Moin liebe Tonbandfreunde!
Mein Name ist Wolfgang, 56, ein waschechter Hamburger, und ich wohne in dem langweiligen Ort Barsbüttel in Schleswig-Holstein, dem echten Norden. Wir befinden uns hier eingequetscht zwischen der Hansestadt Hamburg und der A1. Durch den vor einigen Jahren erfolgten Bau einer Auffahrt auf die A1 und den Bau einer riesigen Filiale der Möbelfirma Höfner direkt an der Autobahn ist der Ort etwas bekannter geworden, dem Verkehrsfunk sei Dank...
Seit ich als kleiner Junge zugesehen habe, wie mein Großvater Radiosendungen von seinem SABA-Dampfradio auf sein UHER 712 U-Matic aufgenommen hat, haben mich Tonbandgeräte fasziniert. Das Drehen der Spulen, das langsame Hochzählen des Zählwerks, irgendwie hypnotisierend.
Als ich 9 Jahre alt wurde, bekam ich einen Philips-Radiorecorder geschenkt, der hatte so einen blöden Knebel als Bedienelement für den Bandtransport. Wenn man eine Cassette komplett durchspulen wollte, musste man entweder die ganze Zeit den Knopf festhalten, oder man hat einen Bleistift in die beim Verschieben des Knaufs entstehende Lücke geklemmt. Bandendabschaltung? Fehlanzeige!
Dieses Gerät habe ich mit gesunden, bunten Agfa- und grauen BASF-SM-Cassetten gefüttert, später kamen noch C120er von Karstadt dazu. Wie man sich denken kann, erlernte ich schnell das Handwerk des Cassettenflickens. Am schlimmsten waren die Agfas, gefolgt von den Karstädtern.
Später gab's dann für das mühsam ersparte Taschengeld einen Grundig C480 Stereo Automatik. Die Cassetten wurden besser (Chromdioxid!!!), und das Teil wurde zwecks Überspielen der neuesten Platten zu den Freunden geschleppt, das 5pol-DIN-Kabel immer dabei.
HiFi fing 1981 an mit einem Technics SU-V2A und einem Aiwa AD-M 600, gekauft vom mühsam ersessenen Konfirmationsgeld. Den Technics habe ich geliebt und er hat mich bis Mitter der 90er begleitet. Dann ging er von jetzt auf gleich kaputt und wanderte auf den Sperrmüll. Der Aiwa wurde nicht sehr alt, nach zwei mal umtauschen innerhalb weniger Monate wegen Kanalverlust und Gleichlaufschwankungen habe ich mir einen Onkyo TA-2050 gekauft, welcher mir als Haupt- und Zweitdeck bis Ende der 90er gute Dienste leistete. 1985 gab's dann für das hart mit Hamburger braten (McD) erarbeitete Geld einen Nakamichi BX-100E! Tolles Teil, gäb's da nicht diesen Idler... Ich hab' ihn gerade aus der buchstäblich hintersten Ecke des Kellers meiner Schwester, Gesicht zur Aussenwand, geborgen. Und? Löppt!
So um 1993-94 zog ich dann aus dem Müllkorb (ja, wirklich) eines Freundes seinen Nakamichi BX-300E. Der war angeblich kaputt, deswegen weg damit. Ich hab' ihn zur Reparatur gebracht, ~330 DM bezahlt, und schon hatte ich ein zuverlässiges Spitzendeck. Bis er dann anfang der 2000er einfach so nicht mehr funktionierte, nicht auf Tastendrücke reagierte. Hm. Als Ersatz kam eines der letzten bei Heimann in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs verfügbaren 3-Kopf-Decks ins Haus, ein Denon DRM-740. Der läuft noch heute einwandfrei.
Das Thema Tonband kam erst auf, als mein Schwiegervater mir vor ein paar Jahren sein Grundig TK 246 mit ein paar Bändern schenkte. Diese hypnotisierenden Spulen...
Im Januar diesen Jahres sah ich in den Kleinanzeigen, dass in der Nähe jemand ein Philips N4422 anbot. Diese Boeing B-52 unter den Plastikbombern war der Traum meines 12-jährigen Ichs als ich es das erste Mal in einem Philips-Prospekt sah; so viele Knöpfe und Regler... Der Gute wollte 150€ dafür haben, aber als ich es mir vor Ort ansah, war klar, das der Preis in Mondnähe war: gerissener Capstanriemen, ausgeleierte Bandtarnsportriemen, Rost an ein paar Metallteilen... Ich hab's ihm dann für 40€ abgekauft, mit dem Ehrgeiz es wieder auf Vordermann zu bringen. Für 'nen 10er gab's noch ein Grundig TK 248 mit gerissenen Riemen dazu.
Die Saat war gelegt, und sie ging auf... schnell...
Innerhalb kürzester Zeit kamen die Philipse N4504 (50€, gerissene Riemen, läuft wieder richtig gut), N9199 (45€, ich mag das Design; muss noch aufgearbeitet werden) und Telefunken magnetophon 430 (noch ein Erbstück vom Schwiegervater) hinzu. Das UHER 712 U-Matic meines Großvaters steht mittlerweile auch bei mir.
Tja, und wonach hält der Tonbandfreund mit einer kleinen 18cm-Tonbandsammlung irgenwann mal Ausschau?
Richtig, ein Großspuler muss her!
Was das Thema angeht, könnt Ihr hier weiterlesen.
Von den mittlerweile zusätzlich angeschwemmten Tapedecks fange ich gar nicht erst an, der Beitrag ist eh schon zu lang. Auch von meiner HiFi-Anlage berichte ich erst, wenn's auch eine ist.
Ach ja: ich habe auch ein Faible für alte Datenspeichermedien, am Liebsten die mit Bänder! Laufwerke für DLT IV, DDS3/4/5 und Exabyte 8mm nenne ich mein, dazu kommt noch ein schönes 5,25" M.O.-Disk-Laufwerk mit 2x 1,3 GB.
Was sonst noch?
Mein "Haupthobby" ist die Modelleisenbahn, Märklin H0, digital & analog. Ist ganz schön teuer...
Andere Hobbies, Abwechslung muss ja sein, sind Sim-Racing, Musik (Gitarre, leider talentlos), fischertechnik und, allerdings schon seit langem ruhend, RC-Modellbau.
Außerdem liebe ich es, Sachen zu reparieren, besonders wenn sie hinterher auch funktionieren!
So, jetzt hab' ich meinen Drang zur Prosa genug ausgelebt...
Ich freue mich jetzt dabei zu sein und hoffe auf eine gute Zeit hier im Forum!
Bis denni!
Wolfgang
Mein Name ist Wolfgang, 56, ein waschechter Hamburger, und ich wohne in dem langweiligen Ort Barsbüttel in Schleswig-Holstein, dem echten Norden. Wir befinden uns hier eingequetscht zwischen der Hansestadt Hamburg und der A1. Durch den vor einigen Jahren erfolgten Bau einer Auffahrt auf die A1 und den Bau einer riesigen Filiale der Möbelfirma Höfner direkt an der Autobahn ist der Ort etwas bekannter geworden, dem Verkehrsfunk sei Dank...
Seit ich als kleiner Junge zugesehen habe, wie mein Großvater Radiosendungen von seinem SABA-Dampfradio auf sein UHER 712 U-Matic aufgenommen hat, haben mich Tonbandgeräte fasziniert. Das Drehen der Spulen, das langsame Hochzählen des Zählwerks, irgendwie hypnotisierend.
Als ich 9 Jahre alt wurde, bekam ich einen Philips-Radiorecorder geschenkt, der hatte so einen blöden Knebel als Bedienelement für den Bandtransport. Wenn man eine Cassette komplett durchspulen wollte, musste man entweder die ganze Zeit den Knopf festhalten, oder man hat einen Bleistift in die beim Verschieben des Knaufs entstehende Lücke geklemmt. Bandendabschaltung? Fehlanzeige!
Dieses Gerät habe ich mit gesunden, bunten Agfa- und grauen BASF-SM-Cassetten gefüttert, später kamen noch C120er von Karstadt dazu. Wie man sich denken kann, erlernte ich schnell das Handwerk des Cassettenflickens. Am schlimmsten waren die Agfas, gefolgt von den Karstädtern.
Später gab's dann für das mühsam ersparte Taschengeld einen Grundig C480 Stereo Automatik. Die Cassetten wurden besser (Chromdioxid!!!), und das Teil wurde zwecks Überspielen der neuesten Platten zu den Freunden geschleppt, das 5pol-DIN-Kabel immer dabei.
HiFi fing 1981 an mit einem Technics SU-V2A und einem Aiwa AD-M 600, gekauft vom mühsam ersessenen Konfirmationsgeld. Den Technics habe ich geliebt und er hat mich bis Mitter der 90er begleitet. Dann ging er von jetzt auf gleich kaputt und wanderte auf den Sperrmüll. Der Aiwa wurde nicht sehr alt, nach zwei mal umtauschen innerhalb weniger Monate wegen Kanalverlust und Gleichlaufschwankungen habe ich mir einen Onkyo TA-2050 gekauft, welcher mir als Haupt- und Zweitdeck bis Ende der 90er gute Dienste leistete. 1985 gab's dann für das hart mit Hamburger braten (McD) erarbeitete Geld einen Nakamichi BX-100E! Tolles Teil, gäb's da nicht diesen Idler... Ich hab' ihn gerade aus der buchstäblich hintersten Ecke des Kellers meiner Schwester, Gesicht zur Aussenwand, geborgen. Und? Löppt!
So um 1993-94 zog ich dann aus dem Müllkorb (ja, wirklich) eines Freundes seinen Nakamichi BX-300E. Der war angeblich kaputt, deswegen weg damit. Ich hab' ihn zur Reparatur gebracht, ~330 DM bezahlt, und schon hatte ich ein zuverlässiges Spitzendeck. Bis er dann anfang der 2000er einfach so nicht mehr funktionierte, nicht auf Tastendrücke reagierte. Hm. Als Ersatz kam eines der letzten bei Heimann in der Wandelhalle des Hamburger Hauptbahnhofs verfügbaren 3-Kopf-Decks ins Haus, ein Denon DRM-740. Der läuft noch heute einwandfrei.
Das Thema Tonband kam erst auf, als mein Schwiegervater mir vor ein paar Jahren sein Grundig TK 246 mit ein paar Bändern schenkte. Diese hypnotisierenden Spulen...
Im Januar diesen Jahres sah ich in den Kleinanzeigen, dass in der Nähe jemand ein Philips N4422 anbot. Diese Boeing B-52 unter den Plastikbombern war der Traum meines 12-jährigen Ichs als ich es das erste Mal in einem Philips-Prospekt sah; so viele Knöpfe und Regler... Der Gute wollte 150€ dafür haben, aber als ich es mir vor Ort ansah, war klar, das der Preis in Mondnähe war: gerissener Capstanriemen, ausgeleierte Bandtarnsportriemen, Rost an ein paar Metallteilen... Ich hab's ihm dann für 40€ abgekauft, mit dem Ehrgeiz es wieder auf Vordermann zu bringen. Für 'nen 10er gab's noch ein Grundig TK 248 mit gerissenen Riemen dazu.
Die Saat war gelegt, und sie ging auf... schnell...
Innerhalb kürzester Zeit kamen die Philipse N4504 (50€, gerissene Riemen, läuft wieder richtig gut), N9199 (45€, ich mag das Design; muss noch aufgearbeitet werden) und Telefunken magnetophon 430 (noch ein Erbstück vom Schwiegervater) hinzu. Das UHER 712 U-Matic meines Großvaters steht mittlerweile auch bei mir.
Tja, und wonach hält der Tonbandfreund mit einer kleinen 18cm-Tonbandsammlung irgenwann mal Ausschau?
Richtig, ein Großspuler muss her!
Was das Thema angeht, könnt Ihr hier weiterlesen.
Von den mittlerweile zusätzlich angeschwemmten Tapedecks fange ich gar nicht erst an, der Beitrag ist eh schon zu lang. Auch von meiner HiFi-Anlage berichte ich erst, wenn's auch eine ist.
Ach ja: ich habe auch ein Faible für alte Datenspeichermedien, am Liebsten die mit Bänder! Laufwerke für DLT IV, DDS3/4/5 und Exabyte 8mm nenne ich mein, dazu kommt noch ein schönes 5,25" M.O.-Disk-Laufwerk mit 2x 1,3 GB.
Was sonst noch?
Mein "Haupthobby" ist die Modelleisenbahn, Märklin H0, digital & analog. Ist ganz schön teuer...
Andere Hobbies, Abwechslung muss ja sein, sind Sim-Racing, Musik (Gitarre, leider talentlos), fischertechnik und, allerdings schon seit langem ruhend, RC-Modellbau.
Außerdem liebe ich es, Sachen zu reparieren, besonders wenn sie hinterher auch funktionieren!
So, jetzt hab' ich meinen Drang zur Prosa genug ausgelebt...
Ich freue mich jetzt dabei zu sein und hoffe auf eine gute Zeit hier im Forum!
Bis denni!
Wolfgang
Hmm 123km von mir entfernt ist immer noch ein Stück, wohne in Büdelsdorf neben Rendsburg, aber bisher bist einer der nächsten was das Hobby betrifft. Willkommen im Forum
