24.10.2021, 21:40 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.10.2021, 21:41 von Wicki 1968.)
Hallo zusammen,
Bei meiner Revox C 270 waren die MKPs für die Laufwerksmotoren hinüber. Blöderweise haben sie auch zwei Transistoren mit ins Grab genommen. Jetzt suche ich Ersatz für einen BU522 und einen MTP5N35 (MOS Fet).
Wer weiß, was ich dafür nehmen kann?
Ich möchte ungern etwas durcheinander bringen. Beim BU 522 handelt es sich um einen Darlington npn-Transistor, der MTP5N35 ist aber ein FETransistor, wie passt das denn zusammen?
25.10.2021, 15:03 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2021, 15:10 von janbunke.)
(25.10.2021, 13:34)Tonbandharry schrieb: Ich möchte ungern etwas durcheinander bringen. Beim BU 522 handelt es sich um einen Darlington npn-Transistor, der MTP5N35 ist aber ein FETransistor, wie passt das denn zusammen?
Viele Grüße
Harry
Gar nicht.
Frank sucht nämlich Ersatz für zwei verschiedene Transistoren.
Ich zitiere: "Jetzt suche ich Ersatz für einen BU522 und einen MTP5N35"
Laut meiner Jaeger Vergleichsliste geht für den BU522 auch der BU806.
Allerdings wird beim BU806 im Datenblatt die maximale Collector-Emitter Voltage mit 200 Volt angegeben. (BU522 = 375 Volt)
Keine Ahnung ob das für den gegebenen Einsatzzweck reicht. Wo und wie wird der Transistor in der Revox eingesetzt?
Mit wieviel Spannung hat er es dort zu tun?
vielen Dank für die Info. Habe beide Transistoren bei Mouser bestellt, auch wenn die Versandkosten üppig sind.
Viele Grüße
Frank
Ja, der Versand fällt bei den wenigen bestellten Teilen immer stark ins Gewicht.
Sorry, wegen der unterschiedlichen Transisoren, habe ich nicht genau gelesen.
25.10.2021, 15:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2021, 15:29 von janbunke.)
Ich nehme mal an, wir reden von diesen Transistoren (rot markiert)
Die Schaltung wird mit 125V Wechspannung gespeist, also sollten 200 Volt eigentlich ausreichen.
Die Speisespannung sagt nichts darüber aus, welche Spannungsfestigkeit die Transistoren benötigen.
In einem Kreis mit Kondensatoren und Induktivitäten können Spannungen weit über der Speisespannung entstehen.
Der gezeigte Schaltungsausschnitt reicht nicht zur Beurteilung aus.
Eine Garantie, daß die genannten ähnlichen Transistoren wie gewünscht funktionieren, kann es daher nicht geben.
im Prinzip hast du natürlich recht. Ich habe die Schaltung bis vorhin auch nicht näher analysiert. (was ich jetzt mal nachgeholt habe)
Ich schrieb ja auch "also sollten 200 Volt eigentlich ausreichen".
Die Schaltung ist relativ kompliziert und ungewöhnlich. Die eigentliche Regelung der Motoren erfolgt über die umgekehrt betriebenen Gleichrichter DZ1, DZ2 sowie die Transistoren Q25, Q26.
Der Schaltungsteil mit den Transistoren Q21 - Q24, den Dioden D26 - D29 und den Widerständen R135 - 138 scheint Spannungspitzen abzufangen,
die von den Induktivitäten/Kapazitäten herrühren.
Die Schaltung erkennt, wenn an den im Schaltbild linken Gleichrichter-Wechselspannungsanschlüssen, die Spannung ca. 6 Volt über bzw. unter (je nach Phase) gegenüber den jeweils rechten Anschlüssen liegt (hier liegen immer 125 V Wechselspannung an) und schaltet dann die jeweiligen Transistoren durch, welche die Spannung dann begrenzen bzw. die Last aufnehmen.
Somit würde ich davon ausgehen, daß mehr als 200 Volt Spitze an der CE Strecke der Transitoren Q22/Q24 eigentlich nicht auftreten dürften.
125V * Wurzel(2) + 6V = 183V
Natürlich ist das schon etwas knapp bemessen.
25.10.2021, 17:20 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2021, 17:23 von arricchito.)
Die BU522 dienen der Kommutatorsteuerung und löschen die Freilaufspannung der Induktivitäten L5, L6. Q21 bis Q24 kann man mit Freilaufdioden gleichsetzen. Sie begrenzen den Freilauf-Strom bei Polaritätswechsel jeweils für die positive bzw. negative Halbwelle so, dass keine gefährlichen Spannungsspitzen auftreten. Daher niemals das Gerät ohne angeschlossene Motoren betreiben. Es können dann sehr hohe und absolut lebensgefährliche Spannungen auftreten.
Der BU522 hat eine Vce von 350V und sollte mit einem spannungsmäßig gleichwertigem Typ ersetzt werden.
Bei den nächsten Wahlen wähle ich die NSA, denn die sind die einzigen die sich um mich kümmern.
25.10.2021, 17:22 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.10.2021, 17:23 von janbunke.)
(25.10.2021, 17:20)arricchito schrieb: Die BU522 dienen der Kommutatorsteuerung und löschen die Freilaufspannung der Induktivitäten L5, L6. Q21 bis Q24 kann man mit Freilaufdioden gleichsetzen. Sie begrenzen den Freilauf-Strom bei Polaritätswechsel jeweils für die positive bzw. negative Halbwelle so, dass keine gefährlichen Spannungsspitzen auftreten. Daher niemals das Gerät ohne angeschlossene Motoren betreiben. Es können dann sehr hohe und absolut lebensgefährliche Spannungen auftreten.
Vielen Dank für die Tipps und die vielen Erklärungen. Echt der Hammer, was ihr für Wissen habt.
Ich melde mich wieder, wenn die Transistoren eingetroffen und eingebaut sind.
Die neuen Transistoren sind gestern eingetroffen. Ich habe gleich alle vier gewechselt und siehe da, die Wickelmotoren drehen wieder.
Aber es gibt noch weitere Probleme an der Maschine. Der Capstan dreht nur wann er will. Hier muss irgendwo was mit einer Steckverbindung am Capstan-Board sein. Um an das Capstan-Board zu kommen, muss immer das Control-Board raus. Messen währen des Betriebs ist nur erschwert möglich.
Die Laufwerksfunktionen rasten nicht. Das war auch schon mal anders. Ich hoffe mal, dass hier nichts mit der Lichtschranke ist.
Wenn der Capstan mal läuft, gibt es links beim Anlaufen Schlaufenbildung. Vielleicht was mit dem Bandzug?
Der Kopfhörer-Ausgang gibt keinen Mucks von sich. Nicht mal Rauschen. Die VU-Meter schlagen aber aus, wenn die Maschinen mal läuft.
Also noch genug Probleme. Ich fange wohl mal ganz vorne an und kontrolliere erstmal alle Spannungen im Netzteil.
Wenn jemand sachdienliche Hinweise hat die zur Ermittlung von irgendwelchen Übeltätern nützlich sein könnten, dann bitte her damit.
Euch einen schönen Wochenabschluss. Morgen ist zum Glück Samstag.
Da hat ein Vorbesitzer was am Capstan-Board im Bereich des IC 8 modifiziert. Leiterbahnen wurden durchtrennt und anders verdrahtet. Jetzt habe ich die Platinenversion 1.777.410-11 und nicht wie in der Revox Schaltungssammlung zur Maschine angeben die 1.777.410-21. Auf jeden Fall wäre die ursprüngliche Leiterbahnführung bei beiden Platinenversionen gleich.
29.10.2021, 10:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2021, 10:07 von bitbrain2101.)
Hallo Frank,
die Nr. 1.777.410-11 ist die Ersatzteilnummer der nackten Platine ohne Bestückung. Das ist bei Studer/Revox Platinen immer so, die in die Platine geätzte Nummer ist nicht die im Servicemanual verzeichnete Nummer der vollständig bestückten Platine. Du findest die Nummer 1.777.410-11 auch in der Bauteil-Ersatzteilliste der Platine 1.777.410-21 im Servicemanual der C270.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Im Service Manual stimmen Schaltbild und Layout nicht überein. Im Schalttbild liegt Pin 3 IC 8 auf +15 Volt, dem Layout nach liegt Pin 3 auf Masse. Die Änderung legt nun Pin 3 auf 15 Volt.
Was sich dadurch ändert (und was richtig ist) weiß ich im Moment nicht.
29.10.2021, 10:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2021, 10:23 von Wicki 1968.)
Ah ok, wieder was gelernt. Vielen Dank Tobias.
Würdest du die Modifikation wieder rückgängig machen?
VG
Frank
(29.10.2021, 10:10)uk64 schrieb: Im Service Manual stimmen Schaltbild und Layout nicht überein. Im Schaltbild liegt Pin 3 IC 8 auf +15 Volt, dem Layout nach liegt Pin 3 auf Masse. Die Änderung legt nun Pin 3 auf 15 Volt.
Was sich dadurch ändert (und was richtig ist) weiß ich im Moment nicht.
Gruß Ulrich
Hallo Ulrich,
ich habe das eben mal überprüft. Du hast vollkommen Recht. Zudem wird noch Pin 7 des ICs gegen Masse gelegt, was auch den Schaltungsvorschlägen im Datasheet des 4052BE entspricht. Daher gehe ich davon aus, dass die Änderung auf der Platine so korrekt ist, da sie dem Schaltbild entspricht.
es sieht so aus, als wäre das IC8 für die Umschaltung der Bandgeschwindigkeit zuständig. Vielleicht hat einer der Vorbesitzer eine Bandgeschwindigkeit benötigt, die so nicht verfügbar war. Ich würde das erstmal so lassen und die einzelnen Geschwindigkeiten genau prüfen, wenn die Maschine läuft.
MfG, Tobias
Strom kann erst dann fliessen, wenn Spannung anliegt.
Danke Ulrich für deinen Hinweis.
Im Moment sorgt mich der nicht drehende Capstanmotor sehr. Ich denke mein Problem liegt hier im einzeichneten Bereich des Capstan-Boards (siehe angehängtes Bild). Am Kollektor von Q09 messe ich keine Spannung, am Emitter liegen 39V an. Zudem war Q10 defekt. Jetzt muss ich erstmal einen BD900A bestellen, weil ich keinen passenden Darlington Transistor da habe.
da wird mir ja ganz Angst und Bang, wenn ich an meine C270 denke. Schon die Verdrahtung mit den vielen Steckverbindern ist echt gruselig.
Bitte berichte weiter, wer weiß, wer das alles mal brauchen kann...
29.10.2021, 16:58 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.10.2021, 17:04 von janbunke.)
(29.10.2021, 13:47)Wicki 1968 schrieb: Jetzt muss ich erstmal einen BD900A bestellen, weil ich keinen passenden Darlington Transistor da habe.
Hallo Frank,
ich habe noch etwa 100 Stück BDW42 rumfliegen. Die reichen für die nächsten zweihundertfünfzig Jahre.
Also in meinem Leben brauche ich die nicht mehr alle.
Der geht auf jeden Fall als Ersatz für den BD900.
Schick mir bitte deine Adresse über PN, dann schicke ich morgen was los...
Will kein Geld dafür...
31.10.2021, 08:00 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2021, 10:19 von Wicki 1968.)
Danke Jan, auch wenn letztlich der Transistor nicht passte. Den BD900A konnte ich bisher nicht als Fehlerquelle ausmachen. Kleiner Erfolg, der Lautsprecher und der Kopfhörer gehen wieder. Die Karte war nicht richtig gesteckt. Trotzdem raubt mir die Maschine den letzten Nerv.
Nachdem ich gestern das Controlboard wieder ein gebaut hatte, lief die Maschine. Wickelmotoren und Capstan arbeiten. Dann habe ich die Maschine einfach nur ausgeschaltet und hingelegt. Eingeschaltet und keiner der Motoren wollte seinen Dienst verrichten. Dann bin ich alle Steckkontakte des Controlboards durchgegangen, vor allem die der Flachbandkabel, konnte aber nichts verdächtiges finden. Spannungen fürs Capstanboard sind alle da, auch das 38kHz Signal.
Bin echt ratlos.
05.12.2021, 21:10 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06.12.2021, 09:09 von Wicki 1968.)
Hallo zusammen,
mittlerweile bin ich ein ganz schönes Stück weiter gekommen mit meiner C270.
Bei den Motoren gab es noch ein Problem mit der Pulsbreiten Modulation. Da war der zuständige 74LS123 defekt. Jetzt laufen alle Motoren. Die Audio Platinen sind alle überholt, Bremsbänder und Bandführung gereinigt, fast neuwertige Köpfe eingebaut.
Blöderweise ist mir die eine Bandführungsrolle runtergefallen, da ist die Keramikführung abgebrochen . Hat von Euch zufällig so ein Teil? Im Moment läuft sie ohne das Ding.
Beim Einmessen bin ich am Punkt Löschkopf Anpassung hängengeblieben. Die Testpunkte P4 u. P5 habe ich auf dem Erase-Board gefunden. Leider habe ich kein Extenderboard, somit kenne ich die Messpunkte 37 u. 39 nicht. Folglich kann ich die Einstellung der L2 und T2 nicht vornehmen, wenn das Erase-Board eingesteckt ist.
Wie wichtig ist diese Einstellung und ist es schlimm, wenn ich diesen Punkt überspringe?
Hier noch ein paar Bilder:
Umlenkrolle vor der Reinigung...
...nach der Reinigung.
Die abgebrochenen Keramikführung.
Vor der Reinigung...
...nach der Reinigung. An den Löschkopf muss ich nochmal ran. Köpfe ausgetauscht.
Nach der Reinigung.
Die alten Köpfe.
Euch allen einen schönen zweiten Advent.
Viele Grüße
Frank