Vergleichbarkeit der Einmessung z. B. einer Studer A807
#1
Hallo zusammen,

"neuere" Bandmaschinen wie z. B. die Studer A807 verwenden ja zur Einmessung keine Trimmer mehr. Statt dessen werden die Werte digital eingestellt. Dies hat bekanntlich den Vorteil, dass man sich die Werte aufschreiben kann und auch schnell zu einer anderen Einmessung wechseln kann, indem man sich für jeden Bandtyp, den man einmal eingemessen hat, die Werte notiert.

Ich frage mich nun, wie übertragbar diese Werte eigentlich auf andere Geräte gleichen Typs ist. Mir ist klar, dass das nicht hundertprozentig passen wird. Wenn das so wäre, bräuchte man ja keine Einmessung und Studer hätte einfach Listen mit vielen Bandtypen veröffentlichen können. Aber mich interessiert, wie groß die Abweichung ist. Wenn das grob passt, könnte man ja ein paar Werte sammeln für solche Fälle, wo man z. B. eine Spule mit einem Bandtyp hat, dem man sonst nicht nutzt, weshalb eine komplette Einmessung nicht lohnen würde, vor allem, wenn man das machen lassen muss. Vielleicht würden in so einem Fall die Einmessdaten von einem anderen Gerät oder aus einer "Durchschnittsliste" ein besseres Aufnahmeergebnis hervorbringen als einfach die eingestellte Einmessung zu verwenden? Und man braucht die Werte ja nicht zu speichern. Nach dem Aus- und wieder An-Schalten wären die alten Einmessdaten wieder da.

Wurden solche Vergleiche schon mal irgendwo gemacht oder ist das auf Grund von Bauteilestreuung o. ä. eh ziemlich sinnlos?

Gruß
Robert
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#2
Ich kann da keinen großen Unterschied zur händischen Einmessung sehen:
https://www.klangkonzept.ch/wp-content/u...messen.pdf
Gerhard
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#3
(30.11.2021, 20:20)q-tip schrieb: weshalb eine komplette Einmessung nicht lohnen würde, vor allem, wenn man das machen lassen muss.

Mit dieser Technik wird die zitierte Bewertung eigentlich auch obsolet.
Damit ist es doch möglich, daß ein Software-Algorithmus in "null-komma-nix" mal eben das Gerät auf den Bandtyp einmißt, sofern man nur ein paar Meter dafür übrig hat.
Man muß weder was davon verstehen, noch darin geübt sein.
Sicher ist ein Großteil des Sinns auch der, Toleranzen aufzufangen, aber das spielt dann auch keine Rolle mehr für den Nutzen. Wenn man jedes Gerät binnen < 1 Minute automatisch auf ein beliebiges Band eingemessen bekommt, braucht man keine Übertragbarkeit der Daten auf andere Geräte mehr. Außerdem fängt man damit Alterungseffekte auf.

Ob das in verfügbaren Geräte so gelöst ist, steht auf einem anderen Blatt.

MfG Kai
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#4
So war's in meinem B215 bereits vor 30 Jahren...

Grüße
Erhard
Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es trotzdem. Karl Valentin
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#5
Ganz so einfach lassen sich die Daten von einer in die andere Maschine nicht übertragen, da der Abnutzungszustand und auch die Trennspur der jeweiligen Tonköpfe eine große Rolle spielen. Das ist ja unter anderem auch der Grund, warum man eine Maschine auch Wiedergabeseitig nach vielen Kilometern Bandabspielen, mal wieder neu einmessen sollte.

Gruß
Dominik
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#6
(30.11.2021, 20:50)Sonicman schrieb: Ich kann da keinen großen Unterschied zur händischen Einmessung sehen:
https://www.klangkonzept.ch/wp-content/u...messen.pdf
Gerhard

Der Unterschied bzw. Vorteil ist, dass man eben nicht an einem Trimmer dreht (bis auf wenige Ausnahmen wie die Einstellung der VU-Meter), sondern am Display einen Wert zwischen 0 und 255 eingibt. Wenn ich weiß, dass der jeweilige Wert für das Gerät bei Bandtyp A 74 sein muss und bei Typ B 53, dann kann ich, wenn mir alle Werte bekannt sind, diese direkt einstellen und so schnell zwischen den Einmessungen wechseln. Einen Trimmer ohne Messinstrument wieder auf exakt die selbe Position zu stellen halte ich dagegen für ziemlich aussichtslos.

(30.11.2021, 21:01)kaimex schrieb:
(30.11.2021, 20:20)q-tip schrieb: weshalb eine komplette Einmessung nicht lohnen würde, vor allem, wenn man das machen lassen muss.

Mit dieser Technik wird die zitierte Bewertung eigentlich auch obsolet.
Damit ist es doch möglich, daß ein Software-Algorithmus in "null-komma-nix" mal eben das Gerät auf den Bandtyp einmißt, sofern man nur ein paar Meter dafür übrig hat.
Man muß weder was davon verstehen, noch darin geübt sein.
Sicher ist ein Großteil des Sinns auch der, Toleranzen aufzufangen, aber das spielt dann auch keine Rolle mehr für den Nutzen. Wenn man jedes Gerät binnen < 1 Minute automatisch auf ein beliebiges Band eingemessen bekommt, braucht man keine Übertragbarkeit der Daten auf andere Geräte mehr. Außerdem fängt man damit Alterungseffekte auf.

Ob das in verfügbaren Geräte so gelöst ist, steht auf einem anderen Blatt.

MfG Kai

So eine Art der automatischen Einmessung kenne ich nur für Kassettendecks. Hat irgendein Hersteller sowas auch in Bandmaschinen eingebaut? Das wäre natürlich optimal. Aber ich glaube selbst aktuelle Geräte wie die Ballfinger sind wieder zurück zu Trimmpotis.


(30.11.2021, 22:41)waslosis schrieb: Ganz so einfach lassen sich die Daten von einer in die andere Maschine nicht übertragen, da der Abnutzungszustand und auch die Trennspur der jeweiligen Tonköpfe eine große Rolle spielen. Das ist ja unter anderem auch der Grund, warum man eine Maschine auch Wiedergabeseitig nach vielen Kilometern Bandabspielen, mal wieder neu einmessen sollte.

Gruß
Dominik
Ja, an die unterschiedliche Trennspuren und Abnutzung hatte ich jetzt nicht gedacht.


Gruß
Robert
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#7
[quote pid="297482" dateline="1638311669"]

So eine Art der automatischen Einmessung kenne ich nur für Kassettendecks. Hat irgendein Hersteller sowas auch in Bandmaschinen eingebaut? Das wäre natürlich optimal. Aber ich glaube selbst aktuelle Geräte wie die Ballfinger sind wieder zurück zu Trimmpotis.

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Es gab bei Studer ein automatisches Einmeßsystem namens Studer SAAP .
Leider findet man keine Unterlagen dazu, auch nicht auf dem Studerserverspiegel von ReeltoReel.nl.
Es gibt zwar unter "miscellaneous" Ordner dazu, aber die sind leer.
Viele Grüße,

Matthias
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#8
Dieses Studer Einmesssystem gab es aber nur bei der Multitrack A827, soweit ich das in Erinnerung habe?!
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#9
Alle Maschinen die über eine RS232 Schnittstelle verfügten, konnten wohl damit arbeiten.
Aber beschwören möchte ich es nicht...
Viele Grüße,

Matthias
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#10
Ich glaube, das war auch mit der 820 möglich, aber beschwören möchte ich das auch nicht, da ich das selber nur aus Erzählungen weiß.

Grüße
Arno
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