Abriss der letzten Horten-Hauptverwaltung

[timo]

Hat zwar nicht direkt mit Tonband zu tun, aber indirekt schon (denn Horten war ja auch mal Kassettenmarke): Die letzten Verwaltungsgebäude der Kaufhauskette in Düsseldorf-Heerdt, erbaut erst 1989/1990 und schon länger anderweitig genutzt, weichen gerade einem neuen Wohnquartier.

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[Baruse]

Der Horten war für mich als Kind der Nürnberger Südstadt meine zweite Heimat und ich mußte bei diesem Anblick schon ein Tränchen verdrücken..
"Gemma a weng zum Schocken" war in den 70ern und 80ern (vermutlich schon früher) in Nürnberg und Umgebung der Ausdruck, 
um im Horten (ganz früher hieß der "Schocken") ein wenig bummeln zu gehen.
Schön, daß der Name erhalten bleibt

[Kirunavaara]

In diesem Nürnberger Horten war ich vor fast 20 Jahren mal drin und freute mich über allerhand gut erhaltene, alte Kaufhaus-Infrastruktur wie zum Beispiel die frühen Rolltreppen-Modelle, wie es sie auch in der Ludwigshafener "Tortenschachtel" gab. Schade, daß sowas wohl inzwischen fast komplett verschwunden ist. Andererseits, wer geht denn noch in Kaufhäuser?

Viele Grüße,
Martin

[leserpost]

In diesem Nürnberger Horten war ich vor fast 20 Jahren mal drin und freute mich über allerhand gut erhaltene, alte Kaufhaus-Infrastruktur wie zum Beispiel die frühen Rolltreppen-Modelle, wie es sie auch in der Ludwigshafener "Tortenschachtel" gab. Schade, daß sowas wohl inzwischen fast komplett verschwunden ist. Andererseits, wer geht denn noch in Kaufhäuser?

Viele Grüße,
Martin

Am 11. Oktober 1926 wurde mit dem Kaufhaus Schocken - der Nürnberger Aboridgines sagte Schocken dazu! - das erste Kaufhaus in Nürnberg eröffnet. Der Name geht auf die ehemaligen Eigentümer Salman und Simon Schocken zurück. Diese mussten ihren Kaufhauskonzern 1938 zwangsverkaufen, 1939 wurde aus der Schocken AG die Merkur AG und das Kaufhaus in Merkur umbenannt.

Das ursprüngliche Haus von Architekt Erich Mendelsohn wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch einen Neubau ersetzt. 1949 erhielt die Familie Schocken 51 Prozent des Grundkapitals von der Merkur AG zurück, 1953 verkaufte sie ihre Anteile an Helmut Horten. Ab 1975 firmierte das Kaufhaus unter dem Namen Horten. Die Fassade war zu diesem Zeitpunkt längst mit den für Horten-Kaufhäuser typischen „Hortenkacheln“ ausgestattet.

1994 übernahm die Kaufhof AG die Horten-Kette, 2004 wurde das Kaufhaus in Kaufhof umbenannt. Am 16. Juni 2012 schloss die Filiale am Aufseßplatz endgültig ihre Türen. Damit endete eine rund 85-jährige Kaufhaus-Geschichte in der Südstadt. Im Frühjahr 2016 kaufte die Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen Stiftung & Co. KG die leerstehende Immobilie. Im Herbst 2019 wurde sie an die Firma Ten Brinke Group weiterverkauft.

[timo]

Andererseits, wer geht denn noch in Kaufhäuser?

Es kommt drauf an! Ich habe den Eindruck, daß Kaufhof-Filialen immer noch relativ viel Publikum anziehen (wenn auch sicher nicht mehr so viel wie vor 20 Jahren), während bei vielen Karstadt-Häusern der Niedergang schon Ende des letzten Jahrtausends, also lange vor dem Online-Shopping-Boom, begann. Die Karstadt-Filiale in "unserer" Einlaufszone war bis in die frühen 1990er Jahre immer deren zentraler Anlaufpunkt, aber irgendwann hatte man dann dort zunehmend den Eindruck, in einem lustlos geführten, überteuerten Kramsladen zu stehen. Es gab eigentlich nichts, was man nicht irgendwo in der näheren Umgebung besser und preiswerter kaufen konnte, folglich blieben auch die Kunden weg. Das kurze Comeback als Hertie habe ich sogar in noch schlechterer Erinnerung.

Schade ist, daß mit dem Niedergang der Kaufhäuser oft auch die ganze Innenstadt ausgestorben ist.

Horten kannte ich nur sporadisch von der ehemaligen Filiale in Essen, da habe ich keine wirklichen Erinnerungen mehr dran.

[musicus]

In Mainz gibt es noch einen Kaufhof. Ab und an gehen wir da schon noch hin und es ist auch immer ziemlich Betrieb dort. Dasselbe gilt für Wiesbaden, wir sind zwar nicht oft dort, aber immer auch im Kaufhof. Beide Häuser haben z. B. eine sehr gute Auswahl an Küchenzubehör. Dementsprechende Fachgeschäfte gibt es in MZ und WI schon lange nicht mehr.

Grüße
Erhard

[ge666]

...ich bin 1963 in Herten (ehm. Zeche Ewald) in einem "Zechenhaus" geboren und werde "auf Kohle" auch mein Dasein (ehm. Zeche Bergmannsglück) in GE-Hassel in einem "Zechenhaus" beenden. Duch die Kohle hatte Herten "Kohle" und es gab ein Karstadt Haus, welches nach weggang der "Kohle" geschlossen wurde. Horten in Recklinghausen war immer ein Besuch wert und ein Anziehungsmagnet - genauso das dortige Karstadt... die damalige Straßenbahn sorgte für einen schnellen und unkomplizierten Besuch der Kreisstadt und deren grosse Fußgängerzone mit vielen Geschäften. Was Karstadt Herten nicht hatte - konnte man in RE bekommen.

Gruß
Ralf aus GE

[timo]

Horten in Recklinghausen war immer ein Besuch wert und ein Anziehungsmagnet

Hallo Ralf,

hilf mir bitte mal auf die Sprünge, wo war denn in RE Horten? Ich kann mich erinnern (Stand irgendwann 1990er Jahre), daß es außer dem Karstadt noch ein Kaufhaus an dem Platz vor dem Löhrhofcenter gab, in dem ich aber wissentlich nie drin war. War das Horten?

Gruß,
Timo

[ge666]

Horten war im damaligen "Löhrhofcenter" und wurde sehr früh, vermutlich weil Karstadt der größte Konkurrent war, wieder geschlossen.
Recklinghausen, Löhrhof 5 (im Löhrhof-Center, ab 1982 Hanse SB, 1988 geschlossen, Umbau, heute im übrigen Löhrhof-Center aufgegangen), 2012 abgerissen (aus Wiki)
auch meinen damaligen Lieblings-Hifiladen Ecke Herrenstr./Löhrhofstr. gibt es nicht mehr - ist einem Comicladen gewichen...
   

Komme leider nicht mehr auf den Namen des Hifi-Dealers....

[timo]

Komme leider nicht mehr auf den Namen des Hifi-Dealers....

Ich kannte nur Fels, aber die waren woanders. Auch schon längst Geschichte, schade drum.

[ge666]

jepp - Fels am Viehtor - auch eine gute Adresse - damals ;-D