CD mit Überlänge springt bei den letzten Titeln

[timo]

Hallo,

ich habe vor kurzem eine CD gebraucht gekauft, die eine Spielzeit von über 78 Minuten hat. Ich vermute mal, daß sie etwa 20 Jahre alt ist. Optisch ist der Leseseite keine nennenswerte Beschädigung anzusehen, d.h. es gibt ein paar feine Mini-Kratzer, aber eben die normalen Nutzungsspuren, die erfahrungsgemäß keine Probleme machen.

Die CD wird zunächst völlig problemlos wiedergegeben. In der Mitte des zweitletzten Titels fängt sie allerdings an zu springen, und beim letzten Titel verhakt sie sich komplett und gibt nur noch eine Endlosschleife von wenigen Sekunden wieder. Ich habe es auf zwei HiFi-CD-Playern und an meinem DVD-Laufwerk im Desktop-PC getestet, überall das gleiche. Ein Ausleseversuch per cdparanoia liefert auch etliche Lesefehler.

   

Es ist alles kein Drama, der Verkäufer hat mir schon den Kaufpreis erstattet. Trotzdem staune ich, wie so etwas ohne sichtbare Beschädigungen passieren kann. Auffällig ist ja, daß der Fehler erst am Ende der Spielzeit auftritt. Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht? Kann es sein, daß so etwas durch einen Materialfehler bedingt einfach durch Alterung geschieht?

Gruß,
Timo

[reginald bull]

mglw. kommt der player nicht damit klar, wenn du die möglichkeit hast , teste mal einen anderen.

reginald

[timo]

mglw. kommt der player nicht damit klar, wenn du die möglichkeit hast , teste mal einen anderen.

War auch mein erster Gedanke, aber s.o.:

Ich habe es auf zwei HiFi-CD-Playern und an meinem DVD-Laufwerk im Desktop-PC getestet, überall das gleiche.

Bevor ich etwas reklamiere, versuche ich schon alles, um eigene Fehler auszuschließen.

[reginald bull]

sorry, das habe ich überlesen, dann kommt mir noch in den sinn, da die letzten titel ja aussen liegen, die cd ist da vielleicht " gammelig " vom anfassen.
auch wenn man es nicht sieht.

reginald

[timo]

sorry, das habe ich überlesen,

Kann auch sein, daß ich es erst nachträglich ergänzt habe. Ich weiß es nicht mehr.

dann kommt mir noch in den sinn, da die letzten titel ja aussen liegen, die cd ist da vielleicht  " gammelig " vom anfassen.

Aber die letzten Titel müssten doch innen liegen, oder? Nicht, daß gewisse Experten nicht auch das hinkriegen würden, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie man die CD anfassen müsste, um mit den Fingern an den inneren Datenbereich zu kommen.

[BobbyBrown]

Habe ich schon mehrmals gehabt, wenn Kauf CDs so vollgepackt werden.
Ich lese die CDs dann mit EAC (Exact Audio Copy) am PC aus und brenne
sie dann auf eine CD-R (notfalls CD-R mit Überlänge). Dann laufen die bei mir.
Hat bis jetzt jedesmal funktioniert.

[2245]

Aber die letzten Titel müssten doch innen liegen, oder?

Nein... Auf der CD läuft die Spiralspur von innen nach aussen. Wenn ältere Cd Spieler seit Ewigkeiten dort (hinter 74 Minuten) nichts mehr lesen mussten ist oft die Führungstange dort nicht mehr sauber und es fängt an zu springen. ich wurde erstmal Linse und Führung putzen und die Führung nachschschmieren.

[timo]

Wenn ältere Cd Spieler seit Ewigkeiten dort (hinter 74 Minuten) nichts mehr lesen mussten ist oft die Führungstange dort nicht mehr sauber und es fängt an zu springen. ich wurde erstmal Linse und Führung putzen und die Führung nachschschmieren.

Bei drei verschiedenen CD-Playern, die alle das gleiche Verhalten aufweisen? Kann mir nicht vorstellen, daß es daran liegt.

Zudem habe ich letztens auf einem davon die "Bat Of Of Hell II" gehört, die ebenfalls Überlänge hat (wenn auch etwas weniger). Die funktionierte.

[q-tip]

CDs bis gut 79 Minuten muss jeder CD-Player abspielen können. Standard war zwar 74 Minuten aber unter Ausnutzung aller Toleranzen kommt man dann auf knapp 80 Minuten. Manche gepresste CDs (gebrannte sowieso) gehen da aber noch drüber hinaus und habe eine Länge von 90 oder bis zu 100 Minuten. Aber ob das der CD-Player noch mitmacht ist dann eher Glückssache.

CDs können genauso wie LPs Pressfehler haben, nur dass sie hier eben nicht so schnell auffallen und nicht sichtbar sind. Die Fehlerrate geht dann steil nach oben, je näher man dem Ende kommt. Einige CD-Player kommen damit dann besser klar als andere bzw. "raten" die dann, was wohl auf der CD ist. Da Du auch am PC Probleme hast, die CD auszulesen, bestätigt dies den Verdacht, dass es einfach eine schlecht gepresste CD ist.

Gruß
Robert

[bitbrain2101]

Wenn die CD 20 Jahre alt ist, können da schon Leseprobleme auftreten, ich hatte sowas schon bei wesentlich jüngeren CDs. Es gab ja zuerst nur 650 MB Rohlinge, darauf konnten nur 74 Min CDs kopiert werden. Später kamen dann die 700 MB Rohlinge für 80 Min.

MfG, Tobias

[timo]

Wenn die CD 20 Jahre alt ist, können da schon Leseprobleme auftreten, ich hatte sowas schon bei wesentlich jüngeren CDs. Es gab ja zuerst nur 650 MB Rohlinge, darauf konnten nur 74 Min CDs kopiert werden. Später kamen dann die 700 MB Rohlinge für 80 Min.

Es gab auch 800 MB / 90 Minuten und 900 MB / 100 Minuten (je nach Hersteller m.W. auch teilweise 99 Minuten).

   

OT: Von diesen 800ern habe ich noch ein paar eingeschweißte, die hier seit Ewigkeiten herumliegen. Wenn jemand Interesse hat: Ich bin für Angebote offen, ich brauche sie nicht mehr.

Aber um Missverständnissen vorzubeugen: Bei der CD, um die es hier geht, handelt es sich um eine Original-CD, keine gebrannte.

[2245]

Um welche CD handelt es sich denn? Schon gegoogelt. Bei Pressfehlern sind oft ganze Auflagen betroffen.
Aber wie bereits gesagt bis etwas über 79 Minuten sollten alle CD Player die abspielen, wenn die minimale Spurbreite nicht unterschritten wurde.
Hat die ein CD Logo, einige nicht RedBook konforme kamen wohl auch ohne offizielkles Logo.
Der Spurabstand ist üblich bei 1,6µm, die Überlangen CD sind wohl mit 1,5µm bespielt was immer noch im Toleranzbereich des RedBook Standards liegt.
Bei einem etwas älteren Laser und nicht mehr optimal sauber und geschmierter Führung werden evtl. 1.6µm noch abgespielt und bei 1,5µm steigt er dann am Ende aus.
Die flattert ja aussen auch etwas mehr, in drei Playern unwahrscheinlich aber nicht unmöglich.
Ist es evtl. auch noch eine CD mit Kopierschutz? Die sind ja eh (absichtlich) voller E32 Fehler, da ist es dann oft nicht weit zum Aussetzer... solche CD wurden Anfang der 2000er verkauft und dürften eigentlich kein CD Logo tragen, da nicht RedBook konform.

Ansonsten hat die CD einfach ne Meise...


Hier mal so eine Un- CD  von EMI
   

  Neu Textdokument.txt (Größe: 3.29 KB / Downloads: 6)

[timo]

Hat die ein CD Logo, einige nicht RedBook konforme kamen wohl auch ohne offizielkles Logo.

Ja, als Relief in der Hülle. Wobei ich nicht sicher bin, ob das die Originalhülle ist (vermute aber ja).

Ist es evtl. auch noch eine CD mit Kopierschutz?

Nein, kein Kopierschutz. Sowas kaufe ich nicht.

[luedre]

Da der letzte Titel ganz außen liegt, kann es schon sein dass dort die CD anfängt zu gammeln. ich hatte mal eine Charge da sah man richtig wie vom Außenrad her die CD nach innen "verrottete".
Mit einem guten Ripper auslesen und dann wech damit.

[Adler23]

Aber die letzten Titel müssten doch innen liegen, oder?

Nein, die CD wird von innen nach außen gelesen. Also liegt der erste Track ganz innen und der letzte ganz außen.

Mit dem Kopierschutz wäre ich nicht sooo sicher. Es gab auch CDs auf denen ein vorhandener Kopierschutz nicht vermerkt wurde.

Versuche mal mit EAC auszulesen und zu rippen. Vielleicht ist dies Aktion dann von Erfolg gekrönt.

Darf man fragen um welches Werk es sich bei dir handelt?

[Houseverwalter]

Das Problem hatte ich auch schon einmal, sogar bei einer nagelneuen CD mit 80min Laufzeit. Um der Sache auf den Grund zu gehen habe ich den CD-Player, einen AIWA XC-333, geöffnet. Es lag schlicht und einfach daran, dass die CD nicht 100% Plan läuft und dadurch der Laser am Rand der CD nicht mehr korrekt fokussiert. Meist hört man das sogar, wenn man das Ohr ans Laufwerk hält. Gerade bei einfachen CD-Playern addieren sich dann die Ungenauigkeiten von CD und Laufwerk. Auf meinem SONY CDP-XA50ES läuft diese CD dagegen einwandfrei.