Saba 220 SH es rappelt in der Kiste Abhilfe?
#1
Hallo zusammen,

Zu dieser Geräteserie findet man ja kaum etwas. Deshalb möchte ich mein 220 SH mit seinen Problemchen mal vorstellen.
Das Gerät ist von 1964 und kann 18cm Spulen in Halbspur Stereo lesen und schreiben.  Also irgendwie ein Pendat zu Uhers erstem Royal, wobei Saba bis auf die Eingangsstufen (Rauscharme AC-Transistoren) noch voll auf Röhrentechnik setzte. Siehe auch: https://www.radiomuseum.org/r/saba_sabaf..._sh_1.html
Nachdem ich drei von 5 Riemen gewechselt hatte (einer war gerissen, zwei weitere porös) legte die Saba auch gleich los. Meine Testband gab sie einwandfrei wieder über die Einbaulautsprecher. Auch vor- und rückspulen geht. (Aufnahme noch nicht getestet).
Was mich aber stört ist der "rappelnde" Lauf. Sie rappelt schon im "Leerlauf", also ohne gedrückte Laufwerktaste. Das haben die alten Sabas wohl öfter. Nur wie kann ich das verbessern ohne allzu grossen Aufwand zu treiben?
Ich muss zugeben, ich bin feinmechanisch nicht allzu erfahren und bin froh, die neuen Riemen draufbekommen zu haben.
Die elektronische Überholung ist eher mein Ding (beonders Röhrentechnik), aber das wollte ich erst im nächsten Schritt anpacken.

Also, Frage ans Forum: wie kann ich der Mechanik ohne allzugroßen Aufwand auf die Sprünge helfen?

Grüße
Frank

Hier Bilder:
[Bild: 42592643mf.jpg]

[Bild: 42592742ds.jpg]

[Bild: 42592743mz.jpg]
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#2
Moin Frank,

wenn ich es richtig sehe, sitzen alle drei Riemen auf der Motorachse. Da würde ich probeweise immer jeweils nur einen Riemen laufen lassen um das Rappeln einzugrenzen. Ursachen dafür könnten Lager zu viel Spiel sein, aber auch nicht ganz rund oder geschmeidig laufende Riemen. 

Dann fällt mir noch das Zwischenrad direkt am linken Teller auf. Es liegt so dicht an der Metallrolle, als ob es schon im Leerlauf Andruck haben könnte. Bei der entfernt ähnlichen Mechanik der Grundig T-40er Serie kommt es da auf mm an, damit Ruhe herrscht. Daher würde ich prüfen, ob beim Drücken der Rückspultaste alles was damit betätigt wird auch leichtgängig ist. 

Ansonsten: Ein schönes Gerät, wenn ich mich richtig erinnere sogar von Graf Goertz designed (wie auch das TK 125).

Grüße,

Bernd
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#3
(09.12.2021, 09:39)Stereo_Record schrieb: Ansonsten: Ein schönes Gerät, wenn ich mich richtig erinnere sogar von Graf Goertz designed (wie auch das TK 125).

Grüße,

Bernd

o.k. das wusste ich nicht. Habe mich schon immer gefragt wie man links und rechts vorne dazu kommt Instrumente wie in einem Auto zu designen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_Graf_von_Goertz

VG
Martin
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#4
@ Bernd: erstmal danke für deine vielleicht zielführenden Hinweise!
Ich werde das morgen mal untersuchen und zunächst die drei in Frage kommenden Riemen entfernen und dann nach und wieder auflegen. Ich hoffe, ich kann dann die Haupt-Geräuschquelle irgendwie eingrenzen.
Das Zwischenrad direkt am linken Teller werde ich mir morgen auch mal genau ansehen bzw. testen, ob es da unerwünschte Berührungen gibt.
Ich melde mich dann morgen wieder.

Noch ne Frage: mit welchem Werkzeug bekommt man diese "Sprengringe" von den Rollen gut ab? Ich habe da eigentlich nichts passendes da und es erschein mir sinnvoll, da mal etwas anzuschaffen. Sicher ist da eine leichte Ölung der Achsen nicht verkehrt.

@Martin: danke für den Link zum Designer des Gerätes. Dann habe ich ja quasi den BMW der Tonbandgeräte hier, zumindest vom Design her (lach...)

Grüße
Frank
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#5
Betr. Werkzeug Wellensicherungsringe (Sprengringe): Guckst Du hier.

Gruß
Wenni
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#6
Hallo,

ich habe jetzt zunächst mal die 3 Riemen wieder abgenommen, so dass der Motor alleine läuft. Da ist schon ein gewisses leicht störendes Grundgeräusch zu hören. Schon der Motor braucht ganz offensichtlich eine Wartung/Schmierung. Sicher hat der seit 1964 kein neues Fett gesehen. Ich muss jetzt überlegen, wie ich da drankomme und welches Mittel ich nehme.
Dann habe ich nacheinander immer einen Riemen mehr aufgelegt. Es wurde immer ein klein wenig lauter. Ich denke, alle Rollenlager brauchen eine leichte Schmierung. Dazu muss ich wohl die Sprengringe abbauen. Die von Hannoholgi empfohlene Zange von Knipex habe ich mir jetzt bestellt. Ich denke die Anschaffung lohnt sich, wenn man noch öfters mit diesen Sprengringen zu tun hat. Danke für den Link, Wenni!

Das von Bernd bemerkte Zwischenrad direkt am linken Teller hat tatsächlich nur einen geringen Abstand, ca. 1 mm, aber es bewegt sich beim normalen Lauf nicht mit. Ich denke, das ist so ok.

Was mir noch positiv aufgefallen ist: die große Schwungscheibe mit Capstanwelle läuft geräuschlos sicher 4 Minuten nach. Das Lager scheint also noch sehr gut intakt. Sollte man auch hier versuchen zu ölen/fetten?
Auch hier wird das Problem sein, ohne größere Ausbaumassnahmen dranzukommen an das Lager.
Ein Sprühöl anzuwenden ist sicher kontraproduktiv, oder?

Grüße
Frank


Was mir positiv aufgefallen ist:
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#7
Die Capstanwelle läuft normalerweise in einem Gleitlager und braucht ein spezieles Sinterlageröl.

Eine Motorschmierung wird auch bei der kleineren Maschine empfohlen.

https://www.bandmaschinenseite.de/tonban...-tk-125-s/

Ich bin ehrlich. Ich würde den mal eine Zeit lang in gutes Motoröl einlagern und danach gut abtropfen lassen.

VG

Martin
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