Teac A-2300SX mit Flutter
#1
Hi zusammen,

ich hatte mir ja letztes Jahr hier aus dem Forum eine 2300SX erstanden (Story ab hier https://tonbandforum.de/showthread.php?t...#pid265178) die in super Zustand war.
Nun habe ich etliche Bänder damit bespielt und diverse Mal abgehört wobei mir aufgefallen ist, daß die mitunter ganz schön "fluttert" - oder sagt man dann eher "wow" dazu ?
Das hört sich an wie ein schnelles Vibrato und ist mir erstmals bei Orgeltönen um die 400Hz aufgefallen - klar da ist das Ohr am empfindlichsten.
Oft höre ich das aber auch bei klassischer Gitarre heraus und einigen Blasinstrumenten.

Eine Zeit lang war ich der Meinung, das würde gegen Bandende schlimmer, davon bin ich aber eher wieder weg.
Auch daß das bei höheren Temepraturen im Zimmer (zB so ab 28°C aufwärts) eher auftritt scheint mir momentan nicht mehr so ganz plausibel.
Wann das genau begann, kann ich leider nicht sagen, fällt einem halt je nach Musik mal mehr und mal weniger auf.
Kann also sein, daß die Maschine das schon von Anfang an hatte oder halt im Laufe der zeit bei mir so entwickelt hat.

Die Lager der Maschine habe ich vor ca. 6 Monaten geölt, Lager der Andruckrolle auch.
Andruckrolle hatte ich mit Scheuermilch gesäubert und danach dann immer mit IsoAlk gereinigt. Ist nicht mega weich, aber auch nicht zu hart, mMn.
Riemen hat die Maschine mWn nicht, scheidet als Ursache also aus.

Was habe ich noch probiert:
- Mal etwas an der linken Spule mit dem Finger leicht gebremst, mMn kein Einfluß
- Andruckrolle von Hand stärker an den Capstan gedrückt, mMn kein Einfluß
- Andruckrolle von Hand vom Capstan weg gedrückt, Gleichlauf wird dann natürlich irgendwann richtig mies, wenn die Rolle am Abheben ist

Ich bin nun etwas ratlos und hoffe auf Tips von Euch.
Da ich in Portugal nur bedingt Equipment stehen habe, kann ich evtl. nicht viel messen, zumal ich eh kein Geschw.Meßband habe.
Wollte mal mit WFGUI am PC einen Vergleich VB/HB machen, aber ich denke nicht daß das Erkenntnisse bringt außer "ja, es fluttert".
Gruß, Kuni
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#2
(02.11.2021, 14:22)Kuni schrieb: Riemen hat die Maschine mWn nicht, scheidet als Ursache also aus.

Was habe ich noch probiert:
- Mal etwas an der linken Spule mit dem Finger leicht gebremst, mMn kein Einfluß
- Andruckrolle von Hand stärker an den Capstan gedrückt, mMn kein Einfluß
- Andruckrolle von Hand vom Capstan weg gedrückt, Gleichlauf wird dann natürlich irgendwann richtig mies, wenn die Rolle am Abheben ist

Hallo Kuni,

die Maschine hat sehr wohl einen Riemen, der Tonmotor treibt über denselben eine Schwungmasse mit Tonwelle an.
Wenn der Riemen lose oder Fett oder Öl auf die Riemenscheiben gelangt ist, kann es durchaus zu Tonhöhenschwankungen kommen.

Weiterer Blick wäre der Motorkondensator bzw. der 50/60 Hz Umschalter, wenn vorhanden, wert.

   

Gruß Jan
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#3
Aaahh, doch ein Riemen. Ist mir beim letzten Öffnen wohl entgangen... dann schau ich mir das mal genauer an, und den Schalter. 

Danke  Smile
Gruß, Kuni
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#4
Du brauchst kein Geschwindigkeitsmessband, da die absolute Geschwindigkeit ja nicht das Problem ist. Einen 3.5kHz Ton aufnehmen und mit WFGUI analysieren wäre schon mal ein erster Schritt. Über die Ursache des Flutters sagt das natürlich noch nicht viel aus. Ich gehe aber mal davon aus, dass du den Bandpfad und die Köpfe penibelst gereinigt hast. Flutter kann durch Reibung an den Bandberührungspunkten auftreten und ist demnach auch vom Bandmaterial abhängig. Alte Schmierbänder, die quietschen sind ein Paradebeispiel, da halt mit höherer Frequenz.
Viele Grüße
Lukas
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#5
(02.11.2021, 20:59)lukas schrieb: Ich gehe aber mal davon aus, dass du den Bandpfad und die Köpfe penibelst gereinigt hast. Flutter kann durch Reibung an den Bandberührungspunkten auftreten und ist demnach auch vom Bandmaterial abhängig.

Jepp, hab ich. Nachdem ich schon allerlei lustige Effekte mit Verschmutzungen erlebt habe, war das neulich schon mal ein Ansatz. Hat aber nichts gebracht.

Ich versuch mal das meßbar zu machen, dann habe ich einen besseren Vergleich wenn ich anfange was zu betatschen Big Grin
Gruß, Kuni
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#6
Mein Zweitverdächtiger ist die Andruckrolle, sollte es nicht ein ausgeleierter Riemen sein. Da ist weich nicht genug. Die Rolle kann eine kleine Unwucht haben, unterschiedlich nachgiebig sein gerade nach einer Reinigung ......und eine neue Andruckrolle schadet nie. Sie gehört eigentlich zu jeder richtigen sogenannten "Revision"

Gruß
Arno
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#7
Da gäbe es diese Riemen und Andruckrollensets von "revox_de" aka "Black Reel" für schlappe 75,90€.
Sind das übliche Preise ?
Kann man den empfehlen ?
Gruß, Kuni
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#8
Der Preis ist modellabhängig, scheint mir, nicht unüblich zu sein. Den Händler kann ich nicht einschätzen. Aber Versuch macht kluch.
Liebe Grüße
Thomas
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#9
So, hab mal ein paar Dinge probiert und ein wenig gemessen (WFGUI, DIN):

1) Ursprungszustand 0.2151 RMS
2) Bandpfad nochmal penibel gereinigt 0.2647 RMS
3) Capstan Schwungscheibe und Capstanwelle ausgebaut, gereinigt, entfettet, Lager frisch geölt, Lagerspiel eingestellt
    a) Capstanriemen umgedreht 0.5414 RMS
    b) wieder in originaler Lage 0.2562 RMS


Kann man daraus schon schließen daß es wohl der Riemen sein dürfte ?

@Jan:
Den 50/60Hz Umschalter kann ich nicht finden.
Sitzt der auf der kleinen Platine, von hinten direkt rechts neben dem Capstanmotor ?
Wenn ja, dann ist der bei mir nicht bestückt.
Im SM sehe ich dazu halt leider auch keinen Print  Sad
Gruß, Kuni
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#10
Ich darf hier mal der Vollständigkeit halber Vollzug melden.
Habe das Kit20 (Hauptriemen + GA) bei BlackReel geordert, wie ich meine super Qualität.

Nun eingebaut und nochmal gemessen und dabei einen (für mich) komischen Effekt beobachtet.
Zunächst, also direkt nach dem Einbau habe ich wieder um die 0.25% RMS gemessen.
Da war die Enttäuschung also erst mal groß.
Hab das dann alles mal mit einer Aufnahme mit Orgelmusik (wo mir der Flutter am meißten aufgefallen war) laufen lassen.
Schockierenderweiße hatte sich da auch erst mal nix geändert. Hab das dann einfach mal weiterlaufen lassen und irgendwann nebenbei bemerkt, daß der Flutter irgendwie deutlich weniger war.

Also nochmal gemessen und siehe da, nach einigen Minuten Einspielzeit also

9,5cm/s: 0.1789% RMS / 0.2887% Peak (lt. SM 0,25%)
19cm/s: 0.0679% RMS / 0.2012% Peak (lt. SM 0,20%)

Damit läge die Maschine also praktisch wieder in Spec.
Hab dann die Aufnahme an den kritischen Stellen mehrmals wiederholt, Flutter ist da nach wie vor hörbar, aber weeeeeesentlich geringer als vorher. Daß man da bei 9,5cm/s noch ein wenig hört, muß einen ja anhand der 0,25% auch nicht weiter wundern. Das ist ja schon auch relativ viel. Bei 19cm/s höre ich dann tatsächlich fast gar nichts mehr.

Gut, Problem scheint gelöst, aber wieso brauchte das ne Einspielzeit ?
Mußten sich da die Gummis erst mal dehnen und knautschen ?

Kenne ich eigentlich von Kassettendecks so nicht.
Gruß, Kuni
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#11
Also es sollten keine Tonhöhenschwankungen hörbar sein.
Weder bei 9,5 noch bei 19cm/s.
Wenn es also immer noch  hörbar "fluttert" muss noch etwas anderes im Argen liegen.
Falls nicht nicht doppelt gut....

Gruß Jan
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#12
Also bei 0,25% hörst Du das mEn immer noch ein wenig, nicht arg aber dennoch bei kritischer Musik (zB Orgel um die 400Hz) ein wenig.
Mit 0,25% ist die Teac bei 9,5cm/s halt einfach auch nicht so toll gespect.
Gruß, Kuni
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