI Kleinspuler lagen schon deutlich ausserhalb meiner finanziellen Möglichkeiten.

Maxell Langspielbänder auf 18cm Spulen kosteten damals rund 40 DM, also rund 7% des Gerätepreises. BASF und Agfa waren etwas billiger, lagen aber auch noch bei 30 DM.

Die billigsten Shamrock Bänder waren zu der Zeit die in den dunkelgrünen Schachteln für 3,99 DM. Das war so ein schwarzes Band ohne Rückseitenbeschichtung, optisch ähnlich wie die Bänder von Grundig. Die Bänder hatten die Eigenart, sehr leise aufzunehmen, die Wiedergabe war immer etwa 3dB leiser als das Eingangssignal. Der Klang war aber tadellos, vor allem auch, weil man bei den Preisen auch als armer Schüler mit 19cm/sek aufnehmen konnte.

Die Shamrocks in den hellgrünen Schachteln entsprachen vom Bandmaterial immer dem, was man auch von Ampex kennt, und sie waren teurer, 5,99 DM . Bei den Bändern hat man schon im Neuzustand am Bandlauf gehört, dass sie nicht gut für das Gerät sind, das ist aber bei den teuren Ampex Bändern auch nicht anders, genau wie bei der Schmierneigung. Früher haben sie nicht geschmiert, und heute nach 45 Jahren schmieren viele von ihnen, aber nicht alle - das ist aber ein Problem, das auch viele teure Markenbänder in dem Alter haben.

Der Preis von gerade mal 10% eines Japan Markenbandes war ein echtes Argument. Wenn die Bänder aber so ein Müll gewesen wären, wie heute behauptet wird, wären sie auch für diesen Kampfpreis nicht gekauft worden. Ich habe damals rund 50 Shamrock Bänder besessen, fast alle in dunkelgrün, und hatte nur einen einzigen echten Ausreißer dabei, den mir der Händler dann umgetauscht hat. Wenn ich mir das Eingangsposting dieses Threads durchlese - sorry, aber so schlecht wie hier beschrieben waren die Bänder nicht. Wenn ich 50 Bänder von BASF aus der Zeit habe, muss ich auch davon 20 wegwerfen, und trotzdem bezeichne ich BASF Bänder nicht als unbrauchbaren Müll. Immer dran denken, das Zeug geht heute altersmäßig auf die 50 zu.

Gruß Frank
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#6
Wink 
Wenn ein Band nach fast 50 Jahren immer noch in der Lage ist, seinen Besitzer zu ärgern, kann es so schlecht nicht gewesen sein. Tongue

Ich hatte die Dinger auch.
Auf Empfehlung meines Nachbarn, der immer den neuesten HiFi-Krempel am Start hatte.
Aufgenommen wurde immer auf 19cm/s; dann war der Klang auch durchaus in Ordnung.
Starken Abrieb und zugesetzte Tonköpfe war aber schon damals deutlich stärker als bei BASF oder den Philips-Bändern, mit denen ich damals eigentlich die besten Erfahrungen gemacht hatte.

Sind aus der Schmier- und Quietsch-Geschichte eigentlich Konsequenzen ergangen?
Sprich; sind heutige Bänder in Beziehung auf Altersbeständigkeit verbessert?
Oder ist das immer noch die gleiche Materialzusammensetzung wie damals und nur eine Frage der Zeit, bis es da auch losgeht?
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#7
Das kommt auf den Hersteller an. Quantegy hat bis zum Ende offenbar die Ampex-Rezepturen weiter verwendet, was dazu führt, daß mittlerweile auch relativ junge Bänder (15-25 Jahre) Probleme machen, schmieren und kleben.

Bei ATR wissen wir es noch nicht. Die Firma ist nicht lange genug am Start. Allerdings kommt sie auch aus dem Dunstkreis der ehemaligen amerikanischen Bandhersteller.

Alles, was aus dem Agfa/BASF/Emtec-Erbe entstanden ist, also die Bänder von RMG, Pyral und jetzt RTM, dürfte relativ unbedenklich sein, denn auch dort wurden ja alte Rezepturen und Verfahren übernommen, von denen wir wissen, daß sie langzeitstabil sind. Vereinzelt gibt es Berichte über schmierende RMG-Bänder, allerdings trat das dann bereits im Neuzustand auf.

Die Capture-Bänder sind verwandt mit den ehemaligen Bändern der Firma Zonal, und da gibt es durchwachsene Langzeitewrfahrungen zwischen völlig problemlos und unbrauchbar wegen Quietschen.

Gewißheit gibt es natürlich immer erst nach ein paar Jahrzehnten, aber wenn ich jetzt auf ein Band wetten sollte, das auch in 40 Jahren noch problemlos spielt, dann würde ich auf RTM setzen.

Viele Grüße,
Martin
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#8
Hallo,
ich vermute mal stark, dass ich nie erfahren werde, welche meiner neu erworbenen Bänder auch in 40 Jahren noch gut sind  Angel

Beste Grüße
Arno
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#9
die einzigen Bänder, wo ich noch nie Probleme mit hatte, weder bei Spule noch bei Cassette, sind Maxell Bänder. Alle anderen sind stark unterschiedlich, egal, was für eine Marke draufsteht.

Gruß Frank
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#10
Hallo Martin!

Zitat: "Quantegy hat bis zum Ende offenbar die Ampex-Rezepturen weiter verwendet, was dazu führt,
daß mittlerweile auch relativ junge Bänder (15-25 Jahre) Probleme machen, schmieren und kleben."

Für meinen Bestand (>80) Quantegy 457 lautet meine Aussage:
"Laufen ohne Beanstandungen. Kein Kleben/Quietschen/vermehrter Abrieb"

In den letzten Tagen habe ich einige dieser Bänder auf meiner TD20A abgehört. Alles prima...

Gruß
Wolfgang
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#11
Hallo

Ich habe 5x 10"-Spulen bei denen meine org. Aufzeichungen "Shamrock-Rohwickel" zeigten, die muß ich Ende 70' / Anfang der 80' gekauft haben. Die waren auf NAB-Kern. Ich habe die Banddicke nicht nachgemessen, aber es sind rund 1250m (aber wirklich bis zum äußersten Rand der 10" Spulen), müssten also Langspielbänder sein, rückseitenbeschichtet. Diese 5x 10" plus 15x 7" zeigten aber um 2005 keine Aufälligkeiten hinsichtlich Schmieren/Quietschen. Die Revox 631er - im selben Zeitraum gekauft - waren um 2005/2006 hingegen alle nicht mehr abspielbar. Mittlerweile lösen sich aber auch die Shamrocks auf....

Grüße

Frank
A77 MKIV 1/2-Spur, B77 MKII 1/4-Spur, B710-MKII, AKAI-GX 265D 1/4-Spur-AR
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#12
Ich stelle mir gerade die Frage, welche Bänder/Marken von den technischen Eigenschaften eigentlich am besten waren, ohne das Thema Langzeitstabilität, Schmieren, Kleben mit einzubeziehen.
Gruß
Marc

Wer kein Geld scheißen kann/will, nimmt halt 1/4-Spur  Big Grin

Audio: Denon AVR-X6300 - Revox B77 - Akai GX-620
Video: Panasonic DMP-UB900 - Panasonic CXW-804 - AppleTV 4K - Dreambox DM900
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#13
ehrlich gesagt überlege ich seit meinem 60igsten Geburtstag eher, wie ich meine eigene Langzeitstabilität verbessern kann ;-) .

Gruß Frank
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#14
Alkohol konserviert. Big Grin
Gruß
Marc

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#15
War Langzeitstabilität von Bandmaterial eigentlich früher ein, bei der Beschaffung berücksichtigtes, Qualitätskriterium?

Es waren ja nicht nur Hobbyspuler unterwegs, sondern auch große Plattenstudios und TV-Sender, die ihre wertvollen Daten archivieren wollten.
Da ging es sicher um dreistellige Millionenbeträge für die Mastertapes.

Nebenbei:
Erinnert sich noch jemand an den Nachspann von "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt" ?
Da kam immer der Satz (sinngemäß) "Eine MAZ vom WDR".
Ich hab als Kind immer gerätselt, was das sein sollte. Smile

Vermutlich war das Aufzeichnungsverfahren damals so neu, daß man den Gebührenzahler mit der Nase draufstoßen wollte.
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#16
@ Bastelbernd

Zur Langzeitstabilität damals: Da hat sich der normale Tonbandkäufer keine Gedanken gemacht. Motto, die sind aus Plastik, und Plastik hält ja unbegrenzt.
Professionelle Anwender werden die Hersteller schon nach der Haltbarkeit gefragt haben. Aber mehr als ein Produkt testhalber künstlich altern (Prozedur im Klimaschrank usw) konnte ein Hersteller ja auch nicht. Das ging wohl nach bestem Wissen und Gewissen.
Allerdings darf man nicht vergessen, es lagen damals noch keine negativen Erfahrungen vor. Es gab noch keine gebrannten Kinder. Denn in den siebziger Jahren waren die ältesten Masterbänder ja etwa 25 Jahre alt - und noch einwandfrei. Und das sind diese ja heute noch. Weiß jeder hier: Die Bänder der 50er und 60er Jahre kleben und schmieren nicht. Die fatalen neuen Bindemittel kamen eben erst ab den Siebzigern.

Zur "MAZ vom WDR": Ja daran erinnere ich mich auch, und die Anwort ist Jein. MAZ-Aufzeichnung begann in der BRD 1959, nachdem der Südwestfunk die deutschlandweit erste Ampex-Maschine angeschafft hatte (zum Gegenwert eines mittelgroßen Mietshauses). In den Folgejahren wurden Produktionen als Ganzes auf MAZ aufgezeichnet (und auch archiviert). Die Produktion eines einzelnen Filmes erfolgte aber auf Film, 16 oder 35 mm. Das war billiger als MAZ und die Handhabung war einfacher: Jeder kennt die kompakten Filmkameras, meist von ARRI, mit denen drinnen und draußen gedreht wurde. Man kennt aber auch die großen Studio-Fernsehkameras von damals. Die waren alternativlos, kleine auf-die-Schulter-Modelle für Außendrehs gab es noch nicht. Außendreh auf MAZ war also nicht möglich. Dritter Punkt: Der Schnitt. Filmschnitt am Schneidetisch war Routine. MAZ-Bänder mussten auch mechanisch geschnitten werden, mit Mikroskop und Skalpell, da war höchste Präzision angesagt, sollte das Bild einen sauberen Übergang zeigen. Also für die vielen Schnitte einer Filmproduktion indiskutabel. Elektronischer Schnitt kam erst in den 70er Jahren. In meinen paar Jahren beim Fernsehen (um 2000) war Betacam SP der Standard, bildgenaue Schnitte waren damit traumhaft einfach, das machte richtig Spaß.

Das "Fliewatüüt" war, und das war 1972 neu, komplett auf MAZ produziert, denn es wurde ja alles im Studio aufgenommen und, auch neu, elektronisch geschnitten. Das Ergebnis war ein Meilenstein des Kinderfernsehens - ein Werk von Armin Maiwald, dem Vater der "Maus".

VG Stefan
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#17
Wie ich angefangen habe in einer Postproduktion zu arbeiten (2008), war der Schnitt schon digital.
Die Programme dafür war Avid.
Gruß
Marc

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#18
Also wenn das schmieren und stauben von Bändern erst seit heutzutage ein Problem wäre, müssten ja die ganzen alten Kisten mit blankgewienerten und glänzenden Tonköpfen bei uns landen. Das genaue Gegenteil ist aber der Fall. Ich befürchte also das es weder damals noch heute jemals so gutes Bandmaterial gab wie der eine oder andere hier sucht. Der Unterschied war wohl eher das die damals noch gelernt hatten damit umzugehen. Heute werden die Bandmaschinen auf ein Niveau gehoben bzw. Sockel gestellt was sie m.E. nie besessen haben. Jedenfalls nicht in der Breite. Es wird eine Art Mess- und Eichwerkzeug Funktion für unterschiedliche Bänder für Frequenzgänge von 20-20kHz und selbstverständlich auch Zappler für 1/100tel Dezibel hineininterpretiert.

Was die kannste nur für eine Geschwindigkiet einstellen. Na sowas. Meine kannste für 3 Geschwindigkeiten getrennt und, und....kann man machen, bleibt aber immer halt nur ein Tonband. Meistens spielen die mit jeder Einstellung ganz passabel und vom Rest hatten dafür die meisten damals keine Ahnung. Smile

VG
Martin
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#19
(01.04.2022, 12:16)leserpost schrieb: Also wenn das schmieren und stauben von Bändern erst seit heutzutage ein Problem wäre, müssten ja die ganzen alten Kisten mit blankgewienerten und glänzenden Tonköpfen bei uns landen. Das genaue Gegenteil ist aber der Fall. Ich befürchte also das es weder damals noch heute jemals so gutes Bandmaterial gab wie der eine oder andere hier sucht. 

Hi Martin,
weil Bänder schon immer geschmiert haben (das wurde früher aber in den BDAs eher als "Abrieb" bezeichnet), gab's in jeder Bedienungsanleitung auch Hinweise zur Reinigung der Tonköpfe, soweit ich mich erinnere. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass meine Kumpels immer erstaunt waren, weshalb bei mir immer Q-Tips und ein Fläschchen Isopropanol herumlagen bzw. -standen. Daher vermute ich, dass die Hinweise immer überlesen wurden, die Geräte zuschmierten und früher oder später einfach dumpf klangen - und dann nicht weiter benutzt wurden. 

Im Studium war ich weit und breit scheinbar der einzige, der noch ein Tapedeck besaß und verwendete (ich habe 1996 angefangen und mir 1998 eine FineArts-Anlage gekauft - bei der CD-Player und Tapedeck spätestens bei abgeschaltetem Display identisch aussehen). Wie oft bin ich danach gefragt worden, ob ich die CD, die gerade lief, verleihen würde... und wie verblüfft waren die Gesichtsausdrücke, wenn ich die Kassette aus dem Tapedeck rausholte. Vorurteil damals: Kassetten rauschen und leiern immer und klingen dumpf. Daher: CD über alles (da hätte ich ja gerne mitgehalten, aber Kassetten waren zu der Zeit immer noch das günstigste Medium - selbst MDs waren teurer und CD-Brenner kamen gerade erst auf...). 

Eigentlich können wir über die verrotzten Tonköpfe heute froh sein, denn häufig sind sie nach gründlicher Reinigung nicht nur wieder sauber, sondern auch nur wenig eingeschliffen. Was will man mehr? Viva la Q-Tip!
Liebe Grüße
Thomas
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#20
Hallo

wenn es nur die verdreckten Tonköpfe wären, OK, aber zumindest bei den Revox-Bänder führte der Zerfall mit dem daraus resultierenden Kleben der Magnetschicht zu einem unerträglichen Pfeifton, da konnte man die Tonköpfe nochso oft säubern, und Spulen ging auch nicht mehr. Habe versucht die Bänder zu digitalisieren und immer wieder alles gereinigt, keine 3 min und es quietschte wieder und das hat sich auch auf das Ausgangssignal ausgewirkt.

Frank
A77 MKIV 1/2-Spur, B77 MKII 1/4-Spur, B710-MKII, AKAI-GX 265D 1/4-Spur-AR
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#21
Hallo,
mein erster Kontakt mit Schmierbändern waren Revox-Bänder
1981 meine B77 gekauft und mich gleich mit ein paar Bändern eingedeckt,waren die ersten noch gut und
die nachgekauften waren sofort nach dem bespielen Quitsche-Bänder.Während des ersten bespielen
war alles in Ordnung.
Zu dieser Zeit liefen meine ca. 100 Shamrock-Bänder noch problemlos. Die gabs damals in 50er-Kartons
für 4 DM das Stück.Davon laufen heute noch 2!!,den Rest musste ich entsorgen.
Die Shamrocks habe ich alle auf meiner Uher-Royal bespielt,waren Rückseitenbeschichtet in dunkelblauen
Klappschachteln und der Klang war für meine Rockmusik einwandfrei.

Ein schönes Wochenende!
Gerhard
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#22
Zur Shamrock-Zeit hatte ich für diese Bänder einen Extra-Kopfträger für die UHER Royal.
Wenn man den nach Anweisung darauf einstellte, war die Qualität der Aufnahmen eigentlich sehr gut.
Als sie dann anfingen Probleme zu machen, habe ich fast alle noch durch trocknen und sofortiges Abspielen digitalisieren können.
Neulich bekam ich einige dieser Kandidaten geschenkt.
Sie waren unbespielt und klebten derart, dass man sie nicht abwickeln konnte, ohne dass sich teilweise die Schicht löste.
Da blieb dann nur die Tonne...

   

Auch Material mit der silbergrauen Rückseite war dabei - ebenfalls noch "neu".
Da werde ich bei Gelegenheit mal einen Kopfträger drauf einstellen.
Im Augenblick muss allerdings erst mal meine Royal auf den Tisch genommen werden.

   

Nach Tausch des Netzschalters und einstündigem Probelauf kam der erwartete Ausfall: kein Ton mehr.
Naja, das kriegen wir schon.

(Der Netzschalter saß übrigens so fest, dass ich mit einem riesigen Schraubenschlüssel ran musste.)


Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#23
Hallo Alfred!

Mit dem silbergrauen rückseitenbeschichteten Band habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht.
Vorwiegen auf 18cm-Spulen für RdL & Co..
Hoffe, daß es noch lange so bleibt.

Gruß
Wolfgang
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#24
Hallo Wolfgang,

ja, das wird spannend.
Wenn die RDL wieder läuft, wird getestet.

Gruß
Alfred

Meine Freude an der Tonbandtechnik verdanke ich Hermann Hoffmann, dem Erfinder der Radio-Comedy.

http://www.sender-zitrone.de/
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#25
(31.03.2022, 16:54)nick_riviera schrieb: ehrlich gesagt überlege ich seit meinem 60igsten Geburtstag eher, wie ich meine eigene Langzeitstabilität verbessern kann ;-) .

Gruß Frank

Hallo Frank, wenn Du da einen Rat hättest... Big Grin

Beste Grüße
Arno

(02.04.2022, 14:30)Dilbert schrieb: Hallo

wenn es nur die verdreckten Tonköpfe wären, OK, aber zumindest bei den Revox-Bänder führte der Zerfall mit dem daraus resultierenden Kleben der Magnetschicht zu einem unerträglichen Pfeifton, da konnte man die Tonköpfe nochso oft säubern, und Spulen ging auch nicht mehr. Habe versucht die Bänder zu digitalisieren und immer wieder alles gereinigt, keine 3 min und es quietschte wieder und das hat sich auch auf das Ausgangssignal ausgewirkt.

Frank

Meines Wissens hat Revox die 631 Bänder damals sogar bei Reklamation zurückgenommen. Das ist also nicht unbedingt ein Alterungsprozess. 601 war definitiv langzeitstabil und die 621er, die ich hatte (nicht viele) auch. 641 habe ich keine gehabt, da stand meine A77 schon lange im Keller.

Gruß
arno
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#26
Ich hatte ein paar 641 originalverpackt. Absolut unbrauchbar. Die haben schon noch einer Minute abspielen eine klebende Masse an den Tonköpfen hinterlassen.
601 muss man nur einmal durch ein Papiertuch spulen, dann kann man es gut nutzen und die Köpfe bleiben größtenteils sauber. Wenn doch mal was an Köpfen hinterlassen wird, lässt es sich leicht wegwischen.

Gruß
Robert
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#27
wenn man das Zeug von damals bewertet, muss man auch immer bedenken, dass das Thema Bewahren und Archivieren in den siebzigern kaum eine Rolle gespielt hat. Unser Interesse war damals gar nicht so viel anders wie das, was die Jugendlichen heute haben - aktuelle Musik jederzeit verfügbar zu machen, und das möglichst für fast kein Geld. Und dafür waren die Shamrock Bänder optimal geeignet.

Die Leute waren damals noch völlig anders drauf. Es gab noch viele unerfüllte Wünsche im Bereich Technik, und Innovationen wurden eher mit Interesse aufgenommen, als bekämpft, wie es heute oft der Fall ist. "Wir sehnen uns heute nach einer Zeit zurück, in der man sich nach dem gesehnt hat, was heute Realität ist" - diesen Spruch habe ich vor einiger Zeit irgendwo gelesen und finde, dass er es sehr gut trifft. Dass wir uns heute darüber aufregen, wenn fast 50 Jahre alte Billig-Bänder irgendwann anfangen, sich zu zersetzen, ist ein schönes Indiz dafür, wie sehr wir in der Zeit vor 50 Jahren hängengeblieben sind. Das war in den siebzigern völlig anders, die Leute haben zu der Zeit dem alten Geraffel keine Träne hinterhergeweint - und vielleicht sollten wir mal ganz allgemein wieder anfangen, nach vorne zu schauen statt uns an der Vergangenheit festzukrallen.

Gruß Frank
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#28
Tja, Frank... einerseits, andererseits... wir hängen halt an dem, was wir gewohnt sind. Wenn ich dir sage: fahre ab morgen mit dem Rad zur Arbeit und du bisher immer dem Auto gefahren bist? Oder umgekehrt? Wenn du dich immer mit Hifi-Anlagen beschäftigt hast und auf einmal mit einem Handy und einer Bluetooth-Box in Mono klarkommen sollst?

Ich freue mich, dass ich viele Erfahrungen, die ich früher nicht machen konnte - aus Platz- und Geldgründen - heute nachholen kann. Was war ich froh, als ich meine erste Hifi-Anlage kaufen konnte. Aber es war nicht das, was ich gerne gehabt hätte. Außerdem kann ich mit Geräten spielen, die früher eigentlich schon wieder passé waren und somit kleine Zeitreisen antreten.

Zudem finde ich es etwas nachhaltiger, alte Geräte weiter zu verwenden oder vorhandene Geräte zu pflegen und möglichst lange zu gebrauchen. Was habe ich schon in meinem Leben weggetan! Und so alt bin ich noch gar nicht. Es hat auch damit zu tun, ob man es sich leisten kann, Geräte reparieren zu lassen (vor allem, wenn man etwas nicht kann). Oft war es wirtschaftlicher, zum Beispiel ein Auto abzuschaffen und durch ein neues zu ersetzen. War es nachhaltig? Und bedeutet neu auch immer gleich besser? 

Der Fortschrittsglaube, der die Menschen vor allem der 70er Jahre geprägt hat, ist uns nicht grundlos abhanden gekommen. Wie viele Versprechungen haben sich in Luft aufgelöst? Zum Beispiel die, dass durch Atomstrom unsere Energie so sicher und günstig wie nie sein würde... oder dass (atomare) Aufrüstung ein Gleichgewicht schafft, das Frieden und Sicherheit bringt. Oder dass es nie wieder Krieg in Europa geben wird... dass die Renten sicher seien...

Ich würde dir so gerne Recht geben... aber gerade in Zeiten wie diesen ist der Eskapismus in vermeintlich bessere - frühere - Zeiten durchaus verständlich. Und weißt du was? Das ist keine neue Erfindung, die unser Zeitgeist hervorgebracht hat. Als Napoleon halb Europa besetzt hatte, träumten deutsche Dichter vom Mittelalter, als die Welt noch in Ordnung war (man frage mal Menschen aus dem Mittelalter, ob sie das auch so sehen). Die Brüder Grimm fingen an, Märchen zu sammeln (aus der gesunden, ursprünglichen Volksseele, aus den guten alten Zeiten) und erforschten den Ursprung der deutschen Sprache, was im "Deutschen Wörterbuch" mündete. Das gibt's, nachdem über 120 Jahre daran gearbeitet wurde (!), mittlerweile sogar online.

Und ja, früher - und damit meine ich die Zeit bis etwa Beethoven - hörte man NUR aktuelle Musik, und das live, denn Tonaufzeichnung gab's natürlich noch nicht. Erst mit der danach einsetzenden Epoche (du errätst es schon... es hat mit den einschneidenden Erfahrungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu tun, s.o., also mit der "Romantik") gab's auch zugleich immer eine Reflexion der alten Zeit und damit eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die auch Triebfeder für neue Hervorbringungen war. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzt z.B. die sogenannte "Bach-Renaissance" ein - Bach war zu Lebzeiten toter als 100 Jahre später, wenn ich das mal so formulieren darf. Und seit dieser Zeit (19. Jh.) ist es üblich, dass wir uns systematisch mit der Vergangenheit beschäftigen, allzuoft in verklärter Weise (und da stimme ich dir voll und ganz zu). Wir Menschen sind einfach so... sieh es uns nach  Blush

So, und nun zurück zu ekelig klebenden, schmierenden, übel riechenden Tonbändern :-)
Liebe Grüße
Thomas
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#29
Ah. Lecker 3M.
Gruß
Marc

Wer kein Geld scheißen kann/will, nimmt halt 1/4-Spur  Big Grin

Audio: Denon AVR-X6300 - Revox B77 - Akai GX-620
Video: Panasonic DMP-UB900 - Panasonic CXW-804 - AppleTV 4K - Dreambox DM900
Abo:   Apple Music (lossless Audio bis 24/192)

Link zur Bändertauglichkeitsliste
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#30
Ja Danke erstmal für eure Erfahrungen mit Shamrock.

Besonders die ersten drei Antworten waren sehr lehrreich.
Also waren das damls anscheinend ganz gute Bänder und billig noch dazu.

Aber wenn ich bedenke, daß besonders in den USA in den Tonstudios hauptsächlich AMPEX Bänder benutzt wurden....und Shamrock ist AMPEX...... 

Denen müssen doch heute beim umkopieren der alten Originalaufnahmen regelmäßig die Schweißperlen auf der Stirn stehen Sick

Wenn`s den AMPEX-Mist ebenso zerlegt, dann werden millionen von Original-Bändern in den Archiven bald nicht mehr abspielbar sein.


  Confused 


Bei mir ist der Shamrock-Mist jedenfalls direkt von der Rolle geflogen.
Und selbst beim abrollen und den Senkel auf den Fußboden laufen lassen, machen diese Schmierlappen Geräusche, die nach SCHLEIFEN klingen  <-----  kann nicht gut sein für die Maschine


Danke für die Aufklärung   !!!


Danny
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#31
Moin,

Ich Grabe den Thread nochmal für eine Frage aus:
Ich habe vor kurzem von einem Bekannten ein paar Bänder bekommen die ich digitalisieren soll. Unter anderem auch Shamrock Bänder. Die meisten machen keine Probleme und laufen gut. Vorallem die Braunen ohne Rückseitenbeschichtung machen keine Probleme und sogar neu Aufnahmen klingen akzeptabel. Aber jetzt das Problem:
Es sind ein paar dabei(Auf beiden Seiten grau) die Schmieren wie Sau. Beim abwickeln kleben die Windungen und die tonköpfe gehen direkt zu(Was gut das ich erstmal die Bänder auf meiner Zweiten Maschine getestet habe). Normalerweise würde so ein Klebekandidat in der Tonne landen aber ich soll die Aufnahmen ja noch holen, gibt es da irgendeine Möglichkeit die noch zu digitalisieren ohne das die Bandmaschine beschädigt wird oder kann man die irgendwie wieder für kurze Zeit haltbar machen(Ich meinte Mal was von erhitzen gehört zu haben).

Viele Grüße
Joni

Edit:
Es ist vielleicht interresant zu erwähnen das die Aus den blauen Schachteln alle keine Probleme machen sondern die Problemkandidaten alle aus den Hellgrünen kommen.
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#32
Da ist schon viel drüber geschrieben worden,
auch im Forum.
Such mal nach
Bänder backen
oder
baking tapes

MfG Kai
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#33
Jeder, der wie ich seit Jahrzehnten dem Tonbandhobby frönt, kennt die unsägliche Shamrock-Geschichte. Mitte der 70er Jahre konnte ich mit nur ein UHER Variocord 263 leisten. Wie alle UHER ein schlimmes Gerät: Reißende Riemen, schlechte Bandfühler und Brutalo-Mechanik. Für mich war der dumpfe Klang aber damals eher gottgegeben. Dazu passten damals durchaus die billigen Shamrock-Bänder. Sie nahmen auf dem UHER passabel auf und schmierten als Neubänder natürlich nicht. Um viel auf das Band zu bekommen, wurde natürlich nur mit 9,5 cm/sec. aufgenommen….. Ich hatte diese Teile in blauen, grünen und weißen Kästen. Ein Jahr später war ich mit einer Akai GX 210 d dann an der Sonne. Auch die Shamrock-Bänder wurden weiter gekauft. Für uns damals ein passabler Klang auf den japanischen Maschinen. Der UHER-Schrott wanderte endlich auf den Müll. Die Shamrock-Bänder kosteten damals im Schnitt 5 Mark. Und das war für uns klamme Schüler natürlich das wesentliche Argument. BASF- und AGFA-Bänder kosteten rund 20 DM. Dann kamen später endlich die guten Maxell-Bänder und damit war alles gut. Insgesamt hatte ich rund 40 Shamrock-Bänder. Zu echten Schmierern und Bröslern wurden die erst nach rund 35 Jahren. Habe inzwischen alle entsorgt und bin betroffen, dass der Schrott heute noch verkauft wird. Ich kaufe heute noch die guten, alten Maxell-Bänder.
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#34
Die Beiträge zum Thema Uher habe ich hierhin verschoben.
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#35
Hallo, durch Zufall bin ich auf diesen Thread gestoßen.
In meinem Bestand sind ca. 60 Bänder.
Davon in % geschätzt:
MAXELL XL I - 60%
TDK LX - 20%
MAXELL XL II - 10%
TDK SA - 5%
BASF, Sony, Shamerock - wenige

alle MAXELL und TDK laufen noch ohne Probleme nach vorherigem Vor- und Zurückspulen vor der eigentlichen Wiedergabe.
Die Bänder sind alle von 1982-2002

Ein Sonyband hatte ich mal, aber schon vor vielen Jahren entsorgen müssen weil verklebt.
Die BASF-Bänder laufen auch noch, haben aber viel Abrieb.
Von Shamrock habe ich ein Band. Es lief schon ewig nicht mehr und wird es wohl auch nicht mehr.
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#36
Hallo MarkusA, was sind das für BASF Typen mit dem Abrieb?
Kenne nun viele verschiedene Typen, ich kenne sie nicht nur der Bez. nach sondern auch von der Anwendung.
Also Abrieb nein wirklich nicht und Kleben nein auch nicht.
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#37
(05.03.2023, 00:11)Tonschreiber schrieb: Also Abrieb nein wirklich nicht und Kleben nein auch nicht.

Stolpern wir vielleicht über Begrifflichkeiten? Die "Schichtablösung" bzw. "das Schmieren" ist doch bei den BASF LP/DP (TP womöglich auch) ein bekanntes Phänomen, auch wenn es nicht alle Exemplare zu betreffen scheint.
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#38
(04.03.2023, 23:21)MarkusA schrieb: Hallo, durch Zufall bin ich auf diesen Thread gestoßen.
In meinem Bestand sind ca. 60 Bänder.
Davon in % geschätzt:
MAXELL XL I - 60%
TDK LX - 20%
MAXELL XL II - 10%
TDK SA - 5%
BASF, Sony, Shamerock - wenige

alle MAXELL und TDK laufen noch ohne Probleme nach vorherigem Vor- und Zurückspulen vor der eigentlichen Wiedergabe.
Die Bänder sind alle von 1982-2002

Ein Sonyband hatte ich mal, aber schon vor vielen Jahren entsorgen müssen weil verklebt.
Die BASF-Bänder laufen auch noch, haben aber viel Abrieb.
Von Shamrock habe ich ein Band. Es lief schon ewig nicht mehr und wird es wohl auch nicht mehr.

Gab es TDK SA als 1/4-Zoll Band???
Oder werden hier Kassetten und 1/4-Zoll Bänder durcheinander gewürfelt?

Gruß Steffen
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#39
Hallo Steffen,

Anscheinend gab es ein SA35 als EE Band, laut Tauglichkeitsliste zumindest.

Viele Grüße
Joni
Meine Maschinen sind:
A77 MKIII Dolby, Revox A77 MKII, Revox A36, Telefunken M203 Studio, Telefunken KL65, 2x Uher Report 4000-L,1 1/2 Uher RdL , Grundig TK 248 HIFI, Philips ???, Grundig TK 754, Akai 265D, Telefunken M2000 
Meine aktuell neuste und beste Maschine: Studer A80  Big Grin Cool
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#40
(05.03.2023, 13:10)Steffen87 schrieb: Oder werden hier Kassetten und 1/4-Zoll Bänder durcheinander gewürfelt?

Nein, wie Joni schon bemerkt hat ist das TDK SA35 ein 1/4"-EE-Band. Da es sich dabei wie bei den Kassetten um Chomsubstitutband handelt, hat man hier die gleiche Bezeichnung (Super Avilyn) verwendet. Maxell hat das ja so ähnlich gemacht: Die Eisenoxidbänder LN, UD und XL I gab es ja ebenfalls als Kassetten- und Spulenbänder, genau wie das Chromsubstitutband XL II.

Das einzige Spulen-Echtchromband ist das BASF LPR35 CR (und auch gleichzeitig das einzige EE-Band mit Rückseitenbeschichtung).
Grüße,
Wayne

Weil immer wieder nachgefragt wird: Link zur Bändertauglichkeitsliste (Erfassung von Haltbarkeit und Altersstabilität von Tonbändern). Einträge dazu bitte im zugehörigen Thread posten.
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#41
Ah, danke für die Aufklärung!
Das ganze Thema EE-Bänder und CR-Bänder ist völlig an mir vorbei gegangen.
Auf die Idee, in die Tauglichkeitsliste zu schauen, hätte ich auch kommen können.  Rolleyes

Gruß Steffen
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#42
Hallo

nehme mal diesen Fred um meine Frage bzgl. "Shamrock-Rohwickel" zu stellen und zitiere mich mal selbst (aus diesem Fred):

"Ich habe 5x 10"-Spulen bei denen meine org. Aufzeichungen "Shamrock-Rohwickel" zeigten, die muß ich Ende 70' / Anfang der 80' gekauft haben. Die waren auf NAB-Kern. Ich habe die Banddicke nicht nachgemessen, aber es sind rund 1250m (aber wirklich bis zum äußersten Rand der 10" Spulen), müssten also Langspielbänder sein, rückseitenbeschichtet. Diese 5x 10" plus 15x 7" zeigten aber um 2005 keine Aufälligkeiten hinsichtlich Schmieren/Quietschen. "

Jetzt habe ich mal eines dieser 10" Bänder tatsächlich wieder in der Hand gehabt und auf dem Vorlaufband steht nicht "Shamrock-Rohwickel" sonder "Scotch-Rohwickel".

Gab es denn überhaupt "Shamrock-Rohwickel" im Handel Ende der 70iger oder waren das tatsächlich "Scotch-Rohwickel"? Und was für'n Scotch war das?

Grüße

Frank
A77 MKIV 1/2-Spur, B77 MKII 1/4-Spur, B710-MKII, AKAI-GX 265D 1/4-Spur-AR
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#43
Hallo Frank,

an die Scotch Rohwickel kann ich mich auch noch erinnern. Die waren in einer Art Wanne aus Styropor . Die gab es als Sonderangebot ua bei Radio RIM. Das Band war eigentlich für amerikanische 8-spur Kassetten gedacht und staubte bei mir elendig. Wenn es das ist, sind sie eindeutig als Scotch und nicht Shamrock verkauft worden.

Beste Grüße
Arno
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#44
Weil ich hier gerade einen Stapel der Shamrock-Bänder liegen habe, musste ich das Foto machen.

3,95 DM, das sind 2,02 Euro. Für Band, Spule und Schachtel.

Und alle meine Shamrock Bänder quietschen auf dem Toshiba Pt862 so sehr, dass sie schon deswegen unbrauchbar wären.

[Bild: IMG_20240205_173220_DRO.jpg]

Dennis
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#45
(05.02.2024, 18:04)DennisDe schrieb: 3,95 DM, das sind 2,02 Euro. Für Band, Spule und Schachtel.

Für den Preis hab' ich sie nicht mehr im Laden gesehen. Ende der 1980er Jahre kostete das 041 irgendwo zwischen 5,99 und knapp 10 DM. Letztes ist eigentlich für den Gegenwert völlig überteuert, zur gleichen Zeit kostete ein Maxell UD 35-90 im günstigsten Fall 18,99 DM.
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#46
Wer nochmal richtig Lust auf Shamrock hat, der kann sich hier eindecken:

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/t...nt=app_ios

Big Grin
- - - Hier könnte Ihre Signatur stehen. - - -  thumbup
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#47
Hallo,

meine 041 konnte ich so um 2006 herum bis auf einige wenige noch digitalisieren,
die meisten sind danach als lustige Karnevalsluftschlangen umgenutzt worden, wenige habe ich noch, kaum zu glauben, dass die noch abspielbar sind, jedenfalls nicht die schwarzen mit der matten Rückseitenbeschichtung. Ich fand die damals in den frühen 80ern schon vom Geruch her eklig, die Spulen potthässlich. Einzig der Preis zählte.
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#48
(06.02.2024, 00:16)PSMS schrieb: die Spulen potthässlich.

Die schwarzen und grauen Spulen sind wirklich unansehnlich, die wirken schon äußerlich so richtig billig. Die letzten Shamrocks, die ich gekauft habe (in weißem Schuber ohne Markenaufdruck) kamen allerdings auf transparenten Spulen. Das ging optisch sogar einigermaßen in Ordnung.
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#49
"vom Geruch her eklig - die Spulen potthässlich - einzig der Preis zählte"  Wink

Eine treffende "Charakterisierung" !
Das Aussehen der grauen und schwarzen 18er Spulen versaut die Optik jeder Bandmaschine, finde ich.
Immerhin kann man die Bandkartons für andere Spulen und Bänder nutzen.
Früher kriegte man beim Kauf gebrauchter Tonbandgeräte ja stets die Bänder dazu.
Ich habe schon so viele SHAMROCKs entsorgt, da kommen gefühlt zwei oder drei Gelbe Säcke voll zusammen.

Groetjes, Frankie
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#50
(06.02.2024, 10:24)moxx schrieb: "vom Geruch her eklig - die Spulen potthässlich - einzig der Preis zählte"  Wink

Eine treffende "Charakterisierung" !
Das Aussehen der grauen und schwarzen 18er Spulen versaut die Optik jeder Bandmaschine, finde ich.
Immerhin kann man die Bandkartons für andere Spulen und Bänder nutzen.
Früher kriegte man beim Kauf gebrauchter Tonbandgeräte ja stets die Bänder dazu.
Ich habe schon so viele SHAMROCKs entsorgt, da kommen gefühlt zwei oder drei Gelbe Säcke voll zusammen.

Groetjes, Frankie

Ich habe zur Zeit 100 +x daheim, überwiegend sind schwarze Tapes defekt, gibt selten auch schwarze Tapes die gut sind, die roten Bänder hingegen sind immer in Ordnung. Wenn mir langweilig ist sortiere ich wieder ein wenig. Momentan habe ich 4 Spur Kochrezepte :-))
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