Suche: Kurbel für Maihak MMK 4
#1
Hallo,

ich suche für meine mühsam restaurierte Maihak MMK 4 eine Rückspulkurbel. Vielleicht hat jemand hier so etwas, andernorts bin ich bisher nicht fündig geworden.

Im Moment behelfe ich mir mit der Rückspulkurbel einer MMK 3 und einem mit dem 3D Drucker selbst gebastelten Adapter, das funktioniert aber nicht wirklich.

Und falls jemand auch noch einen losen Deckel für die MMK 4 hätte ? Für meine MMK 6 habe ich 2, dafür aber keinen für die MMK 4.

Grüße

Arno
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#2
Hallo,

um die Suche etwas anschaulicher zu machen, ein paar Fotos dieses vermutlich eher weniger bekannten Geräts

   

Das ist ein tragbares Federwerksgerät mit immerhin 8 (!) DAF 91 Röhren und Pilotton. Die Heizspannung wird von 2 1,2 Volt Akkus, die Anodenspannung von einer 110 Volt (!) Batterie geliefert.

Ein besonderer "Gag" ist das eingelagerte Beyer Mikrofon, das an einem herausziehbaren Kabel hängt. Dieses Kabel wickelt sich wie bei einem Staubsauger wieder auf, wenn man auf den roten Knopf links neben der linken Spule drückt.

   


Zwischen den Spulen sieht man ein "Loch" mit einem Pfeil entgegen dem Uhrzeigersinn. Da kommt die Kurbel hinein, die ich suche.

Das Federwerk zieht man mit einer zweiten Kurbel auf, die hinten in den Koffer gesteckt wird.

Hier ein Bild dieser "Aufzieh"-Kurbel

   


Die hatte ich noch von einem anderen Gerät, die zum Zurückkurbeln, also für den Bandrücktransport, suche ich.

Gruß

Arno
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#3
Hier ein leider sehr kleines Foto von der gesuchten Kurbel. Charakteristisch ist nicht der Handgriff, sondern das silberfarbene Ende


.jpg   MMK4_Kurbel_rueck.jpg (Größe: 13.45 KB / Downloads: 541)

Ein die Hoffnung nicht aufgebender

Arno
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#4
Suche immer noch

MfG
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#5
Wie sieht denn das Gegenstück (am MMK 4) für die Rückspulkurbel aus?
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#6
Arno,

wenn Du in der Lage bist eine Maßskizze anzufertigen, könnte man versuchen so ein Teil nachzubauen.
Wichtig wäre vor Allem die Steckverbindung (Dreikant / Vierkant / Sechskant?)
Das wäre zwar dann nicht mehr original, aber funktionieren würde es auf jeden Fall.

Bernd
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#7
Hallo Bernd,
Hallo Luemmel,

tja...Skizze....ich...am Ende noch  maßstabsgerecht... Confused

Hier mal Foto von der Öffnung, wo die Kurbel aufgesteckt werden müsste:

   


Mensch bin  ich.....
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#8
Okay,

ich suche immer noch das Original.

Aber der Beitrag hier hat mich jetzt schon mal gewaltig weiter gebracht.

Ich hatte mir als Behelf schon ein Aufsatzstück in Form eines links und rechts offenen Zylinders aus Kunststoff mit dem 3D-Drucker gedruckt. In die eine Seite habe ich die anders geformte Kurbel aus einer MMK3 gesteckt und mit viel Probieren (so maßgenau ist das mit dem 3D Druck von der Zeichnung bis zum Ergebnis nicht) auf der anderen Seite den Durchmesser und die Form des hier sichbaren, außen geriffelten "Dorns"  eng hin gefriemelt. Also eine Art Adapter.

Nach 3-4 maliger Benutzung (man muss die Kurbel beim Rückspulen auch noch nach innen Drücken ), war das aber ausgeleiert, rutschte durch und war nicht mehr zu gebrauchen. 3 habe ich schon verschlissen.

Als ich obiges Foto gemacht habe, habe ich jetzt auch mal mit der Taschenlampe hineingeleuchtet..und ..welche Erkenntnis...man sieht (leider auf dem Foto nicht besonders gut) einen "Splint", der in der Achse im 90 Grad winkel links und rechts herausragt. Da kann ich ja ansetzen und nicht nur an der Verzahnung der Achse.

Da mache ich mir jetzt was Neues vielleicht aus faserverstärktem Kunststoff mit 2 Einschnitten, das dann eigentlich nicht mehr abrutschen dürfte....

Beste Grüße
Arno
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#9
Hallo Arno,

angesichts der Kräfte würde ich da nicht weiter mit Kunststoff probieren, sondern mal den Außendurchmesser der Achse messen und dann im Eisenwarengeschäft (so es sowas noch gibt) oder Baumarkt nach einem passenden Röhrchen suchen. Am besten Messing, nicht das Baumarkt-Alu (das ist weich wie überkochte Makkaroni).
Da einen Schlitz reinsägen/feilen, fertig. Den oberen Teil kriegen wir später Wink
Einen wirklich schicken Griff gäbs schonmal hier:
https://www.pollin.de/p/handkurbel-drehg...-m8-490604

Michael

PS: Poste doch mal Achs- und Lochdurchmesser, vielleicht findet sich was oder man kann was zweckentfremden...
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#10
Genau, entweder ein Stück Rohr mit passendem Innen- und Außendurchmesser oder ein Stück Rundstab mit passendem Außendurchmesser in den man ein passend tiefes Loch bohrt und anschließend in beiden Fällen den Schlitz erstellt.

Eventuell könnte man auch nach einer passenden Zündkerzen-Stecknuss oder überlangen Stecknuss für Ratschen Ausschau halten, die gibt's ja auch in verschiedenen Größen...

Gruß
Thilo
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#11
Hallo Michael, Hallo Thilo,

vielen Dank für Eure Ideen.
Schick der Griff von Pollin. Ich dachte gar nicht, dass der so etwas hätte. Das Oberteil ist aber glücklicherweise nicht das Problem.
Ich habe noch diese Kurbel "einsam" ohne Gerät:

   

Sie passt zu einer MMK 6 und zu meiner MMK 6 habe ich noch eine andere.

Was ich also basteln muss, ist ein Adapter bzw "Steckverbinder" vom Kurbelende auf die Achse der MMK 4

Das hatte ich bisher:

   

Die Optik ist nicht besonders schön, da ich es aus älterem Nylonfilament gedruckt habe, ohne das vorher zu trocknen. Nylon lässt sich nur schwer maßhaltig drucken, ist aber recht widerstandsfähig. An der Kurbel hält das Teil gut, aber die Bohrung unten weitete sich und hielt nicht lange fest auf der Achse (vgl. oben)

Jetzt, da ich den Splint in der Achse entdeckt habe, müsste es eigentlich gehen, wenn ich das Teil unten einfach um 10 mm verlängere und zwei Schlitze vorsehe, wie Ihr es ja auch vorgeschlagen habt. Vorteil an dieser 3D-Druck Lösung ist, dass es kein Problem ist, den Durchmesser der MMK 6 Kurbel von 8 mm oben und den Achsdurchmesser von nur ca 7 mm an der MMK 4 unten durch zwei unterschiedlich breite  "Taschen" in der zylindrischen Grundform unter einen Hut zu bringen.

Da ich derzeit aber an einem anderen 3D Druck Projekt bei Bandtellern sitze (eigenes Thema) kann ich erst in ein paar Tagen berichten, ob das geklappt hat.

So hätte ich wenigstens eine Kurbel, die original von Maihak selbst ist mit kleinem Adapterteil.

Beste Grüße
Arno
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#12
Wenn sich im Gerät eine runde Welle mit einem Querstift befindet, könnte da eine Kurbel von einem Grammophon passen, manche arbeiten nach den gleichen Prinzip.
Vielleicht hat man die Antriebsidee damals sogar von dieser bewährten Aufzugsmechanik übernommen?

https://www.ebay.de/itm/194924505466?has...Sww8FiAYDH

https://www.ebay.de/itm/324730848953?has...SwZwhhASDe

Bernd
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#13
Hallo Arno,

ich fände auch die Lösung mit einem aufsteckbaren Adapter sehr elegant, berichte halt mal, wie haltbar der Nylondruck ist. Ein Metallteil wäre aber glaub ich auch machbar, wenn man mal die Maße hat.

@Luemmel: an eine Langnuß hatte ich auch gleich gedacht, aber die sind üblicherweise gehärtet. Da hätte sich Arno fast im Wortsinn die Zähne dran ausgebissen Wink

Wenn man die Nuß vorher glüht, müßte das aber gehen. Dann eine Verlängerung und eine 1/2"-Ratsche...

Michael
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#14
Stimmt Michael...

Hamm wir hier im Forum nicht ein, zwei Künstler an der Drehbank die sowas z.B. schick in Messing oder (Edel)Stahl drehen könnten?

Thilo
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#15
(23.03.2022, 09:48)luemmel schrieb: Stimmt Michael...

Hamm wir hier im Forum nicht ein, zwei Künstler an der Drehbank die sowas z.B. schick in Messing oder (Edel)Stahl drehen könnten?

Thilo
Stimmt, wäre alles kein Problem, wenn man Maße hätte?

Bernd
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#16
Ja klar Bernd, da müsste Arno mal mit nem Messschieber (Schieblehre, Kaliber) ran  Wink
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#17
Hallo,

eine Messinghülse oder gar Edelstahlhülse, die vom Himmel fällt (gegen einen Obulus selbstverständlich).. wäre natürlich sehr schick....Das würde auch besser zu einem 50-er Jahre Gerät passen, als eine Kunststofflösung...

Also die Maße, alles 3x nachgemessen mit einem gutem Messschieber -  ich hoffe, das wird verständlich  Angel

Länge über alles: 50,00 mm

Aussendurchmesser der Hülse: 12,50 mm (Öffnung des Geräts vorne 12.90 mm  mit etwas "Luft " für hinten)

Bohrung/Öffnung für die Handkurbel (Oberseite der Hülse): 8,2 mm Durchmesser (Die Kurbel hat 8,00 mm Außendurchmesser und sollte möglichst wenig verkratzen, da verchromt)
darin 2 längliche Schlitze mit 2,1 mm Breite und 7 mm Tiefe im 180 Grad Winkel (die beiden quaderförmigen seitlichen Aufsätze an der Kurbel sind 2,0 mm breit, 7,0 mm lang und 1,5 mm hoch)

Bohrung/Öffnung für die Achse im Gerät (Unterseite der Hülse) : 7,00 mm
darin 2 Schlitze wie oben (das passt nach Ausprobieren gut)

Freiwillige vor ! Big Grin

Beste Grüße

Arno
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#18
Hallo Arno,

gut das Du die Maße angegeben hast, nach kurzem Suchen habe doch glatt zwei passende Adapterhülsen in Messing und Edelstahl in meiner Metall- Kiste gefunden.

Bernd


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
   
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#19
Schöööön!
Ich wollte jetzt eher mal in den Kupferrohrresten wühlen, aber besser kann mans nicht machen. Ich brauch eine Drehbank... Angel

Michael
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#20
Hallo Bernd,

sogar angefast ! brauchst Du die noch Big Grin ?

Ich schicke Dir mal eine PN.

Grüße
Arno
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#21
Dieses Forum Cool ist einfach genial  Big Grin
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#22
Absolut. Das war echt ein Highlight.

Beste Grüße und noch einmal herzlichen Dank an Bernd Smile

Arno
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#23
Hallo,

4 Bilder sagen mehr als Tausend Worte:

   

   

   

   

Big Grin

Noch einmal herzlichen Dank an Bernd

Arno
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#24
Na perfekt.
Jetzt schleifst Du das Messing noch ganz fein, polierst es und gibst es dann zum Verchromen.

Ich glaub, ich hab noch was für Dich, da kommt noch eine PN.

Michael
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#25
Hallo Arno,

das ist ja ganz was Feines geworden. Den Griff mit Patina kann man auch ohne weiteres so belassen.
Und ein sehr schönes Maihak Reportofon hast Du da in Deiner Sammlung. Alle Achtung!

Viele Grüße
Manfred
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#26
Hallo,

leider fehlt mir der Deckel...Das war eine echte Ruine als ich es bekommen habe. Sie stand offenbar irgendwo, wo es nass war und die ganze Farbe blätterte ab.
Ich musste sie neu lackieren. Wie man die eingeschlagenen (!) Beschriftungen wieder schön einfärbt, habe ich aber nicht herausbekommen.

Jetzt läuft sie wieder wie eine Eins und man kann auch gut aufnehmen (mit Spannungsteiler, da nur  Mikrofoneingänge vorhanden sind).
Eine 110 Volt Batterie für die Anodenspannungmuss man sich auch basteln.  Die Heizspannung von 2,4 Volt geht mit 2 Akkus recht einfach.

Das am Griff ist leider keine Patina, sondern ein generelles Maihak Problem. Die Kurbeln werden im Deckel (so noch vorhanden) in Metallfedern eingeklemmt.
Hier mal ein Bildausschnitt aus dem Deckel einer Röhren MMK 3:

   

Das hält zwar bombensicher (Reportergerät), bei jedem Herausnehmen und Zurückstecken wird aber die Farbe am Handgriff der Kurbel etwas abgeschabt

Beste Grüße
Arno
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#27
Einfach neu eloxieren:
https://www.electronic-thingks.de/de/elo...itung.html

In der Praxis wird das leider daran scheitern, daß unsere Spezialexperten beschlossen haben, daß man als Privatmann keine Schwefelsäure mehr kaufen darf. Undecided
Aber es gibt Firmen, die sowas inkl. Färben als Lohnauftrag machen.

Michael
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#28
Hallo Arno,

dann würde ich als historisch interessierter Tonbandsammler sagen: die Schabespuren an den Kurbeln durch die Befestigungsklammern gehören zu einem Originalzustand (benutztes Gerät) genau so dazu. Sonst wäre es eigentlich Selbsttäuschung.

Viele Grüße
Manfred
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#29
Hallo Arno,

ggf. könnte man die Metallklammern ja mit Schrumpfschlauch überziehen oder innen mit Samt/Velours bekleben...


Gruß
Thilo
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#30
Hallo Thilo,

ob das dann hält....bei so etwas bin ich aber ohnehin voll bei Manfred. An der Elektronik kann man ja etwas "drehen", aber aussehen soll es so, wie der Hersteller es vor 70 Jahren auf den Markt gebracht hat.

Beste Grüße
Arno
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