Bandteller mit 38mm Öffnung
#1
Hallo,

Bandteller für Telefunken mit 30 cm Durchmesser sind zwar nicht umsonst, aber doch relativ einfach zu bekommen. Ganz anders solche mit 26 cm, wie etwa für die M12. Martin hier im Forum sucht sie ja händeringend und meldet sich bei mir trotz PN nicht wegen einer Bastellösung - egal.

Jedenfalls habe ich per Zufall solche eloxierte und nicht lackierte 26 cm Bandteller erwerben können:

           

Der AEG Kern ist fest aufgenietet und es fehlt die untere Mitnehmerscheibe für Telefunken, die auch ca 1,3mm notwendige Höhe bringt.

Ich habe gedacht, der Kern ist schnell runter, irgendetwas zum Unterlegen wird sich schon finden und dann geht das schon.

Jetzt muss ich aber feststellen, dass das Loch in der Mitte nicht wie bei Telefunken 35 mm, sondern 38 mm Durchmesser hat.

Weiß jemand, bei welchem Hersteller 38 mm Durchmesser zum Einsatz kommt? Studer ?

Grüße
Arno
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#2
Hallo Arno,

ich habe zwar keine Studer-Teller, aber der Herr Pievox verkauft grade welche und mißt vielleicht mal nach.

Allerdings denke ich, daß man einen solchen Teller, wenn nur ein paar Löcher reinmüssen, doch auch bei jedem Metallbetrieb, der Laserzuschnitte macht, bekommen sollte. Und wahrscheinlich billiger als ein Original-Studio-Profi-Rar!!!-Teil aus einem Auktionshaus.
Notfalls mal bei Schaeffer zusammenklicken, das ist meine Referenz für solche Arbeiten.

Michael
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#3
Hallo Michael,

an die an sich naheliegende Firma Schaeffer habe ich gar nicht gedacht, aber machen die auch runde Grundformen ?
Ich versuche mal im 3D-Druck zwei Adapterteile auf 35 mm zu basteln, da ich ja ohnehin noch unten eine Mitnehmerscheibe aus Kunststoff brauche. Bei meiner M5b ist da noch ein Metallring, bei der M15A habe ich ein aufgeklebtes Kunststoffteil. Ich glaube, das läuft auch ruhiger.

Wäre doch echt schade um die schönen Alu-Teller

Beste Grüße
Arno
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#4
Hallo Arno,

ich kann mich nur erinnern, mal dort runde Löcher für Meßinstrumente gemacht zu haben lassen (Deutsch?).
Beim Fräsen könnte es einen Unterschied machen, aber dem Laser ists wurscht, weil da ja nicht gespannt werden muß.

Wie die Teller bei Tfk genau aussehen, weiß ich leider nicht, weil ich nur die für die PR99 hab. Noch wollte mir keiner eine M15A schenken Big Grin 


Michael
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#5
Hallo Arno !

Falls es darum geht kleinere Teller auf die Telefunken zu geben, gibt es eine einfache Möglichkeit:

1. Abschrauben der Bobby Befestigung der Telefunken.
2. Von der Revox die Dreizack Befestigung ( lange Ausführung ) aufschrauben.
3. Danach können alle Dreizackspulen und die Teller von Revox montiert werden.

Gruß Gerhard
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#6
Hallo Gerhard,
das ist keine gute Idee.

Die Dreizack-Befestigung der Revox haben 3,5 mm Gewindedurchmesser und das Gewinde der Telefunkenmaschinen ist für 4mm Schrauben ausgelegt. Da macht man sich beide Gewinde kaputt. Es gibt übrigens auch von Telefunken originale Dreizackbefestigungen, die lassen sich aber nur etwa soweit "ausziehen" wie die kurzen von Revox.

Man hat aber auch das weitere Problem, dass bei den Revox-Tellern die Mitnehmerscheibe der Telefunkenteller unten fehlen und andererseits die zwei "Stifte" der Revoxteller bei dem Telefunkengerät nirgendwo greifen können. Die Teller werden also nicht wirklich stabil angetrieben.

Inzwischen habe ich mir ein paar Kunststoff Adapterteile aus speziellem Abs-Kunstststoff mit ESD Eigenschaft gedruckt. Ich muss die jetzt noch irgendwie aufkleben , ein 2 K Kleber ist bestellt. Dann mache ich mal ein Foto.

Meine ursprüngliche Frage zielte aber eher darauf, für welche Bandmaschinen diese Teller mit 38 mm Öffnung gedacht sind.

Beste Grüße
Arno
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#7
Hallo Arno,

die 1mm Bandteller haben alle eine 38er Grundbohrung, um Stabilität und Normhöhe zu erreichen ist eine zweite kleine Scheibe von unten aufgeklebt.
Diese Ausgleichsscheibe hat einen 1,5mm Zentrierrand, welcher in das 38er Loch ragt, zusammen ergibt sich ein 35mm Zentrierloch, für mehrere Maschinentypen passend.

Bernd
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#8
Hallo Bernd,

nicht alle.

Die original Telefunken 26,5 cm Teller mit ca 1 mm Dicke haben eine 35mm Bohrung, genauso wie die 30 cm Teller.

Hier das Beweisfoto:

   

Leider gibt es auf dem Foto einen kleinen Blickwinkelfehler. Ich habe es nicht geschafft den Teller mit dem Messschieber zusammen während der Messung aufs Foto zu bekommen. Ich habe ihn daher draufgelegt, wodurch ein Abstand zwischen Messschieber und Teller entsteht.

Beste Grüße
Arno
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#9
Wer weiß für welchen speziellen Zweck diese Teller mit aufgenietetem Bobbie einmal gedacht waren, die musste man ja komplett mit Band von der Maschine abnehmen, um das Band zu archivieren?
Sollte es mit dem Drucken der Adapterscheiben nicht klappen, kann ich versuchen welche aus Alu zu fertigen

Bernd
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#10
Hallo Bernd,

ich hatte sowas schon einmal bei 25 cm Tellern und weiß bis heute nicht, wofür das ist. Einen Teller mit angenietetem AEG-Kern könnte ich mir ja als eine Art "Leerspule" vorstellen, die auf dem Gerät bleibt, ohne dass der Kern irgendwo verschwindet. Aber 2 ?

Vielen Dank für Dein Angebot. Mit dem Maihak Adapter hast Du Dir schon viel zu viel Mühe gemacht. Der Druck aus ABS Kunststoff ist auch schon fertig (5 fach). Das war etwas aufwändiger, da ich das aus "Herstellungsgründen" zweiteilig gemacht habe. Sobald ich das verklebt habe (wie ich mich kenne, wird der Kleber überall auf dem Teller landen) stelle ich ein Bild ein.


Beste Grüße

Arno
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#11
(25.03.2022, 20:04)capstan schrieb: Wer weiß für welchen speziellen Zweck diese Teller mit aufgenietetem Bobbie einmal gedacht waren, die musste man ja komplett mit Band von der Maschine abnehmen, um das Band zu archivieren?

Von solchen eigenartigen Wickeltellern mit angenieteten AEG Fragment habe ich auch 2 Stück.
Ich glaube die kamen vom Voice of America Studio bei München.
Wer weiß was dort alles auf die Ampex-Maschinen geladen wurde.
   
Die Teile sind aus Aluminium, der AEK Kern mit dem alten RRG Durchmesser ist gleichfalls aus Alu tiefgezogen und vernietet.
Alles sehr preiswert gefertigt.
Die Teile passen auf jeden DIN Wickeltelleraufsatz, allerdings kann man keinen Bobbie zusätzlich mehr draufspannen, das wackelt und wird zu hoch.

Gruß, Jan
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#12
Könnte ja sein, dass die damals ne Sendung so vorbereitet haben, dass sie die einzelnen Beiträge auf diese Teller gespult haben, um sie dann komplett mit Teller schnell auf die Maschine zu montieren. So konnten vielleicht Pannen vermieden werden und es konnte niemand passieren, dass ihm eine Minute vor Sendungsbeginn der Wickel vom Bobby fällt.
Wenn der Beitrag gesendet war, ist jemand mit dem Teller ins Archiv gedüst, und dort haben sie das Band auf einen normalen Bobby gespult, um es in den Archivkarton zu tun.
Das ist aber nur ein Ausflug meiner Phantasie.....
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#13
So,

jetzt habe ich mal einen fertig. Es war wie bei mir immer doch mehr Arbeit als gedacht. Das mit dem Verkleben war ziemlich
 aufwändig, da ich Abdeckungen zugeschnitten habe, aber der Kleber dann trotzdem überall gelandet ist, vor allem trotz Klebepistole an meinen Fingern, Werkbank usw.

von oben:
   

von unten
   

Die Mitnehmerscheibe in gross:
   

Die Mitnehmerscheibe könnte man noch etwas glätten. Die Löcher, die von den Nieten stammen, lassen sich auf der Oberseite nicht verstecken, stören aber die Funktion auch nicht

Das obere Teil dient der Verkleinerung der Bohrung auf 35 mm.
Diesen "Zwischenring" habe ich deshalb nicht einfach als Überstand in die Mitnehmerscheibe integriert, damit ich dort eine flache Seite zur Auflage auf das Druckbett habe. Man hätte da zwar auch mit Unterstützungen (sog. supports) also quasi kleinen Gerüsten arbeiten können. Dafür muss man aber entweder wasserlösliches Filament verwenden und dann das Werkstück stundenlang ins Wasser legen, oder die Oberfläche aufwändig nachbearbeiten. Da habe ich meinen Drucker lieber ein zweites Teil vor sich hin drucken lassen. Big Grin 

So dürfte das Ganze auch besser halten, da es von oben und unten gleichzeitig verklebt ist. Der Überstand oben wird problemlos durch den AEG Kern überbrückt.

Das Problem ist aber: wir wissen immer noch nicht, warum man die Kerne aufgenietet hat und woför eine Bohrung mit 38 mm gebraucht wurde.

Grüße
Arno
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#14
Hallo Arno,

das sieht ja schon mal nicht schlecht aus, wichtig ist das sie gut rundlaufen und keinen wesentlichen Axial- und Höhenschlag erzeugen beim Spulen?
Ich wünsche Dir viel Glück und Spaß mit den Teilen.
Zeig doch mal Fotos von der nun kompletten Maschine.

Gruß, Bernd
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#15
Hallo,

das surrt völlig rund (Maßhaltigkeit nach viel Rumprobieren ca 0,05 mm), die Alutellerselbst flattern ein wenig, aber auch nicht mehr als benutze Originalteller. Ist halt nur 1 mm Alu. Das eloxierte Alu sieht aber definitiv besser aus, als das grau lackierte Original. Foto gibt es erst, wenn ich hier mal aufgeräumt habe...

Beste Grüße
Arno
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#16
Hallo Arno,

ich war einige Tage nicht auf Empfang, sonst wäre ich schon früher eingestiegen.

Ich will Dir gerne aus der Erinnerung helfen.

Die auf den Bandtellern angeflanschten Wickelkerne waren schon 1958 sonderbar. Zu dem Zeitpunkt habe ich sie bewußt realisiert. 
Die brauchte aber schon damals in der Profi- oder Semiprofi-Szene niemand.
Die Grifflöcher in den Kernen verraten, daß der Hersteller Schneider davon ausging, daß Band und Teller mit dem Wickelkern vom Gerät abgenommen werden sollten. Die Bohrung verrät, daß AEG/Telefunken-Geräte nicht als Zielgruppe vorgesehen waren. Ich glaube, nicht einmal  das Ferrophon hätte damit etwas anfangen können. Vielleicht hätte der Bastel-Bausatz von Radio-Rim eine solche Bohrung erfordert. Eines ist sicher, man braucht eine gute Wickelkernverriegelung, um alles ordentlich zu arretieren.
Ich habe die Dinger damals auch im Schneider-Prospekt gesehen und meine, daß da auch keine erhellenden Hinweise standen.
Die waren vermutlich für solche Strategen, wie Meister Jambo gedacht, die mit offenem Wickel aber auch gar nichts am Hut hatten, deren Geräte aber keine Dreizack- oder ähnliche Filmspulen aufnehmen konnten. Die Dinger waren aber auch nicht billig.
Alle AEG Studiogeräte bis T9u können überhaupt nur Spulen mit AEG-Aufnahme bearbeiten.
Wobei es dann Höhenprobleme bei den ganz alten Laufwerken gab, weil die Bandtelleraufnahme auf der Motorwelle nur den 1 mm Bandteller berücksichtigte.

Erst mit der M5 kamen die auswechselbaren Aufnahmen AEG/Dreizack. Die M5 berücksichtigt die Plastikspulen, und braucht zum Ausgleich auf die alte Höhe der Rundfunklaufwerke den kleine Absatz unter dem Bandteller. Alle nach der M5 entwickelen Geräte brauchten diesen Absatz. Die Geräte davor können z.B. die ganz speziellen Metallspulen der Tonschreiber  ohne Probleme aufnehmen und das Band sauber wickeln. (Ich weiß, wovon ich schreibe).

Bei der T8 liegen die Bandteller ohne Verankerung locker auf dem Motorflansch und werden erst mit Verriegelung des Kerns kraftschlüssig mit dem Flansch verbunden.

Alle bisher genannten Gedankenspiele sind für deutsche Rundfunksender nicht realistisch, weil dort die freitragende Wickeltechnik schon während des Krieges angewandt worden ist.

Was sich bei den Sendern der Besatzern abgespielt hat, weiß ich nicht, denn für die war das ja absolutes Neuland. Da kann schon mal so etwas gebastelt worden sein, bevor es das zu kaufen gab. Sinnigerweise aber dann mit einem Kern, der noch Nazi-Vergangenheit hatte.Die kleinen Kerne mit Flansch und runder Einfädelöffnung hat es nach meinem Wissen aus der Nachkriegsproduktion nicht mehr gegeben.

Deine Reduzier-Flansche für die Teller sind grandios, ich würde gerne meine zweite AW2 auch mit solchen vom Wickelkern befreiten Tellern aufrüsten, denn sie hat gar keine Bandteller, und du weißt ja, wie sonst keiner, wie es im Herzen eines Wickelkernfetischisten aussieht.
Da würde ich gern von Deinem Know How profitieren.

Viele Grüße

Manfred
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#17
Hallo Manfred,

danke für Deine Antwort. Du hast aber schon auf dem Schirm, dass auf die AW2 nur 25 cm Teller passen ?

Beste Grüße

Arno
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#18
Hallo Arno,

in der Tat, das ist richtig mit 25 cm Durchmesser für die Teller der AW2. Einer der Vorbesitzer hat sich Teller aus Pertinax an das Gerät angepaßt.
Ich konnte vor einiger Zeit aber zwei der Wickelkern-Bandteller-Kombinationen kaufen und habe sie erst einmal so belassen, weil ich Deine Möglichkeiten nicht habe und den 3D-Druck wohl auch nicht beherrschen würde.
Ich habe noch einige andere Sachen auf dem Zettel und die gute, vollständig original erhaltene AW2 ist erst dran, auf Vordermann gebracht zu werden.

Viel Grüße
Manfred
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#19
Hallo Manfred,

zu mehr als Anpassungsteilen reicht es auch bei mir nicht. Ein kompletten Teller im "häuslichen" FDM (= schichtaufbauenden) 3D Druck, der ja nur 1 mm dick, plan und thermisch stabil sein muss, geht m.E gar nicht.

Aber wenn Du mal 25 mm Teller von der Firma Schneider oder sonst wem erwischtst, kann ich Dir ein Anpassungsstück für die Bohrung machen. Bei der AW2 braucht man ja keine Mitnehmerscheibe unten. Die haben auch die cremefarbigen Originalteller nicht

Beste Grüße
Arno
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#20
Es gibt aber schon 25er Teller mit 35er Loch.[Bild: smile.png]
Die sind aus 1mm Blech und waren gestern noch quadratisch, heute sind sie rund.

Bernd


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#21
Das könnte doch etwas für Manfred sein Idea

Noch eine Spraydose cremweißen Lack aus dem Baumarkt drüber und schon passt es zur AW 2

Grüße besonders an den fleißigen Bernd und an Manfred

Arno

P.S.: Bleche ist auch nicht mehr das, was sie mal waren. Verlieren einfach so ihre Ecken....
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#22
Hallo Bernd,
das ist ja sehr erstaunlich , was Du da schreibst. 
Ich bewundere Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten. Denn ein Alublech so schön rund mit einer Mittenbohrung von 38 mm hinzubekommen, ist nicht einfach. Es drängt sich die Frage auf, ob Du mir solche Teller verkaufen würdest.

Hallo Arno, ich finde es sehr nett von Dir, daß Du sogleich beim Anblick der Bleche an mich und mein Gerät gedacht hast.

Viele Grüße
Manfred
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#23
Hallo Manfred,

selbstverständlich kannst Du die Teller haben, dafür sind sie ja gemacht.
Schick mir einfach Deine Adresse und dann kommen sie zu Dir.

Ich habe die Bleche als Zuschhnitt 250 x 250 bestellt (gabs nur so) und dennoch versucht die 250 mm Durchmesser einzuhalten, deshalb kann es sein, dass am Außenrand 1...2 Zehntel fehlen.
Von der gelieferten Blechqualität hängt natürlich auch die erreichbare Genauigkeit der Teller ab, ich meine besonders den Höhenschlag und die Härte des Materials.
1mm Blech bekommt man ja als Reinaluminium z.B. für Klempner- Arbeiten, das ist weniger geeignet, da es zu weich ist und somit leicht verbiegt.
Besser ist eine Legierung mit Magnesiumanteil (z.B.AlMg3) die ist härter und somit formstabiler.
Al- Bleche kann man auch farbig und eloxiert bekommen, was man aber zusätzlich bezahlen muss.

Viele Grüße

Bernd
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#24
Hallo in die Runde,

Bernhard Bandteller sind allererste Sahne.
Ich bin ganz begeistert.

Viele Grüße
Manfred
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#25
(24.03.2022, 14:25)R2R schrieb: Meine ursprüngliche Frage zielte aber eher darauf, für welche Bandmaschinen diese Teller mit 38 mm Öffnung gedacht sind.

Beste Grüße
Arno


(24.03.2022, 21:29)capstan schrieb: Hallo Arno,

die 1mm Bandteller haben alle eine 38er Grundbohrung, um Stabilität und Normhöhe zu erreichen ist eine zweite kleine Scheibe von unten aufgeklebt.
Diese Ausgleichsscheibe hat einen 1,5mm Zentrierrand, welcher in das 38er Loch ragt, zusammen ergibt sich ein 35mm Zentrierloch, für mehrere Maschinentypen passend.

Bernd


Hallo Arno, hallo Bernd,

Ich war ja nun in meiner Kultstätte und konnte mir die Bandteller aller alten AEG/Telefunken Boliden ansehen.

Den Ausführungen von Bernd ist nichts hinzuzufügen.             Das war ein Vollteffer. 


Hier die verschiedenen Ausführungen:

T 8, AW 1, AW 2:
Bandteller ohne Ausgleichsscheibe mit 35 mm Bohrung. Der Ausgleich war nicht erforderlich, weil es noch keine Spulen mit AEG-Aufnahme gab. 

T9 und M5:
Originalteller mit isoliert angenieteter Messing-Ausgleichsscheibe (um Elementbildung zu vermeiden) mit Zentrierrand. 
Eine sehr solide und damals schon teure Konstruktion. Der Preis für einen Wickelteller für die M5 von 1955 war 19,50 DM. Der Tellerantriebsriemen kostete 2,90 DM. Das war damals viel Geld. Verdienst eines mittleren Angestellten mit Frau und 2 Kindern bei einem Stromversorger 180 DM. Als Lehrling 1961 waren die Teller schon teurer als mein Monatslohn von 50 DM. 
Durch die solide Konstruktion war sichergestellt, daß auch bei ständigem Wechsel die 35 mm Bohrung nicht ausklappert und den Teller eiern läßt. Das kam bei der T8 schon mal vor, weil zwar nicht gewechselt werden konnte, aber die Teller nur über die Wickelkernverriegelung kraftschlüssig mit dem Antrieb verbunden waren.

Wenn die Mädels nicht verriegelt hatten, konnte der Wickelteller schon mal ordentlich durchrutschen, und 1mm Alu hält nicht viel aus.
Der Konstrukteur hatte also seine Lektion gründlich gelernt und perfekt Abhilfe geschaffen. Scheibe aus Messing mit formschlüssigem Antrieb durch den Bandteller. Später hat man die hohen Preise ständig erhöht und bei den Teilen den Aufwand wieder so reduziert, daß es man gerade so ging. 

M10:
Teller mit untergeklebter Plastikausgleichsscheibe und Zentrierrand.

M10A:
Teller mit untergeklebter Aluscheibe ohne Zentrierrand. Wie auf dem Foto von Arno mit der Schieblehre.

Viele Grüße
Manfred
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