Grundig RR CD 3720 DEC tragbarer Radiorekorder (Radio, CD, USB)
#1
Hallo zusammen,

das besagte Gerät habe ich mir 2015 für die Schule gekauft und bisher nur Englisch-Unterrichts-Material darauf abgespielt. Unsere Schule hat die Geräte auch, und ich wusste, dass die laut genug sind für eine große, volle Klasse. Die anderen Features habe ich so als nette Dreingabe betrachtet.

Gestern habe ich das schöne Stück (ich habe es in "Kastanie", würde das eher als Aubergine bezeichen) einmal mit nach Hause genommen.

Ich bin ziemlich überrascht, was das alles kann. Ich hatte bereits Soundfiles von USB-Sticks, CDs und SD-Karten  abgespielt, aber noch nie das Kassettengerät benutzt.
Ein Blick ins Innere brachte die erste Überraschung: der Löschkopf wird angeschwenkt und steht nicht fest! Gute Idee, denn beim Abspielen minimiert das den Abrieb, sowohl für das Band, als auch für den Löschkopf. Andererseits wohl auch eine Schwachstelle, die kaputt gehen kann !?

Dann habe ich eine Kassette hineingesteckt und getestet. Das Gerät nimmt alles auf, was man abspielt, sämtliche Medien inklusive Radio. Zusätzlich startet im CD/USB/SD Modus automatisch das Medium den ersten Track, wenn ich die Aufnahmetaste drücke. Das heißt also, ich kann mir auf dem Rechner einen Mix vorbereiten und dann auf die Kassette überspielen.
Wie man einen bestimmten Song einzeln aufnimmt weiß ich noch nicht, ich weiß nicht wo die Betriebsanleitung hin ist, habe gerade keine Lust zu suchen.

Die Aufnahmen sind insofern gut, dass ich auf dem Gerät selbst erst einmal kaum einen Unterschied zwischen Quelle und Aufnahme höre.

Fazit: Obwohl ich gar kein Fan dieser Geräte bin und das aus ganz pragmatischen Gründen angeschafft habe, bin ich angenehm überrascht was es alles leistet. Ich habe damals gebraucht, fast wie neu, um die 80 Euro dafür bezahlt. Mittlerweile hat es 7 Jahre in einer Gesamtschule überlebt, obwohl einige Kolleg/innen es auch mitbenutzen. Allerdings hat es bisher keinen heftigen Kassettenbetrieb erlebt.

Die positiven Kritiken bei Amazon kann ich bestätigen, das Gerät hat einen satten Sound und klingt nicht so blechern wie andere Geräte der Art.

Gruß Laura

   
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#2
(26.03.2022, 18:21)Alrunia schrieb: Ein Blick ins Innere brachte die erste Überraschung: der Löschkopf wird angeschwenkt und steht nicht fest! Gute Idee, denn beim Abspielen minimiert das den Abrieb, sowohl für das Band, als auch für den Löschkopf. Andererseits wohl auch eine Schwachstelle, die kaputt gehen kann !?

Hallo Laura,
der Löschkopf besteht vermutlich aus einem Permanent-Magneten. Der löscht zwar auch irgendwie das Band, soll aber, wenn ich es richtig behalten habe, auch zu höherem Rauschen führen. Insofern ist das Wegklappen nötig, weil sonst jedes Band immer gelöscht würde und man gar nichts wiedergeben könnte. Bis der Magnet abgeschliffen ist, wird es wohl seine Weile dauern. Der Rest ist bis dahin auch in die ewigen Jagdgründe geritten - Aubergine hin oder her. 

In meiner Schulzeit machten die Englisch-Lehrer keinen Gebrauch von diesem neumodischen Schnickschnack. Selbst im Musik-Unterricht wurde die vorhandene und spielbereite Hifi-Anlage nur selten genutzt. Nur eine kleine, hutzelige, alte Nonne (falls du weißt, wie Julius Cäsar in den Asterix-Comics gezeichnet ist, weißt du auch, wie die Nonne aussah) hatte einen Grundig-Kassettenrekorder wie diesen hier. Der reichte allerdings nicht für das Klassenzimmer und aufgrund des komplett aufgerissenen Lautstärke-Reglers klangen die Kassetten wie Megaphon-Durchsagen... gruselig... Diese Erinnerungen reichen gar nicht so sehr in die tiefe Vergangenheit zurück - ich habe '95 Abi gemacht und die Nonne hat mich in der Zeit von '98-'90 in Englisch unterwiesen... Was wohl aus ihrem Rekorder geworden ist?  Angel
Liebe Grüße
Thomas
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#3
(27.03.2022, 00:20)Darwin schrieb: In meiner Schulzeit machten die Englisch-Lehrer keinen Gebrauch von diesem neumodischen Schnickschnack.

Krass, aber ich kenne das auch, obwohl eine (damals) jüngere Lehrerin öfter mit uns ins Sprachlabor ging und auch den Videorekorder einsetzte. Ich glaube sie hat auch einmal den Schulplattenspieler (Dual) mit gebracht. Sie hat gerne auch mal Songtexte mit uns besprochen.

Ich selbst gehe mittlerweile mit einem Laptop online und nutze den digitalen Unterrichtsmanager des Schulbuchverlages. Der zeigt mir die Buchseiten an und ringsum ausdruckbare Arbeitsblätter, Soundfiles und Videoclips. Über den Beamer und die dazugehörigen Aktivboxen, anschließbar direkt an der Wand hinter dem Pult, kann ich die Sachen verwenden. Das mache ich nicht permanent, aber ich nutze es immer häufiger. Und ich war 1995 schon im Referendariat. Aber vermutlich spielt meine Technikaffinität da eine Rolle, sonst wäre ich ja nicht hier gelandet Big Grin

Den alten Grundigrekorder kenne ich auch noch, hatte aber nie einen. Hatte der nicht den Spitznamen Bärentatze?

LG
Laura
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#4
Ich kann diesen Dingern leider nix abgewinnen. Auch wenn sie sehr multifunktional sind ist das Cassettendeck leider nicht ernsthaft zu gebrauchen. Wie schon weiter oben beschrieben ist der Löschkopf ein Permanentmagnet, der dafür weg geklappt wird, die Cassette nicht zu löschen, wenn man sie abspielen will. Der Magnet strahlt aber trotzdem und so findet bei jedem Abspielen (vor Allem bei Ferro Bändern, die weniger Löschstrom brauchen, als Chrom/FeCo und Reineisenbänder) eine Teillöschung statt, die die Qualität der Aufnahme schon beim ersten Abspielen verschlechtert. Der Gleichlauf ist so schlecht, dass man damit eigentlich kaum erträglich Musik abspielen kann, für Sprache reichts vielleicht noch und ja, das Rauschen erhöht sich durch den Permanentmagneten drastisch. Die Aufnahme an sich kann relativ gut werden, der Noise Floor hört sich aber an wie ein Wüstensturm und ist richtig unangenehm. Im Vergleich zu einem guten HiFi Cassettendeck sind die Aufnahmen mit so einem Gerät komplett unbrauchbar und da diese Dinger leider weit verbreitet waren hat die Cassette auch ihren schlechten Ruf. Selbst eine einfache Superferro Cassette erreicht in einem einfachen aber guten Recorder einen Dynamikumfang von über 50 dB. Da ist auch schon das nächste Problem: So ein Gerät kann nur Ferrobänder bespielen, aber keine Typ II und Typ IV Cassetten. Die werden nicht nur nicht richtig gelöscht sondern erreichen damit dann auch keinen anständigen Sound. Wenn du damit also für den Unterricht Cassetten als Lehrmittel einsetzen willst und die Aufnahmefunktion nicht brauchst, deine Aufnahmen aber pflegen möchtest würde ich dir raten, den Magneten einfach zu entfernen. Das macht dann den Klang des Laufwerks nicht besser, aber immerhin werden die Bänder nicht mehr teilgelöscht.

Der alte CR 486 ist schon ein relativ gutes Gerät. Er hat einen elektrischen Löschkopf, der die Aufnahmen erhält, kann in Stereo aufnehmen und an einem externen Verstärker auch wiedergeben, hat über seinen eingebauten Mono Lautsprecher keinen schlechten Klang und eine Chromumschaltung und für Aufnahme noch Handaussteuerung... Der Gleichlauf ist relativ gut, sodass es für die allermeiste Musik ausreichend ist und es ist zwar kein HiFi aber kurz davor welches zu sein...
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