Biete: PA Leistungsverstärker VEB V910 V920 PA893
#1
Hallo!

Biete hier 3 große Oschies an Leistungsverstärkern aus VEB-Zeiten an.

1. V910 im eigentlich typischen heli-Gehäuse. Aber deutlich schwerer wie die sensits
2. V920
3. PA893

Alle drei sind ungeprüft und müßten, bei Interesse, abgeholt werden. Viel zu schwer!

Als Vielfraß würde ich mich auf 2 Packungen Lebkuchen pro Gerät freuen (Sorte egal, Vielfraß halt...)

Standort Münnerstadt, nördliches Underfrangn

Gruß
Oliver

Falls einer besser aufgelöste Bilder braucht bitte Bescheid sagen...


Angehängte Dateien Thumbnail(s)
                                       
Mist! Angry Man sollte nix vor dem zweiten Kaffee posten. Man blamiert sich nur.. Confused

Das Avatar-Maschinchen war mein erstes Bandlaufwerk -  Philips N2213
Zitieren
#2
Hallo Oliver und potentielle Interessenten,

bitte beachtet, daß es sich hier um Verstärker mit 100V Lautsprecherausgängen handelt.
Es werden also Boxen mit 400 oder 200 Ohm Eingangsimpedanz benötigt.
Sowohl die Verstärker als auch die Boxen verwenden dann Ausgangs-/Eingangstransformatoren um die PA Leistung über geringe Querschnitte einige 100 Meter mit erträglichen Verlusten zu übertragen.
Vorbild ist das Hochspannungsnetz der Energieversorger (aber nur vom Prinzip her...)
Ansonsten sind das durchaus hochwertige und unkaputtbare Verstärker.

Gruß, Jan
Zitieren
#3
Wenn es sich dabei um Transistor-Verstärker mit üblichen Betriebsspannungen handelt,
braucht man sicher "nur" den/die Ausgangs-Transformatoren rausschmeißen, um einen ziemlich normalen Verstärker mit weniger Gewicht draus zu machen.
Der V910 wird zB im Radiomuseum als 50 W Transistor-Verstärker bezeichnet.

MfG Kai
Zitieren
#4
Hallo,

klar, das sind alles volltransistorisierte Verstärker ! Smile  Der V920 ist ein 100W Mischverstärker. Der hat übrigens auch noch einen normalen 4Ohm Ausgang, für einen Monitor- Lautsprecher (im Bild rechts neben den Neumann- Buchsen für die 100V Ausgänge). 
Das ist übrigens ein toller Verstärker, wir haben mit 4 von diesen Geräten vor 30 Jahren unsere Karnevalsveranstaltungen beschallt. Das waren noch Zeiten...

Grüße, Rainer

Edit: Der 4Ohm Anschluss für die Monitor- Box ixt natürlich LINKS der Neumann Buchsen... Das andere Rechts also... Angel
Zitieren
#5
Ich habe auch mal 2 ELA Mischverstärker als " normale Stereoanlage" genutzt. Die hatten auch einen 4 Ohm Ausgang, der intern vor dem eingebauten zentnerschweren Ausgangsübertrager auf 70/ 100 V abgegriffen wurde. War kein Highend, aber dafür dauerhaft "vollgasfähig". Wer also Rumms" möchte, hat hier ein super Angebot

Grüße
Arno
Zitieren
#6
(01.12.2021, 09:02)R2R schrieb:  War kein Highend, aber dafür dauerhaft "vollgasfähig". 

...wenn man es nicht übertreibt, dann ja.  Rolleyes
Unser Karnevalspräsident hatte keinerlei Mikrofon- Disziplin, was er mit Überschwang und Begeisterung (meist über sich selbst) kompensierte...
Er brüllte während einer Veranstaltung derart ungestüm ins Mikro, das die Verstärker 2x die elektronische Schutzschaltung auslösten und somit kurz Ruhe war. Beim 3. Mal hatte er es dann geschafft: 2 von 4 Verstärkern quittierten den Dienst für den Rest des Abends, nach ca. der Hälfte des Programms. Ich durfte den Rest der Veranstaltung (das waren noch gute 2 Stunden) dann mit der Hälfte der Leistung fahren und versuchte dabei stehts, die Tiraden per Mixer auszuregeln. Einen Limiter hatten wir damals nicht.

Ich weiß nicht, ob ich vor diesem Abend jemals so viel Blut und Wasser geschwitzt hatte...

Sorry für das O.T., aber diese Anekdote ist heute noch so präsent wie damals... Fällt mir immer wieder ein, wenn ich diese Verstärker sehe.

Grüße, Rainer
Zitieren
#7
Die Produkte von Musikelektronik Geithain gehören für mich zum Feinsten, das in der DDR hergestellt wurde. Ich besitze 4 Aktivlautsprecher von dieser Firma, siehe Avatar.

MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Zitieren
#8
Bei 100V-Verstärkern muß man vorsichtig sein, wenn sie mit 24V notspeisefähig sind und höhere Leistungen abgeben können (>50W). Dann haben sie nämlich gerne eine Brückenschaltung, deren integraler Bestandteil der Ausgangstrafo ist. Beispiel sind die Dynacord LV100/MV100.
Der 4Ohm-Ausgang ist dann nur eine kleine Extrawicklung für den Kontrolllautsprecher.
Wenn jemand einen 100V-Trafo mit 100W braucht, da hätte ich jetzt mindestens einen übrig...

Bei ausschließlich netzgespeisten Verstärkern ist dieses Risiko deutlich geringer.
Zitieren
#9
Hallo,

Meine Dynacord MV 102 hatten auch eine Brückenschaltung und einen Kontrollausgang als sekundärseitige Extrawicklung. Es gab aber auch einen "Poweroutput" für 4 Ohm und der wurde einfach von der Primärseite des Übertragers abgegriffen. Wie das hier geschaltet ist, weiß ich aber nicht.

Grüße
Arno
Zitieren
#10
Bei den allermeisten 100 Volt Verstärkern kann man den Ausgangstrafo nicht "einfach" entfernen. Die Schaltung von Netzteil und Endstufe sind von vorne herein auf einen Ausgangstrafo ausgelegt.

Beispiel Geithein V920, leider nur eine schlecht lesbare Version, aber man erkennt worauf es ankommt:

   

Gruß Ulrich
Zitieren
#11
Bu 9 ist offenbar ein nieder-ohmiger Ausgang.
Dann hat man, was normalerweise gebraucht wird, über den Trafo.

Sind die Windungszahlen irgendwo dokumentiert ?.
Die bräuchte man, um das Impedanz-Verhältnis von Bu9 zu Bu10 zu ermitteln, wenn es nicht irgendwo genannt wird.

MfG Kai
Zitieren
#12
Hallo,

bei den meinen auch mit Brückenschaltung sah das so aus:

   

Herausnehmen des Übertragers wäre wohl wirklich keine gute Idee, man sieht aber unten den "Abgriff" für den Anschluss normaler Lautsprecher. Möglich wäre aber wohl auch,  mit Leistungsverlust die Brücke "aufzudröseln". Dann müsste der Trafo eigentlich obsolet sein für den Anschluss normaler Lautsprecher.

Grüße

Arno
Zitieren
#13
Eigentlich wollte Oliver die Verstärker ja gegen Lebkuchen eintauschen....
Wenn wir schon soweit o.t. sind:

Ist die 100V Technik geeignet einen Frequenzgang von 30 Hz - 16 KHz linear zu übertragen und über die zugehörigen Boxen mit gehörrichtigen Schalldruck für Wohnräume wiederzugeben?
Sind die Maßnahmen zur Verbesserung der Basswiedergabe gleich normaler passiver Boxen zu setzen (Bassreflex, Transmission, etc)?
Oder eher doch nur mit Open-Air Pegel möglich?

Gruß, Jan
Zitieren
#14
Naaamd!

Ausgangsübertrager sind ein notwendiges Übel bei Röhrenverstärkern, da die Röhren viel hochohmiger sind als dynamische Lautsprecher.

100V-Technik macht nur Sinn bei sehr großen Leitungslängen.

Ausgangsübertrager haben zwei wesentliche Probleme:
- Wicklungskapazitäten senken die obere Grenzfrequenz. Hier muss erheblicher Aufwand dagegen getrieben werden (spare mir Details). Gute Ausgangsübertrager sind deshalb ausnahmsweise aus gutem Grund richtig teuer.
- Für eine tiefe untere Grenzfrequenz braucht man abhängig von der Leistung große Eisenquerschnitte, wird auch teuer (und schwer).

Ergo: Ein Transistorverstärker mit Ausgangstrafo für eine Heimanlage macht keinen technischen Sinn.

Liebe Grüße
Frank
In Rust We Trust!
T e s l a  B 1 1 6 (A.D.),  R E V O X  B 7 7
Zitieren
#15
Naaambd auch!

Ein Bekannter hat in den 80ern und 90ern beruflich viel Beschallung gemacht und meistens 100V zu den Boxen verwendet, weil er damit an den dicken langen LS-Kabeln sparen konnte, die auch gerne mal kaputtgingen. Hinter den Boxen lag dann immer ein fetter Kupfer-Eisen-Klotz.
Geklungen hats schon gut, weil die Trafos überdimensioniert waren, aber fuer 30Hz mit -1dB bei Vollast würde ich jetzt nicht garantieren wollen ;-)

Im Wohnzimmer hat das aber eigentlich keinen Sinn, so schön und gut die ELA-Verstärker auch sein mögen (Es gibt/gab ja auch so einen Hype um die K&H-ELA-Verstärker, E120 und so).

@Arno: Der MV102/52 stammt aus der gleichen Zeit wie die LV100, hat aber mit den Hybriden eine ganz andere Schaltung.
Die LV100 hat einen Zwischenübertrager(!), der dann über zwei Treiber die 2x2 Endstufentransistoren potentialfrei ansteuert. Die arbeiten auf je zwei Wicklungen des Ausgangstrafos; deren Verbindung liegt an Betriebsspannungs-Minus. Der Basisstrom für die Treiber wird durch eine Mittenanzapfung des Übertragers geführt. Ich hab lang gegrübelt, aber keine Möglichkeit gefunden, diese Konstruktion auf einen normalen LS-Ausgang umzubauen. (Ich habe ein Schaltbild, es aber unter der Bedingung bekommen, es nicht weiterzugeben.)

Michael
Zitieren
#16
Jede Übertragung über einen Transformator führt zu einer unteren und oberen Beschneidung der Signal-Bandbreite:
1. Hochpass-Effekt (1.Ordnung) durch die inhärente Parallelschaltung der Induktivität der Ausgangswicklung und des Last-Widerstandes mit Grenzfrequenz fg=R/(2 pi L)
2. Tiefpass-Effekt (1.Ordnung) durch die Serienschaltung der "Streu"-Induktivität des Trafos mit Last-Widerstand (und sonstigen Serien-Rs). Streu/Wicklungs-Kapazitäten verschlimmern gegebenenfalls den Tiefpass-Effekt zu 2.Ordnung.

Bei hoher Aussteuerung führt ein Trafo mit Eisen-Kern zu nichtlinearen Verzerrungen.

Quintessenz: Der beste Verstärker hat keine Trafos im Signal-Pfad.

MfG Kai
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste