Asbest in Grundig TK 5 und TK 8 (vermutlich auch TK 7)
#1
Hallo zusammen,

an dieser Stelle nur kurz zusammen der Hinweis, dass sich bei Grundig in mindestens den Modellen TK 5 und TK 8 (bei beiden schon erlebt) Asbestplatten unterhalb des rechten Bandtellers befinden. Direkt auf ihnen befinden sich zwei Elkos. Im Anhang dazu ein Bild, wie das Ganze bei meiner TK 5 aussah.

Ich persönlich habe mich entschieden, diese beiden Elkos vorerst original zu lassen, da ich vermeiden möchte, beim Ausbau der Elkos unnötig Fasern freizusetzen. Aus meiner Erfahrung sind diese alten Siemens-Elkos meist auch noch gut. Alle anderen Elkos und vor allem die Wima Tropydur-Kondensatoren habe ich natürlich getauscht.

Ich hoffe, dass ich damit weiter helfen konnte, nur dass jeder Bescheid weiß der solch ein Gerät einmal revidieren möchte.


Schöne Grüße
Alexander


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#2
Mit Asbest klingt es vermutlich besser Angel
Grüße
Peter


_____________________

Ich bin, wie ich bin.
Die einen kennen mich, die anderen können mich.
(Konrad Adenauer)
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#3
(30.10.2021, 00:29)Peter Ruhrberg schrieb: Mit Asbest klingt es vermutlich besser Angel

Ist asbestmögliche Klangerlebnis
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#4
Asbest war mal das Wundermittel zur Wärme-Isolation wegen seiner geringen Wärmeleitung.
Wurde u.a. in U-Booten vielfach verarbeitet und mit Flex-Einsatz passend gemacht.

Könnte man hier zB allmählich mit einer Lack-Hülle versehen und ausbauen, wenn voll-"versiegelt".

MfG Kai
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#5
Ich würde es auch rausnehmen... wie gesagt mit Lack einpinseln, oder Nass machen und vorsichtig ausbauen. Das würde ich aber nur draußen machen. Am besten mit FFP3 Maske.
Die kleine Matte ist augenscheinlich schwach gebundendenes Asbest und fasert schon deutlich aus, durch die Konvektion im Gerät kommen so ständig Fasern raus.

Asbest ist echt ein scheiß Zeug, dass aus reiner Profitgier erst gut 30 Jahre zu spät verboten wurde... man darf sich aber auch nicht bekloppt machen, bis Mitte der 90er wurde das Zeug jährlich tonnenweise im Straßenverkehr feinstvermahlen in die Luft geblasen, alle über 30 haben eh schon einiges davon eingeatmet.
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#6
Ich würde es auch definitiv nicht im Gerät belassen!

LG
Mike
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#7
(30.10.2021, 16:26)2245 schrieb: Ich würde es auch rausnehmen... wie gesagt mit Lack einpinseln, oder Nass machen und vorsichtig ausbauen. Das würde ich aber nur draußen machen. Am besten mit FFP3 Maske.
Die kleine Matte ist augenscheinlich schwach gebundendenes Asbest und fasert schon deutlich aus, durch die Konvektion im Gerät kommen so ständig Fasern raus.
So ganz wohl ist mir dabei auch nicht. Allerdings ist die Platte tief im Gerät vergraben und weit weg von Luftströmen. Ich verstehe auch gar nicht so recht, warum sie dort verbaut ist. Von den heißen Röhren ist das weit entfernt.

Ich habe hier auch noch einen Philips Leonardo S-Fernseher, wo am Lastwiderstand ebenso schwach gebundenes Asbest zu sehen ist (siehe Anhang), das auch schon vor sich hin fasert. Das beste wird vermutlich sein, das draußen mit Heizungslack einzupinseln.

(30.10.2021, 16:26)2245 schrieb: Asbest ist echt ein scheiß Zeug, dass aus reiner Profitgier erst gut 30 Jahre zu spät verboten wurde... man darf sich aber auch nicht bekloppt machen, bis Mitte der 90er wurde das Zeug jährlich tonnenweise im Straßenverkehr feinstvermahlen in die Luft geblasen, alle über 30 haben eh schon einiges davon eingeatmet.
Im Straßenverkehr war man aber recht sicher, das Zeug landete in den Bremstrommeln. Gefährlich wurde es für Automechaniker, die diese Bremstrommeln warten mussten.

Vor allem war Asbestose als dadurch hervorgerufene Krankheit bereits in den 30er Jahren bekannt, man hat es dann einfach Jahrzehnte lang einfach ignoriert und weiter gemacht. Bei der Grundig hat man es wohl einfach verbaut weil es billig war, denn Hitze ist dort weit und breit keine.


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#8
Zitat:das Zeug landete in den Bremstrommeln

Ja, und von dort in die Umwelt, das bisschen was in den Trommeln zurückblieb, war zwar gefährlich für Mechaniker die ständig damit zu tun hatten und blöderweise noch mit Pressluft hantiert haben, aber der größte Anteil des Bremstaubs hat die Trommeln längst verlassen, die Trommel sind ja nicht dicht da ist ja ein mehrere Millimeter großer Spalt.
Zudem wurde das meiste Asbest an der Vorderachse verblasen, da gabs ab den 70ern fast nur noch offene Scheibenbremsen. 

Das Asbest kann man heute noch, besonders an Kreuzungbereichen und Autobahnabfahrten nachweisen und das zog auch in offene Fenster wenn man an der Straße gewohnt hat (und das hat wohl fast jeder) und als Teilnehmer im Straßenverkher egal ob zu Fuss, oder im Auto war immer Asbest in der Atemluft.  Asbesthaltige Bremsbeläge wurden bis 1990 verbaut und auch als Ersatzteile verkauft. Der Asbestanteil in den Reibbelägen lag im Durchschnitt bei 30-40%, tausende Tonnen wurden im Starßenverkehr verbalsen.

Oli
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#9
Ich empfehle, die Kirche im Dorf zu lassen und im konkreten Fall das kleine Plättchen Asbestpappe (so nannte man dieses Material, es hat auch etwa die gleiche Konsistenz wie normale Pappe) einfach zu lackieren, mit Pinsel oder Sprühdose, mit farblosem Lack und zwar in eingebautem Zustand, so wie auf dem Foto zu sehen. Dann kann überhaupt nichts passieren und ausfasern. Und selbst wenn, die Menge ist lächerlich gering. Denkt an eure Beispiele aus dem Kfz-Bereich.

Das gilt auch für die Pappscheibchen im Leonardo. Dort aber hitzefesten Lack nehmen.

VG Stefan
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#10
Ich hatte heute meine TK 8 routinemäßig offen, um nochmal wegen etwas anderem nachzuschauen, da fiel mir auf dass sich die Asbestplatte verschoben hat:

.jpeg   asbest.jpeg (Größe: 14.81 KB / Downloads: 327)

Eigentlich liegt sie ja parallel zu den Elkos (blau markiert), jetzt ist sie schräg (rot markiert):

.jpg   asbest2.jpg (Größe: 9.87 KB / Downloads: 329)

Jetzt ist die Frage, wie ich da am besten vorgehe. Ich denke mal drin lassen und mit Lack binden ist am sinnvollsten....

Schöne Grüße
Alexander
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#11
Ich habe mal eine zeitlang 16 mm-Filmprojektoren gesammelt und auch benutzt. Da musste man auch immer auf der Hut sein vor diesem Zeug. Beim allseits bekannten Siemens 2000 etwa, dem "grünen Krokodil", war bei frühen Exemplaren das Lampenhaus mit Asbestpappe ausgekleidet, die voll im Luftstrom des Lüfters lag! Bei den Projektoren, die ich gekauft habe, habe ich immer darauf geachtet, dass sie schon zu den asbestlosen gehören. 
Alle Schulklassen wurden wohl in der Zeit von 1952 bis 1980 durch diese Geräte mit Asbest vollgeblasen.... Sad

Aber das ist hier natürlich völlig OT. Verzeiht einem alten Mann! Cry
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#12
Hey Alexander,
das ist ein popliges Stück Asbestpappe und kein angereichertes Plutonium! Bepinsel es mit etwas Lack und fertig ist die Laube!

VG Stefan
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#13
Hallo zusammen,

Ich habe seit gestern ein Tonbandgerät aus den Osten von ca. 1965-68 und die haben auf den Röhren wohl sowie unter den Netzteilelko Asbest verbaut, also brennen tut es nicht Big Grin

Grüße
Eiliko


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#14
Na was haben wir denn da in der Grundig TK 20? Abstandshalter aus Pappe für die Elkos waren wohl mal wieder ein paar Pfennig teurer als Asbest..

       


Schöne Grüße
Alexander
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#15
Hallo,

in der Grundig TK820 wurde auch Asbest verwendet.
Dort zum Abschirmen der Wärme der EL84.

Grundsätzlich hat das Asbest schon seinen Sinn, so dient es hier bei den Elkos dazu die Masse zu isolieren.
Chassis und Minuspol der Kondensatoren liegen nämlich auf einem anderen Potential. Natürlich hätte man auch etwas anderes unterlegen können.
Heute würde man wohl Kunstoff nehmen, damals nicht so üblich. Und Pappe sah man zum isolieren wohl als Pfusch an, da die je nach Luftfeuchte mehr oder weniger Leitet.

Gruß Micha


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#16
ich habe von einer Inbetriebnahme einer Fabrik für feuerfeste Ofenplatten noch einen Kanister Wasserglas zuhause stehen. Mit dem habe ich schon mehrere solcher Asbestplättvchen versiegelt und stabilisiert. Wasserglas braucht länger zum Trocknen als Lack, ist aber hoch temperaturfest, was bei den Elkos jetzt nicht so wichtig wäre, wohl aber, wenn die Asbestplatte als Hitzeschild für die Endröhren verbaut ist wie in meiner 9010 Truhe, oder um die Projektionslampe im Siemens 2000, wie weiter oben von Hannoholgi beschrieben.

Gruß Frank
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#17
Zum TK 20*
Isolierung der Elkos, und zwar elektrisch UND thermisch. Das Trennblech, an das sie geklammert sind, wird doch recht warm. Da so ein Stückchen Asbestpappe quasi nichts kostete, bot sich das an dieser Stelle an.

* Es heißt DAS TK 20 usw, ausgeschrieben DAS Tonband-Koffergerät. Oder auch allgemein DAS Tonbandgerät. DIE nur bei Maschinen. Daher DIE M15. Aber ein Gerätchen wie das TK 20 ist keine Tonbandmaschine.

@ Frank:
Da habe ich einen Tipp für dich zur Verwendung deines Wasserglases: "Rohe Eier halten jahrelang, wenn man sie im frischen Zustand mit Wasserglas lackiert." Aus einem Buch aus den späten 1940er Jahren, "1000 Tips für die Hausfrau".

VG Stefan

VG Stefan
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