Akai GX-210 D - Kann mir jemand mit der Wartung helfen?
#1
Hallo Community!

Dies ist mein erster Beitrag auf dem Forum und mit 21 Jahren habe ich leider noch nicht wirklich viel Ahnung von analoger Technik, also bitte seid nachsichtig mit mir! Smile

Vor ungefähr einer Woche habe ich ein Akai GX-210 D Tonbandgerät auf Ebay ersteigert. Bis dato hatte ich außer eines alten Plattenspielers nicht wirklich viele Berührungspunkte mit analoger Technik, daher fühle ich mich aktuell noch etwas verloren. Das Prinzip dahinter und die normale Nutzung des Tonbandgerätes verstehe ich nun problemlos und es ist wirklich spannend ein Stück Technik aus einer anderen Ära zu benutzen.

Das Gerät ist an sich in einem guten Zustand und alles funktioniert scheinbar reibungslos. Das Gerät ist natürlich mittlerweile an die 50 Jahre alt und leider kenne ich mich noch sehr schlecht aus.. Die Aufnahmen weisen ein extremes Grundrauschen auf (deutlich mehr als man es von einem Tonband erwarten würde), zudem ist der linke Aufnahme Kanal deutlich leiser als der Rechte, scheinbar auch nicht immer konstant gleich.. Ich muss die Lautstärke bei jeder Aufnahme mit meinem Interface erneut ändern und das nervt ziemlich.

Nun zu meiner Frage: Was sind allgemein Dinge, die ich nun selber bei meinem Gerät warten/austauschen/überprüfen sollte? Gibt es dabei etwas, das ich als Laie besser nicht alleine machen sollte oder bekommt man das mit genügend Vorsicht, Geduld und etwas Hilfe auch selber hin? Es wäre super, wenn mir jemand einen kurzen Überblick geben könnte, was zur Wartung eines solchen Gerätes alles dazu gehört. Ich habe etwas Berührungsängste.. Das wichtigste ist mir dabei, dass ich mir danach sicher sein kann, dass das Teil noch einige Jahre seinen Dienst erfüllt und vor allem das ziemlich laute Grundrauschen und die ungleichen Kanäle besser werden.

Ich bin wirklich um jede Hilfe und jeden Tipp dankbar!!


Liebe Grüße
Arne Smile
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#2
Hallo Arne, willkommen im Forum.
Die erste Frage, sind die Köpfe penibelst sauber?, ohne Sauberkeit geht so gut wie gar nichts. 
Die Köpfe nur mit Isopropylalkohol und Watte oder Lederstäbchen reinigen, zumindest wenn du sowas noch nie gemacht hast.

Die 210 ist ja eine Reverse Maschine, da können auch die Spurumschalter Kontaktprobleme haben, haben sie oft.
Hast du bespielte Bänder zu der Maschine bekommen, wenn ja, wie ist die Wiedergabe?

Das solltest du jetzt erstmal beantworten, bzw. die Köpfe säubern. Dann sehen wir weiter.
Es gibt hier bestimmt Experten für die 210.

Gruß - Theo
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#3
(27.03.2022, 15:21)Onkel Theo schrieb: Hallo Arne, willkommen im Forum.
Die erste Frage, sind die Köpfe penibelst sauber?, ohne Sauberkeit geht so gut wie gar nichts. 
Die Köpfe nur mit Isopropylalkohol und Watte oder Lederstäbchen reinigen, zumindest wenn du sowas noch nie gemacht hast.

Die 210 ist ja eine Reverse Maschine, da können auch die Spurumschalter Kontaktprobleme haben, haben sie oft.
Hast du bespielte Bänder zu der Maschine bekommen, wenn ja, wie ist die Wiedergabe?

Das solltest du jetzt erstmal beantworten, bzw. die Köpfe säubern. Dann sehen wir weiter.
Es gibt hier bestimmt Experten für die 210.

Gruß - Theo

Vielen Dank für die Antwort! Die Köpfe waren nicht extrem dreckig, aber sie waren auf jeden Fall nicht sauber. Ich habe sie jetzt wie von dir erklärt gereinigt. Das hat auf jeden Fall das Rauschen ein gutes Stück besser gemacht, ob es jetzt normal ist kann ich leider nicht sagen.. Dafür habe ich zu wenig Vergleiche, ich würde aber sagen, dass es immer noch zu stark ist.

Leider habe ich keine Bänder hier, die bereits eine Aufnahme drauf haben, nur neue Bänder.. Und da kann ich nur eben selbst aufnehmen. Die Aufnahmequalität ist immer noch unterdurchschnittlich schlecht und das Problem mit den Kanälen besteht immer noch. Ich habe mal Testweise einen Sinuston mit unterschiedlichen Frequenzen aufgenommen und da zeigen sich über das ganze Spektrum beim VU für beide Kanäle extreme Unterschiede. 

Hast du eine Idee was ich nun machen sollte? Was für Dinge sollte man in dem Gerät erneuern/überprüfen? Smile


Vielen Dank nochmal!!
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#4
Hallo Arne, OK. Ich kenne die 210 leider nicht so gut um noch viel zu helfen. Ich hatte immer nur Großspuler.
Was du aber noch versuchen kannst, die Potis für Aufnahme ca. 50mal komplett von links nach rechts drehen, und auch die Reverse Funktion oft wechseln.
Wenn du Glück hast wird es dadurch wieder etwas besser. Wenn ja, liegt da noch einiges an Reinigung vor dir.
Du könntest auch die Suchfunktion hier benutzen, dieses Thema ( 210 ) hatten wir schon öfter.

Gruß - Theo
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#5
(27.03.2022, 18:40)Onkel Theo schrieb: Hallo Arne, OK. Ich kenne die 210 leider nicht so gut um noch viel zu helfen. Ich hatte immer nur Großspuler.
Was du aber noch versuchen kannst, die Potis für Aufnahme ca. 50mal komplett von links nach rechts drehen, und auch die Reverse Funktion oft wechseln.
Wenn du Glück hast wird es dadurch wieder etwas besser. Wenn ja, liegt da noch einiges an Reinigung vor dir.
Du könntest auch die Suchfunktion hier benutzen, dieses Thema ( 210 ) hatten wir schon öfter.

Gruß - Theo

Ich habe nun die Potis einige male hin und her gedreht, das hat aber leider keine Besserung gebracht. Auch die Reverse Funktion habe ich mehrmals betätigt. Ich werde nun noch etwas weiter im Forum schauen, vielleicht werde ich fündig Smile

Bringt es noch etwas die Köpfe zu entmagnetisieren? Das habe ich gerade in der originalen Betriebsanleitung gelesen. 

Ich wollte mal noch ganz neue Tonbänder bestellen, da bin ich auf die Bezeichnungen LPR 35 und LPR 90 gestoßen. Wo genau liegt da der Unterschied bzw. welches sollte ich da am besten kaufen?

Schönen Abend noch!
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#6
Hallo Arne,
es gibt sicherlich hellere Lichter am Kronleuchter als mich. Ich versuche es trotzdem mal:
  • Die 210 scheint einige Standardfehler nach so vielen Jahren zu bekommen, zu denen alles rund um den Reverse-Betrieb gehört. Schalter korrodieren (damit meine ich nicht die beiden grauen Taster, die man von vorne sieht, sondern einen Schieber, der sich im Inneren befindet), die Köpfe haben eine Art "Fahrstuhl-Mechanik", die verharzen kann. Dadurch können z.B. die Kanalungleichheiten verursacht werden, die du schilderst. 
  • Dann soll es bestimmte Transistoren geben, die keine Langzeitstabilität aufweisen sollen und die man tauschen sollte. Das Fehlerbild äußert sich da im Rauschen - das beschreibst du auch. 
  • Davon abgesehen können Elektrolyt-Kondensatoren hinüber sein. Sie trocknen im Laufe der Zeit aus, die Werte stimmen nicht mehr und die Funktion ist dann bestenfalls nicht mehr gegeben, schlimmstenfalls kann es zu weiteren Ausfällen kommen. 
Es gibt hier im Forum Leute, die sich sehr gut mit Akai-Maschinen auskennen. Bis die deinen Post entdecken und dir konkreter helfen können, kannst du schon einmal hier schauen:
http://hpm-elektronik.de/akai_g210d.htm

Bei YouTube gibt's auch etwas...
Liebe Grüße
Thomas
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#7
(27.03.2022, 22:06)Darwin schrieb: Hallo Arne,
es gibt sicherlich hellere Lichter am Kronleuchter als mich. Ich versuche es trotzdem mal:
  • Die 210 scheint einige Standardfehler nach so vielen Jahren zu bekommen, zu denen alles rund um den Reverse-Betrieb gehört. Schalter korrodieren (damit meine ich nicht die beiden grauen Taster, die man von vorne sieht, sondern einen Schieber, der sich im Inneren befindet), die Köpfe haben eine Art "Fahrstuhl-Mechanik", die verharzen kann. Dadurch können z.B. die Kanalungleichheiten verursacht werden, die du schilderst. 
  • Dann soll es bestimmte Transistoren geben, die keine Langzeitstabilität aufweisen sollen und die man tauschen sollte. Das Fehlerbild äußert sich da im Rauschen - das beschreibst du auch. 
  • Davon abgesehen können Elektrolyt-Kondensatoren hinüber sein. Sie trocknen im Laufe der Zeit aus, die Werte stimmen nicht mehr und die Funktion ist dann bestenfalls nicht mehr gegeben, schlimmstenfalls kann es zu weiteren Ausfällen kommen. 
Es gibt hier im Forum Leute, die sich sehr gut mit Akai-Maschinen auskennen. Bis die deinen Post entdecken und dir konkreter helfen können, kannst du schon einmal hier schauen:
http://hpm-elektronik.de/akai_g210d.htm

Bei YouTube gibt's auch etwas...

Das hilft mir auf jeden Fall weiter! Danke für den kleinen Überblick Smile Ich habe noch etwas Angst an das Innere der Maschine zu gehen.. Ich werde erstmal alles anschauen was man außen behandeln kann. Ich muss ein neues Tonband bestellen und versuche noch danach die Köpfe zu entmagnetisieren. Aber ich werde mich jetzt mal ein bisschen informieren! Danke dir auf jeden Fall Smile
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#8
Hallo Arne,
wenn du mit der Teslanolkur durch bist besorge die mal ein Maxell UD (XL) Band.
Auch wenn die gebraucht sind kannst du vielleciht herausfinden, wieviel es an der Maschine
und wieviel es am Band liegen könnte.
Ich weiß bei mir zu Beginn, dass ich BASF Bänder hatte, die sich schlecht anhörten und Maxell Bänder,
die sich gut anhörten.
Gruß Richard
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#9
(28.03.2022, 11:23)BobbyBrown schrieb: Hallo Arne,
wenn du mit der Teslanolkur durch bist besorge die mal ein Maxell UD (XL) Band.
Auch wenn die gebraucht sind kannst du vielleciht herausfinden, wieviel es an der Maschine
und wieviel es am Band liegen könnte.
Ich weiß bei mir zu Beginn, dass ich BASF Bänder hatte, die sich schlecht anhörten und Maxell Bänder,
die sich gut anhörten.

Was ist eine Teslanolkur? Smile 

Ich versuche mal ein solches Band zu besorgen! Dann könnte ich das wenigstens das Problem bei den Bändern ausschließen! Vielen Dank dir Smile
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#10
[Bild: 661301.jpg]332 × 1.000
Gruß Richard
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#11
Hi Arne,
das von Richard empfohlene Oszillin ist kein "Kontaktspray" im herkömmlichen Sinne - wenn du damit arbeiten möchtest, dann achte darauf, dass du genau dieses hier erwischt und nicht einfach nur irgendein Kontaktspray, weil du die Maschine sonst nur kurzfristig in Ordnung bekommst und die Langzeitschäden schlimmer sein können (ich halte es mal kurz). Und mach' dich schlau, wo man das Oszillin anwenden kann und wo besser nicht.

Der Hinweis mit den Bandsorten ist nicht schlecht - meine GX 210 D klang mit BASF (DP 26 und LP 35) gut, mit Agfa (welche Sorte auch immer das gewesen sein mag) einfach nur dumpf. Mit Maxell hätte ich wohl die besten Ergebnisse erzielen können - soweit ich heute weiß, ist die Maschine darauf eingemessen gewesen. Trotzdem: die Kanalungleichheiten und das Rauschen dürftest du mit jedem Band überprüfen können.

Wenn du mir deine Adresse zukommen lässt, kann ich dir Bänder zum Testen zuschicken.

p.s. wo ungefähr findet man dich in der BRD? Vielleicht gibt's Forianer in deiner Nähe, die dir weiterhelfen können? Solltest du am Niederrhein wohnen... da würdest du mich finden.
Liebe Grüße
Thomas
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#12
(28.03.2022, 22:43)Darwin schrieb: Hi Arne,
das von Richard empfohlene Oszillin ist kein "Kontaktspray" im herkömmlichen Sinne - wenn du damit arbeiten möchtest, dann achte darauf, dass du genau dieses hier erwischt und nicht einfach nur irgendein Kontaktspray, weil du die Maschine sonst nur kurzfristig in Ordnung bekommst und die Langzeitschäden schlimmer sein können (ich halte es mal kurz). Und mach' dich schlau, wo man das Oszillin anwenden kann und wo besser nicht.

Der Hinweis mit den Bandsorten ist nicht schlecht - meine GX 210 D klang mit BASF (DP 26 und LP 35) gut, mit Agfa (welche Sorte auch immer das gewesen sein mag) einfach nur dumpf. Mit Maxell hätte ich wohl die besten Ergebnisse erzielen können - soweit ich heute weiß, ist die Maschine darauf eingemessen gewesen. Trotzdem: die Kanalungleichheiten und das Rauschen dürftest du mit jedem Band überprüfen können. 

Wenn du mir deine Adresse zukommen lässt, kann ich dir Bänder zum Testen zuschicken.

p.s. wo ungefähr findet man dich in der BRD? Vielleicht gibt's Forianer in deiner Nähe, die dir weiterhelfen können? Solltest du am Niederrhein wohnen... da würdest du mich finden.

Ich habe mir das Spray jetzt einfach mal online bestellt und hoffe, dass es vielleicht irgendwie etwas bringt Smile Ich werde auf jeden Fall dann noch schauen, an welchen Stellen ich das dann auch genau anwenden darf, danke für den Tipp! 

Ich habe von meinem Vater ein relativ neues Tonband bekommen, das scheint in einem guten Zustand zu sein, vielleicht wird damit die Qualität auch nochmal besser.

Wenn du mir die Bänder zukommen lassen könntest, wäre ich dir super dankbar!! Ich kann dir meine Adresse ja einfach per private Nachricht zukommen lassen Smile Versandkosten übernehme natürlich ich.

Ich wohne im Nordschwarzwald, also Baden-Würtemberg, also leider ein kleines Stück von dir entfernt. Ich habe aber Verwandte in der Nähe, wenn ich in den nächsten Monaten dort mal wieder bin, könnte ich mich dann bei dir melden?


Vielen lieben Dank!!
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