Grundig TS945 blaues Kabel
#1
Hallo liebes Forum,

beim Ersetzen des Riemens an meiner betagten TS945 habe ich versehentlich ein dünnes blaues Kabel abgerissen, das wie auf dem Bild zu sehen vom C801 hinter der Steckkarte Wiedergabe-Baustein, leider im toten Winkel, verschwindet. Wohl deshalb zappeln auch die Aussteuerungs-Zeiger nicht mehr.
Leider konnte ich nirgendwo an einer Lötstelle eine Spur des abgerissenen Kabels entdecken. Auch der C801 taucht im Schaltplan nicht auf (oder habe ich ihn übersehen?). Wo sollte ich also das Kabel wieder anlöten?
Serien-Nummer: 13071

[Bild: 43239761zb.jpg]

Weitere Fragen zu dieser Maschine:
- In Pausenstellung ist ein Brumm vorhanden (Musik übertönt das natürlich), nach wackeln an den gelb-schwarzen Kabeln (kommen von den Tonköpfen) links im Bild lötete ich dort die schwächelnde Abschirmung wieder an, was eine leichte Verbesserung brachte. Wo könnte ich sonst noch was tun?

- Die Capstan-Welle hat ein leichtes Spiel zwischen Vorne und Hinten, was bei exakt senkrechtem Betrieb ein leichtes "Klappern" verursacht, in Schräglage verschwindet es. Sollte man das Lager schmieren oder lieber nicht?

Herzlichen Dank an die Admins für die rasche Registrierung!

Anno 1979 habe ich diese Maschine erstanden und nutze sie immer wieder gerne mal, einfach um auch uralte Bänder damit anzuhören können. Vor einigen Jahren musste ich ein neues Steuerzahnrad einbauen und habe dann auch diverse Kabel mit Wackelkontakten ersetzt. Ansonsten halten sich meine Bastelkenntnisse in ziemlich bescheidenen Grenzen.

Liebe Grüße
Konrad.
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#2
Photo 
Hallo Konrad,
die blaue Leitung ist nicht original; da wurde wohl eine defekte Leiterbahn ersetzt.
Den C801 und den R801 gibt es in den Service-Unterlagen nicht, die kamen erst später.
Hier der ergänzte Schaltplan:
   
Zum Brummen: Die Platine unterhalb der Leitungen vom Wiedergabekopf ist der Wiedergabeentzerrer. entgegen der Darstellung im Schaltplan sind die Masseleitungen von der Quelle aus gesehen durchgeschleift, und nicht an jedem Massepunkt im Schaltplan auch tatsächlich mit der Gerätemasse verbunden. Bei so einer Platine ist mir auf Grund eines defekten Kondensators eine Masseleitung abgeraucht. Das kann dann Brummen ergeben. Wenn dem so ist, sollten die Kondensatoren geprüft und erneuert werden. Die Tantal-Kondensatoren sind sehr anfällig für Defekte.
Zur Capstan-Welle: Ölen bringt da nichts. Zwischen Schwungmasse und Chassis gibt es eine Nylon-Beilagscheibe, die habe ich erneuert. Es klappert nicht nur, auch das Band wird hin- und herbewegt und verschlissen.

Gruß, Karl
Meine bevorzugten Zitate:
"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher" (Albert Einstein)
"Planung ist das Ersetzen des Zufalls durch den Irrtum" (Mehrere mögliche Quellen, unbekannt)
"Wenn man sein Gewicht halten will, dann muss man auch 'mal essen können, wann man keinen Hunger hat" (unbekannt)
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#3
Hallo Karl,



danke für deine nette Antwort.



Ich hatte das Gerät mal in de 80ern zur Reparatur, vermutlich ist das blaue Kabel damals eingesetzt worden. Bleibt halt die Frage, wohin mit dem anderen Ende?



Und zappeln dann die Zeiger wieder, oder liegt der Fehler woanders?



Übrigens, in meinem Schaltplan sind die Nummern 701ff vertauscht, also die kleinere Zahl ist jeweils oben, und R716 ist nicht zwischen den Lämpchen, sondern oberhalb, die Kondensatoren parallel zu R709/710 wurden jetzt weggelassen.




Leider habe ich in den nächsten Tagen wenig Zeit, ich melde mich dann wieder.




Die Kondensatoren im Entzerrer wären dann das nächste Projekt.



Und die Schwungmasse werde ich halt nochmal ausbauen, jetzt weiß ich ja wie es geht ;-)




Danke und viele Grüße



Konrad.
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#4
Hallo Karl,

nach einigen Versuchen mit "Trial and Error" läuft die Maschine jetzt wieder rund. Es war doch nicht ganz einfach, das Schwungrad auszubauen. Das Chassis vorne und die Chassisplatte hinten musste ich dazu lockern.
Polyamid-Scheiben hatte ich in der passenden Größe gefunden, aber leider zu dick, deshalb beließ ich das ursprüngliche Teil.
Die Gummipuffer am Capstan-Motor waren zerbröselt. Eine Glockendichtung passte von Material und Dicke und musste deshalb dran glauben. Und durch die dadurch veränderte Riemengeometrie "klappert" der Antrieb auch nicht mehr :-)

Auch das blaue Kabel fand wieder den richtigen Punkt, du hattest richtig vermutet, dass eine Leiterbahn unterbrochen war. Ein Tropfen Lötzinn und die Zeiger zappelten wieder - siehe Bild.
[Bild: 43333484af.jpg]

Jetzt hoffe ich, dass die Maschine wieder für eine Weile läuft.
Ganz herzlichen Dank für deine Anregungen!

Viele Grüße
Konrad.

PS. Die unnötigen Leerzeilen in meinem letzten Beitrag stammten nicht von mir, sondern die Forensoftware hat die reingemogelt.
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