AGFA PE66 Triple Band, Erfahrungsbericht
#1
Hallo,

mir ist letztens ein solches Dreifachspielbandband auf 18 cm Spule zugeflogen. Ich wollte es erst schon entsorgen.
Ich bin ja bei so alten, gebrauchten Bändern eher skeptisch, vor allem bei so dünnen Bändern.
Die anderen Berichte, die ich so über dieses Band lese, sind ja auch relativ ernüchternd.
Ich hatte es letztens bereits mal ausprobiert, ich weiß nicht mehr so genau auf welcher Maschine,
ich glaube es war eine Royal de Luxe oder meine Braun TG 1000, und war nicht so begeistert.
Ich stellte starken Pegelabfall im Bassbereich bei den tiefen Frequenzen fest.
Allerdings hat das Band erstaunlicherweise null Abrieb erzeugt. Alle Bandführungen und Köpfe waren auch nach einem kompletten Durchlauf noch total sauber.
Gestern habe ich es mal in meine frisch revidierte AKAI GX-280D eingelegt, eine Aufnahme gemacht, und bin total erstaunt gewesen,
wie gut sich die Aufnahme anhörte. Das Band harmoniert also sehr gut mit der Maschine.
Dies allerdings nur bei 9,5 cm/s. Bei 19 cm/s, wo man denken sollte es müßte noch besser klingen,
fehlten merklich Höhen. Sehr merkwürdig. An der Maschine liegt es nicht, mit frischem LPR 35 passiert das nicht.
Der Wiedergabepegel liegt natürlich 2-3 dB unter dem eines LPR35, auf die ich die Maschine eingemessen habe.
Ich werde jetzt mal ein schönes Partyband daraus machen, wo es nicht auf das letzte Quäntchen Qualität ankommt. Die Spielzeit ist ja enorm.
Habe ich das richtig recherchiert, daß so ein Band 1080m lang ist?
Dann sind es ja 6 Stunden, 18 Minuten Musik, die da bei 9,5 cm/s draufpassen, also wie bei einer großem 26 cm Spule mit normalem Langspielband.

Gruß, Jan
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#2
Ich habe ein einziges Mal ein PE65 verwendet. Das war der Vorläufer des PE66.
Nach der Bänder-Liste von Friedrich K. Engel sind die Daten nahezu gleich.
Dreifach-Bänder fallen immer durch "schlankere" Bass-Wiedergabe auf, wenn die Entzerrung nicht angepaßt wird.
(Gilt ebenso für C120 Cassetten).
Das liegt an der dünneren magnetisierbaren Schicht ( 6 µm statt 9-10 µm bei Doppelspielband, 11 µm bei LPR35, 18 µm bei SM900 ).
Dieses Band machte erhebliche Probleme bei der Digitalisierung durch Längsschwingungen ("Zirpen").
Verschmutzung war nicht zu sehen.
Der von dir auf der Akai beobachtete Höhenabfall könnte vielleicht an zu hohem Bias liegen.

MfG Kai
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#3
Hallo!

Ich verwende/höre AGFA PE65/PE66 hauptsächlich auf
meinen UHER Report- und Royal-Typen.
Und zwar ohne Auffälligkeiten. An den etwas schwach
ausgeprägten Bass habe ich mich "gewöhnt".

Gruß
Wolfgang
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#4
Das Band habe ich ca. 1965 auf einer Uher Royal 784 aufgenommen.
Das "Zirpen" trat vor wenigen Monaten auf einer Revox A77 nach ca 52 Minuten Laufzeit auf.
Bei einem zweiten Anlauf genauso.

MfG Kai
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#5
Das "zirpen" wird an den beiden Sinterrubinscheiben vor dem Capstan erzeugt, das Band schwingt sich dort mit seinen "Flanken" auf. Manchmal hilft schon, diese Bandführung mit etwas dünnen Filz oä. abzukleben.
Hintergrund ist, daß das Band mit seiner Schichtseite nicht an dem Messingbolzen zwischen den Sinterrubinscheiben anliegt, sondern bandschonend ein paar 10tel mm davon entfernt vorbeiläuft. Ggf. diesen Bolzen ersetzen durch einen, der analog der M15a eine schräge Lauffläche hat aber keine obere Bandführung, das Band also nur unten geführt wird. Oder ein TB mit Dualcapstan, das dürfte auch funzen.
Viele Grüße,

Matthias
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#6
Was hat diese Erklärung spezifisch mit PE65 zu tun ?

MfG Kai
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#7
Viell. als  Antwort auf Deine Aussage?


(27.11.2021, 19:46)kaimex schrieb: ....
Das "Zirpen" trat vor wenigen Monaten auf einer Revox A77 nach ca 52 Minuten Laufzeit auf.
Bei einem zweiten Anlauf genauso.

MfG Kai

Besonders dünne Bänder neigen auf der A/B77 zu diesem Phänomen, so auch meine PE65 und manche ORWO Typ130 Dreifachspielbänder. Da ich der Ursache nachgegangen bin, hab ich halt diese Bandführung als Ursache ausgemacht.
Weil dasselbe Band  auf anderen Geräten problemlos läuft.
Viele Grüße,

Matthias
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#8
Dann danke ich für den Hinweis.
Bislang habe ich angenommen, daß es sich um Längsschwingungen handelt, die durch "Haften" an den Kopfspiegeln entstehen, sobald ein bestimmter Wickel-abhängiger Bandzug erreicht ist.

MfG Kai
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#9
(27.11.2021, 16:17)kaimex schrieb: Der von dir auf der Akai beobachtete Höhenabfall könnte vielleicht an zu hohem Bias liegen.

MfG Kai

Ja, vermutlich.
Mich stört sowieso bei den meisten Maschinen, daß der Bias nicht für jede Geschwindigkewit getrennt regelbar ist, so wie es z.B. meine Braun TG 1000 kann.
Allerdings verwende ich meine Kleinspuler sowieso ausschließlich für 9,5cm/s. Das Gegenspurübersprechen bei den Viertelspurgeräten nervt ja auch.
Daher sind alle meine kleinen AKAI Maschinen auf 9,5 cm/s eingemessen.

Gruß, Jan
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#10
(28.11.2021, 12:59)janbunke schrieb: Mich stört sowieso bei den meisten Maschinen, daß der Bias nicht für jede Geschwindigkewit getrennt regelbar ist, so wie es z.B. meine Braun TG 1000 kann.
Allerdings verwende ich meine Kleinspuler sowieso ausschließlich für 9,5cm/s. Das Gegenspurübersprechen bei den Viertelspurgeräten nervt ja auch.
Daher sind alle meine kleinen AKAI Maschinen auf 9,5 cm/s eingemessen.

Gruß, Jan

Bei Revox schon

Grüße

Arno
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#11
An die Herren Kai und Matthias,

ich hatte schon etliche PE 65 und sie zirpten fast alle, selbst auf so "bandschonenden" Geräten wie Uher report. Es hat mit den Revox-Bandführungen leider nichts zu tun.

Woran es stattdessen liegt, kann ich nicht wirklich sagen. Ich denke, dem Band fehlt alterungsbedingt eine gewisse Schmierung (im positiven Sinne) so dass ein ständiges blitzschnelles anhaften und wieder losreißen erfolgt. Unterstützt durch die große Flexibilität der sehr dünnen Folie.
Es gab auch Ampex- und Scotch-Bänder die den gleichen Effekt zeigten. Wohlgemerkt, ohne zu kleben oder schmieren. Im Amerikanischen gibt es auch einen speziellen Ausdruck dafür, leider vergesssen, der den Defekt von den klebenden Bändern (Sticky Shed Syndrom) abgrenzt.

EIns noch, das PE 65 kann nicht die gleichen Daten wie das PE 66 haben, denn es war noch kein Low-Noise-Typ.

Die alten Nicht-LH-Typen PE 31, PE41 und PE 65 wurden 1968/69 durch die LH (Low Noise)-Typen PE 36, PE 46 und PE 66 abgelöst.
Damit begann leider auch die Ära des Abriebs (heute bei sehr vielen, wenn auch nicht allen Exemplaren. Jan hat offenbar Glück gehabt.)

Und noch eins, Jan, wenn ein 1080m-Band PE 66 für irgendwas denkbar schlecht geeignet ist, dann für rauhen Partybetrieb. Stop mal, lass mal zurücklaufen, ich will das nochmal hören, ne nochn Stück... kein anderes Band macht so schnell Bandsalat, indem es sich zwischen Bandwickel und Spulenflansch quetscht und dann auch sofort reißt etc.

VG Stefan
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#12
Hallo Stefan,

das was du im zweiten Absatz beschreibst, war auch  meine bisherige Vermutung über die Entstehung des Zirpens.
Ich hatte in diesem Jahr eigentlich vor, Köpfen und Bandführungen mal mit Silikonspray zu höherer Gleitfähigkeit zu verhelfen, so wie es im Thread über lebensverlängernde Maßnahmen bei Cassetten-Geräten beschrieben wurde. Leider haben andere Dinge mich bislang davon abgehalten.

Meine Aussage über ähnliche Daten von PE65 und PE66 bezog sich auf die magnetischen, die F.K.Engel in seiner großen Bandliste tabelliert hat. Der Rauschpegel ist nicht dabei.

Dem letzten Absatz kann ich auch voll zustimmen. Strapazierfähig ist Dreifach-Band nicht.

MfG Kai
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#13
(29.11.2021, 08:36)Vollspurlöschkopf schrieb: Im Amerikanischen gibt es auch einen speziellen Ausdruck dafür, leider vergesssen, der den Defekt von den klebenden Bändern (Sticky Shed Syndrom) abgrenzt.

"Violining" habe ich in dem Zusammenhang schon gelesen. Das Band löst ähnlich wie ein Geigenbogen Schwingungen aus, wenn es am Tonkopf entlang gezogen wird.

Die Bänder in den roten LH-super-Cassetten von BASF sind auch anfällig für diesen Effekt.

Zitat:das PE 65 kann nicht die gleichen Daten wie das PE 66 haben, denn es war noch kein Low-Noise-Typ.

Die alten Nicht-LH-Typen PE 31, PE41 und PE 65 wurden 1968/69 durch die LH (Low Noise)-Typen PE 36, PE 46 und PE 66 abgelöst.

Die Diskrepanz kommt daher, daß es vermutlich zwei Generationen PE 31/41 gab, von denen nur die erste mit kubischem Eisenoxid in der Tabelle beschrieben ist. Die zweite Generation hätte eigentlich PE 35/45 heißen müssen, man beließ es aber bei den bereits bekannten Typenbezeichnungen. Leider finde ich die Quelle dazu nicht mehr.

Das Dreifachspielband kam von Beginn an mit der neuen Beschichtung als PE 65 auf den Markt, und ist wohl deshalb von seinen elektromagnetischen Eigenschaften her näher an PE 36/46/66 als an den in der Liste genannten PE 31/41 der ersten Generation.

Friedrich, Peter et al, kann das jemand bestätigen oder bin ich hier einem Irrtum aufgesessen?

Viele Grüße,
Martin
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#14
(29.11.2021, 08:36)Vollspurlöschkopf schrieb: Und noch eins, Jan, wenn ein 1080m-Band PE 66 für irgendwas denkbar schlecht geeignet ist, dann für rauhen Partybetrieb. Stop mal, lass mal zurücklaufen, ich will das nochmal hören, ne nochn Stück... kein anderes Band macht so schnell Bandsalat, indem es sich zwischen Bandwickel und Spulenflansch quetscht und dann auch sofort reißt etc.

VG Stefan

Partyband heißt bei mir: Band einlegen, laufen lassen und die Gäste haben gefälligst die Schnauze zu halten. Es wird gehört was auf dem Band ist, basta!
Wer meckert fliegt raus....
So läuft das bei mir! Big Grin

Gruß, Jan
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#15
genau !
Das wahre Verbrechen verübt die volkstümliche Musik am Gehörgang der Menschheit.
( Benno Berghammer )
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#16
Hallo!

Das war schon früher (1966) so - Hände weg von meiner
Royal 784E!
Die stand sowieso meist in einem Nebenraum. Musik kam
über zwei LS, deren Verbindungsstrippen unfallfrei verlegt
waren...

Gruß
Wolfgang
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#17
[quote pid="297023" dateline="1638007462"]
Hallo,

mir ist letztens ein solches Dreifachspielbandband auf 18 cm Spule zugeflogen. Ich wollte es erst schon entsorgen.
[/quote]

Das hätte ich für das Richtige gehalten, jedenfalls solange Du keine Geräte mit 6, 8, 9 oder 10 cm Spulen hast.

Beste Grüße

Arno
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#18
So schlimm sind TPs nun auch nicht.
Besitze ein Maxell UD 18-180 Band und das läuft sehr gut.
Das war für mich damals die einzige Möglichkeit das Freddy Mercury Tribute-Concert in voller Länge aufzunehmen.
Gruß
Marc

Wer kein Geld scheißen kann/will, nimmt halt 1/4-Spur  Big Grin

Audio: Denon AVR-X6300 - Revox B77 - Akai GX-620
Video: Panasonic DMP-UB900 - Panasonic CXW-804 - AppleTV 4K - Dreambox DM900
Abo:   Apple Music (lossless Audio bis 24/192)

Link zur Bändertauglichkeitsliste
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#19
Doch. Ich habe PE 66 und auch eins von Maxell ausprobiert. Grauenhaft.

Gruß
Arno
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#20
Benutze das Maxell UD 18-180 gerne auf meiner Nagra und kann nicht sagen das die Aufnahmen damit schlecht klingen.

VG

Martin
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#21
(29.11.2021, 23:39)R2R schrieb: Doch. Ich habe PE 66 und auch eins von Maxell ausprobiert. Grauenhaft.

Gruß
Arno

Hallo Arno,

du hast aber schon gelesen, was ich für Erfahrungen mit dem Band gemacht habe, oder?
Das ist sicher kein absolutes High-End Erlebnis, aber für eine durchgehende Beschallung bei häuslichen Trinkveranstalungen, sicher ganz gut geignet.
Ich habe nämlich eben keine Lust ständig einen auf DJ zu machen. Geselligkeit in der Runde geht vor!
Genau aus diesem Grunde liebe ich ja auch meine Tonbandgeräte. Sie machen optisch was her und erfreuen mich mit einer kontinuierlichen Beschallung mit meiner Lieblingsmusik.
Und wenn sie mal Wehwehchen haben, dann kommen sie beim Onkel Doktor auf den Basteltisch und bekommen Streicheleinheiten mit dem Lötkolben oder dem Schraubendreher.
So soll das Hobby für mich sein!

Gruß, Jan
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#22
Hallo Jan,

wenn ich mir auf einer Party schon unbedingt Kopfweh holen möchte, dann sicher nicht von dem Zirpen, besch... Frequenzgang und Klirr eines Dreifachbandes. Big Grin

Die obigen Ausführungen zum Bandlauf sprechen für sich. Auch die Remanenz eines PE 66 ist nicht mal 1/3 so hoch wie die eines "alten" BASF LPR 35

Wenn es denn schon 9,5 cm sein sollen, hast Du mit einem Langspielband auf der großen Spule dieselbe Spieldauer (und Ruhe als DJ). Das hält auch länger.


Beste Grüße

Arno
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#23
Jetzt macht mal keine Panik, wenn jemand ein Dreifachspielband verwenden mag. Cassettenfreunde arbeiten regelmäßig mit Viereinhalbfachspielband (C-90) und haben damit keinerlei Probleme. Natürlich walten bei den großen Tonbändern ganz andere Kräfte und eine Spule ohne Gehäuse wickelt sich leichter mal versehentlich ab, aber mit geeigneten Geräten kann man durchaus auch mit Dreifachspielband unfallfrei arbeiten. Ob es bei Partybeschallung auf die letzten paar dB Rauschabstand ankommt, sei mal dahingestellt.

Viele Grüße,
Martin
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#24
Aus meiner Erfahrung ist es bei Dreifach-Spiel-Band wichtig, dass sie sauber aufwickeln.
Beispielsweise nur nach Play lagern, zur Not einmal komplett durchlaufen lassen.
Denn anderenfalls 'fransen' die Kanten aus.
VG Jürgen
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#25
Oha, ich hätte nicht gedacht, daß das hier zu so einer Diskussion und Glaubensfrage ausartet.
Die Überschrift beinhaltete "Erfahrungsbericht" und die Erfahrung mit dem Band auf der AKAI GX 280 war unerwartet recht positiv.
Dies wollte ich mit euch teilen. Der von mir geplante Verwendungszweck wurde ja auch klar benannt.
Ich habe auch nicht vor, mich in Zukunft mit größeren Chargen von PE66 Bändern einzudecken.
Zirpen, Bandsalat oder ähnlich negatives konnte ich bislang übrigens nicht feststellen.

Gruß, Jan
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#26
Panik !

Big Grin Big Grin 

Aber vielleicht ergibt sich mal die Nach-Corona-Gelegenheit, auf eine von Jans Partys zu kommen, dann dann bringe ich ihm einen Kasten Bier und ein Langspielband mit.

Beste Grüße

Arno

P.S.: Tripel - und auch Doppelspielband wird ohnehin nicht mehr produziert
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#27
Wegen der Hinweise in den Beiträgen #5 & #7 habe ich heute das AGFA PE65 Band mal wieder auf einer A77 mit Kugellager-Rollen beiderseits aufgelegt und versuchsweise laufen lassen.
Bei Zählwerkstand 115 beginnt das Band zu zirpen. Nach weiterem Durchlauf geht das Geräusch allmählich in ein schleifendes Pfeifen über. Dabei schien das Geräusch sich mehr zum Löschkopf zu verlagern.
Abdecken des kupfernen Führungsrohrs mit den beiden Berylliumscheiben brachte so gut wie nix.
Abdecken der Löschkopffront mit dünnem Filz oder Haushaltswachstuch lies das Pfeifen zunächst verschwinden,
es kam aber bald wieder, anscheinend vom Aufnahmekopf.
Also den auch mit einem langen gemeinsamen Wachstuchstreifen abgedeckt.
Wieder ein zweitlich begrenzter vorläufiger Erfolg.
Als das Pfeifen wiederkam, konnte es mit leichtem Runterdrücken des Bandes (Vertikalbetrieb) mit einem Q-Tip rechts vom WK oder rechts vom Kupferrohr beendet werden.
Damit verschwanden aber auch die Höhen, also wurde das Band vom Kopfspiegel abgehoben.
M.a.W.: das Schleifgeräusch entsteht auf allen Kopfspiegeln.
Zwischendurch gab es auch mal eine Konstellation, bei der mit "abgefilztem" Lösch- und Aufnahme-Kopf Stille eintrat bei Festhalten der linken Umlenkrolle. Bremsen des Abwickeltellers hatte allerdings keinen derartigen Effekt. Deshalb traue ich mich nicht an eine Interpretation. Etwas später half das aber auch nicht mehr gegen die Geräusche vom Wiedergabe-Kopf.

So wird man das Problem also nicht los.
Das Band macht einen absolut trockenen matten Eindruck auf der Innenseite mit allenfalls geringfügigem Abrieb.
Bliebe noch ein Versuch mit Silikonspray. Ich möchte mir in der kalten Jahreszeit aber ungern die Atemluft im Wohnzimmer mit dessen Treibgasen vergiften.

MfG Kai
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#28
Hallo Kai, danke für Deine Experimentierfreudigkeit.
Schade, daß Du keinen Erfolg mit diesem widerspenstigen Band erzielen konntest.
Viell. wäre noch eine Möglichkeit, zusätzlich zu den abgeklebtem LK+AK dem WK eine Art "Andruckfilz" zu verpassen?
Hatte ich mal wegen einem sehr welligen Band versucht, einfach an die Brummklappe ein Stückchen Schaumgummi mit Filz beklebt angebracht, sodaß beim Anschwenken dieser der Filz das Band an den Kopf drückt. Zumindest dürfte somit das Aufschwingen des Bandes verringert werden?
Viell wäre es auch mal einen Test wert, das Band mal auf "Schicht außen" umzuspulen und dann abzuspielen, so müßte man zumindest die Schicht als Ursache des Zirpens ausschließen können, da ja die blanke Trägerfolie am Kopf lang läuft. Natürlich geht das nicht zum abhören des Bandes...
Ich weiß ja nicht, welchen Stellenwert das Band für Dich hat, aber ggf. könnte ich es auch mal auf der WEGA probieren abzuspielen.
Viele Grüße,

Matthias
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#29
Die Brummklappe vor dem WK hat keine Haltevorrichtung für einen Andrucksfilz auf einem Federblech.
Man müßte also ziemlich genau eine Filzdicke finden, die andrückt aber trotzdem die Klappe schließen läßt.
Sowas habe ich nicht rumliegen. Außerdem ist Erfolg nicht vorhersagbar, es könnte auch schlimmer werden.

Da probier ich lieber aus, Silikon mit einem getränkten Q-Tip aufzutragen.
Dazu bräuchte ich aber Platz für Horizontalbetrieb der A77 neben PC und sonstigem Gedöns - der fehlt noch.

Ich hatte das Band schon vor Monaten beiseite gelegt, so wichtig ist der Inhalt für mich nicht,
es ärgert einen bloß, und nun hatte Peter Interesse am darauf befindlichen Münchner LSG+Stachelschweine Programm "Ein Platz an der Sonne" von 1964 geäußert. Das gibt natürlich einen Motivationsschub.

Ich könnte es mal auf einem Philips N4504  versuchen. Die haben ja andere Kopfspiegel - und vor allen Dingen kommt man da leichter ran.

MfG Kai
Nachtrag: Dazu ist mir gerade beim Kaffee-Trinken noch eine Frage eingefallen: Kann man eine A77-MKIV ohne weiteres umgekehrt vertikal betreiben ( vom nötigen Podest wegen der überstehenden Spulen mal abgesehen ), also Bedienteil oben, Teller unten, mit etwas besserem Blick auf die Kopfspiegel (und der Möglichkeit, was drauf tropfen zu lassen - keinen Kaffee sondern zB Silikon ).
Nachtrag2: Per Hand ausprobiert : Brummklappe zurück, Filzstreifen aufs Band gedrückt: wird schlimmer
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#30
Betriebslage der ReVox ist beliebig!
Mein Motto "Zitat" »Opa Deldok«: »Früher war alles schlechter. !!!!

Noa and Mira Awad
NOA Keren Or  

reVox B251 Revision und Modifikationsliste!

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#31
Hallo!

Um quietschende Tonbänder wenigstens zum retten
der aufgespielten Musik zu "beruhigen", verwende
ich mit Erfolg Teflonband aus dem Sanitärhandel.
Es wird möglichst alles mit dem sehr anschmiegsamen
und wenig auftragenden Teflonband umwickelt, daß
ggf. nur noch der WK und die Capstanwelle frei  sind.

Das hilft aber nicht bei "Klebebändern". Weil da schon
der Abwickelvorgang unregelmäßig ist. Darunter leidet
der Gelichlauf...

Gruß
Wolfgang
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#32
Daran habe ich auch schon gedacht und nach PTFE bzw Teflon Dichtband gesucht.
Das scheint hierzulande vornehmlich in 12 mm Breite und 12 m Länge angeboten zu werden (um 1,3 €).
Schöner wäre in manchen Fällen 1/4 Zoll oder 6 mm Breite, um es in den Bandpfad einlegen zu können.
7 mm gab es irgendwo, vielleicht auch 5 mm, die passenderen leider nicht.

MfG Kai
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#33
Moin,

ich kenn und weiß nicht so recht um das eigentliche Problem. Grad UpToDate läuft ein PE66 auf meiner 635. Aufgenommen auf meiner 625 vor 7 Jahren. Ich kann dem Band nichts negatives abgewinnen, außer ich such die Magnet Krümel. Meine 635 murmelt bei anderen Bändern nicht durch. Beim PE66 schon. Das ist aber Meckern auf höchstem Niveau. Ich finde das Bandmaterial auf der AKAI etwas basslastig. Gut sie wurde auch nicht auf PE 66 eingemessen.
Selbst wenn, erkläre mir einer den Sinn ein TP Band auf irgendeiner Maschine einzumessen. Ich hab meine Kisten fast alle auf BASF/EMTEC/RTM LPR35 bzw. PER528 eingemessen und alle Geräte die das PE66 fressen müssen kommen mit Aufnahme / Wiedergabe ganz gut klar, sogar die eingemessenen 528er 1/2 Spurer.
Für mich steht fest: Die ganzen TP Bänder wurden nur für den Consumer Bereich entwickelt und haben nichts in feinen Ohren bzw. auf Meßplätzen zu suchen. Dazu gab es andere und bessere Geräte und Bänder, welches auch bekannte Gründe hat.

Gruß Andre
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#34
Hallo Andre,
bitte nicht PE 65 und PE 66 verwechseln.
PE 65 = das alte Nicht-LH-Band, bis 1968. DAS ist dasjenige mit den Quietschproblemen.
PE 66 = LH-Band, ab 1968. Das queitscht nicht. Dafür hat man mit diesem Band wie mit vielen anderen LH-Typen von BASF und Agfa das Problem des Schichtabriebs. Nicht bei allen Exemplaren, aber bei vielen.

Dreifachspielband wurde ursprünglich entwickelt, um auch mit kleinen Geräten ( Spulengröße 8 bis 13) lange Spielzeiten zu ermöglichen. Es hatte nie einen großen Marktanteil und war auch im Meterpreis immer deutlich teurer als LP oder DP. Es war nie Medium der Wahl für hochwertige Aufzeichnungen, sondern eben für besonders lange Spielzeiten prädestiniert.
Trotzdem blieb es über Jahrzehnte im Programm vieler Hersteller, da es ja später für C-60-Cassetten sowieso in großen Mengen produziert wurde.

VG Stefan
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#35
Wobei sich die Baugleichheit der Tonband-Dreifachspielbänder mit den C60-Cassettenbändern seit der Generation "LH super" weitgehend erledigt hatte. Für die Cassetten wurde 1975 das neue Referenzleerband der LH-super-Charge T 308 S eingeführt, für Heimtonband galt weiterhin die DP 26 LH-Charge C 264 Z.

Es mag allerdings sein, daß in manchen Cassettenmodellen noch schmaler geschnittene Versionen der Dreifachspielbänder mit Heimtonband-Beschichtung weiter genutzt wurden, etwa bei BASF LH ohne Super, oder bei Agfa Low Noise und Agfa Super/High Dynamic (nicht zu verwechseln mit Super Ferro Dynamic, das war ein neuer Bandtyp auf LH-super-Niveau). Bei Agfa gaben ja die Endziffern der Typennummern zumindest im Heimtonbandbereich den Pigmenttyp an, und der war bei den Low-Noise-Cassetten PE 66 (C-60), PE 86 (C-90) und PE 126 (C-120). Die Cassetten Agfa Super hatten Bandmaterial namens PE 68 (C-60), PE 88 (C-90) und PE 128 (C-120), und sie erschienen relativ zeitgleich mit den Tonbandtypen PEM 268 und PEM 368, also auch Endziffer 8. Von den PEM-Typen gab es zwar kein Dreifachspielband, aber die Beschichtung könte noch abgesehen von der Dicke identisch gewesen sein. Dazu finden sich leider keine genauen Angaben in den "Zeitschichten" und in den "Magnetton-Illustrierten".

Viele Grüße,
Martin
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#36
Martin,
da hast du sicher Recht, und danke für die Übersicht. Ich meinte aber auch mehr die Triple-Play-Folie, die für TP und C60-Cassettenband auf jeden Fall die selbe ist.
Denk auch an spätere Jahre: Solange es maxell-Spulenbänder gab, war bei den 18ern immer auch der TP-Typ 18-180 in großen Mengen im Regal. Ich konnte mir nie richtig erklären, warum, wer sollte das kaufen? Bis mir einfiel, ja klar, das ist Band, dessen Trägerfolie sowieso tonnenweise vorrätig ist.

VG Stefan
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#37
Kirunavaara schrieb:(…) Für die Cassetten wurde 1975 das neue Referenzleerband der LH-super-Charge T 308 S eingeführt, für Heimtonband galt weiterhin die DP 26 LH-Charge C 264 Z.

Danke Martin, interessant.

gibt es zu der Analogie T 308 S = LH super Quellen und ist das Datum 1975 gewiss? Ich fand einmal 1973 und einmal 1975.
Und weißt Du vielleicht auch die "CC-Markennamen" der beiden T 308 S-Nachfolger?

BASF PES 18 Charge 277 581 1964 bis 1966
BASF Charge QP 12 C 521V 1966 bis 1973

BASF LH super Charge T 308 S 1975 bis Sept. 1979
BASF Charge R 723 DG [Palo Alto], Okt. 1979 bis April 1995
BASF Charge Y 348 M seit Mai 1995

Schöne Grüße
Frank
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#38
T 308 S wird in den "Zeitschichten", 3. Ausgabe, mehrfach als "LHS-Typ TP 18" bezeichnet, u.a. auf Seite 448. LHS steht dabei für LH super. An gleicher Stelle findet sich die Jahresangabe 1973, auf Seite 452 steht dann Sommer 1975. Wahrscheinlich handelte es sich um verschiedene Stadien des Normungsprozesses, Vorschlag und endgültige Fassung?

R 723 DG ist meiner Erinnerung nach eine Charge des Typs ferro super LH I. Das steht leider nicht explizit im dicken elektronischen Buch, ich hatte es mal aus einer anderen seriösen Quelle aufgeschnappt.

Y 348 M scheint ein eigenständiger Bandtyp zu sein, eventuell eine Sorte, die normalerweise an Duplizierer verkauft wurde. Es ist jedenfalls anders als die zeitgenössischen Consumer-Bänder Ferro Extra I und Ferro Maxima I, die allerdings in ihren Kompatibilitätseigenschaften trotzdem an die neue Referenz angepaßt wurden. Auf der Packung zu meinem Wickel Y 348 M steht auch 1994, im Buch dagegen 1995 - wahrscheinlich sind hier wieder, genau wie bei T 308 S in den 70er Jahren, verschiedene Normungsschritte gemeint.

Viele Grüße,
Martin
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#39
Kirunavaara schrieb: (…) Auf der Packung zu meinem Wickel Y 348 M steht auch 1994, im Buch dagegen 1995 - wahrscheinlich sind hier wieder, genau wie bei T 308 S in den 70er Jahren, verschiedene Normungsschritte gemeint.


Klasse Martin, danke!



ich könnte mir auch gut vorstellen, dass sich der Produktaufdruck 1994 auf das Produktionsdatum der Charge bezieht und die IEC-Referenzweihe eben 1995 stattfand.



Schöne Grüße

Frank
 
Edit: gemäß des Amendment 1 zur 1988er IEC 94-5 von 1996-02 wurden Y 348 M und auch das TDK MJ 507 A offenbar erstmalig "offiziell" als primary reference tape erwähnt.
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