Ich hatte ein paar Bänder mit Gelb-Weiß und hatte da auch nichts zu gefunden. Und auf dem Band hatte schon jemand was Anderes aufgenommen, weshalb man es durch die Aufnahmegeschwindigkeit auch nicht erraten konnte...
ich habe die bislang gesicherten Vorspannband-Erkenntnisse einmal in einer Tabelle zusammengefasst:
Erstaunlich ist, dass in den 50er Jahren noch ganz anders gearbeitet wurde und 1958 die Studiokennfarben aus der DIN 45512 verschwanden, bei der IRT jedoch erst 1987 auftauchten?
Und "ungefärbt" bei Alt-76= transparent?
Woher kommt die oft kolportierte Definition grau = 9,53 cm/s?
Und die Definition der Dreifarbbänder für Timecode?
Orange habe ich nie gesehen, außer vielleicht einem recht hellen rot bei den Ende-60er-Heimbändern. Vielleicht wollte man da eine Abgrenzung zum 38er rot schaffen?
danke.
die Vorspannband-Erwähnungen in dem oder in den Dickreiter(n) kenne ich natürlich ebenso wie die Tabelle 43 in den vierten Zeitschichten oder div. Erwähnungen im Internet, wie z.B. bei https://www.studerundrevox.de/info-wisse...ufbaender/ .
Jedoch finde ich in den eigentlichen DIN-/IRT-Quellunterlagen z.B. die Angaben zu den grauen 9,5ern nicht. Auch hat grau-weiß bislang offenbar kaum jemand je erblickt.
Deshalb eben die (im Sinne von Aufklärung unketzerisch gemeinte) Frage, woher die Angaben stammen könnten.
Mir ist die geringe Relevanz der Thematik aber durchaus bewusst.
24.01.2023, 22:22 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.01.2023, 22:24 von kesselsweier.)
Hallo Arno,
danke! Tja...kaum sprach ich's aus, kommen alle als graue Mauritius angenommene Vorspannbänder aus der Versenkung. Verblichenes weiß-schwarz wird es ja nicht sein.
Hast Du eine institutionelle Primärquelle zur adäquaten Verwendung?
eine institutionelle Quelle kann ich dir nicht bieten, allerdings weiß ich aus verlässlicher Quelle das dieses Band beim Rundfunk auf den Reporter Maschinen Gelaufen ist, wo anders hätte dies keinen Sinn gemacht. Normalerweise haben die Report und die Nagras eigentlich mit 19cm/s geschafft, aber in seltenen Fällen(wenn es länger gehen musste) ging es eben nur mit 9,5. Deshalb ist dieses Band auch heute eher selten anzutreffen.
die Verwendung dessen mag ich ja gar nicht anzweifeln und habe sie bislang ebenda verortet.
Jedoch "muss" dies doch irgendwo initial definiert worden sein.
Gab es vor der 1987er Erstauflage der IRT 3/9 vielleicht ARD-Pflichtenhefte (wobei ich mir nicht sicher bin, ob die IRT TR mit denen nicht identisch sind) zu diesem Thema?
Vermutlich können wir niemanden mehr dazu befragen.
Bedenke bitte, daß die Festlegungen des IRT noch lange keine Normen darstellen, obwohl die dort Tätigen häufig in entsprechenden Normenausschüssen zu finden waren. Das waren betriebliche Festlegungen, die sich aus dem Ablauf in der Senderbetriebstechnik ergaben.
Auch das zwingende Festhalten an der Regel war verständlich.
Die Aufnahme in die Rundfunktechnik-Bibel des Herrn Dickreiter genügt da völlig (s. Peter Ruhrberg #53).
Wenn jemand einem ARD-Sender einen Magnetbandtonträger verkaufen wollte, hatte er den richtig zu konfektionieren. Sonst bestand keinerlei Interesse an dem Band. Ich weiß, wovon ich schreibe.
Magnettonmanni schrieb:hier willst Du etwas zu genau wissen.
Oh, ich hoffe, das ist nicht ehrenrührig? Deswegen habe ich oben versucht, die Wichtigkeit zu relativieren...
Es hätte ja sein können, das jemand das Zustandekommen kennt.
Magnettonmanni schrieb:Bedenke bitte, daß die Festlegungen des IRT noch lange keine Normen darstellen, obwohl die dort Tätigen häufig in entsprechenden Normenausschüssen zu finden waren. Das waren betriebliche Festlegungen, die sich aus dem Ablauf in der Senderbetriebstechnik ergaben.
In der Tat keine Norm, deswegen nennt es sich ja auch "technische Richtlinie". Erstaunlicherweise Erstausgabe 1987. Wahrscheinlich wurde ja viele Jahre zuvor bereits "so" in den Rundfunkstudios gearbeitet.
Interessant wären für mich auch die Farben der 60er gewesen.
Magnettonmanni schrieb:Auch das zwingende Festhalten an der Regel war verständlich.
Klar, dafür ist eine Richtlinie ja da.
Magnettonmanni schrieb:Die Aufnahme in die Rundfunktechnik-Bibel des Herrn Dickreiter genügt da völlig (s. Peter Ruhrberg #53).
Ok, danke. Mir war vielleicht nicht bewusst, welchen Stellenwert bzw. welche Reichweite seine Bücher hatten.
Letztendlich war dies hier ja nur ein Versuch, einen Extrakt aus den offiziellen Institutsunterlagen dem geneigten Forum zur Verfügung zu stellen und via Schwarmwissen zu vervollständigen.
Gestern, 19:55 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 23:44 von Dilbert.)
Hallo
eine gelungene Zusammenstellung. Müsste man beim Heimtonband aber nicht noch das "grüne" Vorspannband hinzufügen, bzw. "grünes" Vorspannband für Seite 1 und "rotes" Vorspannband für Seite 2? Zumindest waren meine Bänder immer so vorkonfektioniert.
Grüße
Frank
PS: Habe mir die Tabelle noch mal genauer angesehen, OK, wer lesen kann ist klar im Vorteil, da ist ja schon eine Zeile für "Heimtonband" und "Vorspannband" "grün", also meine Anmerkung völlig daneben.....aber hmmm, ist dann nicht "rot" sowohl Endband als auch Vorspannband "rot" und "grün" dann auch als Endband für die "2te Seite" bei 1/4-Spur-Bänder?
Zu Deinen Eintragungen in der Spalte TGL: Es gab zwar keine direkte Norm, aber es war beim DDR- Rundfunk üblich, Zwischen- und Endbänder immer als "Weißband" auszuführen. Das war seit der Zeit der 78er Geschwindigkeit üblich und hatte sich eingebürgert, zumindest bei den älteren Technikern.
Leider kann ich nicht sagen, ob das bis zur Wende so gehandhabt wurde. Mitte der 80er Jahre wurde ja das ORWO Typ106 als Standard- Studioband eingeführt, welches eine sehr hellgraue Rückseite hat. Da beim DDR- Rundfunk die Internationale Schichtlage üblich war, konnte man den Übergang nicht mehr so deutlich sehen. Da wäre Gelbband besser gewesen. Ich kann mich aber wirklich nicht erinnern, das dieses als Zwischenband verwendet worden wäre.
Vor 5 Stunden(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Vor 5 Stunden von kesselsweier.)
Dilbert schrieb: .....aber hmmm, ist dann nicht "rot" sowohl Endband als auch Vorspannband "rot" und "grün" dann auch als Endband für die "2te Seite" bei 1/4-Spur-Bänder?
Hallo Frank,
danke.
Schwierig...wie soll man das bei umzudrehenden Spulen (1/4-Spur oder 1/2-Spur momo) lösen? Vor allem, wenn der gleiche Band- und Vorspannbandtyp ja auch bei Halbspur Stereo oder bei Vollspur genutzt werden könnte...
Schöne Grüße
Frank
GDR 22 schrieb:Zu Deinen Eintragungen in der Spalte TGL: Es gab zwar keine direkte Norm, aber es war beim DDR- Rundfunk üblich, Zwischen- und Endbänder immer als "Weißband" auszuführen. Das war seit der Zeit der 78er Geschwindigkeit üblich und hatte sich eingebürgert, zumindest bei den älteren Technikern.
Leider kann ich nicht sagen, ob das bis zur Wende so gehandhabt wurde. Mitte der 80er Jahre wurde ja das ORWO Typ106 als Standard- Studioband eingeführt, welches eine sehr hellgraue Rückseite hat. Da beim DDR- Rundfunk die Internationale Schichtlage üblich war, konnte man den Übergang nicht mehr so deutlich sehen. Da wäre Gelbband besser gewesen. Ich kann mich aber wirklich nicht erinnern, das dieses als Zwischenband verwendet worden wäre.
Hallo Rainer,
danke für die Blumen.
Prima, Zwischen- und Endbandfarbe trage ich als "inoffiziell" ein.
Jedoch waren dann an einem 76er Mono-Band beide Enden weiß?
Die TGL (wofür steht die Abkürzung eigentlich?), welche wir hier kennen, ist ja von Mai '88. Gab es auch eine ältere?
Die TGL war in der DDR sowas wie die DIN in der Bundesrepublik, teilweise sogar mit identischem Inhalt (nämlich dort, wo sie mal aus einer DIN hervor ging).
Die Abkürzung selbst bedeutet: "Technische Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen.
Für unsere Vorspannbänder gab es gewiss auch eine ältere TGL, auch wenn sie mir nicht bekannt ist. Ich bin aber unheimlich froh, daß der Peter die TGL von 1988 ausgegraben und zur Verfügung gestellt hatte.