Kenwood KX-76R Aufnahmeproblem mit Type IV
#1
Letzte nacht sollte mein Kenwood KX-76R wieder für mich Radiohören. Als zum Frühstück die Sony Metall-XR in den Rekorder in der Küche wanderte und rechts nichts zu hören war, war mein erster Gedanke: Klar, wieder der doofe Wackelkontakt im Record-Wahlschalter des Verstärkers.

Dann aber der Test: Da wackelte nichts. Ein erneuter Aufnahmeversuch auf der Metall-XR ergab links Aufnahme, rechts war sehr leise was zu hören. Check im nächsten Deck, Aufnahme auf der Kassette geht. Es liegt also nicht am Band oder am Andruckkissen. Type I Kassette ins Kenwood: Aufnahme auf beiden Kanälen. Nächster Schritt: Typ IV Kennungen abgeklebt und siehe da, wenn das Deck eine Typ II im Laufwerk wähnt, funktioniert die Aufnahme auf beiden Kanälen.

Wo jetzt aber suchen? Im Deck gibt es 7 Potis: Rec-Level L/R, Bias L/R, PB-Level L/R, Empfindlichkeit des Quick-Reverse. Bis auf die Schalter, die die Löcher in der Kassette ertasten, sehe ich keine weiteren Stellen, in denen mechanisch Kontakte geschlossen werden.

Edit: Leider gibt es für das 76 kein Manual auf Hifiengine. (Der Vorläufer KX-74R wirkt zumindest von vorne identisch unterscheidet sich aber mindestens im Bezug auf die Synchro-Buchsen und auch die Hauptplatine hat eine  andere Bezeichnung. Die ICs scheinen aber identisch zu sein. )

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#2
Da die ICs identisch sind, würde ich morgen mal die Spannungen an Q603 (TD62504) messen, da dort nach meinem Verständnis die Umschaltung zwischen den Bandsorten geschieht. Bleibt die Frage, wenn dort was nicht stimmt, warum und was kann ich dagegen tun?

niels
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#3
Wie sieht der Tonkopf aus? Ich habe das bei mehreren unterschiedlichen Geräten gehabt, dass bei abgenutzten Tonköpfen Typ I und Typ II noch einwandfrei zu bespielen waren. Während bei Typ IV ein Kanal zu leise und dumpfer war. Das Gerät ließ sich dann entweder nur so einmessen, dass Typ IV stimmte oder die anderen beiden Typen. Bei den „ganz schlimmen“ Köpfen war es nicht mehr möglich Typ IV so einzumessen, dass beide Kanäle stimmten, wenn dann mit Höhenverlust. Bei Grräten mit Einmesscomputer lagen Typ IV Bänder dann immer außerhalb der Toleranz und waren nicht mehr einmessbar, selbst wenn diese so tolerant waren und sogar alte Echtchrombänder einmessen konnten.

LG Tobi
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#4
Der Tonkopf gehört zugegebenermaßen zu den abgenutztesten in diesem Haushalt.
Gegen ein Tonkopfproblem spricht jedoch, dass sich die Metall-Kasstte bespielen lässt, wenn sie dem Deck als Typ II präsentiert wird. Der rechte Kanal ist auch nicht dumpfer, sondern weg.

Ich muss präzisieren: Ich habe eben nochmal eine Versuchsaufnahme gemacht. Die Aufnahme des rechten Kanals auf Position IV auf Typ IV-Band ist erheblich leiser als der linke Kanal. Bei Aufnahme auf Position II (Löcher der Kassette überklebt) auf Typ IV-Band ist laut Pegelanzeige der rechte Kanal sogar eine Spur lauter.

niels
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#5
Die für Typ IV relevanten Spannungen an Q603 scheinen OK.

niels
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#6
Also bei den Geräten, die das bei mir betrifft ist das auch so, dass wenn ich Reineisenband auf Typ I oder Typ II entzerre die Kanalungleichheiten weg sind, dafür passt dann natürlich der BIAS nicht mehr und die Bänder klingen nicht so, wie sie sollten. Ich sag auch nicht, dass es bei dir genau so ist. Es ist nur ein Phänomen, dass mir mindestens bei 3 oder 4 unterschiedlichen Geräten aufgefallen ist. Deshalb war das sie erste Vermutung, die ich hatte.

Aktuell hab ich solche Probleme übrigens mit meinem JVC RC M70, der an der Arbeit steht. Trotz neuer Andruckrolle lassen sich nicht mehr alle Cassetten vernünftig abspielen, ich hab da Fading bei Cassetten, die auf allen anderen Geräten einwandfrei laufen, auch wenn ich an der Tonkopfschraube drehe. Wahrscheinlich ist der Kontakt zum Band nicht mehr bei allen Bändern 100%ig akkurat, wodurch das dann entsteht. Gerade Geräte mit guter Ausstattung (Pausensuchlauf, Programmierfunktionen, usw.) sind da leider sehr oft von betroffen, weil die Köpfe dadurch - auch wenn sie hochwertiger sind - natürlich sehr gelitten haben.

Bei meinem Sharp GF 9000 war das auch so. Die meisten Cassetten ließen sich noch gut abspielen, es gab aber welche, da war einfach keine Stellung des Azimuts korrekt, oder ein Kanal wurde dumpfer wieder gegeben als der Andere. Beim Versuch des Einmessens wurden die Aufnahmen (die schon sehr dumpf klangen) zwar etwas besser, aber so wie eine Reineisencassette laut Datenblatt hätte klingen müssen, tat sie es lang nicht mehr und auch Ferrobänder sind mit diesem Recorder schon längst HiFi gewesen und natürlich hatte ich auch die o.g. Kanalabweichungen bei Typ IV Band. Hatte dann einen neuen Kopf eingesetzt und seit dem macht das Gerät Aufnahmen, die man von einem Radiorecorder nicht erwarten würde.

Ich habe z.B. auch 3 Grundig CF 7500, wovon ich 2 in Gang gesetzt habe. Das dritte hab ich gekauft, weil das Laufwerk bei einem mechanisch im Eimer war. Für eins konnte ich einen neuen Kopf organisieren, aber auch da war es so, dass Typ IV sich nicht mehr einmessen ließ und ein Kanal leiser und dumpfer war, als der Andere, während Typ I und Typ II gingen. Wiedergabe war ok. Bei 2 von 3 Geräten war es aber so, dass auch die Wiedergabe aller Cassetten komplett dumpf war, egal wie man am Kopf drehte. Dabei sahen die Köpfe nicht mal großartig abgenutzt aus. Nachdem ich in das eine Deck einen komplett neuen Kopf eingebaut hatte, war Alles wieder ok. Beim zweiten Gerät musste dann der herhalten, der auf Typ IV nicht mehr richtig aufnimmt, da es nur eine Zweitanlage ist, kann ich damit leben. Ich hätte aber trotzdem gerne einen vernünftigen Kopf für das zweite Gerät. Ich weiß nicht ob da Läppen hilft und wenn wie lang.

Bei mir war das nämlich auch so, dass ich bei der Einen CF 7500 ewig nach einem elektronischen Fehler gesucht hab, weil der Kopf noch nicht so abgenutzt aussah, dementsprechend schätze ich, dass es bei dir genau so sein wird und in der Elektronik Alles ok ist.

LG Tobi
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#7
Danke für deine Antworten. Wahrscheinlich ist es dann wirklich der Tonkopf.

niels
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#8
Hast du die Möglichkeit mit einem Oskar zu messen? Ggf. ist der BIAS auf einem Kanal für Metall nicht mehr korrekt? Hier ein Ausschnitt vom KX-74R, prüfe einfach mal im Bereich von R541/R542 aufwärts:

   
Viele Grüße,

Michael
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#9
Leider bin ich oskarlos.

niels
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#10
Du könntest am Verbindungsstecker zum Tonkopf die Kanäle vertauschen. Sofern es der Tonkopf ist, sollte der Fehler wandern.
Viele Grüße,

Michael
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