Grundig TS1000: div. Laufwerksprobleme; Andruckrolle, Bremshebel
#1
Guten Abend Allerseits,

nachdem ich mich in 2021 vermehrt mit alten Röhrenradios beschäftigt habe möchte ich nun wieder in Moderne gehen und meine TS 1000 Maschine dauerhaft zum Laufen bringen.

Ich hatte im Januar 2021 das Netzteil reparieren können und anschließend lief die Maschine wieder, bis auf gelegentliche Probleme mit den Bremsen. Aus diversen Gründen stellte ich sie zur Seite. Jetzt habe ich sie wieder auf den Tisch gestellt und zuerst wollte gar nichts laufen. Bzw. wenn sich die Maschine ans Laufen machte kam nur ein ziemliches Geleier heraus. Über die Suchfunktion bin ich auf diesen Beitrag gestoßen:
https://tonbandforum.de/showthread.php?t...000+leiert
(leider funktionieren bei diesem Beitrag aus 2017 die Links nicht mehr)

Mit etwas herumprobieren konnte ich reproduzierbar feststellen, dass die Andruckrolle die Ursache ist.
Denn wenn ich den „Stellhebel (51)“ mit dem Finger zur Capstanwelle drücke läuft das Band normal.

   
   

Die Mechanik (z.B. Koppelstangen) an sich ist mMn leichtgängig (also nicht verharzt), die Magnete (Start und Pause) ziehen an und manchmal läuft das Band auch völlig normal. Bis zum nächsten Mal Stop bzw. Spulen, danach läuft es entweder gar nicht an oder es leiert.

Meine Frage wäre nun an die Experten, wie gehe ich am besten "Schritt für Schritt" vor?
Denn ich wollte nicht wild drauf los irgendwo herumdrehen oder messen und dabei vielleicht mehr kaputt machen als heilen.
Messgeräte bis hinauf zum Oszi sind vorhanden, ebenso elektrotechnische Grundkenntnisse Shy
Ebenso das Service-Manual, aber auch nach mehrmaligem Lesen werde ich noch nicht richtig schlau daraus.

Schöne Grüße und vielen Dank im Voraus, Bernd
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#2
Hallo Allerseits,

ich habe einen kleinen Fortschritt erzielen können. Das Thema "zu wenig Andruck" kommt anscheinend häufig vor, unter anderem in diesem Beitrag.
Danach habe ich die Feder der Andruckrolle (siehe rote Markierung) mit der aus meinem Teileträger getauscht und siehe da, das Band wird transportiert.

   

Gerade läuft eine 18er Spule mit Oldies, es gibt aber noch weitere Baustellen die ich versuche systematisch zu beschreiben.

Baustelle 1:
Am Ende des Bandes leiert es wieder recht heftig, außerdem wird das Umspulen (vorwärts) zum Bandende immer langsamer, bis zum Stillstand.
Wenn ich dann den linken Bandzug-"Stellhebel" (Nr. 61 im SM) mit dem Finger nach oben drücke (siehe grüner Pfeil im oberen Bild) läuft es wieder "normal".
Vorne ist eine Feder die dem Druck nach oben entgegenwirkt, da kann dann nachlassende Federkraft wie am Andruckhebel nicht ursächlich sein, oder?
Gibt es eine weitere Feder die man von vorne nicht sieht?
Auf der Rückseite des Chassis gibt es eine Art "Kunststoff-Topf" (Pos. 23, 66, 67 in der Ersatzteilliste), könnte das eine Ursache sein bzw. altes Fett darin?

   

Ciao Bernd
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#3
Hallo Bernd

Das Problem mit dem unzureichenden Anpreßdruck beim Bandtransport hatte ich selbst schon mal. Das Problem war tatsächlich die -von dir rot eingekreiste - Feder.
Da ich zu der Zeit keine passende zur Hand hatte, habe ich sie einfach mit 3 Windungen weniger quick and dirty wieder eingehängt. Ein Blick auf die evtl. verhärtete Gummiandruckrolle hilft auch.

Die beiden Töpfchen haben nichts mit der Umspulgeschwindigkeit zu tun. Die sind mit 10.000er Silikonöl befüllt, und sollen das schwingen und aufschaukeln der beiden Bandzugkomparatoren verhindern. Und laufen über die Jahre gerne aus. Lösung: Öffnen, mindestens über die Hälfte mit der zähen Silikonmasse füllen, wieder zusammen stecken, säubern, und danach am besten mehrmals mit hauchdünnem Teflonband umwickeln. Gibts bei jedem Heizugsmonteur oder im Baumarkt.

Was mir auf deinem Foto etwas komisch vorkam, war die obere dünne Spannfeder an der Bandberuhigungsrolle. Die rutscht gerne unbemerkt aus ihrer Führung, gerade wenn man von Hand den Andruckarm bewegt. War auf dem Foto aber schlecht zu erkennen. Wenn der obere Teil der Bandberuhigungsrolle keine Federkraft mehr aufbaut, läuft auch das Band leicht schief und  bewegt sich in einem undefinierten Zustand an den Köpfen vorbei. Das biegen die Bandführungen zwar mehr oder weniger wieder hin, aber die Bandkanten werden dabei beschädigt.

Gruß Wolfgang
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#4
(02.02.2022, 22:25)Openreel schrieb: [...] Was mir auf deinem Foto etwas komisch vorkam, war die obere dünne Spannfeder an der Bandberuhigungsrolle. Die rutscht gerne unbemerkt aus ihrer Führung, gerade wenn man von Hand den Andruckarm bewegt. War auf dem Foto aber schlecht zu erkennen. Wenn der obere Teil der Bandberuhigungsrolle keine Federkraft mehr aufbaut, läuft auch das Band leicht schief und  bewegt sich in einem undefinierten Zustand an den Köpfen vorbei. Das biegen die Bandführungen zwar mehr oder weniger wieder hin, aber die Bandkanten werden dabei beschädigt.

Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Deine Rückmeldung. Die Töpfchen lasse ich dann wohl erstmal in Ruhe (bis die Maschine grundsätzlich wieder stabil läuft), wenn sie nur eine Dämpfungsfunktion haben.
Bzgl. der verdächtigen "Spannfeder", kannst Du mich da etwas genauer hinführen? Ist es diese gelb markierte?
Ich habe dazu Screenshots aus dem Servicemanual gemacht:

   
   

Dann gucke ich gezielt hin und kann auch detaillierte Fotos an meiner Maschine machen.

Ciao Bernd
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#5
Hallo Bernd,
es ist die richtige. Sie drückt an den beiden herausschauenden Enden der Achse von unten gegen sie. Die Achse hat eine umlaufende Rille beiderseits, die diese Feder vor dem Verrutschen schützt.

Grüße und viel Erfolg beim Herrichten dieser feinen Maschine,
Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#6
Hallo Frank,

vielen Dank für Euer scharfes Auge, das war mir noch nicht aufgefallen aber ein Vergleich zum Teileträger hätte schon den Unterschied gezeigt Rolleyes 




Vorher:


       



Nachher (das ist schon eine sehr filigrane Konstruktion ...)



   




Zusatzfrage: sieht man der Andruckrolle an ob sie am Ende ist bzw. getauscht werden sollte?



   




Und womit kriegt man den ganzen alten "Schlonz" aus Bandabrieb etc. am besten weg? Spiritus?



Ich habe (nach dem Einsetzen des Kopfträgers) ein kleines Video vom Umspulverhalten aufgenommen. Rücklauf ist super, aber der Vorlauf ... seht selbst:









Wo sollte ich als nächstes ansetzen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Mithilfe Smile 



Ciao Bernd
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#7
Hallo Bernd;

die Andruckrolle muss auf jeden Fall raus, wenn sie verhärtet ist. Das merkst Du spätestens, wenn das Band "aus der Spur läuft".
Reinigen mit Isopropanol .

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#8
(04.02.2022, 14:07)Moppedmanni schrieb: Hallo Bernd;

die Andruckrolle muss auf jeden Fall raus, wenn sie verhärtet ist. Das merkst Du spätestens, wenn das Band "aus der Spur läuft".
Reinigen mit Isopropanol .

Manni

Servus Manni,

ich habe die Maschine am Sonntag ca. 90 Minuten sowohl auf 9,5 als auch 19 cm/s laufen lassen, mit einer 18er Spule. Die Wiedergabe war dahingehend stabil, dass ich glaube die Andruckrolle ist noch nicht zu hart. Aber ich werde das auf jeden Fall weiter beobachten.

Ein anderer Effekt bereitet mir gerade mehr Kopfzerbrechen:
Nicht bei jedem "Start" Befehl (aus dem Stillstand heraus), aber leider recht häufig, läuft der rechte Motor nicht sofort an, sondern mit 1-2 Sekunden Verspätung.
Aber da die Capstanwelle (und auch der linke Motor ?) sofort läuft und auch die Andruckrolle andrückt, bildet sich eine Bandschlaufe welche dann - sobald die rechte Spule "lossaust" sich um das Innere der Spule zwirbelt.

Woran könnte das liegen bzw. an welcher Stelle kann ich zur Behebung dieses Fehlers ansetzen?
Bandzughebel rechts?

Vielen Dank im Voraus für Eure Unterstützung.
Ciao Bernd
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#9
Relais auf dem Netzteil und Motorbaustein.

Gruß Ulrich
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#10
Wenn man sich im SM den zeitlichen Ablauf der Laufwerkssteuerung ansieht, kann man erkennen das beim Start der rechte Aufwickelmotor für ca 1 - 2 Sekunden mit höherer Spannung angesteuert wird. Das wird wohl gemacht, um einen jaulfreien Start zu gewährleisten. Wenn in dieser Zeitspanne überhaupt keine Spannung am Motor ankommt, steht er für diese Zeit. Insoweit dürfte der Tip von Ulrich auf die richtige Fährte führen. Zum Umspulproblem habe ich auch meinen Verdacht, aber dazu morgen mehr. (Bett ruft).

Gruß Wolfgang
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#11
Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe wieder eine „Mess-Mittagspause“ eingelegt um den Fehler etwas weiter einzugrenzen. Nach dem Hinweis von Ulrich zu den Relais habe ich mir die entsprechenden Passagen der Schaltung angesehen.
Die Relais selber sind ja gekapselt und in meinen Augen nicht zerstörungsfrei zu öffnen. Oder liege ich da falsch?

Den Netzteil- und Motorbaustein „R“ hatte ich vor gut einem Jahr in der Hand, um den geplatzten IC 1 sowie die dafür ursächlichen Elkos zu tauschen. An den Relais und den Bauteilen um sie herum waren keine Schäden ersichtlich.
Siehe dazu auch das Bild von TS1000.de bzw. Christian:  https://ts1000.de/2017/11/02/ts1000-netzteil/

Danach wollte ich, dem Hinweis von Wolfgang zum Signalverlauf folgend, eigentlich die Signale der „Funktionstabelle“ (Abb. 3 in der Service Anleitung, Stand März 1977, Seite 11) mit dem Oszi überprüfen.

   

Aber dabei mache ich wohl irgendetwas falsch, denn wenn ich das Modul "K" (Laufwerksteuerung) über die Adapterplatine betreiben will, kriege ich mutmaßlich keinen vollständigen Kontakt zustande. Will heißen, das Laufwerk reagiert nur noch „zufällig“ auf Signale von Modul „P“ (Sensortasten-Baustein). Also habe ich den Versuch abgebrochen.

Aber einen Effekt konnte ich reproduzierbar (zumindest bei den Versuchen in der Mittagspause) feststellen:
  • Wenn ich unmittelbar nach dem Einschalten der Maschine auf „Start“ gehe, bleibt der rechte Motor bei 9 von 10 Versuchen stehen und es kommt zu Schlaufenbildung.
    Danach kann ich schalten wie ich will, der rechte Motor läuft immer mit.
  • Wenn ich nach dem Einschalten zuerst Vor- oder Rücklauf betätige und danach auf Start, läuft der rechte Motor auch immer gleich an.

Meine amateurhafte Vermutung wäre, da lädt sich ein Kondensator zu langsam auf.
Auf Platine K gibt es mehrere „kleine“ Elkos, die in anderen Elektronik-Foren als übliche Verdächtige genannt sind. Direkt im Stromlaufplan finde ich aber keinen bei dem ich ansetzen würde.

   

Bevor ich jetzt alle Elkos ersetze höre ich lieber zuerst auf die Experten Rolleyes 

Ciao Bernd
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#12
Man muss sich das Leben nicht unnötig kompliziert machen. Der Grund für das verzögerte Anlaufen des Wickelmotors wird das Relais sein.

Das hier ist ein Originalrelais der TS1000:

   

Wie man sieht kann es geöffnet werden. Wenn es ersetzt werden soll die ungewöhnliche Pinbelegeung beachten.

Gruß Ulrich
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#13
(09.02.2022, 20:03)uk64 schrieb: Man muss sich das Leben nicht unnötig kompliziert machen. Der Grund für das verzögerte Anlaufen des Wickelmotors wird das Relais sein.

Hallo Ulrich,

vielen Dank für die Rückmeldung, dann sehe ich mir zuerst die Relais genauer an.
Für den Fall das es schlecht bzw. nicht reparabel ist, gibt es bereits Referenz-Relais als Ersatz?
Mit der Bezeichnung aus dem Service-Handbuch konnte ich leider im WWW nichts erkennbar passendes finden. Huh
   

Ciao Bernd
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#14
Versuch es mal mit V23057-B0002-A101, das sollte 1 zu 1 passen.
Ich habe es aber auch schon mal so gemacht, da Arbeits- und Ruhekontakt vertauscht sind, ein Standard 12 Volt Finder Relais aus der Schublade verkehrt herum an Drähten eingebaut.

   

Gruß Ulrich
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#15
Hallo Ulrich,

vielen Dank für die Hinweise zum Relais und Ersatztypen Smile

Ich habe gestern versuchsweise das Relais für rechts ausgelötet und versucht die Schaltkontakte mit Tesanol und einer feinen Dentalbürste zu reinigen. Leider erfolglos.
Will heißen: das Anlaufverhalten der Motoren hat sich nicht verändert.
Nun habe ich das zum Platinenlayout passende Tyco-Relais bestellt (in der Grabbelkiste hatte ich leider nur eine Handvoll 24V-Relais) und es sollte bis zum kommende WE eintreffen. Ich bin gespannt ...

Ciao Bernd
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#16
Hallo Ulrich,

hallo Forum,



ich habe heute die neuen Tyco-Relais eingebaut, leider ohne Erfolg.D.h., die Schlaufenbildung beim Kaltstart ist immer noch vorhanden.

Dazu habe ich zwei Filmchen aufgenommen:



Beim ersten Film ist zu sehen, dass der rechte Motor mit Zeitversatz losläuft, mal schnell genug um keinen Bandsalat zu verursachen, aber häufig eben nicht.







Beim zweiten Film (nächster Beitrag) habe ich selber schnell genug auf Stop gedrückt. Allerdings auch den Versuch unternommen, direkt vom Rücklauf auf Start zu schalten, d.h. ohne „Umweg“ über Stop.



Ich meine das hat früher funktioniert, bzw. bei anderen Maschine mit elektronischer LW-Steuerung wie meiner Braun TG1000. In der BDA des Grundig findet sich nichts dazu, aber im Sinne kundenseitiger Fehlbedienung sollte die Schaltung dazu passend ausgeführt sein

An welcher Stelle empfiehlt es sich weiter zu messen?

Ciao Bernd

Film Nr. 2
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#17
Hallo Bernd,
die Mechanik selbst ist in Ordnung? Bremse löst, Wickelmotor dreht frei? Nicht das Der Fehler aus der Richtung kommt.

Die Funktion des "Startkicks" zu messen ist nicht ganz so einfach. Im folgenden Bild wurde an Anode Diode 20 Platine R gemessen.

   

Bei Stopp sind dort ca. 9,5 Volt zu messen, wird nun Start betätigt geht die Spannung für ca. 150ms gegen Masse. In dieser Zeit schaltet das Relais und der Wickelmotor erhält eine höhere Spannung.
Das Ganze wird nicht direkt von der Logiksteuerung gesteuert. Im Falle Start kommt von der Logik Pin 9 nach Pin 19 Platine K der Befehl für den Startmagneten, davon abgeleitet wird 
über C4 ein Impuls erzeugt, der den "Startkick" in die Wege leitet. Für andere Laufwerksfunktionen kommt der Kick dann über C2 und C3. Diese Kondensatoren (4,7 µF16 V) fallen schon mal gerne aus.

   

Nachtrag: Was nach dem ansehen der Videos auffällt, ist das der Motor im Fehlerfall irgendwie zittrig los läuft. Motorkondensator in Ordnung?

Gruß Ulrich
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#18
Hallo Ulrich,

vielen Dank für die Tipps, ich werde mich die kommenden Tage damit beschäftigen und dann wieder berichten.

Edit: Messung 12:00 (nach einigen Messfehlern jetzt reproduzierbar Blush )

Oszi an K8 gegen Masse, 2V/div
Messung 1: Netz ein
   
Messung 2: Start (ohne Schlaufe)
   
Messung 3: Stop
   
M1-3 ohne Schlaufenbildung.

Messung 4: Netz ein, dann Start: aber Motor R läuft nicht gleich an, Schleifenbildung, Laufwerk stoppt automatisch. Zeitbasis 0,5s/div

   

Messung 5: gleicher "Kaltstart" an K7 mit Schleifenbildung.

   

Huh Huh
Schönes Wochenende,
Bernd
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#19
Nachtrag: die Elkos C2-4 und die Motorkondensatoren habe ich noch nicht näher überprüft.
Die Mechanik der Bremsen ist mMn leichtgängig und auch die Motoren drehen frei.
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#20
Ich hoffe mal, das man nicht wieder viel zu kompliziert gedacht hat. Du betreibst das Gerät ja im Moment offen, kommt da eventuell Fremdlicht an die Lichtschranken?.
Die Motoren werden ja nur über die Lichtschranken gesteuert, Licht (LED) an > Motor aus.

Gruß Ulrich
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#21
(19.02.2022, 16:40)uk64 schrieb: Ich hoffe mal, das man nicht wieder viel zu kompliziert gedacht hat. Du betreibst das Gerät ja im Moment offen, kommt da eventuell Fremdlicht an die Lichtschranken?.
Die Motoren werden ja nur über die Lichtschranken gesteuert, Licht (LED) an > Motor aus.

Gruß Ulrich
Hallo Ulrich,

guter Einwand, aber warum passiert die Schleifenbildung dann immer nur beim ersten Mal "Start" nach dem Einschalten des Gerätes?
Wenn das Licht einen Streich spielt und ich nicht zwischendurch etwas an den Lichtverhältnissen im Raum ändere, sollte der Effekt dann nicht bei jedem Mal "Start" auftreten?
Andererseits könnte es eine Art "Losbrechmoment" der Bandzughebel geben? Eigentlich sind die mMn leichtgängig, aber daran könnte ich etwas herumprobieren.

Ich denke auch immer noch an einen Kondensator, der beim ersten "Start"-Befehl nicht optimal geladen wird und deshalb der Kick für den Motor fehlt. Huh

   

Bei der schon länger zurückliegenden Überarbeitung des Netzteil- und Motorbausteins "R" habe ich neben dem geplatzen IC1 alle Elkos (C7, 8, 15) erneuert und die beiden Tantals C3 und C4 gegen 2,2nF/63V MKP getauscht (den Tipp hatte ich irgendwo aus dem Netz Angel ). Könnte es daran liegen? Die schönsten Fehler sind ja bekanntlich die selbst eingebauten...

Ich kann auch gerne mal die Deckel aufsetzen und testen wenn es zur Ursachenfindung dient.

Schöne Grüße, Bernd
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#22
Sind die 2,2 nF ein Schreibfehler? Da  gehören 2,2 µF rein. C3 und C4 sorgen ja für eine "Überregelung" um bei schneller Bewegung der Fühlhebel die Massenträgheit der Motoren zu kompensieren.

   

Gruß Ulrich
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#23
(20.02.2022, 18:39)uk64 schrieb: Sind die 2,2 nF ein Schreibfehler? Da  gehören 2,2 µF rein ??   .

Gruß Ulrich

Hallo Ulrich,
Sorry, war ein Schreibfehler. Es sind 2,2 µF (63V, Wima MKT) verbaut.
Hier noch die Ausgangslage (mit geplatztem IC1):
   
Und hier im Zustand von Vorgestern:
   
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#24
Guten Abend Allerseits,
ich war ein paar Tage unterwegs, aber nun will ich weiter am TS1000 arbeiten.
Hat jemand einen Tipp bzgl. der beiden 2,2 µF-Kondensatoren? Sind die Wima auch geeignet an der Stelle oder müssen da wieder Elkos (Tantal) hinein?
Schöne Grüße, Bernd
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#25
(03.03.2022, 17:42)berndw schrieb: Guten Abend Allerseits,
ich war ein paar Tage unterwegs, aber nun will ich weiter am TS1000 arbeiten.
Hat jemand einen Tipp bzgl. der beiden 2,2 µF-Kondensatoren? Sind die Wima auch geeignet an der Stelle oder müssen da wieder Elkos (Tantal) hinein?
Schöne Grüße, Bernd

Guten Morgen,

nach längerer schöpferischer Pause bzw. Bastelei an anderen Projekten möchte ich die TS1000 wieder angehen und idealerweise komplett und zuverlässig einsatzfähig bekommen.
Vielleicht Wunschdenken, aber falls jemand fachundige Hilfe bei dieser, noch unbeantworteten Frage geben kann wäre das vielleicht ein Anfang  Idea

Bei der schon länger zurückliegenden Überarbeitung des Netzteil- und Motorbausteins "R" habe ich neben dem geplatzen IC1 alle Elkos (C7, 8, 15) erneuert und die beiden Tantals C3 und C4 gegen 2,2µF/63V MKP getauscht (den Tipp hatte ich irgendwo aus dem Netz [Bild: angel.png] ). Könnte es daran liegen? Die schönsten Fehler sind ja bekanntlich die selbst eingebauten...
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#26
Hallo Bernd
Die MKP verursachen keine Fehler.

Gruß Mani 

PS. Deine Spulen sind angekommen
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#27
Hallo Mani,

vielen Dank für Deine Unterstützung, dann muss das Problem des verzögerten Anlaufs wohl woanders liegen Huh?

Dank auch für das Feedback zu den Spulen, ich hoffe sie entsprechen Deinen Erwartungen.

Ciao Bernd
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#28
(19.02.2022, 16:40)uk64 schrieb: Ich hoffe mal, das man nicht wieder viel zu kompliziert gedacht hat. Du betreibst das Gerät ja im Moment offen, kommt da eventuell Fremdlicht an die Lichtschranken?.
Die Motoren werden ja nur über die Lichtschranken gesteuert, Licht (LED) an > Motor aus.

Gruß Ulrich

Frohes neues Jahr Allerseits.

Neues Jahr, neues Glück? Ich habe mir meine TS1000 wieder vorgenommen und mich dieser noch unbeantworteten Frage gewidmed.
Leider ist der Effekt "Motor rechts läuft nach erstem Einschalten nicht sofort an" auch bei geschlossenem Deckel ständig präsent.
Ich habe versucht, diesen Effekt mit einem kleinen Video zu dokumentieren.



Was mir auch noch aufgefallen ist: die Kraft der Motoren erscheint kurz vor Bandende nachzulassen, siehe Video.
Wenn ich dem linken Bandzughebel etwas nachhelfe, funktioniert auch die Wiedergabe oder schnelle Vorlauf wie er soll.

Könnten die beiden Probleme im Zusammenhang stehen?
Hinweis: die bereits im Februar 2022 verdächtigen Motorkondensatoren habe ich noch nicht überprüft.

Beste Grüße, Bernd
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#29
Hallo Bernd, erst einmal gesundes neues jahr, vieleicht mußt Du die Bandzughebel einstellen,ist ja fast genau so wie bei der Uher RdL.
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#30
Hier nun noch Video 2 ....

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#31
Den Bandtransport erledigt bei Wiedergabe nur die Kombination aus drehende Capstanwelle und Gummiandruckrolle sowie dem dazwischen liegendem Band Die rechte Spule sollte sich nur mit geringer Kraft aber stetig drehen, um das Band sauber aufzuwickeln. Die linke Spule aber sollte sich eher rückwärts drehen, um das Band während des Transports zu straffen.
Prüfe somit auch den Einfluss der Kombination Capstanwelle und Gummiandruckrolle auf evtl. Fehlfunktion.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#32
Sagt mal die Bandzugsrollen ,haben doch auch etwas mit den Bremsen zu tun,wenn ich das so sehe erinnert mich das an die UHer RdL.
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#33
(01.01.2024, 16:52)Justus schrieb: Den Bandtransport erledigt bei Wiedergabe nur die Kombination aus drehende Capstanwelle und Gummiandruckrolle sowie dem dazwischen liegendem Band Die rechte Spule sollte sich nur mit geringer Kraft aber stetig drehen, um das Band sauber aufzuwickeln. Die linke Spule aber sollte sich eher rückwärts drehen, um das Band während des Transports zu straffen.
Prüfe somit auch den Einfluss der Kombination Capstanwelle und Gummiandruckrolle auf evtl. Fehlfunktion.

Guten Morgen Allerseits und guten Morgen Justus,

die Andruckrolle hatte ich bereits "in der Hand", zumindest optisch erscheint sie in Ordnung zu sein, also ohne Risse.
Gibt es eine einfache Methode ihre Härte (also die Härte des Gummis) zu prüfen, vielleicht mit dem Fingernagel  Huh
Bitte verzeiht wenn ich so naiv frage, aber ich habe schon diverse Maschinen in den Händen gehabt und die Andruckrollen waren noch nie "sichtbar" hinnüber, sondern die Funktion der Geräte stellte sich nach Reinigung und ggfls. Riemenwechsel wieder ein. Selbst die 600SH läuft  Smile .

Die Andruckrolle gibt es ja als Nachfertigung zu kaufen, 40€ wäre es mir auch wert, aber nur auf Verdacht wollte ich nicht tauschen sondern strukturiert die einzelnen potentiellen Fehlerquellen ausschließen.

Beste Grüße, Bernd

(01.01.2024, 16:26)AnalogJörg schrieb: Hallo Bernd, erst einmal gesundes neues jahr, vieleicht mußt Du die Bandzughebel einstellen,ist ja fast genau so wie bei der Uher RdL.

Hallo Jörg,

danke für den Hinweis, dazu steht ja ausführlich etwas auf Seite 5 & 6 in der Service Anleitung, das werde ich mir nochmal in Ruhe durchlesen.

PS: hat jemand zufällig die im SM auf Seite 2 referenzierte "Montage-, Schmier-, Einstell- und Prüfvorschrift 31099-922" als PDF verfügbar? 
Oder braucht man die nicht unbedingt?

Beste Grüße, Bernd
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#34
Moin Bernd,
die Gummiandruckrolle sollte beim Druck mittels Fingernagel schon etwas nachgeben.
Wichtig ist der Band Andruck der Gummirolle auf die Ton welle, dieser wäre zumindest objektiv sichtbar, wenn die Rolle bei Wiedergabe die Ton welle berührt und dann leicht zurück federt.
Prüfe mal die exakten Einstellwerte der Mechanik, die im Service Manual abgedruckt sind, denn nur wenn diese in der geforderten Toleranz liegen, kann die Maschine das Band sauber transportieren und auf wickeln.
M.f.G.
justus



 Onkyo TX8050; TA2760; Philips N4520;  2x Grundig TS1000; TK19;24;27 ; 2x Pioneer RL1011L; Telefunken M3000;  M3002L;  Uher 4000 Report L; Report 4400; Report Monitor 4200;  Tesla B41; Mikro Seiki DQ44; Heco Victa 601 

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#35
Du hast da mehrere Fehler.
Rechter Motor läuft nicht an und zittert.
Linke Bandzugregelung lässt Motor zum Stillstand kommen. Regelbereich stimmt nicht oder zu wenig Drehmoment. 
Andruckrolle vergiss erstmal. 
Gehe logisch vor und Wechsel die Motorkondensatoren.
Uli ist der Fachmann und hat schon die richtigen Hinweise gegeben.
Besonders gerne repariere ich meine Philips, Braun, Akai und TEAC Geräte Big Grin
Keine Hilfe bei fehlender Rückmeldung
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#36
Guten Morgen Allerseits,

ich habe gestern Abend die Motor-Kondensatoren ausgebaut und vermessen (mit LCR-Meter), beide C liegen mit gemessenen ca. +/- 5% gut in der aufgedruckten Toleranz von 5µF +/-10%, .

Dann habe ich die Kondensatoren aus meiner Schlachtmaschine (Baujahr 1977) vermessen, die sind ebenfalls noch deutlich innerhalb der 10% Toleranz.
Mit diesem C-Paar verhält sich die Maschine genauso was die Schleifenbildung beim "Kaltstart" angeht. Hin- und hergespult habe ich nicht.

Edit (03.01.2023, 17:15) - Ich habe nochmals ein paar Versuche unternommen, folgendes reproduzierbares Verhalten:
Wenn ich innerhalb von < 5 Sekunden nach dem Einschalten auf Start drücke startet der rechte Motor mit Zeitverzögerung und es kommt zum Bandsalat.
Wenn ich hingegen > 5, besser 10 Sekunden nach dem Einschalten warte bevor ich auf Start drücke läuft der Motor mit dem Betätigen der Starttaste sauber los. Huh



@Manfred und @Uli: Ich scheue nicht die überschaubare Investition in neue Kondensatoren (ca. 13€ für das Paar) aber persönlich - und wenn ich an mein E-Technik-Studium und die Vorlesung "Elektrische Maschinen" zurückdenke - habe ich gewisse Zweifel daran dass die Motorkondensatoren die wesentliche Ursache für das Problem der Schlaufenbildung darstellen. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

Messtechnik und ein gewisses Grundverständnis der Elektrotechnik sind vorhanden, ich würde dem Fehler bzw. den Fehlern gerne messtechnisch auf den Grund gehen und nehme entsprechende Tipps nach wie vor gerne entgegen.

Beste Grüße, Bernd

PS: die Andruckrolle ist entsprechend Fingernagelprobe nicht ausgehärtet.

Wenn ich die Kondensatoren bei Heroms bestelle würde ich trotzdem eine neue Andruckrolle im Sinne einer möglichst guten Dauerfestigkeit der Maschine gleich mitbestellen.
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