Leseempfehlung: Der Einfluss der Beatles auf die Musikproduktion
#1
Hallo zusammen,
Ich möchtet euch auf eine interessante Bachelor Arbeit aufmerksam machen.
Der Einfluss der Beatles auf die Musikproduktion
Die Themen sind meines Erachtens zwar punktuell bekannt und in diversen englischen Publikationen enthalten,
wurden hier aber vom Verfasser methodisch und künstlerisch für deutsches Publikum zusammengefasst.
Sehr viel zum Thema Mikrofonierung, aber auch über Hierachien in britischen Tonstudios, über den extensiven und kreativen Einsatz von Bandmaschinen zur Unterstützung ihrer musikalischen Ansprüche.
Meiner Meinung nach eine gelungene Arbeit und unterhaltsame und allgemeinverständliche Wissensquelle.

Gruß Jan
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#2
Vielen Dank Jan, das ist in der Tat eine wirklich interessante Lektüre. Wird mir das Wochenende versüßen... :-) :-)

Viele Grüße, Rainer
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#3
Auch von mir vielen Dank. Liest sich gut und bringt mir Informationen, die bisher nicht kannte.

Viele Grüße
Wolfgang
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#4
Sehr interessant !!!!

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#5
Also ich persönlich denke ja. Wer in den 60ern mehr Bass wollte/brauchte hat sich gelegentlich einfach die Stones Version geholt.... Smile Cool

https://www.youtube.com/watch?v=CeWjEYhk7Xo


https://www.youtube.com/watch?v=ujPfz9jOUpY

Die Währung war klar. Zwei Beatles Scheiben für eine von Stones.....

VG
Martin
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#6
Herzlichen Dank für diesen Tipp.

Die spannende Frage für mich: Hat jemand die LPs, die noch nicht nachbehandelt wurden im Schrank? Ich habe (leider nur) die 80er Jahre CDs und mich interessiert, was "damals" produziert wurde und nun auch der mono-stereo Vergleich.

niels
Wer bei Stereoaufnahmen kein Gegenspur-Übersprechen haben möchte, sollte Halbspur-Maschinen verwenden.
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#7
Die Stones hatten immer ein Maximum an Bass auf ihren Scheiben. Ich weiß nun nicht wie sie das Aufnahmtechnisch gemacht haben. Ich vermute die Beatles hatten einfach zuviel BBC und zuwenig Decca in ihren Aufnahmen. Man kann ja in den interessanten Bericht nachlesen wie dort herum gedoktort wurde. Mit dem was John Lee Hooker mit seinem Fuß auf dem Parkett getrommelt hat konnte ein George Martin wenig anfangen. Dafür konnte er Orchester Partituren schreiben.

Vom einem schweißgetränkten, stampfenden, pulsieren R&B Sound war keine Band je weiter entfernt als die Beatles. Das obwohl das mit Sicherheit aus der Sicht eines Tonmeisters hervorragende handwerklich einwandfrei gefertigte Aufnahmen waren. Gar keine Frage, aber die Zahlwährung für Stones Scheiben kam ja nicht zufällig auf und war keinesfalls als eine Abwertung der musikalischen Kreativität der Fab Four gedacht.

P.S. Die erste Single die ich von den Stones gehört habe war Jumpin Jack Flash. Der Bass in der Aufnahme hat mich einfach umgehauen. Das kam auch mit einfachster Technik noch gut rüber. Für mich was das damals der Sound der 60ties obwohl von den 60ties damals noch gar nicht so viel gehört hatte. War ja im Grunde nicht meine Generation.

VG
Martin
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#8
Meiner Meinung nach haben die Beatles zwar dann objektiv mehr Bass in ihren Aufnahmen drinnen gehabt. Dennoch das Gefühl bleibt das die dort einfach Null Ahnung von einem richtig geilen R&B Bass Trax hatten. Das lag m.E. nicht unbedingt an den Songs. Eher an der technischen Herangehensweise der BBC und sicher auch eine wenig daran das man einen Paul McCartney nicht bei Motown als Studiobassisten genommen hätte.

https://www.youtube.com/watch?v=KXUJMaYzh6U

https://www.youtube.com/watch?v=uLRiGX3L-kw

VG

Martin
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#9
Die wirklich frühen Stones Aufnahmen sind auch bassschwach. Mich hat damals die Single "Honky Tonk Woman" für die Stones begeistert.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
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#10
...wirklich viele frühe Aufnahmen lagen m.E. bei den Stones - Die Rolling Stones nahmen ihre Version am 17. Januar 1964 für ihre erste EP You Better Move on (Decca DFE 8560) auf - nun sicher nicht vor "Money"..... Wink

VG
Martin
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#11
Hallo!

Auch von meiner Seite ganz herzlichen Dank für den Hinweis auf den Fund. Es ist wirklich erstaunlich mit wieviel Energie und Einfallsreichtum die damaligen Limitierungen überwunden bzw. an die Grenze des damals technisch machbaren gebracht wurden.

Unabhängig davon beeindruckt mich klanglich aus den 60er Jahren nichts. Bin auch kein großer Beatles oder Stones Fan. Meine Zählung beginnt da erst bei Pink Floyd und Dark Side of the Moon, also Anfang der 70er, aber das wäre ein anderer Thread.

Viele Grüße
Linus
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#12
Der Gedanke zu #5 - bzw. ein paar Jahre später #8 - kam ja auch nicht aufgrund musikalischer Vorlieben sondern war bezogen auf den Bericht wonach in den Aufnahmen der Beatles der Wunsch nach mehr Bass realisiert werden sollte.

Der Sound der Beatles war eben Merseybeat und nicht R&B Motown, Stax und Consorten. Das ist m.E. Fakt und hat nichts mit Vorlieben zur Musik zu tun. Die Stones hatten von Anfang an mehr "Druck" in ihren Aufnahmen weshalb sie dem geneigten PräRock Publikum auch gefälliger ins Ohr gingen als die Beatles. Deshalb die 2zu1 Währung. Wie man in dem Bericht sehen kann haben sie bei der BBC technisch aus dem Vollen geschöpft und mit Kanonen auf Spatzen geschossen und haben trotzdem nie im Entferntesten das Niveau erreicht das in Amerika möglich war. Deshalb haben die Stones dann auch nicht mehr in England sondern in Amerika in Chicago aufgenommen. Einfach mal da reinhören.

https://www.youtube.com/watch?v=rQQUFW_yfCg

Sowas war bei der BBC halt nicht möglich! Auch in den 60s spielte der Sound eine Rolle. Nicht nur ab den 70s. Und natürlich hat man auch in den 60s überlegt wo man aufnimmt und wo man welchen Sound bekommt. Die Beatles hingen eben bis ans Ende ihrer Tage in britischen Aufnahme Studios ab. Das limitierte m.E. die Wirkung zumindest eines Teil ihrer Songs. Für Merseybeat, Folk und Pop war die BBC sicher ein gutes Pflaster.

Ich meine Keith Richards hat einmal erzählt das es auch nicht sonderlich schwierig war in Amerika diese Aufnahmen zu bekommen. Die hatten das einfach drauf!

Mit dem was dort geschrieben steht und was die BBC damals gemacht hat wird damals wie heute keinen Rock Musik Fan hinterm Ofen vorlocken.

VG
Martin
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#13
Interessant wäre es zu klären was genau dieses Regent Sound Studio 4 Denmark St, London so anders als die BBC gemacht hat. Immerhin haben die Stones bis 1964 dort ebenfalls recht gute Aufnahmen hin bekommen. Die Technik dort war auf jeden Fall weit unterhalb der BBC angesiedelt. Technik ist also offensichtlich nicht alles beim aufnehmen.

Um nun zurück auf den Titel zu kommen meine ich des sich der Einfluß der Beatles auf die Musilproduktionen der anderen in Grenzen gehalten hat. Maximal konnte man von Ihnen lernen wie es die Millionäre gemacht haben.

VG
Martin
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#14
(12.12.2021, 11:16)niels schrieb: Die spannende Frage für mich: Hat jemand die LPs, die noch nicht nachbehandelt wurden im Schrank? Ich habe (leider nur) die 80er Jahre CDs und mich interessiert, was "damals" produziert wurde und nun auch der mono-stereo Vergleich.

Hallo Niels,

die Rubber Soul LP habe ich m.E. als "nicht remasterte"  Stereo-Version aus den 1970er Jahren.
Ist zwar eine italienische Pressung aber zum Vergleich mit den auf allen Musikportalen vorhandenen neu gemischten Versionen sollte die taugen.
Bin aber erst Ende Januar wieder am Plattenschrank, melde dich am besten dann noch mal bei mir wenn noch Interesse besteht...

Gruß, Jan
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#15
Ich hab´ die blaue Box mit der kompletten Sammlung der Beatles. Sind, glaub ich, 11 Scheiben. Wahrscheinlich aus Beginn der 80er Jahre. Sollten auch nicht remasterd sein. Sind niederländische Pressungen.

Manni
2 Dreher und ca. 38 Tonbandgeräte an drei Anlagen ............  Rolleyes
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#16
Ich hab die RUBBER SOUL als englische Pressung von 1965.
Der Sound ist für meine Ohren rund und frisch.
Neuere Pressungen aus den 70ern klingen für meine Ohren bereits etwas matter.

In etwa so, wenn ich eine Tonbandkopie herstelle.
Die Unterschiede sind gering, aber man hört sie.


Grüße, Frank
Hau wech, den Schiet - aber sech mir, wohin


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#17
Gut erhaltene, frühe Beatles Pressungen aus den 60ern zu bekommen ist leider sehr kostspielig. In allen belangen empfehlen kann man die Beatles in Mono LP-Box, die vor ein paar Jahren erschienen ist. Alle gemastert von den Original Bändern unter Berücksichtigung der Notizen der damaligen Sound Engineers. Bzw. war die Box bis vor einiger Zeit eine Empfehlung, inzwischen ist die auch richtig teuer geworden...
Mit den blauen BC13 Boxen macht man auch meist nicht viel verkehrt, wenn diese nicht nach ca. Mitte der 80er gepresst wurden. Die späteren kommen von einem eher schlechten, digitalen Master. Aber die blauen Boxen sind halt Stereo, was besonders bei den frühen Alben eigentlich Blödsinn ist.

Gruß
Robert
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